Predigt: 2.Mose 19,1-8

Kategorien:

Download

Ein Königreich von Priestern

Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten,
so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein

2.Mose 19,5.6a

Kommende Woche feiern wir unsere HBFZ für die wir seit Monaten gebetet haben. Das Thema der BFZ lautet „Gott und Jona“ bzw. „Gottes Herz und Jonas Herz“. Wie wir wissen, haben Gottes und Jonas Herz widersprüchliche Absichten. Anfangs floh Jona vor Gott, weil er kein Herz hatte, für die Menschen in Ninive etwas zu tun, als Gott Jona aufforderte den Menschen in Ninive zu predigen. Gott wollte Jona gebrauchen, die Menschen in Ninive zur Buße zu bewegen und damit auch zu retten, wodurch auch Gottes Herz für die verlorenen Menschen in der ganzen Welt sichtbar wird. Genau dieses Herz Gottes kommt durch unsern heutigen Text zum Ausdruck. Eignen wir uns dieses Herz Gottes durch die heutige Predigt an.

Nach dem Wort Gottes sollten die Israeliten ein Königreich von Priestern werden. Um den Hintergrund dieses Anliegen Gottes besser zu verstehen, gehen wir kurz auf die Geschichte ein. In 2. Mose Kap. 1-18 erfahren wir, aus welchem Motiv und auf welche Weise Gott das Volk Israel errettet hatte. Gott errettete das Volk Israel um seiner Verheißung an die Vätern Willen. Gott tat dies auch aus seinem Erbarmen, als die Israeliten wegen der harten Bedingungen ihrer Sklaverei seufzten und zu Gott nach der Errettung schrien. Denn der Pharao zwang sie nicht nur zum Frondienst, sondern unterdrückte sie bis dahin, dass er ihre neugeborenen Söhne in den Nil werfen ließ. Genau aus dessen starker Hand befreite Gott das Volk Israel. Wie sehr müssen sich die Israeliten gefreut und Gott für die Erlösung gedankt haben! Doch Gottes Ziel ging noch weit darüber hinaus. Gott wollte ihr Leben mit Würde erfüllen. Einfach von der Sklaverei befreit zu sein und ein neues Land zu bekommen bedeutet noch kein Glück, es ist mit dem Leben eines Waisenkindes vergleichbar, das in seinem Zimmer das tollste Spielzeug hätte und damit spielen könnte. Aber wie kann es glücklich sein, da ihm ja die Beziehung zu seinen Eltern fehlt und somit auch niemand da ist, der sein Leben mit Würde erfüllen könnte. Ein solches Schicksal sollten die Israeliten nicht erleiden, denn Gott, ihr Gott, wollte ihr Leben mit seiner Aufgabe und damit auch Würde erfüllen, nämlich dass sie ein Königreich von Priestern werden sollten.

Betrachten wir unseren Text. Unser erster Vers gibt uns die Information über Ort und Zeit, des damaligen Aufenthalts der Israeliten, er lautet: „Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, genau auf den Tag, kamen sie in die Wüste Sinai.“ (1) Der Ausdruck: „am ersten Tag des dritten Monats bezieht sich auf den Tag, an dem Gott sie aus der Hand des Pharaos befreit, und sie aus Ägypten geführt hatte. Dabei hatte Gott ihnen ein Land versprochen, in dem Milch und Honig fließt. Nun nach zwei Monaten standen sie vor den Toren diese Landes. Vers 2 sagt: „Denn sie waren ausgezogen von Refidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge.“ Endlich, nach einer langen Reise waren sie an ihren Ziel angekommen. Bevor sie ins Land hineingingen wollte ihnen Gott nun seinen Plan bekanntmachen, was er mit seinem Volk im Sinn hatte.

