Predigt: 2. Korinther 8,1 – 9 (Weihnachten 2020)

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Für uns: reich durch Jesus

„Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“

(2.Korinther 8,9)

Reiner hat, wie ich finde, für diesen Gottesdienst einen wunderbaren Text und für diese Weihnachten ein wunderbares Thema ausgesucht. Das Thema lautet „für uns“. Und deshalb lautet der Titel der Predigt „für uns: reich durch Jesus“. Und der Text heute aus 2. Korinther 8,1-9 ist kein traditioneller Weihnachtstext. Ich denke, dass es ein Novum ist, dass wir diesen Text in der Weihnachtszeit lesen. Gleichzeitig könnte ich mir keinen besseren und passenderen Text vorstellen.
In 2. Korinther 8 und 9 macht Paulus einen Spendenaufruf. Wenn wir diese zwei Kapitel sorgfältig lesen, dann stellen wir fest, dass es ein Spendenaufruf wie kein anderer ist. Für viele Menschen unserer Zeit ist Spenden eine lästige Sache. Man weiß, dass es theoretisch eine gute Sache ist. Man kann es sich ja auch leisten. Und an Weihnachten macht man das auch mal, allein um das Gewissen zu beruhigen und weil man dann weiß, dass man seine gute Tat vollbracht hat.
Aber das ist überhaupt nicht das, was Paulus im Sinn hat. Das Schlüsselwort hier ist „Gnade“. Gnade bedeutet ein unverdientes Geschenk zu bekommen. Paulus argumentiert, dass wir Christen ein unverdientes Geschenk bekommen habe, das von solch einem Ausmaß und solcher einer Dimension ist, dass es die Gesamtsituation der Empfänger radikal verändert. Im Bezug auf die Gnade macht der Text uns auf drei Punkte aufmerksam: erstens, der Reichtum, den wir in Jesus haben; zweitens, was der Reichtum in uns bewirken sollte; drittens, was der Reichtum durch uns bewirken sollte.

