Fragebogen: 2.Mose 19,1 – 6 (Sonderlektion)

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Ein heiliges Volk

„Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“

1. Bedenke kurz, wann und wo dieses Ereignis stattfand (1.2). Wie hatten sich die Israeliten seit ihrer Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten verhalten und was hatten sie erlebt (Kap. 14-17)?

2. Was sagte Gott als erstes zu Mose, als er auf den Berg gestiegen war (3.4)? Denke über Gottes Liebe zu den Israeliten und seine Anliegen für sie nach. Kannst du Parallelen in deinem Leben finden? Und in unserer Gemeinde?

3. Welchen Bund wollte Gott mit ihnen schließen(5)? Welche Anforderung hatte Gott an sie und wie wollte er sie segnen? Denke über Gottes Liebe zu ihnen nach (NIV: „my treasured possession“).

4. Welchen Willen brachte Gott für sie im Vers 6 zum Ausdruck? Denke über Gottes Hoffnung und Vision nach, die er trotz ihrer Vergangenheit für sie hat. Wie sollte diese Hoffnung wahr werden?

5. Denke über Gottes Hoffnung und Vision für die Christen nach, die den neuen Bund mit ihm eingegangen sind (1. Petr 2,9). Welcher Wille Gottes kommt hier zum Ausdruck? Inwieweit prägt das deine Identität und dein Leben?

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Predigt: 2.Mose 11,1 – 12,51 (Sonderlektion zu Weihnachten 2010)

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Es ist des HERRN Passa

Leitwort 12,11

So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des Herrn Passa.

In weniger als zwei Wochen ist Weihnachten. In Weihnachten feiern wir das Kommen des Herrn Jesus Christus. Aber warum kam der Herr eigentlich auf die Welt? -Hierzu ein kleines Rätsel: Stell dir vor, du würdest wegen deiner Aufrichtigkeit und Unparteilichkeit zum Richter gesetzt. Du hast dich selbst dazu verpflichtet, nach dem herrschenden Gesetz Recht und Gerechtigkeit zu schaffen; koste es, was es wolle. Eines Tages aber geschieht etwas, worauf du nicht gefasst gewesen bist. Gerade dein über alles geliebter Sohn begeht ein Verbrechen, was nach dem Gesetz den Tod verdient hat.Weil man an deine Aufrichtigkeit glaubt, setzen man dir deinen eigenen Sohn vors Gericht. Was sollst du tun? Dein Gerechtigkeitssinn und das Gesetz erklären deinen Sohn für des Todes schuldig. Deine Liebe aber verlangt nach dem Leben für dein Sohn. Wie kannst du das Dilemma lösen, sodass du sowohl deinem Gerechtigkeitssinn als auch deiner Kindesliebe gerecht wirst?

Das 2. Buch Mose 12 zeigt, wie Gott, der sich in einer ähnlichen Situation wie die des Richters befand, jenes Dilemma löste. Das Kapitel 12 berichtet von der Einsetzung des Passafestes in der Zeit des Auszugs der Israeliten aus Ägypten. Das Passaereignis veranschaulicht, wie Gott eine Lösung fand, Sein Volk vor dem Gericht zu bewahren, das er zum einen sehr liebte, zum anderen aber wegen dessen Sünde eigentlich richten musste. Das Passa gibt uns zugleich ein Bild für die Bedeutung des Kommens des Herrn Jesus Christus, des wahren Passalamms.

Lasst uns durch den heutigen Text unseren Gott bewundern, der die Eigeninitiative ergriff und überaus weise in Raum und Zeit gewirkt hat, um uns zu erlösen.

Teil I: Es ist des HERRN Passa (11.1 – 12.13)

Was war geschehen, bevor der HERR das Passafest eingesetzt hatte? Betrachten wir Kapitel 11.

Gott hatte über die Ägypter bereits neun Plagen kommen lassen. Nun kündigte Er eine weitere an, die den Pharao dazu bewegen sollte, die Israeliten aus seinem Land ziehen zu lassen, ja sie regelrecht aus seinem Land zu vertreiben. Die 10. Plage bestand darin, dass der HERR die Erstgeburt der Ägypter durch alle Gesellschaftsschichten hindurch einschließlich Vieh töten wollte. Die Ägypter hatten in Sünde gelebt, indem sie nicht Gott sondern Götzen die Ehre gaben. Durch die Wegnahme der Erstgeburt erwies sich Gott als der Eigentümer und Herr alles Lebens und nahm sich dadurch die Ehre, die ihm gebührt.

Und wie stand es mit den Israeliten? Sollten sie auch von der 10. Plage getroffen werden? Betrachten wir Vers 7: aber gegen ganz Israel soll nicht ein Hund mucken, weder gegen Mensch noch Vieh, auf dass ihr erkennt, dass der HERR einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel. Den Israeliten sollte kein einziges Haar gekrümmt werden. Aber warum machte der HERR einen Unterschied zwischen den Israeliten und Ägyptern? Hatten die Israeliten im Gegensatz zu den Ägyptern ein heiliges Leben geführt und daher das Gericht nicht verdient? Nein, sie waren ebenfalls Sünder. Sie hatten ebenfalls das Gericht Gottes verdient. Aber warum dann konnten sie vor dem Gericht verschont bleiben? Betrachten wir hierzu Kapitel 12.

