Predigt: Apostelgeschichte 1,1-26

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Nicht verlassen, sondern warten

„Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt.“

(Apostelgeschichte 1,4)

Wir sind dankbar, dass wir ab heute die Predigten aus der Apostelgeschichte hören werden. Der Verfasser Lukas hat in seinem Evangelium berichtet, was Jesus getan und gelehrt hat, und zwar von Anfang an bis zu seiner Rückkehr zu Gott. Bevor Lukas mit dem Bericht über die Apostelgeschichte beginnt, erwähnt er, was Jesus nach seiner Auferstehung bis zur Himmelfahrt getan hat. Zum einen hat er seinen Aposteln durch den Heiligen Geist Anweisungen für die Zukunft gegeben. Zum anderen hat er 40 Tage lang durch viele Beweise gezeigt, dass er nach seinem Leiden tatsächlich auferstanden ist. Außerdem redete er mit ihnen über das Reich Gottes. Als Jesus drei Jahre davor in Nazareth angefangen hatte zu predigen, hatte er ihnen eine Stelle in der Schrift vorgelesen: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn“ (Lukas 4,18-19).
Durch sein etwa dreijähriges Wirken verkündigte er den Menschen, die seinen Predigten demütig zuhörten, das Evangelium zur Freiheit. In Lukas 24,47 erklärte Jesus, wie die Menschen zur Freiheit gelangen können. Dort steht: „und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an …“ Das Evangelium zur Freiheit heißt „Buße zur Vergebung der Sünden“.
Nachdem Jesus durch sein dreijähriges Wirken das Evangelium in Israel verkündigt hatte, sollten von nun an die Apostel das Werk Jesu übernehmen. Während Jesus auf dieser Erde war, blieb er hauptsächlich im Gebiet Israel. Aber seine Apostel sollten nicht nur den Israeliten predigen, sondern allen Völkern. Es ist den meisten von uns bekannt, was der Engel bei der Geburt Jesu sprach: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Obwohl Jesus in einer kleinen Stadt Bethlehem geboren wurde, ist seine Geburt eine gute Nachricht bzw. große Freude für alle Völker. Wer ist von allen Völkern ausgenommen? Niemand. „Alle Völker“ umfasst alle Menschen, die leben. Das heißt: Alle Völker brauchen ausnahmslos das Evangelium bzw. Buße zur Vergebung. Das ist das Reich Gottes. Gott will allen Menschen die Gelegenheit geben, sich für die Freiheit zu entscheiden. Dieses Evangelium soll gepredigt werden, in Jerusalem, danach in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde (8).
Wie im Vers 8 steht, erweitert sich das Gebiet in der Apostelgeschichte. Das Evangelium wurde zuerst durch die Apostel in Jerusalem und in Judäa gepredigt. In Samarien predigte Philippus (8,5). Danach erreichte Paulus durch seine Missionsreisen die Menschen in Kleinasien und in Europa. Schließlich kam er nach Rom, das damals als Welthauptstadt galt, um dort das Evangelium zu predigen. Das war der Plan Gottes, dass alle Völker auf der ganzen Welt das Evangelium bzw. die Botschaft der Buße zur Vergebung hören sollten.
Wie Jesus vor seinem Leiden mehrfach gesagt hatte, kam die Zeit, seine Jünger zu verlassen. Aber zugleich hatte er verheißen, ihnen den Tröster zu senden. Jesus hatte nicht die Absicht, seine Jünger wie Waisenkinder zurückzulassen, sondern wollte ihnen den Tröster zu senden. In Johannes 14,26 hatte er gesagt: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Und in Johannes 15,26: „Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir.“ Johannes 16,5-8: „Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin? Doch weil ich dies zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauer. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht.“ Solange Jesus bei ihnen war, war Jesus für sie der Tröster. Wenn sie Fragen hatten, kamen sie zu Jesus. Aber Jesus würde sie verlassen, um zum Vater zu gehen. Dennoch würden sie nicht allein zurückbleiben, sondern der Heilige Geist würde kommen, um bei ihnen zu sein, wie Jesus bei ihnen gewesen war.
Vor der Himmelfahrt befahl Jesus seinen Jüngern, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, nämlich auf das Kommen des Heiligen Geistes. Warum sollten sie Jerusalem nicht verlassen, sondern auf das Kommen des Heiligen Geistes warten? Jesus erklärte ihnen, dass, wie Johannes mit Wasser getauft hatte, sie mit dem Heiligen Geist getauft werden sollten. Eine Taufe steht für das Ende des alten Lebens. Als Zeichen dafür wird man mit Wasser gereinigt. Die Apostel sollten aber mit dem Heiligen Geist getauft werden. Diese Taufe hat Jesus im Lukasevangelium 24,29 mit einem Ausdruck beschrieben, den man fürs Anziehen von Kleidern benutzt hat. Dort steht: „…bis ihr angetan werdet mit Kraft auf der Höhe.“ In einer anderen Lutherübersetzung wird diese Kleidung als eine Ausrüstung bezeichnet. Also werden die Apostel durch die Taufe des Heiligen Geistes zum Kampf bzw. zum Dienst vorbereitet. Anders gesagt werden die Apostel durch die Kraft des Heiligen Geistes dazu befähigt, das Werk Jesu fortzusetzen, die Buße zur Vergebung zu predigen.
Betrachten wir noch einmal den Vers 8: „aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ Wenn sie die Kraft des Heiligen Geistes empfangen werden, werden sie dafür eingesetzt, überall auf der Erde das Evangelium zu predigen. Es wäre unsinnig, Soldat ohne Ausrüstung in den Krieg zu schicken. Ohne die passende Ausrüstung schickt auch Jesus seine Jünger nicht in die Welt. Darum befahl Jesus seinen Jüngern im Vers 4, „Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir gehört habt.“ Alle vier Evangelien berichten, dass Petrus Jesus dreimal verleugnete, als er gefragt wurde, ob er nicht auch zu Jesus gehörte. Nicht nur er, sondern alle flohen aus Angst, als Jesus getötet wurde. Die Apostel waren keine besonderen Menschen, sie waren nicht anders als wir. Im Jakobusbrief 5,17 steht: „Elia war ein schwacher Mensch wie wir.“ Sich als einen schwachen Menschen ist eine aufrichtige Selbsteinschätzung. Mehr oder weniger sind alle Menschen schwach und ängstlich. Aber diese schwachen Menschen können ein anderes Leben führen, wenn sie vom Heiligen Geist getauft werden. Die Apostelgeschichte berichtet uns darüber, wie die Apostel verändert wurden, indem sie beschreibt, wie sie vor der Taufe und nach der Taufe vom Heiligen Geist waren. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür ist Petrus. Vor der Kreuzigung Jesu hatte Petrus eigentlich versprochen: „Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.“ Aber er konnte sein Treueversprechen nicht halten, obwohl er es wollte. Aber in der Apostelgeschichte wurde er völlig anders. Er predigte mutig vor vielen Leuten. Sogar vor den Menschen, die ihn bedrohten, predigte er freimütig. Die Veränderung von Petrus kann auf die Taufe vom Heiligen Geistes zurückgeführt werden. Als er die Kraft des Heiligen Geistes anzog, konnte er die Botschaft zur Buße der Vergebung verkündigen. Also war für Petrus die Taufe des Heiligen Geistes ein MUSS. Nicht mehr sollte er aus eigener Überzeugung handeln. Durch seinen Fehler hatte er gelernt, dass er aus eigener Kraft nichts tun konnte, auch wenn er es sehr wollte. Von nun an sollte er nicht mehr eigenmächtig handeln, sondern vom Heiligen Geist ausgerüstet werden. Anders gesagt sollte er warten, bis er vom Heiligen Geist geleitet wird. Während Jesus bei ihm gewesen war, folgte er ihm nach. Wenn Jesus ihm etwas sagte, tat er das, weil Jesus es zu ihm gesagt hatte. Genauso soll er nun mit dem Heiligen Geist leben. Der Heilige Geist ist zwar unsichtbar, aber wird die Apostel begleiten, wie Jesus bisher bei ihnen gewesen war. Der Tröster, der Heilige Geist, wird sie überall auf der ganzen Welt begleiten, damit sie das Evangelium allen Völkern predigen können. Darum befahl Jesus seinen Jüngern, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern auf die Taufe des Heiligen Geistes zu warten.
Worauf warten wir sehnsüchtig? Als ich nach Deutschland kam, kam ich alleine, obwohl ich verheiratet war. Erst 18 Monate später kam meine Frau nach Deutschland. Damals wartete ich sehnsüchtig auf das Kommen meiner Frau. Eigentlich waren wir ein frisch gebackenes Ehepaar, weil wir in Korea nur einen Monat lang zusammen gelebt hatten. Im fremden Land fingen wir an, zusammen zu wohnen. Es fiel uns schwer, zusammen zu leben, weil wir verschieden waren. Aber wir lernten Tag für Tag und Jahr für Jahr zusammen zu leben. Ich musste meine Gewohnheit ändern, um meine Frau nicht zu stören. Einmal fragte mich meine Frau, welche Person sie für mich sei. Ohne Zögern antwortete ich, dass für mich die ganze Wohnung leer aussieht, wenn sie nicht zu Hause ist. So eine Leere erlebte ich wirklich, als sie für ein paar Wochen abwesend war. Leider wurde die Zeit miteinander weniger, weil jeder eine andere Beschäftigung hat. Darum sprechen wir darüber, weniger Zeit mit dem Handy zu verbringen, sondern mehr miteinander.
Wie ein Eheleben will Jesus, dass seine Apostel mit dem Heiligen Geist zusammen leben. Wenn man verheiratet ist, vergisst man seine Frau bzw. ihren Mann nicht. Der Heilige Geist ist zwar unsichtbar, aber er wohnt in den Menschen, die an Jesus als Christus glauben. Im ersten Korintherbrief 3,16 steht: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Als Christen sollten wir die Tatsache nicht vergessen, dass der Heilige Geist in uns wohnt. Er ist da, um uns in alle Wahrheit zu leiten. Er will uns trösten, damit wir nicht alleine handeln, sondern mit ihm zusammen denken, reden und handeln können. Wenn es uns an Weisheit fehlt, wird er uns helfen, zu sagen, was wir sagen sollten. Wir sollten wir nicht vergessen, dass wir nicht allein sind, sondern auf die Hilfe vom Heiligen Geist warten sollen.
Während ich auf diese Predigt vorbereitete, half Gott mir, diese Tatsache nicht zu vergessen, dass der Heilige Geist mit mir ist. Wie oft rede ich, als ob ich allein wäre! Wie oft vergesse ich, dass der Heilige Geist mit mir ist! Obwohl der Heilige Geist mit mir reden will, habe ich keine Zeit für ihn. Jeden Tag habe ich wenig Zeit übrig für die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, wenn ich alle Ereignisse in der ganzen Welt per Handy erfahren will. Aber ohne die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist konnte ich weder die Buße der Vergebung verkünden noch von den Alltagssorgen frei werden. Ich nehme die Anweisung Jesu an, die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist nicht zu verlassen, sondern auf sein Kommen zu warten.
Wie die Bibel sagt, sind wir die schwachen Menschen wie die anderen. Aber wir können auch ein verändertes Leben führen, wie die Apostel für uns Beispiele gegeben haben. Ihrer Geschichte können wir uns anschließen, indem wir jeden Morgen auf das Kommen des Heiligen Geistes warten, bevor wir den Alltag starten. Ihre Geschichte kann durch uns heute noch fortgesetzt werden, weil der Heilige Geist uns mit der gleichen Kraft führen kann. Also kann die Apostelgeschichte unsere Geschichte werden. Wie der Heilige Geist durch die Apostel das Evangelium von Jerusalem nach Rom gebracht hat, kann er durch uns unsere Familienangehörigen, unsere Verwandten, ferner die Menschen im Ausland retten. Das beginnt in Jerusalem, also mit mir bzw. mit jedem von uns. Lasst uns den Heiligen Geist nicht vergessen! Lass uns seine Anwesenheit jeder Zeit anerkennen! Lasst uns auf ihn warten und mit ihm leben!
Nachdem Jesus seinen Jüngern seine Weisungen beendet hatte, wurde er in den Himmel vor ihren Augen emporgehoben. Wie sehr haben sie sich gewünscht, dass Jesus weiter bei ihnen bleiben würde. Aber Jesus sagte: Es ist besser für euch, dass ich weggehe. Dennoch konnten sie ihre Augen vom Himmel nicht abwenden. Aber zwei Engel ermutigten sie: „ Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.“ Jesus, der leibhaftig unter ihnen gewohnt hatte, war nicht mehr zu sehen. Aber die Apostel mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern fingen an, der Anweisung Jesu zu folgen. Zuerst kehrten sie nach Jerusalem zurück und beteten einmütig. Sie warteten auf das Kommen vom Heiligen Geist. Petrus ergriff die Initiative und ergänzte das unbesetzte Apostelamt, das durch Judas Iskariot entstand. Bei der Lösung dieser Problematik redete Petrus anhand der Schrift Gottes. Ca. 120 Menschen, die bei ihm waren, handelten auch nicht eigenwillig, sondern im Vertrauen auf Gottes Hilfe. Sie warfen das Los, und Matthias wurde gewählt. Bevor der Heilige Geist kam, warteten die Apostel im Gebet auf sein Kommen einmütig. Worauf warten wir? Worauf sollen wir warten? Bevor wir handeln, sollen wir auf das Handeln vom Heiligen Geist warten und dafür beten. Lasst uns nicht vergessen, dass der Heilige Geist uns heute mit seiner Kraft ausrüsten will. Willst du auf ihn warten? Willst du ihn willkommen heißen? Er wird mit dir eine neue Geschichte schreiben, nämlich eine Fortsetzung der Apostelgeschichte. Amen.

