Fragebogen: Epheser 5,19.20 – Gebet

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Sagt Gott allezeit für alles Dank

„Und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“

(Epheser 5,20)

  1. In der Bibel werden die Gläubigen an vielen Stellen direkt oder indirekt aufgerufen, Gott zu danken (z.B. Psalm 34,2-4; 50,14; Hebr 13,15). Denke darüber nach, warum es Gott so wichtig ist, dass wir ihm danken. Inwiefern ist es auch für uns wichtig?
  2. Welche Dinge hindern dich daran, für alles dankbar zu sein und Gott zu danken? Wie kannst du auch bei akuten Problemen und in Situationen, die dir nicht gefallen, dankbar sein und Gott danken (Apg 16,23-25; Kol 2,7; 1. Thess 5,18)?
  3. Wie hat der Verfasser von Psalm 103 seine Seele bzw. sich selbst dazu aufgefordert, Gott zu loben (Psalm 103,1-5)? Was kannst du tun, dass deine Seele nicht vergisst, was Gott dir Gutes getan hat, sodass du Gott allezeit loben kannst? Wie hilft uns Gott Loben dabei, für seine Gnade dankbar zu bleiben?
  4. Was sagt uns Kolosser 3,16 über die Basis, wie wir Gott immer dankbar sein können? Wie sollen wir einander dazu ermuntern, Gott zu danken? Wie können wir Gott auch dann danken, wenn wir nicht mit geschlossenen Augen beten oder laut singen können (Kol 3,16; Eph 5,19.20)?
  5. Lies Offenbarung 5,13. Die Bibel sagt, dass wir Gott in seinem Himmelreich ewig loben und ihm danken werden. Welche Bedeutung bekommt das Danken in deinem Glaubensleben hier, wenn du dir das bewusst machst?
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Predigt: 1. Thessalonicher 5,16-18 – Gebet

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Betet allezeit

„Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus.“

(1. Thessalonicher 5,16-18)

Der Text heute ist kurz genug, dass man ihn in weniger als fünf Minuten auswendig lernen kann. Gleichzeitig ist dieser kurze Text lang genug, um uns unser ganzes Leben zu beschäftigen. Hier ist der Text: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (Luther) Es gibt drei Dinge, die wir hier mitnehmen können. Erstens, wir müssen allezeit beten. Zweitens, wir dürfen allezeit beten. Und drittens, wir können allezeit beten.
Wenn ich zu Hause gefragt werde: „Müssen wir das essen? Müssen wir unser Instrument üben? Müssen wir unsere Hausaufgaben machen?“ Dann antworte ich meistens darauf: „Ihr dürft das essen. Ihr dürft euer Instrument üben. Ihr dürft eure Hausaufgaben machen.“ Nicht, dass es etwas bewirken würde. Aber wenn die Jungs irgendwann etwas reifer sind, dann werden sie hoffentlich verstehen, dass Hausaufgaben, nicht nur Pflicht sind, sondern auch Privileg und sogar ein Geschenk. Und genauso sollen wir verstehen, dass Gebet Pflicht ist, Privileg ist, und Gottes Geschenk an uns ist.