Im Vers 12.2 heißt es: Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. Der Monat des Auszugs der Israeliten sollte als der erste Monat des Jahres gelten. Denn der Auszug der Israeliten aus Ägypten markierte den Beginn einer neuen Ära: Die Israeliten sollten einen neuen Herren über ihr Leben bekommen: Sie sollten nun Gott und nicht mehr den Ägyptern dienen.

In den Versen 3-10 gab Gott den Israeliten viele Anweisungen, wie sie sich während des Gerichts verhalten sollten. So sollten die Israeliten u.a. in der Nacht, in der der HERR das Gericht über die Ägypter hielt, ein Lamm für jedes Haus schlachten. Dabei musste das Lamm ohne Fehler sein, männlich und einjährig. Die Israeliten sollten das Blut des Lammes an die beiden Türpfosten und die Oberschwelle des Hauses streichen, in welches sie das Lamm aßen. Zusätzlich zum Fleisch sollten ungesäuertes Brot und bittere Kräuter gegessen werden.

Die Israeliten könnten sich gefragt haben: „Hatte Mose nicht davon erzählt, uns aus der Hand der Ägypter zu befreien? Warum sollen wir nun ein Lamm schlachten?“ Obwohl die Israeliten den Sinn der Anordnungen nicht verstanden hatten, erwartete Gott doch von ihnen, dass sie sie befolgen. Soweit er sich Ihnen durch die bisherigen Wundertaten offenbart hatte, sollten sie Ihm vertrauen. Das Vertrauen sollte auch weiterhin die Grundlage für das Verhältnis zwischen Gott und Seinem Volk bilden.

Welche Anweisungen gab Gott den Israeliten noch? Lesen wir gemeinsam den Vers 11: So sollt ihr´s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa. Die Israeliten sollten sich zum Auszug aus Ägyptenland bereit halten und das Lamm in Hast essen. Dieser Anweisung folgt die Bemerkung: es ist des HERRN Passa. Es ist des HERRN Passa. Was bedeutet das Wort „Passa“ eigentlich? Es bedeutete für die Israeliten ein „Übergehen“ oder gar ein „Überspringen“. Was sollte übergangen oder übersprungen werden? Betrachten wir hierzu Vers 13 a: Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen und die Plage soll euch nicht widerfahren. Die Israeliten sollten also übergangen werden. Der HERR wollte bei seinem Gericht die Häuser der Israeliten übergehen, wenn er an deren Türen das Blut des Lammes sah.

Wie sehr Gott die Israeliten auch liebte, niemals ließ er ihre Sünde ohne Weiteres ungeschehen machen. Der Grund, dass er an die Israeliten vorüberzog, war einzig und allein das Blut des geschlachteten Lammes an ihren Häusern. Das Blut des Lammes ist in seiner Natur nichts Besonderes. Es ist nicht etwa blau oder in anderer Weise besonders. Blut steht aber für Leben. „Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut“(3.Mose17.14). Das Blut signalisierte für Gott, dass das Lamm stellvertretend für die Israeliten sein Leben hergab, die eigentlich für ihre Sünde sterben müssten. Auf der Grundlage des stellvertretenden Todes des Lammes konnte Gott inmitten des Gerichts Gnade über die Israeliten walten lassen. Das war des Rätsels Lösung: Auf der Grundlage des stellvertretenden Todes des Lammes konnte sich Gott heilig und zugleich liebevoll gegenüber den Israeliten erweisen.

Bei diesem Erlösungsweg ist eine wesentliche Sache hervorzuheben: Es war Gott, der die Initiative zur Erlösung ergriff. Es war Gott, der den Israeliten den Weg der Erlösung offenbarte. Es war Gott, der den Weg der Erlösung vorgab. Die Israeliten hatten nicht die Inititaive zur Erlösung ergriffen, waren auch dazu gar nicht in der Lage gewesen. Die Israeliten waren ferner auf Gottes Offenbarung Seines Erlösungsweges angewiesen. Denn wer würde schon darauf kommen, dass das Blut eines einjährigen, fehlerlosen und männlichen Lammes notwendig ist, um das Gericht abzuwenden. Dass Gott den Israeliten im Gegensatz zu den Ägyptern den Erlösungsweg offenbarte, war pure Gnade.

Schließlich ist hierzu sagen, dass die Israeliten auch keinen eigenen Erlösungsweg hätten einschlagen können. Nein, es gab nur einen Lösungsweg und dieser wurde von Gott vorgegeben. Hätte z.B. ein Israelit gesagt: „Ich finde es nicht gut, Blut zu verwenden. Ich nehme stattdessen Ketchup“, dann hätte er sein blaues Wunder erlebt.

Die Erlösung der Israeliten war durch und durch von der Gnade Gottes gekennzeichnet. Die Israeliten konnten nichts zu ihrer Erlösung beitragen. Sie sollten lediglich auf die Anweisungen Gottes durch Glauben reagieren.