Erstens, der Reichtum, den wir in Jesus haben

In Vers 9 schreibt Paulus: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“ Dieser Vers ist ziemlich zentral in Paulus Argumentation. Und er fasst praktisch die ganze Weihnachtsgeschichte zusammen.
Hier sind ein paar Gedanken zu diesem Vers. Erster Gedanke: Jesus ist reich. Das wissen wir alle. Aber wir haben das oft nicht so auf dem Schirm. Ich möchte versuchen, das anhand eines kleinen und einfachen Beispiels zu verdeutlichen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie kann ich an zwei Händen abzählen, wie oft ich auf der Arbeit war. Ich mache derzeit fast ausschließlich Home-Office. Weil ich etwas Bewegung brauche, gehe ich abends oft an die frische Luft zum Spazieren: manchmal mit den Kindern oder alleine. Heidelberg ist eine reiche Stadt. Und öfters gehe ich an richtig schönen Häusern vorbei und schaue ein wenig in die Fenster rein. Was ist ein 1-Familien-Haus in Handschuhsheim oder Neuenheim wert? Manche dieser Häuser sind sicherlich eine Million Euro wert. Wer ein solches Haus besitzt, der ist reich.
Aber das ist nichts im Vergleich dazu, wenn man den gleichen Spaziergang durch die Innenstadt von New York macht. Ein Quadratmeter Wohnung kostet dort mehr als 16.000 Dollar, Tendenz steigend. Wer dort eine Wohnung oder gar ein Haus besitzt, ist wirklich reich. Das sind die Kategorien, in denen wir uns Reichtum vorstellen: jemand der Immobilien in einer schönen, angesagten Gegend besitzt. Aber stellen wir uns vor, dass jemand nicht nur das Haus in Manhattan gehört, sondern die ganze Straße mit allen Häusern links und rechts; und nicht nur die ganze Straße, sondern die ganze Stadt, das ganze Land, die ganze Welt? Und was ist dieser winzige, blaue Planet im Vergleich zur Gesamtheit des ganzen Universums mit Milliarden von Galaxien und unzählbar vielen Sternen? Und was ist das im Vergleich zum Himmel? Versteht ihr, Jesus ist der Eigentümer von allem was existiert. Ihm gehört alles im Himmel und alles auf Erden. Es ist eine Kategorie von reich für die uns eigentlich die Worte fehlen.
Das nächste, was Paulus uns sagt, ist, dass Jesus arm wurde. Im Jahr 2010 haben Warren Buffet, Bill und Melinda Gates eine Initiative gegründet, die „The Giving Pledge“ heißt. Diese Initiative richtet sich an die reichsten Menschen der Welt. Die Unterzeichner verpflichten sich, dass sie mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke spenden. So löblich diese Abmachung ist, sie ist wiederum nichts im Vergleich zum Opfer, das Jesus gebracht hat.
Es ist nichts im Vergleich, weil Jesu Reichtum sich in einer ganz anderen Dimension bewegt wie alle Milliardäre dieser Welt zusammengenommen. Und es nichts im Vergleich zum Opfer der Milliardäre, weil niemand von ihnen wirklich arm wird. Jesus gab nicht nur die Hälfte von einem Besitz. Er gab alles. Und er gab alles auf. Er hielt nichts zurück. Jesus ist Gott, der Mensch wurde mit all seinen unvorstellbaren Implikationen: der Ewige wurde zeitlich; der Höchste kam in Niedrigkeit; der Stärkste wurde schwach; der Allmächtige wurde hilflos; der Größte wurde ganz klein; der Mythos wurde Teil der Geschichte; das Ideale wurde real; das Wort wurde Fleisch; der Reichste wurde ganz arm.
Jesus wurde nicht nur in einer der ärmsten Familien in einer obskuren Ecke des römischen Reiches geboren. Er lebte als ein armer Wanderprediger. Er hatte weder Geld noch Macht. Und am Ende starb er den Tod eines Sklaven, in der Hand von Heiden. Das letzte, was er besaß, war seine Kleidung, die er trug, als er festgenommen wurde. Als Jesus ans Kreuz gehängt wurde, hat man ihm auch das noch genommen. Schlimmer, elendiger und erniedrigender kann man es sich nicht vorstellen. Jesus gab alles: seine Stellung beim Vater, sein Besitz, sein Leben bis hin zum letzten Atemzug. Alles, was Jesus hätte geben können, gab er.
Sehen wir uns noch einmal Vers 9 an: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“ Noch ein Gedanke, Jesus war nicht nur reich, und er wurde nicht nur arm. Paulus schreibt: „um euretwillen“ und „auf dass ihr“. Er tat es, damit wir reich werden. Und das ist der entscheidende Gedanke hier. Es ist der Unterschied zwischen dem Evangelium und Religion. Wenn wir diesen Punkt nicht verstehen, dann haben wir die Essenz des Evangeliums nicht verstanden.
Jesus ist das ultimative Vorbild dafür, was Großzügigkeit angibt. Es gibt kein größeres und kein extremeres Beispiel. Paulus hätte daher an dieser Stelle schreiben können: „und deshalb, folgt dem Beispiel Jesu. Macht das, was Jesus getan hat. Nehmt euch Jesus als Vorbild.“ Aber das tut er nicht. Er sagt etwas ganz anderes. Er sagt: „Jesus wurde arm für euch. Jesu Opfer ist für euch. Ihr seid durch ihn reich. Es ist Gottes Geschenk für euch, und ihr habt nichts getan und nichts vorzuweisen, um das zu verdienen.“ Jesus ist für uns! Er wurde von Gott gegeben, für dich und für mich. Sein Reichtum ist für uns. Wir haben noch nicht einmal angefangen zu verstehen, was es bedeutet, dass der ganze Reichtum Christi uns gehört. Wir sind Erben Christi; wir sind Bürger des Himmels; seine Auferstehung gehört uns und wir werden mit ihm ewig leben; wir sind seine Kinder, und wir sind seine Braut; er hat uns eine Wohnung gebaut; wir werden eines Tages Engel richten; wir werden mit Christus regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Hier ist der Punkt. Natürlich ist Jesus unser Vorbild und unser Beispiel in praktisch allen Bereichen unseres Lebens. Aber Jesus ist so viel mehr als das. Er ist das Geschenk Gottes für uns; er ist unser Erretter und Befreier; er ist unser Erlöser, der selbst das Lösegeld bezahlt hat; er ist unser guter Hirte, der sein Leben für seine Herde gab; er ist das Lamm, das an unserer Stelle geschlachtet wurde; er ist das vollkommene Opfer, das allen anderen Opfern ein Ende setzt. Jesus ist nicht nur unser Vorbild. Er ist derjenige, der uns vergibt, für die unzähligen Male, in dem wir ihm nicht nachfolgen konnten.
Wenn wir verstanden haben, und nur dann, wenn wir verstanden haben, dass Jesus für uns nicht nur Vorbild sondern vor allem und zuerst Erretter ist, fangen wir an, aus seinem Reichtum zu schöpfen. Dann ist das Evangelium für uns nicht einfach guter Ratschlag sondern gute Nachricht.
Jesus wurde arm, um uns einen Reichtum zu schenken, den nichts und niemand uns wieder wegnehmen kann. Jesus kam, um uns zu Multi-Milliardären zu machen. Das ist der erste Punkt.