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Predigt: Psalm 1,1-6 (Sonderlektion)

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Wer ist glücklich?

„Er ist wie ein Baum gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, es wird ihm gelingen.“

(Psalm 1,3 [EHÜ2016])

Tim Keller hatte einmal eine Predigtserie gehalten, mit dem Titel „Moderne Probleme – Alte Lösungen“. Eines der „modernen“ Probleme des Menschen ist, dass wir glücklich sein wollen. Jeder Mensch will glücklich sein. Auch diejenigen, die sich destruktiv verhalten. Die Frage ist, warum es ein „modernes“ Problem ist. Vielleicht liegt das daran, dass es uns auf der einen Seite extrem gut geht: Wir hatten in Europa eine sehr lange Zeit der politischen Stabilität, wir leben in einem materiellen Reichtum, der vor 100 oder 200 Jahren absolut unvorstellbar war, wir haben ein extrem hochwertiges Gesundheitssystem, wir haben mehr Optionen, was Bildung und Karrieren angeht als es jemals der Fall war. Und trotzdem gibt es so viel unglückliche und unzufriedene Menschen.
Viele kluge Menschen auf in unserer Zeit haben sich damit beschäftigt, was den Menschen glücklich macht. Wir gehen nachher noch ein wenig darauf ein. David Brooks hat vor einem Monat in der New York Times einen Artikel veröffentlicht, der sehr viel Aufsehen erregt und viel diskutiert wurde. Der Titel hieß: „Um glücklich zu sein, ist die Ehe wichtiger als die Karriere.“ Das hätten wir uns auch denken können. Brooks schreibt:

„Wir könnten viel tun, um die Heiratsrate zu erhöhen, indem wir die Löhne erhöhen; finanzielle Unsicherheit hemmt die Heirat. Aber als Kultur könnten wir unser nationales Glücksniveau verbessern, indem wir dafür sorgen, dass sich die Menschen auf das konzentrieren, was primär ist – die Ehe und intime Beziehungen – und nicht auf das, was zwar wichtig, aber sekundär ist – ihre Karrieren.“

Keine Frage, Partnerschaft und Beziehung können sehr zum Glück beitragen. Aber nicht jeder kann, und nicht jeder wird heiraten. Und viele Ehen sind unglücklich. Und auch die besten Ehen haben ein Ende.
Frage ist wie wir zu glücklichen Menschen werden können? Wer ist ein glücklicher Mensch? Das ist für uns alle relevant. Und ob ihr es glaubt oder nicht, unser heutiger Text gibt eine profunde Antwort auf diese Frage. Ich möchte euch gerne einladen, einen frischen Blick auf diesen alten und vielleicht auch bekannten Text zu werfen. Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto reichhaltiger und schöner fand ich ihn.
Der heutige Text sagt uns:

1. Das glückliche Leben ist real
2. Wie der glückliche Mensch ist
3. Wie wir zu den Glücklichen werden können

1. Das glückliche Leben ist real
Das erste Wort, mit dem die 150 Psalmen beginnen, ist das Wort „glücklich“. Dieses Wort wird 25 weitere Male in den Psalmen erwähnt. Das hebräische Wort ist „asre“. Es wurde benutzt, wenn andere Personen auf die gesegnete Person blickten: „Wow, diese Person dort ist wirklich gesegnet! Diese Person hat ein gutes Leben!“ Die Königin von Saba gebrauchte dieses Wort, als sie über das Throngefolge von Salomo sagte: „Glücklich sind deine Männer, glücklich deine Diener, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören.“ Das ist die Bedeutung von diesem Wort. Viele Jahrhunderte später begann Jesus seine Bergpredigt mit den Worten „selig …“, und er meinte damit ebenfalls „glücklich“.
Was wir hier unbedingt mitnehmen und verstehen müssen, ist die Tatsache, dass das Glück real ist. Der Psalmist und Jesus haben nicht einfach von einem Zustand gesprochen, der theoretisch möglich aber praktisch unmöglich ist. Sie machen Werbung dafür: „Das Glück ist real, und wenn du willst, dann kannst du zu einem glücklichen und gesegneten Menschen werden. Wir wünschen uns für dich, dass du glücklich bist.“ Und das ist so wichtig, weil so viele Menschen desillusioniert sind.
In dem Film „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ muss die Hauptfigur mit ansehen, wie seine große Liebe einen anderen Mann heiratet. Eine Schlüsselfrage, die in diesem Film immer wieder gestellt wird, ist: „Bist du glücklich?“ Doctor Strange muss sich dieser Frage mehrmals stellen: „Bin ich glücklich?“, und ist überzeugt davon, dass sein Glück an eine Liebe gebunden ist, die er nicht haben kann. Seine Gegnerin ist die mächtige Zauberin Wanda Maximoff. Wie Doctor Strange ist sie ebenfalls auf der Suche nach ihrem Glück. Sie glaubt, dass ihr Glück davon abhängig ist, eine Mutter zu sein. Für dieses Ziel ist sie bereit, ganze Welten in Schutt und Asche zu legen, nur um festzustellen, dass die Kinder, die sie für sich gewinnen wollte, sie abscheulich finden. Am Ende des Films fragt Strange Wong, seinen Freund und Mentor: „Bist du glücklich?“ Wong ist überrascht diese Frage zu hören. Doctor Strange erläutert: „Ich dachte, die Welt zu retten, würde mich glücklich machen. Aber dem ist nicht so.“ Am Ende findet er sich damit ab, dass er wohl niemals wirklich glücklich sein wird, weil er nicht das haben kann, was er haben will.
Vielleicht geht es euch ähnlich? Vielleicht glaubt ihr einfach nicht daran, dass es wahre Erfüllung und Freude und Glück gibt. Vielleicht denkt ihr auch, dass Glück einfach nur eine Illusion ist? Vielleicht denkt ihr, dass das Trachten nach Glück nichts anderes als Haschen nach dem Wind ist. Vielleicht seid ihr sogar ein wenig zynisch, was die Hoffnung auf ein glückliches Leben angeht. Der Text heute macht deutlich, dass das nicht stimmt. Gott will uns zu glücklichen Menschen machen. Unser Glück liegt ihm am Herzen. Das Glück ist real. Vers 1 sagt: „Glücklich der Mensch…“ Und du kannst und darfst und sollst dieser glückliche Mensch werden.

2. Wie der glückliche Mensch ist
Vers 1 zeigt uns zum einen, wie der glückliche Mensch nicht ist: Er folgt nicht nach dem Rat der Frevler; er steht nicht auf dem Weg der Sünder; er sitzt nicht im Kreis der Spötter. Der Rat und der Weg beziehen sich auf das, was wir denken und wie wir uns verhalten. Drei Verben werden hier verwendet: gehen, stehen und sitzen. Viele Kommentatoren haben hier eine Steigerung gesehen. Es beginnt damit, dass man in die völlig verkehrte Richtung geht, dass man auf dem falschen Weg verharrt also stehen bleibt; es endet damit, dass er dort sitzt, wo die Spötter sitzen. Sitzen bedeutet ein Dazugehören. Diejenigen, mit denen man gemeinsam sitzt, das sind die Leute, zu denen man dazu gehört. Das ist mit ein Grund, weshalb die religiösen Leiter sich so über Jesus ärgerten: Jesus saß mit den Sündern und den Zöllnern. Er gab damit zu verstehen, dass er einer von ihnen war.
Um nicht falsch verstanden zu werden: In Vers 1 geht es nicht so sehr darum, mit wem wir abhängen. Man könnte den Eindruck bekommen, dass wir nicht zu viel Zeit mit „Sündern“ verbringen sollten. Fakt ist, wir sind alle Sünder. Vers 1 spricht davon, wie wir denken, wie wir handeln, und was unsere Identität bestimmt. Es geht um die Frage, was unsere Gesinnung beeinflusst und bestimmt. Ist unser Gedankengut größtenteils von einer Weltanschauung geprägt, in der Gott überflüssig ist? Was ist das, womit wir unsere Herzen füttern?
Den Kontrast finden wir dann in Vers 2: „sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN, bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt“. Die Glücklichen sind diejenigen, die Freude am Gesetz haben. Und das ist vielleicht für viele von uns schwer begreiflich und schwer zugänglich. Wiederum haben wir hier zwei Verben, die in engem Zusammenhang stehen. Auf der einen Seite hat man richtig Lust auf das Wort Gottes. Man freut sich darauf, man kann nicht genug davon kriegen, man liebt es. Auf der anderen Seite beschäftigt man sich damit Tag und Nacht. Das Wort Nachsinnen heißt sprichwörtlich, es mit leiser Stimme vor sich herzusagen. Damals hat man laut und hörbar gelesen. Das tut der Psalmist. Und der Kreislauf geht dann folgendermaßen: Weil man Lust am Gesetz hat, beschäftigt man sich damit Tag und Nacht; weil man sich mit dem Gesetz Tag und Nacht beschäftigt, hat man immer mehr Lust daran.
Wie ist dann also der glückliche Mensch? Negativ ausgedrückt: Er lässt seine Gesinnung und sein Verhalten nicht von dem bestimmen, was gottlos und verkehrt ist: Positiv formuliert: Er hat eine gesunde Sucht nach dem Wort Gottes und lässt sich davon Tag und Nacht füttern. Das ist der glückliche Mensch.
In den Versen 3 und 4 finden wir einen weiteren, krassen Kontrast. Die Auswirkungen der jeweiligen Lebensmodelle werden bildhaft miteinander verglichen. Vers 3: „Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, es wird ihm gelingen.“ Wir alle können dieses Bild gut nachvollziehen. Wir hatten in den vergangenen Jahren einige richtig trockene Sommer, in denen es teilweise monatelang Dürre gab. Die Bäume sahen am Ende des Sommers gar nicht gut aus. Auf dem Weg nach Darmstadt fahre ich an einen Wald vorbei, der zu einem großen Teil aus Baumleichen besteht, weil die Bäume mit der Hitze und Dürre nicht klarkommen. Ein Baum der am Bach gepflanzt ist, hat dieses Problem nicht. Seine Wurzeln reichen in die Tiefe. Er wird niemals Mangel an Wasser haben.
Der Gegensatz in Vers 4 könnte nicht größer sein: „Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.“ Ein Baum hat Substanz und Gewicht und etwas Bleibendes. Seine Wurzeln reichen so tief in die Erde, dass ein wenig Wind ihm nichts anhaben kann. Spreu ist genau das Gegenteil davon. Es hat keine Substanz, kaum Gewicht, nichts Bleibendes; und es hat auch keinen besonderen Wert. Wind war eines der Mittel der Wahl, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Die Konsequenz dessen wird in den Versen 5 und 6 erläutert: „Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, der Weg der Frevler aber verliert sich.“ Wir erinnern uns an die Geschichte im Buch Daniel. Der babylonische König feiert ein großes Fest und entweiht die Gefäße aus dem Tempel in Jerusalem. Aus dem Nichts taucht eine Hand auf, die etwas auf die Wand schreibt. Der König wird kreidebleich. Er ruft den Propheten Daniel, der diese Worte übersetzt. Gott hatte die Tage seiner Herrschaft gezählt und ihnen ein Ende bereitet. Der König wurde gewogen und für zu leicht befunden. Dieser prunkvolle Herrscher war wie Spreu. Er hatte keine Substanz, kein Gewicht, keinen bleibenden Wert.
Bevor wir fortfahren, wollen wir kurz darüber nachdenken, was es praktisch für uns bedeutet. Das Bild von dem Baum verdeutlicht uns eine wichtige Sache: Der glückliche Mensch ist ein Prozess. Es passiert nicht von heute auf morgen. Es braucht Wachstum und stetige Veränderung. Wenn wir uns das biologische Wachstum anschauen, egal ob es Pflanzen sind, oder die Vermehrung von Bakterien oder Hefe oder das Wachstum von Kindern oder das von unseren Haaren und Fingernägeln: Was alle diese Prozesse gemeinsam haben, ist, dass es so langsam vonstatten geht, dass wir das Wachstum nicht wirklich sehen können. Wir können noch so angestrengt hinschauen, wir werden das Wachstum nicht in Echtzeit sehen. Und trotzdem wird alles, was lebt, wachsen. Erst nach Wochen oder Monaten fällt uns auf: „Das ist aber groß geworden.“
Hier ist der Punkt: Wir alle verändern uns. Einer meiner Lieblingsprediger hat einen Youtube-Kanal. Er beginnt manche seiner Videos mit folgenden Worten: „Du wirst dich heute verändern. Also warum nicht zum Besseren verändern?“ Und diese Worte sind so wahr: Ob du willst oder nicht, ob du dir dessen bewusst bist oder nicht, du wirst dich heute verändern. Die Frage ist, ob wir uns zum Guten oder zum Schlechten hin verändern. Thomas Friedman schrieb vor ein paar Jahren: „Wenn Menschen an die Spitze einer Organisation aufsteigen und Macht erlangen, tun sie gewöhnlich eines von zwei Dingen: Entweder sie schwellen an oder sie wachsen.“ Wachstum ist ein gesundes, organisches Größer- und Stärkerwerden. Anschwellen ist ein ungesundes, unorganisches und krankhaftes Größerwerden.
Du wirst dich heute verändern. Du hast heute die Möglichkeit, ein wenig mehr in Liebe und Freude und Hoffnung zu wachsen; oder du hast die Möglichkeit anzuschwellen, bitterer, zynischer und egoistischer zu werden. Wachstum ist anstrengend. Wachstum ist häufig schmerzhaft. Wachstum bedeutet Verletzlichkeit.
C.S. Lewis hat einmal folgendes geschrieben:
„Zu lieben bedeutet, verletzlich zu sein. Wenn du irgendetwas liebst, wird dein Herz ausgewrungen und möglicherweise gebrochen. Wenn du sicher sein willst, dass es unversehrt bleibt, darfst du es niemandem schenken, nicht einmal einem Tier. Umschließe es sorgfältig mit Hobbys und kleinen Genüssen; vermeide alle Verwicklungen. Schließe dein Herz sicher ein in den Sarg deiner Selbstsucht. Aber in diesem Sarg, sicher, dunkel, unbeweglich, luftlos, wird es sich verändern. Es wird nicht zerbrechen; es wird unzerbrechlich, undurchdringlich, unauslöschlich werden.“
Das sind die zwei Möglichkeiten, die wir jeden Tag aufs Neue haben.
Wer ist der glückliche Mensch? Wir haben gesehen, dass es ein Weg ist, ein Wachstumsprozess, eine Veränderung unseres Herzens und unseres Lebens. Zwei Wege werden uns in diesem Psalm vorgestellt. Wir können uns nur in zwei völlig entgegengesetzte Richtungen verändern. Welche Veränderung wirst du heute erfahren?