Inwiefern betrifft das Erlösungswerk Gottes an die Israeliten uns? Das Passalamm ist zweifellos ein Vorbild auf den Herrn Jesus Christus. Es sollte ohne Fehler sein, was von der sündlosen Natur Christi spricht. Die Israeliten sollten das Blut an deren Häuser streichen, wodurch sie sich mit dem Tod des Lammes identifizierten. Sie worden folglich vor dem Gericht verschont. Ebenso wird der Mensch von Sünde und Verdammnis errettet, wenn er sich mit dem Blut Jesu Christi identifiziert.

Auf diese Weise verrät das Passafest den wahren Grund des Kommens des Herrn. Der Herr Jesus ist das wahre Passalamm Gottes. Als ihn Johannes der Täufer erblickt, spricht er: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! (Johannes 1.29). Der Herr sagt über sein Kommen selbst: so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele (Matthäus 20.28). Der Herr Jesus gab als das wahre Passalamm sein Blut zur Erlösung der Menschheit. In Seinem Blut geschieht das wahre Passa Gottes, indem wir vor dem Gericht Gottes verschont werden, wie es in Römer 8.1 heißt: So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Wir wären wie die Israeliten niemals darauf gekommen, wie wir von dem Gericht Gottes errettet werden könnten, wenn es Gott uns nicht offenbart hätte. Bis zu meinem 19. Lebensjahr war mir der Weg der Erlösung verdunkelt. Ich hatte nicht verstanden, warum Jesus in die Welt gekommen war. Und das, obwohl ich bis dahin die Bibel durchgelesen hatte. Obwohl ich so Manches tat, um mich selbst zu erlösen, kam ich Gott keinen einzigen Schritt näher. Gottes Gnade der Erlösung setzte bereits an dem Punkt an, dass Er mir den Heilsweg offenbarte. Er musste es nicht tun, aber Er tat es aus Gnade. Wir hätten ohne Gottes Gnade nicht nicht einmal den Wunsch, geschweige denn die Fähigkeit gehabt, uns selbst zu erlösen. Die Erlösung ist durch und durch von der Gnade Gottes getragen. Lasst uns nicht vergessen, dass Anfangspunkt, Medium und Endpunkt unseres Glaubensleben allein die Gnade Gottes ist.

Teil II: Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben (12.14 – 28)

Der HERR gab Mose und Aaron weitere Anweisungen – lesen wir gemeinsam den Vers 14: Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung. Gott wies die Israeliten an, dass Passaereignis jährlich zu feiern. Hierzu gab er ihnen in den darauf folgenden Versen 15-20 detaillierte Anweisungen, wie sie das Passafest zu halten hatten: Die Israeliten sollten u.a. sieben Tage ungesäuertes Brot essen, vom 14. bis zum 21. des Auszugsmonats, und schon am ersten Tag den Sauerteig aus ihren Häusern beseitigen. Zudem sollten am ersten und am siebten Tag eine heilige Versammlung abgehalten und keinerlei Arbeit verrichten werden, abgesehen von der Zubereitung des Essens.

Aber wozu das Ganze? „Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben“ (2. Mose 12.14) wies Gott die Israeliten an. Die Israeliten sollten sich durch das jährliche Passafest an die gnädige und mächtige Erlösungstat Gottes erinnern. Indem die Israeliten das Passafest nach den Anweisungen Gottes jährlich praktizierten, sollte ihr Herz von der Bedeutung des Passaereignis geprägt und mit großer Dankbarkeit erfüllt werden. Diese Anordnung war in Hinblick auf die nachkommenden Generationen besonders wichtig. Denn für sie konnte das Passaereignis leicht in Vergessenheit geraten, weil sie es persönlich nicht miterlebt hatten. So heißt es in dem Vers 26f: Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was habt ihr da für einen Brauch?, sollt ihr sagen: Es ist das Passaopfer des HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete. Das Passa sollte zur Erinnerung an Gottes gnädige und mächtige Erlösung der Israeliten durch alle Generationen hindurch jährlich gefeiert werden.

Wie reagierten die Israeliten darauf, als Mose ihnen alle Anweisungen Gottes weitergegeben hatte? Lesen wir gemeinsam den Vers 27b und 28: Da neigte sich das Volk und betete an. Und die Israeliten gingen hin und taten, wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte. Die Israeliten wiesen genau die Herzenshaltung auf, die Gott gefiel. Ihr Herz war von dankbarer Anbetung und Bereitschaft erfüllt, alles für den HERRN zu tun. Das jährliche Passafest sollte den Israeliten helfen, eben jene Herzenshaltung zu erneuern bzw. beizubehalten.

Als du und ich zum Glauben kamen, geschah unser erstes Passaereignis. Unser Herz war von dankbarer Anbetung und Bereitschaft, alles für den HERRN zu tun, erfüllt. Doch wie sieht es jetzt mit der ersten Liebe aus? Lasst uns die Vorweihnachtszeit damit antreten, dass wir im Gebet zu Gott kommen und ihn darum bitten unser Herz in der ersten Liebe zu erneuern. Auf dass unser Herz mit einer kindlichen Dankbarkeit für das Passa des HERRN in unserem Leben neu erfüllt wird sowie unsere Bereitschaft zum Gehorsam erneuert wird.