Betrachten wir die Verse 3 und 4. Als Mose hinauf zu Gott stieg, rief der Herr ihm vom Berg zu und sprach zu ihm: „So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht“ (3b.4). Zuerst wollte Gott die Israeliten an sein Werk erinnern. Wenn die Israeliten an die Zeit der letzten Monate dachten, kam ihnen eine Zeit voller Leiden und Nöte in den Sinn. Sie mussten viele Schwierigkeiten ertragen, wie z.B. den schweren Frondienst, die harte Unterdrückung, die Tötung ihrer Söhne im Nil, die Folgen der Plagen usw. Zwar wurden sie davon befreit, aber ihr Weg war auch danach alles andere als ein Spaziergang. Denn nach dem Auszug wurden sie gleich von der Elitetruppe der ägyptischen Armee verfolgt, wobei doch das Rote Meer vor ihnen lag. Schnell vergaßen sie ihren Gott und dachten, dass sie sich in einer ausweglosen Situation befänden. Aus Angst und Verzweiflung schrien sie zu Mose. Selbstverständlich errettete Gott sie auch hieraus. Sie wurden dann auch von Hunger bedroht. Oft seufzten und klagten sie gegen Gott. Wegen des Durstes murrten sie auch: „Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt?“ (17,3b) Theoretisch hätte Gott ihnen das alles ersparen und sie auf einem komfortablen Weg ohne Leiden führen können. Aber ihre Realität war voller Leiden. Sie müssen sich oft gefragt haben: „Warum hat Gott so viele Leiden zugelassen, wenn er uns doch lieb hat.“ Ohne den Willen Gottes zu kennen, werden wir in solch einer Situation auch ängstlich und würden um Rettung schreien. Dabei würden wir zweifelnd fragen: „Warum lässt Gott solche Leiden in unserem Leben zu, wenn er uns liebt?“

Doch woran können wir Gottes Liebe zu seinem Volk erkennen? Betrachten wir nochmals Vers 4. Gott sagte: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ In diesem Wort sind Gottes Werke zusammengefasst, die die Israeliten von dem Tag ihres Elends in Ägypten an, bis zu ihrer Gegenwart persönlich erlebt hatten. Gott hatte die Israeliten von allen Plagen verschont, während die Ägypter um sie herum geschlagen wurden. Das demonstriert unverkennbar und unmissverständlich die Tatsache, dass Gott das Volk Israel liebte.

Was für eine Liebe ist es eigentlich, die Gott durch die Worte: „wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln“ zum Ausdruck gebracht hat? Die Stelle in 5. Mose 32,11 gibt uns darüber Aufschluss. Dort steht: „Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.“ Diese Worte sind nicht nur literarisch schön, sondern helfen uns, die Eigenschaften der Liebe Gottes zu den Israeliten gut zu verstehen. Im Allgemeinen ist der Adler als König der Lüfte bekannt. Zwar nicht alle, aber doch etliche Arten im Nahen Osten lieben auf folgende Weise ihre Küken: Sie bauen ihr Nest von Anfang an aus dornigen Zweigen, die sie dann mit Federn polstern. Dann legen sie ihre Eier hinein. Nach dem Ausschlüpfen werden ihre Küken gut gefüttert. Die Jungen wachsen und nehmen von Tag zu Tag an Gewicht zu. Doch das sollte nicht immer so weiter gehen, sonst werden sie nur zum Futter anderer Tiere, aber nicht zum König der Lüfte. Damit das nicht passiert erfahren die Jungen die Liebe der Eltern in neuer Weise. Wenn die Zeit kommt, dass die Jungen erzogen werden sollen, fangen die Eltern an, mit ihren großen Flügeln zu schlagen, so stark, dass alle weichen Federn und die anderen Polstermaterialien weggeblasen werden. Plötzlich verwandelt sich das Nest, das bis dahin mit Polstern versehen war in einen dornigen Ort, an dem sich die Adlerjungen wirklich nicht wohlfühlen können. Das Küken kann nicht mehr bequem im Nest bleiben, so dass es aus dem Nest herauskommt und am Rande des Nestes einen halbwegs bequemen Platz sucht. Dabei soll es bloß nicht hinabstürzen. Aber dann wird es von seinen Eltern aus schwindelerregender Höhe hinuntergestürzt. Wie ängstlich ist es! „Seid ihr plötzlich verrückt geworden? Wie könnt ihr mir so etwas antun? Ihr liebt mich gar nicht mehr.“ – So würde es schreien, wenn es sprechen könnte. Es bewegt dann hastig seine Flügel rauf und runter, damit es nicht beim Aufprall auf die Erde zerschmettert wird, aber es kann nicht fliegen, sodass es nur fällt und fällt. Doch dann kommt die Adlermama oder der Adlerpapa und breitet die Fittiche aus und fängt es. Das wird wiederholt, bis das Junge fliegen kann. Dadurch kann das Junge zum König der Lüfte heranwachsen. Das ist die Art und Weise, wie der Adler seine Jungen liebt.