1. Wir müssen allezeit beten
Der erste Punkt ist also, dass Gebet keine Option ist. Gebet ist Pflicht. Warum können wir das so sagen? Antwort: weil die Bibel es so sagt. Paulus schreibt an die Thessalonicher: „betet ohne Unterlass.“ Direkter geht eine Aufforderung nicht. Und damit wäre eigentlich alles gesagt. Damit die Predigt nicht ganz zu kurz ausfällt, möchte ich das noch ein wenig mehr erklären.
Als Paulus Jesus begegnet und blind nach Damaskus kommt, bittet Gott einen Mann namens Hananias, Paulus die Hände aufzulegen. Die Art und Weise, wie Gott Paulus beschreibt, ist sehr eigentümlich: „Steh auf und geh zu der Straße, die man Die Gerade nennt, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus! Denn siehe, er betet.“ Paulus betete. Das Gebet war der Beweis, dass Paulus ein neuer Mensch war. In der Neuen Genfer Übersetzung werden die Verse 16-18 mit der Überschrift betitelt: „Kennzeichen eines Lebens mit Gott.“ Christen beten. Christsein und Gebet lassen sich nicht voneinander trennen.
Die meisten von uns kennen die Geschichte von Daniel. König Darius hatte gerade die Geschäfte in Persien übernommen. Die Beamten des Königs sind neidisch auf Daniel, weil der König sich laut überlegte, Daniel zum Vize zu befördern. Sie suchen nach einer List, wie sie Daniel ein für alle Mal beseitigen können. Das Beste, was ihnen einfällt, ist, an die Eitelkeit des Königs zu appellieren. Den Bürgern des Landes wird es 30 Tage lang verboten, irgendwelche Bitten an jemanden zu richten, außer an den König. Im Prinzip bedeutet es nichts anderes, als dass der König 30 Tage lang zu einer Gott-gleichen Figur wird. Daniel erfährt von diesem völlig absurden und völlig unsinnigen Gebot. Und das Erste, was Daniel tut, als er davon hört, ist, gegen das Gebot zu verstoßen, in dem er betet. Daniel war primär von Gott abhängig und von niemanden sonst. Sein Gebet war der gelebte Ausdruck dieses Glaubens.
Gorden Fee schreibt in seinem Kommentar zum Text: „Kontinuierliches Gebet ist eine anhaltende Erinnerung daran, dass Gottes Kinder zu allen Zeiten, in Bezug auf allen Dingen völlig auf ihren himmlischen Vater angewiesen sind.“ Gebet ist Ausdruck unserer Abhängigkeit von Gott; dass wir uns völlig und ganz auf ihn verlassen; dass er unser Ein und Alles ist. Tim Keller sagt es vielleicht noch ein wenig direkter und expliziter: „Weil es in der Bibel vor allem um Gott geht, ist die Praxis des Gebets so allgegenwärtig auf ihren Seiten. Die Größe des Gebets ist nichts anders als die Ausweitung der Größe und Herrlichkeit Gottes in unser Leben. … Nicht zu beten, bedeutet dann nicht einfach nur, irgendwelche religiösen Gebote zu brechen; es ist das Versagen, Gott als Gott zu behandeln. Es ist eine Sünde gegen seine Herrlichkeit.“
Warum müssen wir also beten: Es gibt keine Aktivität, in der wir Gott mehr als Gott ehren als im Gebet. Um es so direkt wie möglich zu sagen: wenn du nicht betest, dann hast du kein geistliches Leben. Wenn du ein armseliger Beter bist, dann hast du ein armseliges geistliches Leben. Das Gebet ist die Lebensader. Das Gebet ist unser geistliches Atmen. Das Gebet ist das Ausstrecken unserer Solarzellen nach der wahren und einzigen Sonne. Ohne Gebet sind wir innerlich tot. Und deshalb ist allezeit zu beten, ein absolutes Muss.