Zweitens, was der Reichtum Christi in uns tun sollte

Paulus erwähnt eine Gemeinde in Mazedonien, die sehr besonders war. In praktisch jeder Gemeinde, muss die Gemeindeleitung die Gemeinde immer wieder daran erinnern, großzügig zu geben, mehr zu spenden und mehr zu opfern. Die Gemeinde in Mazedonien war außergewöhnlich. Sie mussten eher dazu angehalten werden, nicht zu viel zu geben. Vers 3 sagt: „Ich bezeuge, dass sie nach Kräften und sogar über ihre Kräfte spendeten, ganz von sich aus.“ Sie gaben mehr, als es für sie gut war. Nicht nur das, sie bettelten bei Paulus, dass sie sich an der Spendenaktion beteiligen durften. Paulus war tief beeindruckt, keine Frage. Aber was genau beeindruckte Paulus? Paulus lobte die Mazedonier nicht einfach über den grünen Klee.
In Vers 1 schreibt er: „Wir möchten euch nun, liebe Geschwister, von der besonderen Gnade berichten, die Gott den Gemeinden in Mazedonien geschenkt hat.“ Das, was Paulus an der mazedonischen Gemeinde erstaunte, war das, was die Gnade in ihnen hervorgebracht hatte. Es war nicht die Summe, die sie gespendet hatten, die Zahl auf dem Scheck. Das, was Paulus erstaunte, war ihr Herz. Mit anderen Worten, der Reichtum in Christus, hatte in ihrem Herzensinneren etwas bewirkt. Und das sehen wir in Vers 2. „Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer selbstlosen Güte.“ Der Kommentator David Garland hat das als mathematische Formel zusammengefasst (Slide 2). Ich vereinfache das etwas: „übergroße Freude + tiefe Armut = wahrer Reichtum“
Hier ist die Antwort auf die Frage, was der Reichtum in uns tun sollte. Der Reichtum, den wir in Christus haben, sollte in uns eine tiefe Freude auslösen. Die meisten von uns sind sich einig, dass wir auf Gemeinde-Ebene ein Problem damit haben. Wenn wir den Ergebnissen der Umfrage trauen können, dann denkt die Mehrheit der Gemeinde, dass wir nicht wirklich lebendig sind (Slide 3). Wir sind definitiv keine mazedonische Gemeinde, deren Freude geradezu ungebremst und ungehemmt ist. Berechtigte Frage ist sicherlich, woran das liegt. Mein persönlicher Wunsch ist, dass jeder von uns persönlich und wir als Gemeinde zusammen daran arbeiten können.
Zwei Gedanken möchte ich hierzu noch mitgeben. Viele von uns haben kennen den Slogan, der von Campus Crusade verbreitet wurde: Facts, Faith, Feelings (Slide 4). Auf deutsch: Fakten, Glauben und Gefühle. Wenn man die Fakten mit Gottes Wort ersetzt, beginnen alle mit einem „G“, so dass man sich das gut merken kann. Dazu sieht man dann einen Zug. Vorne ist die Lokomotive mit Gottes Wort. Dann folgt der Kohlewagen mit Glauben. Als letztes kommt dann der Wagon mit den Gefühlen. Die Botschaft lautet: Der Zug fährt auch ohne den Wagon. So lange du Gottes Wort und Glaube hast, ist alles gut. Auf der anderen Seite wird dein Zug nicht fahren können, wenn du nur Gefühle hast. Auf diesem Bild sind Gefühle also drittrangig.
Inspiriert von zwei sehr gegensätzlichen Pastoren (John Piper und Peter Scazzero), die sich dazu geäußert haben, möchte ich ein anderes Bild vorstellen. Gottes Wort und Fakten sind das, was wir in die Lokomotive einwerfen (Slide 5). Unser Herz ist der Motor. Gottes Wort ist das, was das Feuer am Brennen hält und den Motor am Laufen lässt. Das Resultat von diesem Prozess sind unser Glaube und unsere Gefühle. Beides lässt sich nicht trennen. Unsere Emotionen sind das, was unseren Zug antreibt. Dieses Modell finde ich viel näher an unserem heutigen Text: die mazedonischen Christen hatten Freude. Aus dieser Freude heraus kam ihr unbändiger Wunsch, großzügig zu geben. Und es ist genau diese Frucht des Heiligen Geistes, die Paulus sehen wollte.