3. Wie wir zu den Glücklichen werden können
Das Geheimnis des glücklichen Lebens ist eine ständige Beschäftigung mit dem Wort. Das ist es, was uns verändert. Wir wollen im letzten Teil darüber nachdenken, wie das genau geschieht. Ein Prediger hat mal etwas scherzhaft gemeint, dass wir die Bibel mehr lesen und mehr studieren müssen. Stellen wir uns folgendes Szenario vor:
Wir sind im Reich Gottes. Der Engel Gabriel fragt uns, welchen von den berühmten Menschen der Bibel wir gerne als erstes kennenlernen wollen. Vielleicht Apostel Johannes? Oder Paulus? Oder David? Es stellt sich heraus, dass sich vor jeden dieser Leute eine lange Schlange gebildet hat. Das wird noch eine Weile dauern, bis wir mit ihnen reden können. Aber dann sagt er uns: „Ich stelle euch einer anderen biblischen Berühmtheit vor.“ Wenig später kommt ein Mann auf uns zu. Wir fragen ihn: „Wer bist du?“ Er antwortet: „Ich bin Zefanja. Und? Wie fandet ihr das Buch, das ich geschrieben habe?“ Würden wir in dieser Situation wirklich darauf antworten müssen: „Es tut mir so leid. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.“ Und während wir uns in Grund und Boden schämen, kommt ein anderer Mann auf uns zu. Er heißt Obadja und hatte auch ein Buch geschrieben.
Frage: Wie können wir zu den Menschen werden, die sich liebend gerne Tag und Nacht mit dem Gesetz beschäftigen? Drei Dinge müssen wir verstehen. Zum einen, im Wort Gottes geht es nicht primär um Regeln, sondern um Geschichte. Vers 2 verwendet das Wort Gesetz (torah). Bei Gesetzen denken wir vielleicht an etwas, was ungefähr so spannend ist wie das Bürgerliche Gesetzbuch. Aber mit Gesetz gemeint waren in der Regel die fünf Bücher Mose, die Heilige Schrift, die es damals gab. Wenn wir diese Bücher lesen, merken wir schnell, dass es hauptsächlich um Narrative geht. Es ist die Geschichte von der Erschaffung der Welt, die Geschichte der Patriarchen, die Geschichte der Befreiung Israels aus der Sklaverei. Die Geschichte war das, was die Identität des Volkes Israel prägte. Und das ist viel ansprechender und anregender als ein Katalog von moralischen Geboten und Verboten. Oder anders gesagt, die Gebote des Volkes Israel sind untrennbar mit seiner Geschichte verbunden.
Das bringt uns zum nächsten Punkt, in Gottes Wort geht es nicht um irgendeine Geschichte, sondern es geht um unsere Geschichte. Wie können wir zu den Menschen werden, die sich Tag und Nacht mit Gottes Wort auseinandersetzen? Wenn wir verstehen, dass die Geschichte, die von Gott und Israel handelt, auch unsere Geschichte ist. Es geht um unser Leben, es geht um unsere Rettung, es geht darum, wie der Gott Israels auch zu unserem persönlichen Gott wird; und es geht darum, wie aus allen Menschen, die das persönlich erfahren, die Familie Gottes wird. Zu Beginn der Predigt habe ich Glücksforscher zitiert, die gesagt haben, dass Ehe glücklicher macht als Karriere. Und da ist etwas Wahres dran. Beziehung kann glücklich machen. Es ist aber primär die Beziehung zu dem Gott, der uns geliebt hat und uns gerettet hat. Und es ist die Beziehung zu anderen Menschen aufgrund der Tatsache, dass wir von Gott geliebt und gerettet sind. Das ist das, was uns glücklich macht.
N.T. Wright ist einer der größten Theologen unserer Zeit, der das neue Testament routinemäßig auf Griechisch liest und der mehr über die Bibel weiß als wir alle zusammengenommen. Er wurde gefragt, wo er sonntags den Gottesdienst besucht. Und der Interviewer meinte dann: „… also, ich würde nicht gerne der Pastor der Gemeinde sein wollen, in der N.T. Wright in der Zuhörerschaft sitzt.“ Bei jedem zweiten Satz könnte jemand wie er denken: „Das stimmt nicht ganz; das ist aber schlecht recherchiert; da hat er aber den biblischen Text völlig missverstanden.“ Wright antwortete darauf: „Wenn ich sonntags in den Gottesdienst gehe, dann bin ich ein Christ wie jeder andere. Ich muss ebenfalls das Evangelium von Jesus Christus hören. Ich muss ebenfalls die Botschaft hören, dass Gott mich liebt.“ Und das fand ich wunderbar. In unserer persönlichen und gemeinsamen Beschäftigung mit dem Wort Gottes sollte es vor allem darum gehen: Wir brauchen die gute Nachricht, was Gott in Jesus Christus für uns getan hat, um uns zu erlösen. Und wir müssen immer wieder aufs Neue hören, wie sehr Gott uns liebt.
Als letztes, wir müssen zwischen Glück und Vergnügen unterscheiden. Vor einiger Zeit hatte ich aus einem Artikel zitiert, in dem ein weiser Autor schrieb: „Wählen Sie Genuss statt Vergnügen. Vergnügen macht süchtig und ist tierisch; Genuss ist gewollt und menschlich.“ Zur Unterscheidung: Vergnügen ist Spaß und Freude, die wir einfach so auf Knopfdruck haben wollen. Genuss ist eine Freude, in welche wir Zeit, Mühe und Arbeit investieren müssen, um ihn zu haben. Ein paar Beispiele: Wenn wir Hunger haben und schnell etwas bei McDonalds holen, ist das Vergnügen; unser Hunger wird zumindest kurzzeitig gestillt. Die Zucker, Fette und Salze, die in diesem Essen enthalten sind, machen Freude. Aber wir alle sind uns darin einig, dass ein mit Liebe zu Hause zubereitetes Essen aus guten Zutaten, das mit Freunden oder in der Familie genossen wird, das Potenzial hat, uns auf eine ganz andere und viel längerfristige Weise Freude zu bereiten. Oder, wenn uns langweilig ist, dann könnten wir den ganzen Tag auf der Couch rumhängen und eine neue Serie bei Netflix „binge-watchen“; das macht Freude. Aber es ist qualitativ nichts zu der Freude, die man haben kann, wenn man raus geht an die frische Luft, um den Tag draußen in der Natur zu genießen.
Hier ist die große Frage an uns: Auf einer Skala von 0 bis 100, (Null bedeutet langweilig ohne Ende und Hundert bedeutet die beste Zeit unseres Lebens), wie viel Freude und wie viel Spaß macht uns das Lesen in der Bibel? Was würden wir sagen? In dem Film „Owning Mahowny“, geht es um einen Bankangestellten, der spielsüchtig wird. Er kommt schließlich ins Gefängnis, weil er seine Bank um einige Millionen Dollar betrogen hatte, die er komplett verzockt hatte. Am Ende des Films, nachdem er seine Haftstrafe abgesessen hat, wird er gefragt, wie viel Vergnügen ihm das Zocken bereitet, auf einer Skala von 0 bis 100. Er windet sich etwas und sagt dann: „100.“ Dann fragt der Therapeut ihn: „Wie viel Vergnügen hast du maximal außerhalb des Zockens?“ Er überlegt lange und antwortet: „20.“ Und dann fragt sein Therapeut: „Kannst du dir vorstellen, den Rest deines Lebens mit einem maximalen Vergnügen von 20 zu leben?“ Mahowney antwortet: „Ja. 20 ist gut.“ Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Mahowney hat nie wieder gezockt. Warum? Weil Zocken trotz des Vergnügens sein Leben ruiniert hatte. Und weil Zocken ihn nicht glücklich machte, ganz anders als zum Beispiel die Beziehung zu seiner Frau.
Vergnügen und Glück sind nicht dasselbe. Und ja, es gibt Momente, in denen es anstrengend sein kann, die Bibel zu lesen. Es gibt sehr viele Momente, in denen wir liebend gerne etwas anderes tun wollen. Aber wenn wir uns auf Gott und sein Wort einlassen, wenn wir Teil werden von Gottes großer Rettungs- und Liebesgeschichte, wenn dieses Drama uns anfängt zu packen, dann beginnen wir eine Reise. Wir machen uns auf den Weg, die glücklichsten Menschen zu werden, die wir sein können.