2. Wir dürfen allezeit beten
C.S. Lewis hat in seinem Buch „Briefe an Malcolm“ etwas unglaublich Ehrliches über das Gebet geschrieben. Er sagte. „Die Wahrheit ist, dass ich keine Worte habe, die schwach genug sind, um die Schwäche meines geistigen Lebens zu beschreiben. Wenn ich die Worte noch weiter abschwächen würde, dann wäre es keine Sprache mehr. Wie wenn man versucht, den Gasring vom Herd noch ein wenig weiter herunterzudrehen, und er geht dann einfach aus. Nun, um ganz offen und ehrlich zu sein: Das Gebet ist lästig. Eine Ausrede, es auszulassen, ist nie unwillkommen. Wenn es vorbei ist, legt sich ein Gefühl der Erleichterung und des Urlaubs über den Rest des Tages. Wir zögern, anzufangen. Wir sind erfreut, es zu beenden. Während wir beten, aber nicht, wenn wir einen Roman lesen oder ein Kreuzworträtsel lösen, reicht jede Kleinigkeit, um uns abzulenken. Das Seltsame ist, dass diese Abneigung gegen das Beten nicht nur in Zeiten der Trockenheit auftritt. Waren die Gebete von gestern noch voller Trost und Freude, so werden die von heute in gewisser Weise als Last empfunden.“
Und wisst ihr, ich finde, C.S. Lewis spricht mir aus der Seele. Genauso geht es mir. Aber eine gute Nachricht ist, dass das Gebet nicht nur Pflicht ist. Die Aufforderung zum Gebet ist eingerahmt von zwei weiteren Aufforderungen. Und die erste dieser Aufforderungen sagt: „Freut euch allezeit!“, oder „Seid immer fröhlich!“ Ich liebe es, wie N.T. Wright diesen Vers übersetzt: „Feiert allezeit.“ Das griechische Wort für Freuen ist chairo, und ist verwandt mit dem Wort charis, was Gnade bedeutet. Der Vollständigkeit halber erwähne ich es an dieser Stelle schon einmal: Die andere Aufforderung ist es, in allen Dingen dankbar zu sein. Und das griechische Wort für Danken ist eucharisteo, und da steckt schon wieder das Wort charis Gnade drin.
Hier ist der Punkt: Das Gebet wurde nicht dazu gegeben, eine trockene, immer nur anstrengende, mühselige Arbeit zu sein. Es mag Zeiten geben, in denen unser Gebet trocken ist. Aber primär ist es so, dass die Zeiten des Gebets Oasen sein sollen. Es sollen Zeiten sein, die von der Gnade Jesu getränkt sind. Es sollen Momente sein, in denen wir erfrischt werden, wie wenn man im Sommer zwei Stunden lang Fußball gespielt hat und dann ein Glas kalte Apfelschorle trinkt und duscht. Das Gebet ist nicht nur Pflicht. Es ist ein Privileg, dass wir beten dürfen.
Was die Freude angeht, müssen wir noch einen wichtigen Punkt verstehen, bevor wir fortfahren. Was braucht es denn überhaupt, damit man sich dauerhaft freuen kann? Was braucht es, um glücklich zu sein? Ganz viele Menschen beschäftigen sich mit diesem Thema. Viel würden antworten: eine erfüllende Arbeit, die mit Sinn verbunden ist; eine solide finanzielle Versorgung; gute Beziehungen zu engen Freunden und Familie (die Qualität der Beziehungen übertrumpft die Quantität von Beziehungen); und vermutlich auch eine gewisse politische Stabilität, die einem Frieden und Freiheit gewährt. Ich bin mir sicher, dass wenn wir unsere Freunde auf der Arbeit oder an den Schulen befragen würden, die meisten mit dieser Liste einigermaßen einverstanden wären. Alle diese Dinge werden als wichtige Bestandteile angesehen, um glücklich zu sein. Vielleicht denken das manche von uns ebenfalls, vielleicht unterbewusst.