Bisher hatte Gott allein davon geredet, dass er den Ägyptern eine 10. Plage schicken und die Israeliten aus Ägypten ausziehen lassen wolle. Noch war keines Seiner Worte in Tat umgesetzt worden. Lasst uns im folgenden Abschnitt betrachten, wie Gott Sein Wort bis ins Kleinste erfüllte.

Teil III: Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland (12.29 – 41)

Lesen wir gemeinsam den Vers 29: Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron saß, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.

Genauso wie der HERR gesprochen hatte, so führte er das Gericht an die Ägypter durch und verschonte die Israeliten. Er nahm das Leben von aller Erstgeburt Ägyptens weg. Dabei machte er keinen Unterschied, ob es das erstgeborene Kind des Pharaos oder das Erstgeborene eines Sklaven oder gar eines Tieres war. Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott (Römer 2.11).

Was taten der Pharao und die Ägypter, nachdem sie die 10. Plage erlebt hatten? Die Antwort hierzu erfahren wir in den Versen 12.31 bis 33. Von der Furcht vor Gott ergriffen, ließ der Pharao Mose und Aaron noch in derselben Nacht herbeirufen und befahl ihnen, mit ihrem Volk und Vieh aus Ägypten auszuziehen. Ebenso war das ägyptische Volk von der Furcht vor Gott gepackt, sodass sie die Israeliten bedrängten, das Land zu verlassen. Während sich der Pharao zuvor hartnäckig geweigert hatte, die Israeliten frei zu lassen, warf er sie nun regelrecht aus seinem Land heraus. Wer hätte das gedacht, das sich der Pharao schließlich so verhalten würde? Der HERR hatte das gedacht und es Mose bereits vorausgesagt.

Was geschah schließlich? Betrachten wir die Verse 40 und 41: Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertunddreißig Jahre. Als diese um waren, an eben diesem Tage zog das ganze Heer des HERRN aus Ägyptenland. Der HERR erfüllte genau zum festgesetzten Tag sein Wort und führte die Israeliten aus Ägyptenland.

Gottes Wort erfüllte sich bis ins Detail. Während zwischen unseren Worten und unseren Taten häufig Welten liegen, ist Gottes Wort mit der Tat gleichzusetzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Erfüllung Seines Wortes ans Tageslicht tritt. Die Israeliten hatten im Glauben an Gott den Anweisungen gehorcht, bevor sich Gottes Wort erfüllte. Auf der Grundlage des Wortes haben wir wie die Israeliten viele Verheißungen, insbesondere die Verheißung der ewigen und wahren Erlösung, wenn der Herr zum zweiten Mal auf die Welt kommen wird. So lasst uns ermutigt weiter den Weg des Glaubens gehen. Denn Gott ist treu und erfüllt alle Seine Verheißungen, die er uns gegeben hat, auch wenn sie noch auf sich warten lassen.

Lesen wir zum Schluss noch einmal das Leitwort Vers 12.11: So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des Herrn Passa.

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Fragebogen: 2.Mose 11,1 – 12,51 (Sonderlektion zu Weihnachten 2010)

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Es ist des HERRN Passa

So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein
und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen
als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa.”

2.Mose 12,11

I. Es ist des HERRN Passa (11,1-12,28)

  1. Welchen Plan teilte Gott Mose für den Auszug mit (11,1-3)? Welche letzte Plage kündigte Mose dem Pharao an, und wie würden die Israeliten ausziehen (4-8)? Wie würde der Pharao reagieren (9.10)?
  2. Warum ließ Gott die Israeliten den Monat des Auszugs als den ersten Monat des Jahres zählen (12,1.2)? Auf welche Art und Weise sollte ein Lamm ausgewählt werden (3-6)? Was für ein Lamm sollten sie nehmen (5)?
  3. Wohin sollten die Israeliten das Blut des Lammes streichen (7)? Wie und warum sollten sie das Fleisch mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern essen (8-10)? Mit was für einer Haltung sollten sie das Passalamm essen (11)? Was bedeuten die Worte: „es ist des Herrn Passa“?
  4. Warum machte Gott das Blut des Lammes zu einem Zeichen für die Israeliten (12.13)? Welche Bedeutung hat das für uns (1.Kor 5,7b; Joh 1,29; Röm 5,9)?
  5. Wie sollten die Israeliten diesen Tag feiern (14)? Wie sollten sie das Fest der ungesäuerten Brote halten (15-20)? Und wie das Passafest (21-23)? Warum ließ Gott sie diese Ordnung halten (24-28)?