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Predigt: Psalm 91 — Sonderlektion Schulanfang 2023

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Im Schatten des Allmächtigen

„Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen.
Ich sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue.“

(Psalm 91,1.2 [EÜ2016])

Liebe Schulkinder, es ist wieder so weit. Für diejenigen unter euch, die eingeschult werden, ist das ein aufregender Moment. Häufig ist es für die Eltern noch aufregender als für die Kinder. Für alle, die schon länger in der Schule sind: morgen ist der Tag, vor dem euch graut und auf den eure Eltern sich schon lange gefreut haben: die Schule beginnt wieder. Nicole und das Team, die diesen Gottesdienst vorbereitet haben, haben einen wunderbaren Text ausgesucht.
Psalm 91 sagt, dass Gott unser Schutz ist, in Zeiten des Krieges, wenn Menschen um uns herum fallen; in Zeiten der Seuche und Pest, wenn Menschen um uns herum erkranken und sterben; in Zeiten von Schicksalsschlägen und Bedrohungen durch Löwen, Schlagen. Und einer meiner ersten Gedanken war: „So schlimm ist die Schule doch auch wieder nicht.“ Ich hoffe, dass die meisten von euch, die Schule einigermaßen erträglich finden; und dass ihr gut zurechtkommt.
Auch wenn die Schule nicht wie Krieg, Terror, Pandemie und Wildnis ist, ein wenig doof ist die Schule schon. Selbst die Lehrer wissen das. Johannes Schröder ist ein studierter Deutschlehrer, der als Stand-Up Comedian auftritt. Er sagte folgendes: „Schule muss doof [eigentlich verwendet er hier ein anderes Wort, aber ich habe sein Wort mit „doof“ ersetzt] sein. Es ist einer ihrer haupt-pädagogischen Pflichten und Aufgaben, sich eine gewisse Doofigkeit zu bewahren. Es ist so, Schule muss doof sein. Woher sonst nehmen die Schüler den Abstoßungsimpuls, der sie ins Leben hinauskatapultiert, wenn nicht aus dieser Gegenbewegung „hier will ich weg, ich will raus hier, ich will ins Leben hinaus!“ […] Das müssen wir den Schülerinnen und Schülern geben. Stellt euch mal vor, Schule wäre ein cooler und hipper Ort. Joko Winterscheidt ist Schulleiter, kommt mit seinem Sushi-Bike in die Schule, 9:30 Uhr geht’s los. […] Dann wollen die Schüler dableiben. Stellt euch mal vor, die bleiben da. Die sagen: „Hier habe ich alles, was ich brauche, das ist meine Welt…“ Das wäre gesellschaftlich verheerend! Die müssen dort wegwollen. Das Vorglühen darf nie cooler sein, als die eigentliche Party!“
Schule ist etwas doof. Aber Schule ist eine wunderbare Gelegenheit, inmitten einer etwas unangenehmen Situation, einen Gott zu erfahren, der unendlich wunderbar und groß ist. Oder lasst es mich anders sagen. Du kannst deine Schulzeit gut nutzen oder du kannst die Zeit vergeuden. Der Text heute sagt uns, was wir tun müssen, um die Schulzeit nicht zu vergeuden. Um die wertvolle Zeit, die Gott dir geschenkt hat, optimal zu nutzen, musst du drei Dinge tun oder erfahren. Erstens, du musst das Versteck suchen; zweitens, du wirst eine Feder finden; und drittens, du wirst deinen Gott erfahren.

1. Finde das Versteck
Vers 1 beginnt mit den Worten: „Wer im Schutz des Höchsten wohnt…“ Die meisten Übersetzungen schreiben hier tatsächlich „Schutz“. Aber sprichwörtlich gemeint hier ist eigentlich ein Versteck. Die Rede ist von einem verborgenen Ort. Wir alle haben Erfahrung damit, Verstecken zu spielen. Und in der Regel ist es nicht schwer, die Verstecke der anderen zu finden. Man muss nur ein wenig danach suchen. Das Versteck, von dem hier die Rede ist, ist auch nicht schwer zu finden. Man muss ebenfalls ein wenig suchen.
Frage ist, wie ihr dieses Versteck findet. In Matthäus 6,6 hat Jesus gesagt: „Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ Das Verborgene ist die innere Kammer deines Herzens. Es ist der Ort, an dem Gott dir begegnen möchte. Und er begegnet dir dort durch sein Wort und durch das persönliche Gebet. Ohne Gebet wirst du dieses Versteck nicht finden. Gebet ist die Art und Weise, wie du das Versteck suchst. Wenn du dich auf diesen Weg des Gebets machst, dann wirst du das Versteck finden.
Das, was verborgen ist, hat auch etwas Geheimnisvolles und Mysteriöses an sich. Angenommen jemand sagt zu euch: „Kommst du mit in das Spielzimmer“ oder „in die Küche“, klingt zwar in Ordnung. Aber es klingt längst nicht so attraktiv und cool, wie wenn jemand zu uns sagt: „Kommst du mit in unser geheimes Versteck?“ Gott lädt dich ein, in sein geheimes Versteck. An einen Ort, den nur Er und du kennst. Er lädt dich ein, in die innere Kammer zu kommen, der Ort, der ganz geheimnisvoll und mysteriös ist. Und wenn du diesen Ort gefunden hast, dann bleib dort. Das ganze Schuljahr hindurch.
Der Fürst der Prediger Spurgeon hat in seinem Kommentar zu diesem Psalm folgendes geschrieben: „In den verborgenen Ort kommen nur die, die die Liebe Gottes in Christus Jesus kennen, und dort wohnen nur die, denen das Leben Christus ist. Für sie ist der Vorhang zerrissen, der Gnadensitz ist offenbart, die bedeckenden Cherubim sind offenbar, und die schreckliche Herrlichkeit des Allerhöchsten ist sichtbar.“ Der Schutz des Höchsten ist der Ort, an dem du wunderbare Dinge erfährst. Und das bringt uns direkt zum zweiten Punkt.

2. Finde eine Feder
Wir schauen uns noch einmal den Vers 1 an: „Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen.“ Diejenigen, die das Versteck gefunden haben und darin bleiben, sie erleben es, im Schatten Gottes zu leben. Was ist mit dem Schatten des Allmächtigen gemeint? Vers 4 macht dieses Bild komplett: „Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, / unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist seine Treue.“ Der Schreiber des Psalms dachte wahrscheinlich an einen großen Vogel wie z.B. ein Adler mit riesigen Flügeln. Im Schatten dieser Flügel dürfen wir uns geschützt und geborgen fühlen.
Hier ist der Punkt, mit dem wir uns vielleicht etwas schwertun. Woher wissen wir, dass wir im Schatten dieses Gottes sind? Wir können ja Gott nicht sehen, so wie wir unsere Eltern oder Freunde sehen können. Wir können Gott nicht hören, wie wir unsere Lehrer und Mitschüler hören. Woher wissen wir, dass Gott da ist, und dass wir uns in seinem Schutz befinden? Und die Antwort ist, dass wir hier und da die Federn des Adlers finden.
Habt ihr schonmal die Zähne von einem Hai gesehen? Sie sind dreieckig und spitz und scharf und ein Hai hat praktischerweise ziemlich viele davon. Kleine Haie haben kleine Zähne, große Haie haben große Zähne. D.h., man kann anhand der Größe der Zähne ungefähr abschätzen, wie groß der Hai ist. Und dann hat man versteinerte Zähne eines Hais gefunden, den es heute nicht mehr gibt, weil er ausgestorben ist. Die Zähne sind ein Vielfaches größer als die von den größten Haien heute. Aufgrund dessen kann man abschätzen, dass der Besitzer dieser Zähne ein Hai war, der 15-20 Meter lang war. Er hätte einen ganzen erwachsenen Menschen mit einem Happs verspeist.
Vor ein paar Tagen war unsere Familie in Frankreich. Wir hatten eine schöne Wohnung am Meer. Als ich mich eines Abends auf die Suche nach den Mülltonnen machte, passierte aber was ziemlich Dämliches. Ich öffnete im Treppenhaus eine Tür, die auf einen langen Balkon führte. Die Tür ging danach zu und Keines der Schlüssel, die ich dabei hatte, konnte diese Tür öffnen. Ich war auf diesem Balkon gefangen. Er war zu hoch, um herunterzuspringen. Wenn ich gesprungen wäre, hätte ich mir vermutlich den Fuß gebrochen. Also fing ich an, laut um Hilfe zu rufen. Nichts passierte. Niemand schien mein Rufen zu hören. Und dann fing ich an zu beten. Ich betete, dass Gott mir da heraushilft. Und wisst ihr was? Nur zwei Minuten später kam eine Frau und machte mir die Tür auf. Ich glaube, dass Gott diese Frau vorbeigeschickt hat. Dieses kleine Erlebnis ist wie eine Feder eines Adlers. Die Feder ist nicht der Adler selbst. Aber die Größe der Feder zeigt mir, dass der Adler, dem diese Feder gehört, ziemlich groß sein muss.
Ich möchte euch ermutigen, eure Feder zu finden: die Erlebnisse, die ihr mit Gott macht, die euch zeigen, dass ein riesiger Adler bei euch ist und dass ihr im Schatten seiner Flügel seid.