Es hat allerdings ein gewaltiges Problem. Tim Keller machte die nüchterne Feststellung, dass die allermeisten Menschen aller Zeiten alles das nicht hatten: Die große Mehrheit der Menschen konnten sich nicht aussuchen, was sie arbeiten und hatten keine solide materielle Versorgung und lebten in einer Umgebung, in der Konflikte und Kriege zum Alltag gehörten; ganz viele Menschen konnten sich noch nicht einmal den Ehepartner aussuchen (romantische Liebe so wie wir sie kennen, ist immer noch eine ziemlich moderne Erfindung). Heißt es dann, dass Glück zu haben, Freude zu haben, nur etwas ist, was für die privilegierte Minderheit ist, die im 21. Jahrhundert in der Mittel- oder Oberschicht demokratisch regierter Länder leben? Heißt es, dass wenn uns diese externen Faktoren fehlen, wir dazu verdammt sind, unglücklich zu sein?
Der Text sagt: „Seid immer fröhlich.“ Immer, allezeit. Egal, in welcher Situation wir sind. Wir wollen Arbeit, Geld, Freunde, Familie, Freiheit nicht kleinreden. Es sind alles an und für sich gute und wichtige Dinge. Aber sie sind nicht absolut; und sie sind nicht alles-entscheidend, über unser Wohl und Wehe. Warum können wir allezeit fröhlich sein? Das Schlüsselwort hier ist Gnade; die Gnade, die wir im Evangelium finden. Das Evangelium bietet uns allen eine Freude an, die unabhängig ist von allen diesen Faktoren. Das Evangelium sagt uns, dass wir einen Schatz haben, den Motten und Rost nicht fressen können und den Cyber-Kriminelle nicht klauen können, weil Jesus, der alle Reichtümer hat, arm geworden ist, um uns reich zu machen. Das Evangelium sagt uns, dass wir eine Familie und einen Freundeskreis haben, die über den Tod hinausgehen, weil Jesus für uns den Tod bezwungen hat. Das Evangelium sagt uns, dass wir wahre Freiheit haben und wahren Frieden, weil Jesus der wahre König ist, der wahre Friedefürst, dessen Reich in alle Ewigkeiten Bestand haben wird. Das Evangelium sagt uns, dass wir den Gott, der uns unendlich geliebt hat, allezeit vor Augen haben dürfen; und dass, weil dieser Gott uns zur Seite steht, wir nicht zu Fall kommen werden; und dass deshalb unser Herz voller Freude ist und wir aus tiefster Seele jubeln dürfen (Psalm 16). Gott selbst ist unsere unaussprechliche Freude.
Jemand hat es einmal folgendermaßen ausgedrückt: wenn du Jesus nicht hast, dann ist Traurigkeit zentral und Freude peripher. Das, worauf du deine Freude baust, kann immer und wird eines Tages vollständig von dir genommen werden. Wenn du Jesus hast, dann ist Freude zentral und Traurigkeit peripher. Das, worauf wir unsere Freude bauen, kann nichts und niemand von uns nehmen.
Die Zeiten des Gebets sind die Momente, in denen wir diese Wahrheiten feiern dürfen. Wir dürfen beten.