Mit anderen Worten: unsere Gefühle sind nicht optional! Unsere Gefühle gehören essentiell zum Glaubensleben dazu. Liebe, Freude, Friede sind die ersten Auswüchse der Frucht des Heiligen Geistes. Wir können keine reifen Christen sein, wenn unsere Gefühlswelt nicht in Ordnung ist. D.h., wenn du ein Leben führst, in dem Freude Mangelware ist, wenn in deinem Leben andere Gefühle dominieren, wie Furcht oder Ärger oder Zorn oder Ungeduld oder sogar Hass, dann haben nicht einfach ein kleines Problem. Uns fehlt dann nicht einfach nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Wir haben dann ein Problem, was mit der Essenz unseres Glaubenslebens zu tun hat. Die Freude Gottes ist Pflicht, und ich würde sagen, noch wichtiger, als andere zu missionieren.
Gestern zum Beispiel war ich einkaufen. Die Einkaufswaren auf das Band zu legen, ist zu Coronazeiten eine etwas nervige Angelegenheit geworden, vor allem wenn man den Abstand zum Vordermann einhalten muss. Ich hatte mich kurz vorgelehnt, um auf dem Band noch ein paar Dinge unterzubringen. Sofort wurde ich von der Frau vor mir angesprochen: „Können Sie vielleicht den Sicherheitsabstand einhalten?“ Ich war unglaublich genervt, weil die Dame zu ihrer Vorderperson nicht nur 1.5m sondern 3m Abstand gehalten hatte. Und habe sie darauf hingewiesen. Hinterher musste ich darüber nachdenken. Es war so eine Nichtigkeit. Warum hat mich das so sauer gemacht? Und es hat mir ins Bewusstsein gerückt, wie wenig Freude ich auf meinem eigenen Herzenskonto habe. Wirklich traurig! Das ist ein beschämendes Beispiel aus meinem Leben. Ich bin mir sicher, dass ihr es viel besser macht. Der erste Gedanke, den ich hier erwähnen wollte, ist, dass unsere Freude nicht optional ist. Sie ist essentiell in unserem Glaubensleben.
Der zweite Gedanke ist folgender: die Art von Gefühlen, die Paulus sich wünscht, sind nicht oberflächlich. Wenn wir uns noch einmal Vers 2 anschauen: „Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer selbstlosen Güte.“ Die mazedonischen Christen wurden durch große Not geprüft. Und Paulus spricht von tiefer Armut. Wir wissen nicht genau, welche Probleme sie genau hatten. Aber wenn Paulus, der Misshandlung, Verfolgung, Gefängnis, Krankheit und Schiffbruch aus eigener Erfahrung kannte, von großer Not und tiefer Armut spricht, dann muss es wirklich schlimm gewesen sein. Es war sicherlich schlimmer noch, als heute inmitten einer Wirtschaftskrise arbeitslos zu werden; oder wenn man jeden Monat feststellen muss, dass das Gehalt kaum ausreicht, um die Miete und Lebenshaltungskosten zu decken. Ihre Freude war davon unberührt. Sie waren fröhliche Christen inmitten von Bedrängnissen und Problemen.
Vielleicht ist ein Problem bei uns, dass unsere Freude zu oberflächlich ist. Wir freuen uns, wenn wir in Mathe eine 2+ geschrieben haben; wir freuen uns, wenn der Arbeitgeber uns eine Gehaltserhöhung gibt; wir freuen uns auf den Feierabend, wenn die Kinder im Bett sind und wir dann endlich anfangen können, in Ruhe Netflix zu schauen. Alles das ist an sich nicht schlimm. Aber die Freude, die die Christen damals hatten, war von einer völlig anderen Qualität und Tiefe.
Wie schaut es mit deiner Freude aus? Falls ihr für das neue Jahr noch keine Vorsätze habt und falls ihr noch offen seid für Vorschläge, wie wäre es damit (Slide 6): mit allem was wir haben und mit allem was wir sind, zu lernen, den Reichtum, den wir in Christus haben, zu genießen und uns von Gott mit einer Freude erfüllen zu lassen, die die Welt nicht kennt und die durch keine Not und keine Probleme zunichte gemacht werden kann. Ein solches Leben ist biblisch, es verherrlicht Gott und es segnet die Mitmenschen.