3. Erfahre deinen Gott
In den ersten zwei Versen spricht der Psalmist viermal von Gott. Er nennt Gott „den Höchsten“, den „Allmächtigen“, den „HERRN“ und schließlich „meinen Gott“. Derek Kidner, der sich sehr gut mit der hebräischen Sprache auskennt, hat folgendes geschrieben: „Der Höchste ist ein Titel, der jede Bedrohung auf ein Minimum reduziert; der Allmächtige (Schaddai) ist der Name, der die heimatlosen Patriarchen am Leben hielt. Durch die weitere Bezeichnung Der HERR (Jahwe) wurde Mose versichert, dass „ich bin“ und „ich mit dir bin“; und selbst der allgemeine Begriff „Gott“ wird durch das Possessivpronomen intim zu „meinem Gott“.
So vieles könnte man dazu sagen. Ich möchte gerne nur noch über den letzten Punkt sprechen „mein Gott“. Gott will dein Gott sein. Er will nicht nur der Gott deiner Eltern sein. Er will auch nicht nur der Gott deiner Gemeinde sein; oder der Gott deiner christlichen Freunde. Er will dein Gott sein. Und wenn du in diese Beziehung eintrittst, wirst du erfahren, dass du sein Kind bist und er dein Vater ist. Jemand sagte einmal, dass Gott keine Enkelkinder hat. Gott hat einfach nur Kinder. Und die Frage ist, ob du sein Kind bist. Du wirst erfahren, dass dein Gott ein Vater ist, wie du ihn nie hattest.
Wir alle haben oder hatten einen Papa. Als ihr vier Jahre alt wart, dachtet ihr vermutlich: „Mein Papa weiß alles“. Ein paar Jahre später habt ihr aber gemerkt, dass euer Papa nicht alles weiß, aber ganz schön viel. Noch ein paar Jahre, als Teenager denkt ihr dann: „Mein Papa weiß gar nichts“. Als junge Erwachsene denkt ihr, dass euer Papa hoffnungslos altmodisch und antiquiert ist.
Wisst ihr was? Das sind überhaupt nicht die Erfahrungen, die ihr mit Gott machen werdet. Nicht im Geringsten. In den Chroniken von Narnia trifft das kleine Mädchen Lucy auf den riesigen und gewaltigen Löwen Aslan. Jahre später trifft sie ihn wieder. Und sie sagt: „Aslan, du bist größer.“ Seine Antwort darauf: „Das liegt daran, dass du älter geworden bist, meine Kleine.“ „Nicht daran, dass du größer bist?“ Aslan antwortet: „Nein. Aber mit jedem Jahr, das du wächst, wirst du mich größer finden.“ Je mehr wir wachsen, desto größer wird Gott uns erscheinen. Je mehr wir ihn kennen lernen, desto stärker und herrlicher wird Gott uns sein. Ist das nicht wunderbar?
Das ist die Erfahrung, die ihr machen werdet. Finde das Versteck, finde die Feder und erfahre deinen Gott. Er ist größer, besser, wunderbarer als alles! Er ist dein Beschützer und dein Begleiter durch das ganze neue Schuljahr hindurch.

 

 

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Predigt: 2. Timotheus 2,1-13

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Leiden für Jesus

„Sei bereit, als ein treuer Kämpfer für Christus Jesus zu leiden.“

(2. Timotheus 2,3)

Viele Ausleger gehen davon aus, dass Paulus den zweiten Timotheus-Brief aus dem Gefängnis in Rom schrieb, als er auf seinen Prozess wartete. Paulus ging davon aus, dass er am Ende des Prozesses hingerichtet werden würde. Er befand sich in den letzten Monaten seines Lebens. Inmitten dieser Situation schrieb er noch einmal an seinen Schützling Timotheus. Dieser Brief ist ein wenig wie ein Testament, ein letzter Wille, ein erster Abschied (obwohl Paulus hofft, dass Timotheus bald zu ihm kommen kann), und das Weiterreichen der Fackel.
Letzte Woche haben wir gehört, dass Paulus Timotheus dazu auffordert, sich nicht zu schämen. Im heutigen Text finden wir wieder eine weitere besondere, persönliche Ermahnung. Paulus fordert Timotheus dazu auf, für Jesus zu leiden. Das ist keine einfache Botschaft. Mindestens drei Dinge lernen wir hier über das Leiden. Erstens, Christen haben eine proaktive Haltung zum Leiden; zweitens, Christen haben Vorbilder des Leidens; und drittens, Christen finden im Evangelium eine Quelle, welche die Welt nicht kennt.