3. Wir können allezeit beten
Die meisten von uns, einschließlich ich selbst, wir tun uns mit dem Wort „allezeit“ schwer. Wie kann man ohne Unterbrechung beten? Wir haben ja alle Aufgaben und Verantwortungen. Selbst wenn wir 17 Stunden am Tag beten könnten, wie können wir unseren anderen Pflichten dann nachkommen? Ein buddhistischer Abt hatte einmal über das unglaubliche harte Training der Shaolin-Mönche gesagt: „Um das Mögliche zu erreichen, muss das Unmögliche gefordert werden.“ Frage ist: fordert die Bibel von uns etwas, was unmöglich ist, um das maximal Mögliche aus uns herauszukitzeln? Vielleicht ein wenig. Aber ich glaube, dass es trotzdem ein sehr gutes Ziel sein kann, allezeit zu beten. Und dass wir das zu einem gewissen Grad praktizieren können. Zum Schluss möchte ich zwei praktische Hinweise dafür geben.
Der erste Hinweis stammt von Georg Müller. Für diejenigen unter euch, die Georg Müller und seine Lebensgeschichte nicht kennen sollten: Der clv-Verlag bietet die Biographie von ihm kostenlos zum Download an. Am Ende seines Lebens wurde Müller gefragt, wie viel Zeit er auf seinen Knien verbringt. Georg Müllers Antwort darauf lautete: „An einem Tag mehr, an einem anderen Tag weniger. Aber ich lebe im Geist des Gebets. Ich bete, wenn ich gehe, wenn ich mich hinlegen, und wenn ich aufstehe.“ Und genau das ist der Punkt. Allezeit zu beten heißt, im Geist des Gebets zu leben: zu beten, wenn wir gehen, wenn wir uns hinlegen und wenn wir aufstehen.
Was können wir tun, um uns in diese Richtung hinzubewegen? Ich vermute, dass die meisten von uns eine Stille Zeit am Morgen haben. Und das ist der erste Baustein dafür. Die Kirchenväter waren sich aber dessen bewusst, dass nach der Gebetszeit am Morgen Gott ziemlich schnell wieder aus unserem Sinn und unserem Herzen verschwindet. Es braucht weitere Gebetseinheiten: z.B. abends vor dem Schlafen gehen. In gewissen Traditionen können es auch mehr Gebetseinheiten sein. Daniel betete dreimal am Tag. Der strenge Reformator Johann Calvin schrieb fünf Gebete für fünf Gebetszeiten am Tag. Die wenigsten von uns werden realistisch fünf Gebetszeiten am Tag einbauen können. Aber vielleicht kann es eine Inspiration sein, feste Zeiten des Gebets einzubauen, in denen wir auftanken. Vielleicht ist folgende Illustration hilfreich: kennt ihr das, wenn Kinder ungebeten ständig ins Arbeitszimmer hereinkommen, wenn wir Homeoffice machen, egal ob wir in Online-Meetings sind oder nicht? Und dass das im Lauf eines Tages so oft passiert, dass man es aufgegeben hat, mitzuzählen? Vielleicht kann diese Häufigkeit eine Inspiration für uns sein. So dürfen wir zu Gott kommen.
Der zweite Punkt ist: Gnade durch Danken. „Seid dankbar in allen Dingen“, sagt der Text. Ganz wichtig hier ist: Der Text sagt nicht, seid dankbar für alle Dinge. Es gibt schreckliche Ereignisse, abscheuliche Bosheiten in dieser Welt. Dafür braucht kein Mensch dankbar zu sein. Aber wir dürfen in allen Dingen dankbar sein: dankbar, wenn es uns gut oder schlecht geht; dankbar, wenn wir gesund oder wenn wir krank sind; dankbar in Zeiten des Friedens und in Zeiten des Unfriedens; dankbar, wenn wir uns freuen und wenn wir traurig sind; dankbar in allen Situationen.
Wir haben nächste Woche noch einmal eine ganze Predigt zum Thema Danken. Und deshalb will hier nicht zu viel vorwegnehmen. Nur ein wichtiger Punkt: vorhin habe ich bereits erwähnt, dass das griechische Wort für Danken eucharisteo ist. Ann Voskamp, eine kanadische, christliche Autorin, hatte im Alter von vier Jahren ihre jüngere Schwester bei einem Unfall verloren. Sie selbst litt unter Selbsthass und hatte Panikattacken. Aber dann machte sie die Entdeckung ihres Lebens, als sie das Abendmahl studierte. Jesus nahm das Brot, dankte, und brach es, die Eucharistie. In diesem einen Wort eucharisteo sieht sie Gnade, Freude und Dank, die wie drei Fäden miteinander verwoben sind. Und das verändert ihr Leben.
Voskamp macht eine Liste mit Dankanliegen. Große und kleine Dankanliegen. Vor zwei Monaten hatte ich über eine Challenge gesprochen. Wenn ihr keine zuverlässigen Beter seid, versucht 4 Wochen lang jeden Tag 20 Minuten oder mehr zu beten. Jeder kann ein Beter sein. Hier ist eine neue Challenge: im Lauf dieses Jahres 1.000 Dankanliegen zu finden. Die Gründe dankbar zu sein, sind bereits da wie die Ostereier in einem Garten, den die Eltern für die Kinder vorbereitet haben. Wir müssen sie nur finden und sammeln. Gestern habe ich angefangen und die ersten 30 Anliegen gesammelt.
Hier sind ein paar dieser Dankanliegen:
• Für Serie über das Gebet am Anfang des Jahres, die so segensreich für mein Leben war und noch immer ist.
• Dass Darren im Moment krebsfrei ist und die Behandlung bisher den gewünschten Therapieerfolg gebracht hat.
• Für die montagmorgens Gebetsstunden über die Psalmen.
• Für Onkel Werner, der in seinem betagten Alter ein so kindliches Herz hat und sich mit rührender Liebe und Hingabe um die geistlichen Nöte der Kinder kümmert.
Und auch ganz triviale Anliegen:
• Für Graces leckere Mandus, die sie anlässlich von Luis Geburtstag mit viele Liebe und Hingabe gemacht hat, als die Kinder in der Schule waren
• Der Geruch von frisch gemahlenen Kaffee, der einzigartig und ansprechend ist.
• Für Eliots dickes Bäuchlein und seine perfekten Oberschenkel und die Tatsache, wie er seine Kuscheltiere Winnieh Puuh, Tigger und I-Ah liebt
Immer wenn wir neue Dankanliegen gesammelt haben, können wir zu Gott kommen und ihm Dankeschön sagen, dafür, dass Er uns immer und immer wieder aufs Neue mit seiner Gnade und Güte beschenkt. Das Gebet selbst ist ein Geschenk von Gott, dem Geber von allen guten Gaben. Natürlich können wir allezeit beten.