Drittens, wie wir aufgrund des Reichtums leben sollten

Paulus schreibt in Vers 7: „Wie ihr aber in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allem Eifer und in der Liebe, die wir in euch erweckt haben, so gebt auch reichlich bei dieser Wohltat.“ Der Reichtum in Christus inspiriert zu einem Leben, das gekennzeichnet ist von Großzügigkeit. Es ist ein Leben, das im Gegensatz zu allem steht, was in dieser Welt üblich ist.
Die Welt sagt, dass wir reich sind, wenn wir viel haben. Das Evangelium sagt, dass wir viel haben, wenn wir viel geben. Die Welt sagt, dass wir glücklich sind, wenn wir gesegnet sind. Das Evangelium sagt, dass wir glücklich sind, wenn wir andere segnen. Die Welt sagt, dass wir auf unseren eigenen Vorteil bedacht sein sollten. Das Evangelium sagt, dass wir Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit die Priorität geben dürfen. Die Welt sagt, dass mit dem Tod alles aus ist. Das Evangelium sagt, dass diejenigen, die in Christus sind, leben werden, auch dann, wenn sie sterben. Und alles das führt zu einem gebenden und hingebenden Leben. Paulus schreibt in Vers 5 über die Mazedonier: „Und noch in anderer Hinsicht übertrafen sie unsere Erwartungen, denn vor allem anderen stellten sie sich selbst – in Übereinstimmung mit Gottes Willen – zunächst dem Herrn und dann auch uns zur Verfügung.“ Hingabe and Gott und Hingabe an Menschen war das Resultat.
Vor etwas mehr als 100 Jahren gab es in New York eine deutsche Frau namens Lilian, durch die zwei junge schwarze Frauen zum Glauben an Jesus gekommen waren. Diese Frauen wollten Mitglieder in derselben Gemeinde werden, wo Lilian war. Aber aufgrund ihrer Hautfarbe waren sie in der Gemeinde nicht willkommen. Lilian hatte ein Herz für sie und machte ihnen das Angebot, dass sie nach Harlem kommen konnte, um dort mit ihnen in der Bibel zu lesen. Und wenn weitere Freunde von ihnen kommen würden, könnten sie in Harlem ihre eigene Gemeinde gründen. Dieser Plan von Lilian wurde in ihrer Gemeinde mit viel Argwohn und Ablehnung entgegengenommen. Der Verlobte von Lilian stellte sie vor der Wahl: entweder sie würde ihren Plan aufgeben, mit den schwarzen Frauen in Harlem in der Bibel zu lesen oder er würde die Verlobung auflösen.
Lilian hatte eine schwierige Entscheidung zu treffen. Auf der einen Seite war es ihr Traum zu heiraten. Auf der anderen Seite las sie in der Bibel einen Vers aus Jesaja 54,1: „Freue dich, du Unfruchtbare, die nie gebar, du, die nie in Wehen lag, brich in Jubel aus und jauchze! Denn die Einsame hat jetzt viel mehr Kinder als die Vermählte, spricht der HERR.“ (Unsere Schwester Birgit Steller wurde ebenfalls sehr durch diesen Vers angesprochen). Sie wurde durch dieses Wort bewegt, und danach war der Sachverhalt für sie klar. Die Verlobung wurde abgesagt, und sie ging nach Harlem, lehrte die Bibel. Ein Jahr später wurde dort eine Gemeinde gegründet, die heute etwa 1200 Mitglieder hat und die für viele Tausende von Menschen auf der ganzen Welt ein Segen wurde. Lilian hatte ihre Heirat geopfert. Und sie hat in der Tat viel mehr Kinder als sie durch eine Ehe hätte haben können.
Wisst ihr was das ist? Das ist die Logik des Evangeliums. Jesus wurde für uns arm, damit wir durch ihn reich werden. Diese Frau hatte den Reichtum Jesu. Weil sie diesen Reichtum hatte, konnte sie viele andere Menschen reich machen.

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Fragebogen: 2. Korinther 8,1 – 9 (Weihnachten 2020)

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Er wurde arm um euretwillen

„Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“

2.Korinther 8,9

  1. An wen schrieb Apostel Paulus diesen Brief und warum? Wie hatte sich Gottes Gnade im Evangelium in den Gemeinden in Mazedonien ausgewirkt (8,1-5)?
  2. Inwiefern waren die Christen in der Korinther Gemeinde geistlich reich (7a)? Wie sollten sie sich aufgrund dessen verhalten (7b.8)?
  3. Wie beschreibt der Verfasser die Gnade unseres Herrn Jesus Christus (9)? Denke darüber nach, wie reich Jesus eigentlich ist. Wie arm wurde er aber (Lk 2,7; 9,58; 23,33.34)? Warum wurde er so arm, und was bedeutet das?
  4. Wie sollte Jesu Gnade sich im Leben der Korinther Christen ausdrücken (7.8)?
  5. Wie bewusst ist dir die Tatsache, dass Jesus um deinetwillen so arm wurde? Wie drückt sich das in deinem Leben aus?
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Predigt: 2. Korinther 4,1 – 6 (Sonderlektion – Jahreswechsel 2014/15)

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Das Evangelium, Gottes Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi

„Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“

(2.Kor 4,6)

Ein gesegnetes, frohes neues Jahr! Der Anfang eines neuen Jahres ist für viele ein Anlass, ihre Ziele zu überprüfen, ihren Standort zu bestimmen und sich fürs neue Jahr verschiedene Dinge vorzunehmen. Bei vielen betrifft dies berufliche Ziele oder ihre Lebensführung wie etwa mehr Sport zu machen oder sich gesünder zu ernähren. Manche dieser Entscheidungen geraten schon nach wenigen Tagen oder Wochen wieder in Vergessenheit. Was ist aber das eigentliche Ziel unseres Lebens? Welches Ziel ist wirklich wert, dass wir danach streben, nicht nur in diesem Jahr, sondern in unserem ganzen Leben? In 2. Korinther 4 spricht Apostel Paulus von dem hellen Licht des Evangeliums, das uns erhellt und uns und die Menschen um uns herum die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi erkennen lässt. Jeder Mensch hat ein Verlangen nach Herrlichkeit in sich. Deshalb würden wir am liebsten herrlich aussehen (davon lebt die Modeindustrie und die Kosmetikindustrie), in einer herrlichen Umgebung leben (deshalb geben die Menschen so viel Geld aus für schöne Möbel, Häuser, Autos usw.), mit herrlichen Menschen zusammen sein und herrliche Dinge tun und erleben. Aber in dieser Welt gibt es keine wahre Herrlichkeit. Was in der Welt herrlich aussieht, ist nur äußerlich und nur kurzfristig, so wie die schönen Feuerwerke an Silvester, die nach kurzer Zeit wieder vorbei sind. Aber es gibt wahre Herrlichkeit, die ewig bleibt. Einer ist herrlich, Gott selbst. Die gute Nachricht ist, dass Gott diese seine Herrlichkeit in Jesus Christus gezeigt hat und dass er will, dass wir diese Herrlichkeit erkennen. Es ist entscheidend für unser Leben, dass wir diese wahre Herrlichkeit erkennen, sie erfahren. Wie können wir das tun, und welche Bedeutung hat das für uns selbst und die Menschen um uns herum? Lasst uns das durch diesen Text lernen!