1. Christen haben eine proaktive Haltung zum Leiden
In Vers 3 lesen wir: „Sei bereit, als ein treuer Kämpfer für Christus Jesus zu leiden.“ Der Vers davor macht deutlich, dass die Leiden von denen Paulus hier spricht, etwas mit dem christlichen Glauben zu tun haben: „Was du von mir gehört hast, das sollst du auch weitergeben an Menschen, die vertrauenswürdig und fähig sind, andere zu lehren.“ (Vers 2) Timotheus war von Paulus beauftragt worden, zu lehren. Er hatte einen Gemeindedienst. Seine Leiden waren Teil seiner Mission.
In den Versen 4-6 verwendet Paulus drei verschiedene Bilder, um das Leiden zu veranschaulichen. Als Erstes spricht er von einem Soldaten, der in den Krieg zieht. Der Soldat verwickelt sich nicht in die Angelegenheiten des täglichen Lebens. Damit ist nicht gemeint, dass weltliche Dinge unbedingt schlecht sind und auf jeden Fall zu vermeiden wären. Der Vers 4 sagt: „er will ja dem gefallen, der ihn in seine Armee aufgenommen hat.“ D. h., der Soldat hat einen Herrn, und er wird alles tun, um diesem Herrn treu zu sein, auch dann noch, wenn dieser Herr ihn in Situationen stellt, die gefährlich und schmerzhaft sind. Für dieses Ziel ist er bereit, zu leiden.
Als Nächstes spricht Paulus von einem Athleten, der an einem Wettkampf teilnimmt. Der Sportler muss sich an die Regeln halten. D. h., keine Abkürzungen, kein Doping, kein Schummeln. Es bedeutet auch, dass der Athlet nur dann erfolgreich sein kann, wenn er entsprechend gut vorbereitet ist. Das erfordert Leiden.
Als Drittes spricht Paulus von Bauern, die anstrengende Feldarbeit verrichten. Das braucht nicht viele erklärende Worte. Die Arbeit auf dem Feld war mühselige, anstrengende Tätigkeit. Paulus schließt diesen Teil ab mit den Worten. „Denke über meine Worte nach. Der Herr wird dir in all diesen Dingen das nötige Verständnis geben.“ (Vers 7) Genau das wollen wir an dieser Stelle tun.
Wie spricht dieses Wort in unsere Zeit hinein? Wir leben in einer Zeit, in der so vieles danach ausgerichtet ist, Leiden zu minimieren. Das Vermeiden von allem, was unangenehm und schmerzhaft ist, scheint mit das Wichtigste zu sein, worum es in unserer Zeit geht. Zum Beispiel verwenden wir Maschinen und Technologien, um uns Arbeiten zu ersparen, die körperlich mühsam und anstrengend ist, wie Staubsaugeroboter und Spülmaschinen. Wir haben Thermostate, Heizungen, Ventilatoren oder Klimaanlagen, die es uns zu jeder Zeit erlauben, eine erträgliche Zimmertemperatur zu haben, ganz egal welches Wetter draußen ist. Wir haben Schmerzmittel erfunden, wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol; wer von uns war nicht schon dankbar, darauf zurückgreifen zu können, wenn wir krank sind. Wir haben eine medizinische Versorgung, die noch nie in der Geschichte der Menschheit besser war. Für diejenigen, die keine Lust haben rauszugehen, um einzukaufen, wurde Amazon, Gorillas und Lieferando erfunden; wir können praktisch alles nach Hause geliefert bekommen. Weil Langeweile richtig unangenehm sein kann, haben die Menschen Smartphones, PlayStation, Netflix und Disney plus erfunden.
Wir haben Sanitäranlagen wie Toiletten mit Spülung, Bad und Dusche und warmem Wasser, die es uns erlauben, mit minimalem Aufwand und maximaler Bequemlichkeit, ein hygienisches Leben zu führen. Für uns ist das alles eine Selbstverständlichkeit. Wir würden auch in keine Wohnung oder Haus einziehen, in dem es keine Toilette und Dusche gibt. Lasst uns hier ganz kurz innehalten und darüber nachdenken, wie krass und wie besonders das eigentlich ist. Frage: wisst ihr, wer zur Zeit von Apostel Paulus in seinem Zuhause fließendes kaltes und warmes Wasser hatte? Genau, praktisch niemand, außer dem römischen Kaiser und den Allerreichsten der Allerreichen. Christian Rach zeigte in einer Dokuserie wie im Mittelalter auf einer Burg gekocht wurde. Er zeigte die Wasserversorgung im Mittelalter: Es gab fließendes Wasser; das Problem war nur, es floss vorbei (der Fluss in der Nähe). Wir leben in einem Wohlstand und Luxus, den es in dieser Form noch nie auf der Welt gegeben hatte.
Und versteht mich nicht falsch: alles das, was ich aufgezählt habe, ist sehr gut. Ich bin zutiefst dankbar für technologischen Fortschritt! Er hat dabei geholfen, unzählige Menschenleben zu retten und die Qualität des Lebens wirklich besser zu machen. Aber das Ganze hat auch eine Kehrseite. Wir vermeiden jegliche Art von Unbequemlichkeit, auch dann, wenn ein gewisses Maß an Schmerzen notwendig wäre. Und unsere Gesellschaft ist die am schlechtesten vorbereitete Gesellschaft, wenn es um Tragödien und Leid geht. Wir können mit Leid so gar nichts anfangen.
Und deshalb ist Paulus‘ Ermahnung eine so radikale Botschaft für unsere Zeit. „Sei bereit, als ein treuer Kämpfer für Christus Jesus zu leiden.“ Paulus sagt hier: „Gehe deinen Leiden nicht aus dem Weg. Suche nicht den einfachen und bequemen Weg. Wenn Leiden auf dich zukommen, stelle dich ihnen mutig.“ Um nicht falsch verstanden zu werden: Leiden sind an und für sich nicht gut. In den allermeisten Fällen wird Leiden durch Sünde verursacht. Sünde ist das Gegenteil von gut. Paulus sagt hier nicht, dass wir absichtlich leidvolle Erfahrungen suchen sollen. Das wäre völlig absurd. Sondern Paulus geht von der Prämisse aus, dass wenn wir Jesus nachfolgen, Leid einfach unvermeidlich ist. Und diesem unvermeidlichen Leid sollen wir uns proaktiv stellen.
Der Text zeigt uns auch, weshalb. Wenn immer Menschen leiden, stellen sie die große Frage nach dem „Warum“: „Warum ist mir das zugefallen? Warum hatte ich diesen Unfall? Warum habe ich diesen genetischen Defekt? Warum habe ich diese Familie?“ Und in den allermeisten Fällen finden wir keine Antwort, auf die Frage nach dem Grund. Aber das Wort „warum“ könnte auch verstanden werden, als ein „wozu“ oder „wofür“. C.S. Lewis hat ein wunderbares Bild gebraucht bezüglich der Frage, weshalb, wozu oder wofür wir in dieser Welt leiden: „Wenn du dir diese Welt als einen Ort vorstellst, der nur für unser Glück geschaffen wurde, wirst du sie ziemlich unerträglich finden: stell ihn dir als eine Trainings- und Korrektureinrichtung vor, und sie ist nicht so schlimm. Stell dir eine Gruppe von Menschen vor, die alle in demselben Gebäude wohnen. Die eine Hälfte von ihnen hält es für ein Hotel, die andere für ein Gefängnis. Diejenigen, die es für ein Hotel halten, würden es ziemlich unerträglich empfinden, und diejenigen, die es für ein Gefängnis halten, empfinden es als überraschend angenehm.“
Das ist es, was Paulus ebenfalls zu sagen scheint. Alles Leiden dient einem Ziel. Wenn wir noch einmal die drei Bilder betrachten, die Paulus gebraucht, der Soldat, der Athlet und der Bauer, erfüllt das Leiden immer einen guten Zweck: Der Soldat gewinnt das Ansehen des Herrn, der Athlet bekommt den Siegeskranz, der Bauer darf als Erstes die Früchte seiner Arbeit genießen. Wir haben Leid in dieser Welt. Aber es gibt einen Lohn. Es gibt eine Belohnung, die so groß ist, dass alles Leid vorher nicht mehr als Leid angehen wird, sondern als Investition.
Der Lohn ist Jesus Christus selbst. Joni Eareckson-Tada ist eine Frau, die selbst so viel Leid und so viel Schmerz erfahren hat. Und sie hatte mit vielen Menschen auf der Welt zu tun, die unter Krankheiten und Behinderungen leiden. Einmal besuchte sie kranke Menschen in Ghana. Eine Schwester dort sagte folgendes: „Willkommen in Ghana! Das Land, in dem Gott größer ist. Weil wir ihn mehr brauchen.“ Und sie dachte: „Ja, genau. Gott erscheint den Menschen immer größer, die ihn am meisten brauchen. Und diese Menschen brauchen ihn so sehr. Ist das nicht wunderbar?“
Jedes Leid, jeder Schmerz, den wir in diesem Leben erfahren, wird zu einer Gelegenheit, neu unsere Abhängigkeit von Gott zu erkennen. In unserem Leid erkennen wir, dass wir wirklich nichts haben, auf das wir uns wirklich verlassen können, außer Gott selbst. Gott wird in unserem Leid groß, weil wir auf ihn angewiesen sind. Und dieser Gott ist der Lohn, nach dem wir trachten.