 

 

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Fragebogen: 1. Thessalonicher 5,16-18 – Gebet

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Betet ohne Unterlass

„Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen;
denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“

(1. Thessalonicher 5,16-18)

  1. In 2. Mose 17,8-13 wird berichtet, dass die Israeliten auf ihrem Weg ins verheißene Land mit den Amalekitern, einem starken, kriegerischen Volk, kämpfen mussten. Was tat Mose auf dem Hügel, während Israel im Tal gegen sie kämpfte, und wie unterstützten ihn Aaron und Hur? Was passierte, wenn Mose seine Arme erhob, und was, wenn er sie sinken ließ? Was können wir hier über beharrliches Gebet lernen?
  2. Wozu ermutigte Jesus seine Jünger in Lukas 18,1? Wie betete Jesus selbst in der Zeit der Anfechtung (Lk 22,39-45)? Wozu forderte Jesus seine Jünger auf, und warum scheiterten sie? Was kannst du hier lernen?
  3. Was tat die erste Gemeinde, als Petrus von Herodes gefangen genommen wurde (Apg 12,1-5)? Wie reagierte Gott, als sie unaufhörlich beteten (6-11)?
  4. Wozu forderte Paulus die Gläubigen in Thessalonich gegen Ende seines Briefes auf (1. Thess 5,17; Röm 12,12; Kol 4,2)? Wie hängen geistliche Freude und Dankbarkeit mit beharrlichem Gebet zusammen? Warum ist der Glaube an Gottes Erhörung wichtig? Wie können wir ohne Unterlass beten, obwohl wir zum Beispiel auch arbeiten, mit anderen reden, essen und schlafen sollen?

 

 

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Predigt: Apostelgeschichte 4,1-31 – Gebet

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Das Gebet der Gemeinde

„Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen …“

(Apostelgeschichte 4,24a)

Dieses Jahr hat unsere Gemeinde begonnen, sich mit dem Thema „Gebet“ zu befassen. Wir haben beispielsweise das Gebet von Hanna und Abraham, das Vaterunser und die Gebete in den Psalmen behandelt. Heute werden wir eine besondere Form des Gebets betrachten. Und zwar das Gebet der Gemeinde.

Wie können wir als Gemeinde zu Gott beten? Wir wissen, dass das persönliche Gebet in unseren eigenen Räumen bzw. im Kämmerlein geschehen sollte. Wir kennen aber auch das gemeinsame Beten. Es kann zu zweit, zu dritt oder in einer kleinen Gruppe geschehen. Die ganze Gemeinde kann zusammen für die Anliegen der Gemeinde beten. Lass uns gemeinsam im Text untersuchen, was über das gemeinsame Gebet gesagt wird.

Nach der Himmelfahrt Jesu blieben die Apostel in Jerusalem zusammen, um auf das Kommen des Heiligen Geistes zu warten. Nach 10 Tagen ging die Verheißung des Herrn in Erfüllung. In Form von «zerteilten Zungen wie von Feuer» kam der Heilige Geist auf die Erde herab und die Menschen, die auf sein Kommen warteten, wurden vom Heiligen Geist erfüllt. Seine Kraft offenbart sich sogleich in ihnen: Sie wurden befähigt, in anderen Sprachen zu reden. Dieses Wunder geschah am Pfingsttag, an dem die Juden jährlich feierten. Daher kamen die zerstreuten Israeliten vom Ausland nach Jerusalem und hörten die Predigten in ihrer eigenen Sprache. Dies geschah, damit Gottes Plan erfüllt wird und damit das Werk Jesu in der ganzen Welt bekannt wird. Als die Apostel vom Heiligen Geist erfüllt wurden, fingen sie an, in Jerusalem zu predigen. Petrus bezeugte Jesus, den das Volk gekreuzigt hatte, der aber auferstanden ist. Als die Zuhörer die Predigt hörten, wurden sie von der Furcht und der Bestürzung ergriffen, was Bekehrung und Taufe von dreitausend Personen zur Folge hatte. Es entstanden Zusammenkünfte für die Belehrung, für den Gottesdienst und für das Gebet. Die Kraft des Heiligen Geistes offenbarte sich auch durch die Heilung vom gelähmten Mann. Alle, die den geheilten Mann sahen, wurden von Verwunderung und Erstaunen erfüllt. Petrus bezeugte ihnen, dass das Wunder im Namen Jesu Christi geschehen ist.