II. Der Auszug Israels (12,29 – 12,51)

  1. Was geschah bei der zehnte Plage (29.30)? Wie reagierten der Pharao und die Ägypter (31-33)? Wie zogen die Israeliten aus (34-36)? Wieviele waren sie beim Auszug (37-39)? Wie lange waren sie in Ägypten gewesen (40.41)? Warum nannte Gott diese Nacht „eine Nacht des Wachens“ (42)?
  2. Was sollten die Sklaven oder Ausländer tun, wenn sie auch das Passa halten wollten (43-51)?
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Predigt: 2.Mose 19,1-8

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Ein Königreich von Priestern

Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten,
so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein

2.Mose 19,5.6a

Kommende Woche feiern wir unsere HBFZ für die wir seit Monaten gebetet haben. Das Thema der BFZ lautet „Gott und Jona“ bzw. „Gottes Herz und Jonas Herz“. Wie wir wissen, haben Gottes und Jonas Herz widersprüchliche Absichten. Anfangs floh Jona vor Gott, weil er kein Herz hatte, für die Menschen in Ninive etwas zu tun, als Gott Jona aufforderte den Menschen in Ninive zu predigen. Gott wollte Jona gebrauchen, die Menschen in Ninive zur Buße zu bewegen und damit auch zu retten, wodurch auch Gottes Herz für die verlorenen Menschen in der ganzen Welt sichtbar wird. Genau dieses Herz Gottes kommt durch unsern heutigen Text zum Ausdruck. Eignen wir uns dieses Herz Gottes durch die heutige Predigt an.

Nach dem Wort Gottes sollten die Israeliten ein Königreich von Priestern werden. Um den Hintergrund dieses Anliegen Gottes besser zu verstehen, gehen wir kurz auf die Geschichte ein. In 2. Mose Kap. 1-18 erfahren wir, aus welchem Motiv und auf welche Weise Gott das Volk Israel errettet hatte. Gott errettete das Volk Israel um seiner Verheißung an die Vätern Willen. Gott tat dies auch aus seinem Erbarmen, als die Israeliten wegen der harten Bedingungen ihrer Sklaverei seufzten und zu Gott nach der Errettung schrien. Denn der Pharao zwang sie nicht nur zum Frondienst, sondern unterdrückte sie bis dahin, dass er ihre neugeborenen Söhne in den Nil werfen ließ. Genau aus dessen starker Hand befreite Gott das Volk Israel. Wie sehr müssen sich die Israeliten gefreut und Gott für die Erlösung gedankt haben! Doch Gottes Ziel ging noch weit darüber hinaus. Gott wollte ihr Leben mit Würde erfüllen. Einfach von der Sklaverei befreit zu sein und ein neues Land zu bekommen bedeutet noch kein Glück, es ist mit dem Leben eines Waisenkindes vergleichbar, das in seinem Zimmer das tollste Spielzeug hätte und damit spielen könnte. Aber wie kann es glücklich sein, da ihm ja die Beziehung zu seinen Eltern fehlt und somit auch niemand da ist, der sein Leben mit Würde erfüllen könnte. Ein solches Schicksal sollten die Israeliten nicht erleiden, denn Gott, ihr Gott, wollte ihr Leben mit seiner Aufgabe und damit auch Würde erfüllen, nämlich dass sie ein Königreich von Priestern werden sollten.

Betrachten wir unseren Text. Unser erster Vers gibt uns die Information über Ort und Zeit, des damaligen Aufenthalts der Israeliten, er lautet: „Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, genau auf den Tag, kamen sie in die Wüste Sinai.“ (1) Der Ausdruck: „am ersten Tag des dritten Monats bezieht sich auf den Tag, an dem Gott sie aus der Hand des Pharaos befreit, und sie aus Ägypten geführt hatte. Dabei hatte Gott ihnen ein Land versprochen, in dem Milch und Honig fließt. Nun nach zwei Monaten standen sie vor den Toren diese Landes. Vers 2 sagt: „Denn sie waren ausgezogen von Refidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge.“ Endlich, nach einer langen Reise waren sie an ihren Ziel angekommen. Bevor sie ins Land hineingingen wollte ihnen Gott nun seinen Plan bekanntmachen, was er mit seinem Volk im Sinn hatte.

Betrachten wir die Verse 3 und 4. Als Mose hinauf zu Gott stieg, rief der Herr ihm vom Berg zu und sprach zu ihm: „So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht“ (3b.4). Zuerst wollte Gott die Israeliten an sein Werk erinnern. Wenn die Israeliten an die Zeit der letzten Monate dachten, kam ihnen eine Zeit voller Leiden und Nöte in den Sinn. Sie mussten viele Schwierigkeiten ertragen, wie z.B. den schweren Frondienst, die harte Unterdrückung, die Tötung ihrer Söhne im Nil, die Folgen der Plagen usw. Zwar wurden sie davon befreit, aber ihr Weg war auch danach alles andere als ein Spaziergang. Denn nach dem Auszug wurden sie gleich von der Elitetruppe der ägyptischen Armee verfolgt, wobei doch das Rote Meer vor ihnen lag. Schnell vergaßen sie ihren Gott und dachten, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befänden. Aus Angst und Verzweiflung schrien sie zu Mose. Selbstverständlich errettete Gott sie auch hieraus. Sie wurden dann auch von Hunger bedroht. Oft seufzten und klagten sie gegen Gott. Wegen des Durstes murrten sie auch: „Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt?“ (17,3b) Theoretisch hätte Gott ihnen das alles ersparen und sie auf einem komfortablen Weg ohne Leiden führen können. Aber ihre Realität war voller Leiden. Sie müssen sich oft gefragt haben: „Warum hat Gott so viele Leiden zugelassen, wenn er uns doch lieb hat.“ Ohne den Willen Gottes zu kennen, werden wir in solch einer Situation auch ängstlich und würden um Rettung schreien. Dabei würden wir zweifelnd fragen: „Warum lässt Gott solche Leiden in unserem Leben zu, wenn er uns liebt?“