2. Christen haben Vorbilder des Leidens
Im Text werden uns zwei Vorbilder vorgestellt, was Leiden angeht. In Vers 8 schreibt Paulus: „Denke an Jesus Christus, der als Mensch aus dem Geschlecht Davids stammte und von den Toten auferstanden ist. Das ist die Botschaft, die ich predige.“ Das erste Vorbild für Leiden ist niemand Geringeres als unser Herr Jesus selbst. Jesus litt für die ganze Welt. Und sein Leiden fand seinen Höhepunkt, als er am Kreuz gottverlassen starb. Aber Jesus, der Sohn Davids, blieb nicht im Grab. Er ist von den Toten auferstanden. Und diese Tatsache macht alles anders.
Das zweite Vorbild sehen wir in Vers 9: „Und weil ich sie predige, leide ich und wurde angekettet wie ein Verbrecher.“ Paulus saß in einem römischen Gefängnis. Das Wort, das hier mit „Verbrecher“ übersetzt ist, wurde für Räuber und Schwerverbrecher angewendet. So wurde Paulus, mittlerweile ein alter Mann, behandelt. So endete sein Leben, das voll von vielen Leidensgeschichten war.
Was können wir von Jesus und von Paulus lernen, in Bezug darauf wie wir leiden sollen? Sowohl bei Jesus als auch bei Paulus sehen wir, dass sie nicht stoisch gelitten haben. Die Stoiker haben sich viel mit der Bewältigung von Leid beschäftigt. Der griechische Philosoph Epiktet hatte zum Beispiel Folgendes gelehrt: „Denn nicht die Dinge und Ereignisse beunruhigen uns, sondern unsere Vorstellung davon. Nicht Ereignisse oder Umstände an sich machen glücklich, sondern die Art, wie wir sie begehren und wertschätzen.“ Was er damit meinte, war, dass Ereignisse, die sich außerhalb unserer Kontrolle befinden, neutral sind. Zum Beispiel: „Deine Großmutter ist gestorben? Das ist weder gut noch schlecht. Das passiert halt.“ Erst unser Begehren und unsere emotionale Reaktion führt dazu, dass aus einem neutralen Ereignis Leiden werden. Also ist die Antwort auf Leid: bleib ganz rational und überwinde deine Gefühle.
Manche denken, dass Christen bei Schmerzen und Leiden einfach drüberstehen müssen: „man darf die Leiden nicht an sich herankommen lassen“. Es gibt ja den Ausdruck „stoische Ruhe“. Und viele denken, dass Christen so etwas haben müssten: unter den größten Anfechtungen ruhig zu bleiben; und vor allen Dingen emotional distanziert zu sein, egal, was passiert, z.B. indem man bewusst auf die Zähne beißt und versucht den Kummer zu ignorieren; oder indem man versucht den Teil des Herzens, der an etwas hängt, zu unterdrücken.
Und wisst ihr was? Stoizismus ist eine einigermaßen effektive Methode, um mit Leiden umzugehen. Es funktioniert. Aber gleichzeitig ist es emotional ungesund. Ein Teil unseres Herzens stirbt ab. Wenn du Leid und Trauer erfahren hast, und wenn du darauf reagiert hast, indem du dich emotional distanzierst, indem du deine Liebe zum Erkalten bringst, dann stirbt nicht nur ein Teil von dir; du wirst gleichzeitig auch hartherzig. Und wenn du andere Menschen das Gleiche durchmachen siehst, wirst du nicht in der Lage sein, Mitgefühl zu haben und zu zeigen. Du wirst sagen: „Reiß dich zusammen! Stell dich nicht so an! So etwas passiert halt, und da musst du jetzt durch!“ Das ist nicht gerade tröstlich.
Gefühle auszuschalten war nicht die Art und Weise wie Paulus und Jesus durch Leid gingen. Im Gegenteil, wir sehen Jesus vor der Stadt Jerusalem weinen, weil er zutiefst betroffen war, wegen des Leids, das dieser Stadt widerfahren würde. Wir sehen Jesus im Garten Gethsemane voller Furcht und geschüttelt von tiefsten Emotionen. Paulus war ebenfalls ein Mann, der anscheinend nah am Wasser gebaut war. In Apostelgeschichte 20,31 sagt er: „Denkt an die drei Jahre, die ich bei euch gewesen bin – wie ich Tag und Nacht über euch gewacht und mich unter Tränen um euch gesorgt habe.“ D. h., Paulus hatte oft geweint. Für Paulus gehörten Tränen zum Tagesgeschäft. Jesus und Paulus waren nicht emotional distanziert. Sie sahen Leiden und Schmerzen als das an, was es ist: das Resultat einer gefallenen und kaputten Welt und das Resultat von Sünde. Und sie reagierten auf das, was nicht gut ist, auch mit ihren Gefühlen.
Und obwohl Jesus und Paulus weinten, ist ihr Leiden doch ganz anders als das der Welt. Der Schlüsselunterschied ist: Es ist immer ein Leiden mit Hoffnung. Das sind die Vorbilder des Leidens, die wir haben.
Bevor wir fortfahren, wollen wir nochmals kurz nachdenken, welche Implikationen das für uns hat. Francis Chan erzählte einmal davon, wie er Gott im Gebet gefragt hatte, warum er Gott nicht auf solch großartige Weise erfahren konnte wie Elia. Elia hatte erlebt, wie Feuer vom Himmel fiel. Francis hatte Gott immer wieder gebeten, dass Feuer vom Himmel fällt. Aber nichts dergleichen passierte. Er fragte sich warum. Welche Antwort bekam Francis von Gott? Gott sagte ihm: „Francis, Elia befand sich auf dem Berg Carmel mit hunderten von Propheten, die ihm den Kopf abschlagen sollten. Du hingegen befindest dich gerade auf einem christlichen Konzert. Das sind zwei völlig unterschiedliche Situationen.“ Die ersten Christen erfuhren schreckliche Verfolgungen und Leiden, die wir uns gar nicht vorstellen können und wollen. Uns hingegen geht es ziemlich gut. Bedeutet es, dass wir dann nur halbe Christen sind?
Zwei Dingen können wir für uns mitnehmen. Zum einen, wir sollten uns ehrlich der Frage stellen, was wir für Jesus tun. Gibt es Opfer, die wir bringen, die wir nicht bringen würden, wenn wir Jesus nicht nachfolgen würden? Welche echten Unbequemlichkeiten nehmen wir auf uns, die wir nicht auf uns nehmen würden, um Jesu willen? Vor welcher Art von Schmerzen schrecken wir nicht zurück, weil wir wissen, dass das der Weg der Christusnachfolge ist? Das sind Fragen, die jeder von uns mitnehmen sollte. Und vielleicht zeigt Gott uns im Gebet, in welchen Bereichen unser Herz noch nicht Gott gehört. Vielleicht zeigt Gott wo und wie er uns gebrauchen will.
Das andere ist, wir sollten die Leiden, die wir jetzt schon haben, nicht vergeuden. Wir haben vorhin gesagt, dass jeder Schmerz eine Gelegenheit ist, Gott auf eine Weise kennen zu lernen, wie wir das ohne Leid nicht könnten. Wir haben hier auf Erden die Möglichkeit, Gott auf eine Weise zu erleben, wie es im Himmel nicht mehr möglich sein wird. Nur in diesem jetzigen Leben haben wir die Möglichkeit, Gott zu loben und preisen, nicht nur dann, wenn es uns blendend geht, sondern auch dann, wenn es uns gar nicht gut geht. Gott erscheint uns so viel größer und so viel herrlicher, je mehr wir ihn brauchen. Jedes Leid dient dazu, uns Gott näher zu bringen.
Mein großer Held Tim Keller erfuhr während der Corona-Krise, dass er zum zweiten Mal Krebs hatte. Es ist eine sehr aggressive Krebsart, und die meisten Menschen mit dieser Diagnose sterben innerhalb von wenigen Monaten oder einem Jahr. Tim Keller überlebte mehr als drei weitere Jahre. Zum Ende hin sagte er dann folgendes: „Das klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben. Meine Frau und ich würden niemals zu dem Gebetsleben und dem geistlichen Leben zurückkehren wollen, das wir vor der Krebserkrankung hatten, niemals“. Erst seine Krebserkrankung hatte ihn dazu gebracht, Psalm 90,14 wirklich zu erleben. Da heißt es: „Überschütte uns schon am Morgen mit deiner Gnade, dann werden wir singen und fröhlich sein bis ans Ende unserer Tage.“ Keine Frage, er ist auch ein gutes Vorbild für Christen, die „gut“ leiden.
Welche Lasten und Schmerzen hast du? Vergeudest du deine Leiden? Oder nutzt du sie, Gott auf nie vorher da gewesene Art zu erfahren?

3. Wir haben eine Quelle, welche die Welt nicht kennt
Es ist so wichtig, und ich sage das immer wieder: Wenn wir im Christentum einfach nur Vorbilder hätten und sonst nichts, dann wäre das Christentum eine Religion wie jede andere. Wenn wir nur Vorbilder hätten, dann bekommen wir vielleicht Inspiration, aber keine wirkliche Kraft. Die Essenz des Christentums sind nicht gute Vorbilder. Die Essenz ist die frohe Botschaft: Das was Gott in Jesus Christus für uns getan hat. Und unser Text ist voll vom Evangelium.
In Vers 1 schreibt Paulus: „werde stark durch die Gnade, die Gott dir in Christus Jesus schenkt.“ In Vers 8 schreibt Paulus: „Denke an Jesus Christus, der als Mensch aus dem Geschlecht Davids stammte und von den Toten auferstanden ist.“ Und in den Versen 11-13 heißt es: „Wenn wir mit ihm sterben, werden wir auch mit ihm leben. Wenn wir mit ihm leiden, werden wir mit ihm herrschen. Wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen. Wenn wir untreu sind, bleibt er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“ Diese Verse sind vielleicht ein altes christliches Gedicht oder ein altes Lied, das Paulus geschrieben hat oder zitiert. Und vielleicht haben die Christen das gesungen oder zitiert, während sie Anfechtungen erlebt haben.
Allein über diese Verse könnte man eine ganze Predigt halten. Aber denken wir nur über einen Aspekt nach: Wie kann es sein, dass unser Sterben dazu führt, dass wir mit Jesus leben, dass unser Leiden bedeutet, dass wir mit ihm herrschen werden? Paulus spricht hier von einer innigen Verbindung zwischen Jesus und uns, die so stark ist, dass unsere Haltung zu Jesus ewige Konsequenzen hat. Woher kommt das?
Die Antwort ist natürlich, weil Jesus gestorben und Jesus auferstanden ist. Aber Jesu Tod und Auferstehung sind nicht einfach historische Fakten, die sich ca. 30 nach Christus abgespielt haben. Es ist historische Tatsachen, die etwas mit uns zu tun haben, im Hier und Jetzt. Der Punkt ist: Jesus ist für uns gestorben: für dich und für mich. Jesus ist für uns auferstanden. Er hat alle unsere Schuld und unsere Krankheit mit aufs Kreuz getragen. Unsere Sünde wurde mit ihm beerdigt. Und Jesus ist zu neuem Leben auferstanden. Sein Tod und seine Auferstehung sind sein unendlich großes, unendlich großzügiges, unendlich gnädiges Geschenk an uns. Wenn wir dieses Geschenk annehmen und aus diesem Geschenk heraus leben, verändert sich unser ganzes Leben.
Gott hat für uns gelitten. Und weil dem so ist, haben wir einen Gott, der uns in unseren Leiden ganz nah ist.

 

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