Wie beginnt Apostel Paulus dieses Kapitel? Betrachten wir den Vers 1: „Darum, weil wir dieses Amt haben nach der Barmherzigkeit, die uns widerfahren ist, werden wir nicht müde.“ Hier beziehen sich die Wörter „Darum“ und „dieses Amt“ auf das vorangehende Kapitel. Darin unterscheidet Paulus zwischen dem Amt (oder Dienst) im Alten Bund und dem Amt (oder Dienst) im Evangelium. „Dieses Amt“ steht für „das Amt, das den Geist gibt” (3,8; “ministry of the Spirit”), für „das Amt, das zur Gerechtigkeit führt“ (3,9b), das Gott uns anvertraut hat. Im Gegensatz dazu heißt es von dem Dienst im Alten Bund „das Amt, das den Tod bringt“ (3,7) und, „das Amt, das zur Verdammnis führt“ (3,9). Diese Ausdrücke machen klar, dass der Dienst im Alten Bund wegen der Sünde des Menschen schließlich doch zu Tod und Verdammnis führte. Aber das Evangelium führt zur Gerechtigkeit und lässt uns den Heiligen Geist empfangen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir im Glauben an das Evangelium leben und Gott bewusst auf dieser Basis dienen. Weil Paulus und seine Mitarbeiter sich in ihrem Dienst des Evangeliums als Grundlage bewusst waren, wurden sich nicht müde. Das griechische Wort für „müde“ kann auch „matt“, „entmutigt“, „ängstlich“ oder „nachlässig“ bedeuten. Wann werden wir müde oder nachlässig? Wir werden leicht müde oder nachlässig, wenn wir z.B. enttäuscht werden von Menschen, von mangelnder sichtbarer Frucht unserer Arbeit oder von unserer eigenen Schwäche, und zwar dann, wenn wir Gott auf einer anderen Basis als dem Evangelium dienen, zum Beispiel aus Gewohnheit, aus ichbezogenen Motiven oder aus einer gesetzlichen Gesinnung. Das Gesetz verdammt uns und andere, und wir werden schnell müde und ängstlich oder geben auf und werden nachlässig. Aber wenn wir Gott bewusst auf der Basis seiner Gnade dienen, die ständig erneuert wird, werden wir nicht müde oder mutlos, auch wenn wir dabei auf verschiedenste Schwierigkeiten stoßen. Wenn wir bewusst dem Werk der Gnade dienen und uns der Herrlichkeit, die dieses Amt hat, bewusst sind, haben wir immer neue Motivation und Kraft und können wie Paulus dem Werk Gottes unermüdlich dienen.

Wie diente Paulus Gott aufgrund des Evangeliums? Er sagt weiter in Vers 2: „sondern wir meiden schändliche Heimlichkeit und gehen nicht mit List um, fälschen auch nicht Gottes Wort, sondern durch Offenbarung der Wahrheit empfehlen wir uns dem Gewissen aller Menschen vor Gott.“ Paulus war aufgrund der Gnade nicht passiv, sondern er hat hingebungs­voll für Jesus und das Evangelium gewirkt. Dabei war er nicht von sich selbst, seinem eigenen Wirken oder von seinen Mitarbeitern abhängig, sondern von Gott, seiner Gnade und seinem eigenem Wirken. Deshalb hat Paulus nicht versucht, die Menschen mit menschlichen, verkehrten Mitteln zu gewinnen. Er hat ihnen nicht gepredigt, was sie gerne hören wollten oder leicht annehmen konnten, sondern sagte ihnen das Evangelium klar und offen und empfahl sich so ihrem Gewissen vor Gott.

Hier können wir lernen, wie wichtig es ist, dass wir uns der Gnade Jesu ständig bewusst sind und ihm aufgrund seiner Gnade dienen und daraus immer neu die Motivation und Kraft schöpfen. Wenn wir fest auf Jesu Gnade und auf sein Wirken vertrauen, können wir den Menschen die Wahrheit des Evangeliums mutig und klar sagen, statt ihnen bloß zu sagen, was sie leicht annehmen können.