Doch woran können wir Gottes Liebe zu seinem Volk erkennen? Betrachten wir nochmals Vers 4. Gott sagte: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ In diesem Wort sind Gottes Werke zusammengefasst, die die Israeliten von dem Tag ihres Elends in Ägypten an, bis zu ihrer Gegenwart persönlich erlebt hatten. Gott hatte die Israeliten von allen Plagen verschont, während die Ägypter um sie herum geschlagen wurden. Das demonstriert unverkennbar und unmissverständlich die Tatsache, dass Gott das Volk Israel liebte.

Was für eine Liebe ist es eigentlich, die Gott durch die Worte: „wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln“ zum Ausdruck gebracht hat? Die Stelle in 5. Mose 32,11 gibt uns darüber Aufschluss. Dort steht: „Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.“ Diese Worte sind nicht nur literarisch schön, sondern helfen uns, die Eigenschaften der Liebe Gottes zu den Israeliten gut zu verstehen. Im Allgemeinen ist der Adler als König der Lüfte bekannt. Zwar nicht alle, aber doch etliche Arten im Nahen Osten lieben auf folgende Weise ihre Küken: Sie bauen ihr Nest von Anfang an aus dornigen Zweigen, die sie dann mit Federn polstern. Dann legen sie ihre Eier hinein. Nach dem Ausschlüpfen werden ihre Küken gut gefüttert. Die Jungen wachsen und nehmen von Tag zu Tag an Gewicht zu. Doch das sollte nicht immer so weiter gehen, sonst werden sie nur zum Futter anderer Tiere, aber nicht zum König der Lüfte. Damit das nicht passiert erfahren die Jungen die Liebe der Eltern in neuer Weise. Wenn die Zeit kommt, dass die Jungen erzogen werden sollen, fangen die Eltern an, mit ihren großen Flügeln zu schlagen, so stark, dass alle weichen Federn und die anderen Polstermaterialien weggeblasen werden. Plötzlich verwandelt sich das Nest, das bis dahin mit Polstern versehen war in einen dornigen Ort, an dem sich die Adlerjungen wirklich nicht wohlfühlen können. Das Küken kann nicht mehr bequem im Nest bleiben, so dass es aus dem Nest herauskommt und am Rande des Nestes einen halbwegs bequemen Platz sucht. Dabei soll es bloß nicht hinabstürzen. Aber dann wird es von seinen Eltern aus schwindelerregender Höhe hinuntergestürzt. Wie ängstlich ist es! „Seid ihr plötzlich verrückt geworden? Wie könnt ihr mir so etwas antun? Ihr liebt mich gar nicht mehr.“ – So würde es schreien, wenn es sprechen könnte. Es bewegt dann hastig seine Flügel rauf und runter, damit es nicht beim Aufprall auf die Erde zerschmettert wird, aber es kann nicht fliegen, sodass es nur fällt und fällt. Doch dann kommt die Adlermama oder der Adlerpapa und breitet die Fittiche aus und fängt es. Das wird wiederholt, bis das Junge fliegen kann. Dadurch kann das Junge zum König der Lüfte heranwachsen. Das ist die Art und Weise, wie der Adler seine Jungen liebt.

Durch dieses Wort verstehen wir nun, warum Gott die Israeliten nicht auf einem bequemen Weg, sondern vielmehr durch Nöte und Leiden führte. Gott liebte sie, wie Adler ihre Küken lieben. Anders gesagt verwöhnte Gott sie nicht, weil er sie wahrhaftig liebte. Ägypten war für die Israeliten wie ein gepolstertes Adlernest gewesen, wo sie zwar den Frondienst zu leisten hatten, aber an den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle hatten. Dort hätten sie sich durch die abgöttische Kultur leicht verderben lassen können. Doch Gott hatte für sie sein heiliges Ziel. Als die Zeit kam, wurden die Israeliten durch die Unterdrückung bis hin zur Tötung ihrer Söhne bedrückt, wie die Adlerjungen den Dornen des Nestes ausgesetzt werden. Dann wurden die Israeliten, wie junge Adler, quasi aus ihrem Netz herausgeworfen und hinabgestürzt, so dass sie in der Wüste mit allen Gefahren fertig werden mussten. Das tat Gott, weil er nicht wollte, dass die Israeliten wie fette Küken verdarben. Sie sollten wie Adlerküken zum König der Vögel erzogen werden. Gottes Liebe hat ein heiliges Ziel. Gottes Liebe hat erziehende Eigenschaften. Das konnten die Israeliten nicht leicht annehmen. Als Gott das den Israeliten durch Mose verkündigen ließ, wollte er, dass sie doch seine Liebe zu ihnen erkennen sollten. Denn Gott liebte sie nicht nach ihrer Erwartung, sondern auf seine göttliche Art und Weise, mit seinem heiligen Ziel.