Noch während Petrus und Johannes zu den Leuten sprachen, kamen einige Priester und Sadduzäer zusammen mit dem Hauptmann der Tempelwache auf sie zu. Sie waren empört, weil Petrus und Johannes in aller Öffentlichkeit lehrten. Erst recht störten sie sich daran, dass diese Männer verkündeten, Jesus sei auferstanden und es gäbe somit eine Auferstehung der Toten. Sie ließen beide Apostel verhaften und über Nacht ins Gefängnis sperren, weil es inzwischen Abend geworden war. Aber viele von den Zuhörern begannen durch die Predigt der Apostel an Jesus zu glauben, so dass nun etwa fünftausend Männer zur Gemeinde gehörten, Frauen und Kinder dabei nicht mitgerechnet. Am nächsten Tag wurden Petrus und Johannes weiter von den Obersten verhört. Petrus bezeugte vor ihnen, aus welcher Kraft und in welchem Namen er das getan hatte. Petrus war voll vom Heiligen Geistes erfüllt. Er bezeugte ihnen Jesus: „Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Obwohl die Apostel ungelehrt und ungebildet waren, wurden sie von den Obersten für ihre Freimütigkeit bewundert. Sie konnten die Apostel lediglich bedrohen und ihnen verbieten, weiter im Namen Jesu zu lehren. Dieses Verbot wies Petrus jedoch zurück: „Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ Da drohten sie ihnen und ließen sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient hätte.

Als Petrus und Johannes entlassen wurden, kamen sie zu den Ihren und berichteten alles, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten. Der Verfasser nannte die Gläubigen die „Ihren“. Diese Leute gehörten zur Gemeinschaft der ersten Gemeinde. Als sie von den Aposteln den Bericht hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott.
Ihr gemeinsames Gebet lautet folgendermaßen: „Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, du hast durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, durch den Heiligen Geist gesagt (Psalm 2,1-2): »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was vergeblich ist? Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus. Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus, mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt haben, dass es geschehen sollte.“
Die Gläubigen der ersten Gemeinde reagierten auf die bedrohlichen Situationen, indem sie gemeinsam beteten. In Psalm 2 fanden sie die Prophezeiung bezogen auf ihre Situation und glaubten, dass alles nach dem Ratschluss Gottes geschehen sollte.
Angesichts ihrer Lage brachten sie gemeinsam ihre Anliegen vor Gott:
„Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.“

Sie wussten, dass ihr Drohen immer stärker und näher kommen würde. Sie hatten schon gesehen, wie Jesus festgenommen und getötet wurde. Dennoch fürchteten und sorgten sie sich nicht um ihre Zukunft. Vielmehr baten sie Gott darum, mit allem Freimut sein Wort zu predigen. Sie beteten dafür, dass die Macht Gottes sich in Zeichen und Wundern entfalten möge. Als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.

Im heutigen Text haben wir betrachtet, dass die erste Gemeinde inmitten der Bedrohung gemeinsam betete. Als sie gemeinsam beteten, erfuhren sie durch das Erdbeben, dass Gott ihnen beistand. Ihr gemeinsames Beten führte sie dazu, dass alle vom Heiligen Geist erfüllt wurden. Darüber hinaus konnten sie das Wort Gottes mit Freimut reden.

Vor allem kennzeichnet sich ihr gemeinsames Beten durch die Einmütigkeit. „Sie erhoben ihre Stimme einmütig zu Gott.“ Allgemein ist es sehr schwierig, dass zwei Menschen einmütig sein können. Noch schwieriger wird es, wenn mehr als drei Menschen einmütig werden wollen. Aber der ersten Gemeinde war es gelungen, zu Gott einmütig zu beten.
Die Einmütigkeit bestätigt sich durch das Wirken des Heiligen Geistes.