Doch werden dann alle Menschen, die unsere Botschaft hören, das Evangelium annehmen? Als Paulus das Evangelium auf dieser Grundlage mutig und klar verkündigte, erlebte er trotzdem, dass viele Menschen es nicht annahmen. Aber Paulus verzweifelte nicht darüber, weil ihm der Grund dafür klar war. Er sagt in den Versen 3 und 4: „Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist’s denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ Paulus wusste, dass nicht das Evangelium einen Fehler hatte oder seinen Verkündigung, sondern dass die Menschen es nicht annehmen konnten, weil der Gott dieser Welt, der Teufel, ihnen den Sinn verblendet hatte. Auch heute hindert der Zeitgeist viele Menschen daran, das Evangelium als relevant zu erkennen und Jesus Christus anzunehmen, weil er ihnen vormacht, dass sie aufgrund der Wissenschaft und Technik ohne Gott leben könnten und dass es Gott sogar gar nicht gäbe. Wenn Menschen die Relevanz des Evangeliums nicht sehen können, sollen wir weder sie beschimpfen noch verzweifeln. Stattdessen müssen wir beten, dass Gott ein Heilswerk an ihnen tut und sie von ihrer Verblendung heilt. Denn das helle Licht des Evangeliums leuchtet klar und stark und offenbart die Herrlichkeit Christi; doch wie ein Blinder die Sonne nicht sieht, kann diese Herrlichkeit von vielen nicht erkannt werden, weil sie verblendet sind. Wir müssen selbst darauf Acht haben, dass wir nicht von Dingen in der Welt verblendet werden. Und wir sollen beten, dass die Studenten und die Menschen um uns herum von Gott befähigt werden, das helle Licht des Evangeliums bzw. die Herrlichkeit Gottes in Jesus Christus sehen können. Denn Jesus Christus ist das Ebenbild Gottes und strahlt seine Herrlichkeit aus. Als Jesus auf die Erde kam und Mensch wurde, wurde an ihm Gottes Herrlichkeit für uns Menschen erkennbar. Wir wollen gleich noch näher darauf eingehen.

Diesen Jesus hat Paulus unermüdlich verkündigt. Er sagt in Vers 5: „Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen.“ Auch wenn Paulus gerade im 2. Korintherbrief vieles über sich selbst geschrieben hat, war der Hauptpunkt seiner Predigt sicherlich nicht er selbst, sondern Jesus Christus, der der Herr ist. Damit vollzog er eine klare Abgrenzung vom Götzendienst der Menschen in seiner Zeit. Damals beteten die Menschen alle möglichen Götzen an und verehrten dazu den römischen Kaiser wie einen Gott. Aber Jesus ist nicht einfach nur ein weiterer Gott unter vielen Göttern, sondern der Herr, Gott selbst, dem all unsere Liebe und Anbetung gebührt. Es ist wichtig für uns selbst und für die Menschen in unserer Zeit, dass wir festhalten und klar verkündigen, dass Jesus der Herr ist. In uns ist das Interesse an uns selbst, an unserem eigenen Wohlergehen und dem Wohl unserer Familie, der Lösung unserer Probleme usw. tief verwurzelt. Jesus ist gekommen, um uns von unserer Sünde zu erlösen und uns heil und glücklich zu machen. Jesu ist unser Heiland, unser Erlöser und unser bester Freund. Das ist wahr und für uns lebenswichtig. Aber das ist nicht alles. Jesus ist auch der Herr. Wir sollen ihn als den Herr unseres Lebens achten und ihm in allem folgen und gehorchen und sollen ihn einer Welt als den Herrn verkündigen, die alle möglichen Götzen anbeten, vor allem dem eigenen Wohl wie einem Götzen dient.

Wie konnte Paulus in der dunklen Welt angesichts vieler Verblendeter allezeit Jesus Christus als den Herrn verkündigen? Wie konnte Paulus Jesus trotz aller Probleme so unermüdlich dienen? Es war möglich, weil Paulus an die Schöpfungsmacht des Evangeliums glaubte und in Jesus Christus Gottes Herrlichkeit sah. Betrachten wir Vers 6. Lesen wir diesen Vers gemeinsam: „Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“ Dieser Vers bezeugt, dass Gott der Schöpfer von allen Dingen ist. Am Anfang war die Erde wüst und leer und finster. Aber als Gott sprach: „Es werde Licht“, kam aus der Finsternis Licht hervor. Dieser Schöpfer-Gott hat auch an uns ein Schöpfungswerk getan, als er das Licht des Evangeliums in unseren dunklen Herzen leuchten ließ und uns erneuerte. So war auch Paulus erleuchtet worden und seine Mitarbeiter. Dieses Licht leuchtet in uns, das soll auch in andern leuchten, so kann und soll dieses Schöpfungswerk auch in den anderen Menschen passieren.