Was sagte Gott, nachdem er seine Liebe zu erkennen gegeben hatte? Betrachten wir die Verse 5 und 6: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“ Dieses Wort ist wirklich voller Bedeutung. Wir wollen in einigen Punkten über den Sinn nachdenken.

Erstens: Gott will mit den Israeliten auf die persönliche Beziehung einzugehen. Gott verlangte von ihnen ihren Gehorsam. Sie hatten bis dahin dem Pharao gehorcht. Aber nun wollte Gott den Maßstab setzen und ihren Weg lenken. Warum war dies notwendig? Die Israeliten kamen aus Ägypten, einem Umfeld mit Götzendienst, wo die Menschen nach ihrem Bedarf Geschöpfe wie die Sonne, Stiere, Frösche usw. als Götter anbeteten. Obwohl es in Wirklichkeit keinen anderen Gott gibt und die Götzen nichts sind, war der Götzendienst eine große Gefahr für die Israeliten. Die Götzen bringen uns Menschen von Gott ab und nehmen in den Herzen den Platz Gottes ein, so dass die Menschen in Angst und Finsternis ihres Lebens ohne Segen umherirren und lieblos gegen Gott und Mitmenschen handeln. Wie schön war es, dass die Israeliten nun ins verheißene Land einziehen würden, in dem Milch und Honig fließt. Aber es warteten dort auch viele Versuchungen auf sie. Denn dort wurden zahlreiche Götzen durch verschiedene Kulte angebetet. Außerdem waren die Israeliten selbst voller sündiger Neigungen. Gott kannte ihre Lage. Gott kannte auch ihr Wesen. In diesem Moment, fern vom Götzendienst in Ägypten und in Kanaan, warb Gott um eine verbindliche feste Beziehung. Gott forderte sie zum Gehorsam auf und wollte damit in eine persönliche Beziehung mit ihnen einsteigen. Darin spiegelt sich also Gottes Weisheit und schützende Liebe zu ihnen wider. Aber die persönliche Beziehung bedeutet etwas mehr als das.

Über die Israeliten, sagte Gott: So sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern. Welche Bedeutung steckt dahinter? Den Ausdruck „mein Eigentum“ übersetzt eine andere Bibelfassung als „Gottes Besitztum von Schätzen“. Mit diesem Ausdruck sagte Gott also, dass die Israeliten so kostbar wie ein Schatz waren, den er gerne besitzen wollte; so wie Menschen z.B. Gold, Silber, Diamanten usw. für kostbar erachten und sie gerne besitzen. Warum waren die Israeliten so kostbar? Das können wir erkennen, wenn wir Marie und Samuel sehen, die von M. Maria und M. Mary aus ihrem mütterlichen Herzen geliebt werden, weil sie ihre Kinder sind und Hoffnung für sie haben.

Wir danken Gott für unsere Berufung. Wir wussten das zwar nicht, aber als wir von Gott erlöst und berufen wurden, hatte unser neues Leben bereits diese Hoffnung Gottes in sich. Gott kennt uns, unsere Schwächen und Sünden, aber Gott beruft uns dennoch zu seinen Kindern. Gott achtet uns für kostbar. Gottes Berufung basiert nicht auf unseren Fähigkeiten oder Leistungen. Sie basiert allein auf Gottes Willen und Gunst. Unser Leben hat die wahre Hoffnung.

Zweitens: Gott liebt nicht nur die Israeliten, sondern die ganze Erde, d.h. alle Völker auf dieser Welt. Um sie zur Buße und zum Glauben zu bewegen gibt Gott den Israeliten die Aufgabe, ein Königreich von Priestern zu sein. Betrachten wir nochmals Vers 6. Gott sagte: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein“ (6a). Was für eine große Überraschung ist es! Gott traute ihnen wirklich etwas großartiges zu. Hierdurch lehrte sie Gott die Verantwortung für die ganze Welt. Es ist herrlich, ein Königreich von Priestern zu sein!

Wir haben Gottes Liebe zu den Israeliten kennen gelernt. Gott liebte sie wirklich. Durch die Berufung zum Königreich von Priestern erkennen wir, dass Gott in Wirklichkeit alle Menschen auf der ganzen Erde liebte und liebt. Deswegen wollte Gott sie alle zur Buße und Rettung bewegen und zwar durch die Israeliten. Das ist der Grund dafür, dass Gott die Israeliten zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Gott liebte also auch die Menschen in Ninive, obwohl sie unmögliche, grausame Dinge getan haben. Gott liebte sie dennoch, deswegen wollte Gott sie zur Buße und zur Rettung bringen und zwar durch Jona.

Wie anders sollten die Israeliten nun als Königreich von Priestern leben? Betrachten wir noch mal Vers 6. Gott versicherte, dass Israel ein heiliges Volk sein würde. Die meisten Menschen leben nach ihrem Gutdünken und ihrer Situation. Aber die Israeliten hatten die Aufgabe, ein Königreich von Priestern zu sein. Israel ist heilig, weil es gerade durch dieses Ziel Gottes ausgesondert ist.