Das gemeinsame Gebet ist anders als ein persönliches und individuelles Gebet. Im individuellen hat man viel Gestaltungsfreiheit. Aber ein gemeinsames Gebet birgt einige Hindernisse. Dennoch hat die erste Gemeinde angefangen, gemeinsam einmütig zu beten. Diesem Beispiel wollen bis heute Christen folgen. In unserer Gemeinde haben wir das eine Weile lang praktiziert. Frühmorgens haben wir gemeinsam gebetet. Oder vor und nach Bibelstudium zu zweit zu beten, ist eine lange Tradition bei uns. Nach allen Versammlungen haben wir auch die Gewohnheit, zu zweit oder in der Gruppe zu beten. Früher hatten wir die Gebetsstunde am Samstagabend. Auf diese Weise wollten wir nicht nur persönlich, sondern auch gemeinsam beten. Durch solche Möglichkeiten des Betens wurden wir von den anderen ermutigt, Gott zu lieben. Oder wir taten Buße dafür, dass unser Herz nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt war, sondern mit den vergänglichen Dingen der Welt. Als wir gemeinsam beteten, wurden unsere Herzen mit Freude erfüllt, weil unser Herr Jesus gelobt und angebetet wurde. Wir freuten uns auch gemeinsam, wenn unsere Gebetsanliegen von Gott erhört wurden. Zur Erbauung unseres Glaubens war das gemeinsame Gebet sehr hilfreich und effektiv. Obwohl das gemeinsame Gebet erbaulich und effektiv sein kann, stehen wir immer vor der großen Herausforderung, wenn es darum geht, dieses gemeinsame Gebet lebendig zu gestalten.

Diese Predigt dient dazu, unser gemeinsames Gebet zu stärken. Im Garten Eden beteten Adam und Eva gemeinsam. Jesus betete mit seinen Jüngern zusammen. Die erste Gemeinde betete einmütig. Diese Gemeinschaft im Gebet ist ein Bild Gottes. Vater, Sohn und der Heilige Geist wirken einmütig. Alle, die am Leib Jesu teilhaben, können im Geist Gottes einmütig werden. Jeder, der zum Leib Christi gehört, ist mit ihm gestorben. Wie schön ist es, dass zwei Brüder im Namen Jesu Christi einmütig werden! Wie wunderbar ist es, dass die Menschen viele Hindernisse in der Gemeinschaft überwinden, weil sie Jesus lieben! Durch unsere Kraft ist es nicht möglich, ein gemeinsames Gebet zu praktizieren, aber im Namen Jesu von Nazareth kann es uns gelingen. Jesus ist der Eckstein. Wahrscheinlich fühlen wir uns unwohl, wenn wir damit konfrontiert werden, ungern etwas mit den anderen zu unternehmen. Gerade wissen wir, dass die Kreise unter uns neu gebildet werden bzw. umgebildet werden. Wir können unruhig werden, weil wir meinen, dass uns die neuen Kreise nicht gefallen könnten. Es mag sein, dass nicht alle zufrieden sein können. Eine Kleinigkeit kann auch die Gemeinschaft miteinander stören und verhindern, einmütig zu werden.
Aber wir können uns dem Glauben der ersten Gemeinde anschließen und auch bekennen. „Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Im Namen Jesu kommen wir zum gleichen Eckstein, wo unsere Gemeinde gebaut ist. Jedes Individuum unter uns hat das gleiche Heil im Namen Jesu Christi. Darum können wir das Wort von Galater 2,19-20 als unser persönliches Bekenntnis annehmen: „Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.“
Alle, die dasselbe Bekenntnis ablegen, sind auf dem gleichen Eckstein zur Gemeinde gebaut. Wenn diese Grundlage vorhanden ist, kann jede Gemeinde ein einmütiges Beten praktizieren. Darum können wir uns selbst fragen, ob wir jetzt mit Christus gekreuzigt sind.
Der Eckstein Jesus Christus hilft uns, zu erkennen, wo wir momentan stehen. Willst du heute mit Christus gekreuzigt werden?
Möge der Heilige Geist uns helfen, eine lebendige Gemeinschaft in Jesus zu bilden, damit wir gemeinsam dafür beten können: Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

 

 

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