Wie wird die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi offenbar? Eigentlich hat niemand Gott je gesehen, aber Gott hat seine Herrlichkeit in Christus gezeigt. Joh 1,14 sagt: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Johannes sah Jesus als voller Gnade und Wahrheit. Wenn wir im Evangelium lesen und an Jesus denken, sehen wir seine Reinheit und Gerechtigkeit, seine Demut, seine Sanftmut und seine Barmherzigkeit mit Sündern; seine Unterordnung und seinen Gehorsam gegenüber dem Vater, sein ständiges Anliegen, den Vater zu verherrlichen; seine heilige Liebe und sein Verlangen , die Menschen in sein Reich zu führen, seine Weisheit und seine Wahrhaftigkeit, mit der er immer nach der Wahrheit redete und handelte. In Jesus wurde Gott ein Mensch, schwach und niedrig. In ihm wurde er ein Lamm, das für uns Menschen am Kreuz geschlachtet wurde und starb. Gerade am Kreuz zeigt sich Gottes Herrlichkeit, der sich selbst hingab, um uns Sünder von unserer Verkehrtheit und der Rebellion gegen ihn zu erlösen und uns in sein herrliches Reich zu erretten. Wie unfassbar groß und herrlich ist seine göttliche Liebe und seinen Macht, die sich vor allem bei seiner Auferstehung gezeigt hat! Wie wunderbar ist die Herrlichkeit Christi! In ihm können wir wirklich Gottes Herrlichkeit sehen.

Wie können wir diese Herrlichkeit so klar erkennen, dass wir davon erfüllt werden und sie von uns auf die anderen Menschen abstrahlt? Gott hat bereits seinen hellen Schein in unsere Herzen gegeben. Es ist die Frage, wie sehr wir dieses Licht in uns leuchten lassen. Wir sollen Jesus bewusst betrachten durch sein Wort und im Gebet, bis wir in ihm die Herrlichkeit Gottes immer mehr und immer klarer erkennen und davon erleuchtet werden. Wenn wir von Gottes Herrlichkeit in Jesus erleuchtet werden, werden durch uns auch die Menschen um uns her erleuchtet und können selbst die Herrlichkeit Gottes in Jesu Angesicht erkennen und zu ihm kommen. Darum wollen wir unser persönliches Glaubensleben und unser Leben in der Gemeinde so führen, dass wir die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi sehen und sie Woche für Woche mehr erkennen. Wir sollen bei allem im Hinblick auf ihn leben, sodass seine Herrlichkeit von uns reflektiert wird und die Studenten an der Uni und die anderen Menschen in unserer Umgebung seine Herrlichkeit erkennen und zu ihm kommen können.

Wir haben heute das ermutigende Beispiel von Apostel Paulus gesehen, der sich unermüdlich für das Evangelium einsetzen und alle damit verbundenen Hindernisse und Leiden überwinden konnte, weil er in Jesus Christus Gottes Herrlichkeit sah. Darum wurde er nicht matt oder mutlos, sondern konnte vielmehr das helle Licht des Evangeliums ausstrahlen. Lasst uns im neuen Jahr ständig auf Jesus schauen und Gottes Herrlichkeit in ihm sehen, sodass sein Licht uns erfüllt und von uns auf die anderen in der Gemeinde und weit hinaus bis zu den Studenten strahlt! Lesen wir noch einmal das Leitwort, Vers 6: „Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“

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Fragebogen: 2. Korinther 4,1 – 18 (Sonderlektion – Jahreswechsel 2014/15)

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Das Evangelium, Gottes Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi

„Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.“

2.Kor 4,6

1. Worauf bezieht sich „dieses Amt” und wie haben wir es empfangen (1; 3,7-11)? Was verursacht, dass Evangeliumsarbeiter müde werden, und wie hält uns „dieses Amt“ davon ab (1-2)? Wie sollten wir dieses Amt ausüben?

2. Warum nehmen manche Leute das Evangelium nicht an, obwohl es klar verkündigt wird (3-4)? Was erleuchtet das Licht des Evangeliums? Wie unterscheidet sich die Herrlichkeit Christi von der weltlichen Herrlichkeit, mit der der Satan Menschen verblendet? Was ist der Hauptpunkt bei der Predigt des Evangeliums?

3. Lies Vers 6. Wie erleuchtet Gott die Herzen derer, die glauben (1. Mose 1,3; Joh 3,19-21)? Wie wird die Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi sichtbar (Joh 1,14; 3,14-16; Hebr 2,17; Phil 2,6-11)?

4. Welches Bild gebrauchte Paulus, um die Beziehung zwischen dem Evangelium und den Evangeliumsarbeitern zu beschreiben (7)? Warum gab Gott diesen Schatz in irdene Gefäße? Wie leben Evangeliumsarbeiter diese Wahrheit aus (8-9)? Was bedeutet „Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe“ (10)? Was sind die Folgen davon (11-12)?

5. Mit welcher Zuversicht können Evangeliumsarbeiter das Evangelium verkündigen (13-14)? Was ist das ultimative Ziel der Verkündigung des Evangeliums (15)? Mit welcher Hoffnung können wir trotz vieler Leiden vermeiden, müde zu werden (16-18)?

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