Die Israeliten sollten das Herz Gottes verstehen, der alle Menschen auf Erden zur Buße und zur Rettung bewegen will. Die Israeliten sollten sich Gottes Herz aneignen. Aber in der Geschichte haben sie diese Aufgabe sehr oft versäumt. Jona war ein Beispiel dafür. Deswegen berief Jesus 12 Jünger und gab ihnen nochmal die Aufgabe: „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Mk 16,15)

Ein Christ zu sein ist großartig. Die Verdammnis der Sünde und des Todes war unser Schicksal. Aber Gott errettet uns von diesem Schicksal. Das ist nicht alles. Für uns heißt es: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ (1.Petr 2,9). Das ist auch unser gemeinsames Leitwort. Durch dieses Wort offenbart Gott seinen großen Willen, uns als königliche Priesterschaft zu gebrauchen. Es gibt viele gute Aufgaben und Arbeiten, für die wir unsere Zeit und Mühe einsetzen könnten, wie Umweltschutz, Tierschutz oder Kampagnen gegen Minen. Ein Mensch kann für sein Leben schöne Pläne entwickeln und sie mit Kraft und Energie in die Tat umsetzen. Aber was für einen besseren Plan kann ein Mensch haben als Gott, der uns zu seinem Plan beruft! Die Aufgabe, für die Menschen, die verloren sind, Gottes Priester zu sein, ist bestimmt die herrlichste und bedeutendste Aufgabe überhaupt. Damit erfüllt Gott unser Leben mit Bedeutung, Würde und Hoffnung. Auf diese Weise kommt von oben, was unserem Leben die Daseinsbedeutung gibt, unser Leben verändert und letztlich unser Leben sinnvoll und glücklich macht.

Wir sollen als königliche Priester auch Gottes Herz verstehen. Wir sollen uns das Herz Gottes auch aneignen. Wir sollen in dieser dunklen Welt Gott verkündigen. Die geistliche Finsternis lässt sich nicht durch die kulturelle Entwicklung überwinden. Wir sollen alle fähige Bibellehrer sein. Wir sollen in dieser finsteren Welt die Wohltaten Gottes verkündigen, sodass die ganze Welt durch uns seine Wahrheit erfährt und zu seinem wunderbaren Licht kommt. Dafür sollen wir alle fähige Bibellehrer sein.

Betrachten wir Vers 8. Alles Volk antwortete einmütig: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun.“ Mose ging wieder zu dem Herrn und sagte ihm die Worte des Volkes. Nun sollte nichts mehr im Wege stehen, so dass der Bund zwischen Gott und den Israeliten geschlossen werden konnte, was hier am Berg Sinai geschah.

Wie schön ist es, dass Gott so treu ist! Gott hätte sie wirklich verwerfen können, weil sie untreu waren. Diese Beziehung hätte bedingt durch die Untreue der Israeliten schon längst beendet werden können. Aber über alle Phasen der Geschichte hält Gott seine Beziehung, indem Gott sie erduldete und die ganze Zeit versuchte, sie zu bewegen. So hätte Gott Jona verstoßen können, aber Gott erduldete ihn, so dass Jona den Auftrag Gottes doch annahm und den Menschen in Ninive das Wort Gottes predigen konnte. Danach verletzte Jona aber nochmals das Herz Gottes und Gott erduldete ihn wieder. Wie das ausführlich geschah wollen wir am kommenden Wochenende erfahren. Zur Liebe Gottes zu seinen Knechten heißt es: „Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist“ (Jes 65,2).

Am meisten hat mich die Tatsache angesprochen, dass meine Leiden nicht vergeblich sind. Meine Leiden sind nicht besonders, dennoch beschweren sie mein Leben. Trotzdem sind sie Gottes Training und Erziehung für mich, wodurch Gott mich zum königlichen Priester formen möchte. Eigentlich habe ich diese Berufung und ohnehin ist das unser gemeinsames Leitwort, aber die königlichen Priester sind nicht alle gleich. Ich soll nach dem Willen Gottes ein qualifizierter königlicher Priester sein. So erzieht mich Gott durch viele Angelegenheiten z.B. durch meine Arbeitststelle oder die Zusammenarbeit in der Gemeinde. Weiterhin erkenne ich durch meine Predigt den inständigen Erlösungswillen Gottes für alle Menschen. Das wusste ich zwar schon und habe für die Weltmission gebetet, aber durch diese Lektion lernen ich, dass ich für die Menschen in Nord-Korea, China und den muslimischen Ländern und auch für die Menschen in Indien von ganzem Herzen beten soll.

Preisen wir Gott, der das Volk Israel zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Preisen wir Gott, der uns auch zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Gott beruft uns zur königlichen Priesterschaft und erfüllt unser Leben dadurch mit Sinn und Inhalt. Gott will durch uns alle Völker auf Erden erreichen, insbesondere die Menschen in Nord-Korea, China und in den muslimischen Ländern und auch die Menschen in Indien. Lasst uns unser Leben gemäß diesem Willen Gottes führen! Lasst uns für die WM beten bis Gott uns als Missionare dahin sendet. Lesen wir zum Schluss das Leitwort: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“

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