Durch dieses Wort verstehen wir nun, warum Gott die Israeliten nicht auf einem bequemen Weg, sondern vielmehr durch Nöte und Leiden führte. Gott liebte sie, wie Adler ihre Küken lieben. Anders gesagt verwöhnte Gott sie nicht, weil er sie wahrhaftig liebte. Ägypten war für die Israeliten wie ein gepolstertes Adlernest gewesen, wo sie zwar den Frondienst zu leisten hatten, aber an den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle hatten. Dort hätten sie sich durch die abgöttische Kultur leicht verderben lassen können. Doch Gott hatte für sie sein heiliges Ziel. Als die Zeit kam, wurden die Israeliten durch die Unterdrückung bis hin zur Tötung ihrer Söhne bedrückt, wie die Adlerjungen den Dornen des Nestes ausgesetzt werden. Dann wurden die Israeliten, wie junge Adler, quasi aus ihrem Netz herausgeworfen und hinabgestürzt, so dass sie in der Wüste mit allen Gefahren fertig werden mussten. Das tat Gott, weil er nicht wollte, dass die Israeliten wie fette Küken verdarben. Sie sollten wie Adlerküken zum König der Vögel erzogen werden. Gottes Liebe hat ein heiliges Ziel. Gottes Liebe hat erziehende Eigenschaften. Das konnten die Israeliten nicht leicht annehmen. Als Gott das den Israeliten durch Mose verkündigen ließ, wollte er, dass sie doch seine Liebe zu ihnen erkennen sollten. Denn Gott liebte sie nicht nach ihrer Erwartung, sondern auf seine göttliche Art und Weise, mit seinem heiligen Ziel.

Was sagte Gott, nachdem er seine Liebe zu erkennen gegeben hatte? Betrachten wir die Verse 5 und 6: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“ Dieses Wort ist wirklich voller Bedeutung. Wir wollen in einigen Punkten über den Sinn nachdenken.

Erstens: Gott will mit den Israeliten auf die persönliche Beziehung einzugehen. Gott verlangte von ihnen ihren Gehorsam. Sie hatten bis dahin dem Pharao gehorcht. Aber nun wollte Gott den Maßstab setzen und ihren Weg lenken. Warum war dies notwendig? Die Israeliten kamen aus Ägypten, einem Umfeld mit Götzendienst, wo die Menschen nach ihrem Bedarf Geschöpfe wie die Sonne, Stiere, Frösche usw. als Götter anbeteten. Obwohl es in Wirklichkeit keinen anderen Gott gibt und die Götzen nichts sind, war der Götzendienst eine große Gefahr für die Israeliten. Die Götzen bringen uns Menschen von Gott ab und nehmen in den Herzen den Platz Gottes ein, so dass die Menschen in Angst und Finsternis ihres Lebens ohne Segen umherirren und lieblos gegen Gott und Mitmenschen handeln. Wie schön war es, dass die Israeliten nun ins verheißene Land einziehen würden, in dem Milch und Honig fließt. Aber es warteten dort auch viele Versuchungen auf sie. Denn dort wurden zahlreiche Götzen durch verschiedene Kulte angebetet. Außerdem waren die Israeliten selbst voller sündiger Neigungen. Gott kannte ihre Lage. Gott kannte auch ihr Wesen. In diesem Moment, fern vom Götzendienst in Ägypten und in Kanaan, warb Gott um eine verbindliche feste Beziehung. Gott forderte sie zum Gehorsam auf und wollte damit in eine persönliche Beziehung mit ihnen einsteigen. Darin spiegelt sich also Gottes Weisheit und schützende Liebe zu ihnen wider. Aber die persönliche Beziehung bedeutet etwas mehr als das.

Über die Israeliten, sagte Gott: So sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern. Welche Bedeutung steckt dahinter? Den Ausdruck „mein Eigentum“ übersetzt eine andere Bibelfassung als „Gottes Besitztum von Schätzen“. Mit diesem Ausdruck sagte Gott also, dass die Israeliten so kostbar wie ein Schatz waren, den er gerne besitzen wollte; so wie Menschen z.B. Gold, Silber, Diamanten usw. für kostbar erachten und sie gerne besitzen. Warum waren die Israeliten so kostbar? Das können wir erkennen, wenn wir Marie und Samuel sehen, die von M. Maria und M. Mary aus ihrem mütterlichen Herzen geliebt werden, weil sie ihre Kinder sind und Hoffnung für sie haben.

Wir danken Gott für unsere Berufung. Wir wussten das zwar nicht, aber als wir von Gott erlöst und berufen wurden, hatte unser neues Leben bereits diese Hoffnung Gottes in sich. Gott kennt uns, unsere Schwächen und Sünden, aber Gott beruft uns dennoch zu seinen Kindern. Gott achtet uns für kostbar. Gottes Berufung basiert nicht auf unseren Fähigkeiten oder Leistungen. Sie basiert allein auf Gottes Willen und Gunst. Unser Leben hat die wahre Hoffnung.

Zweitens: Gott liebt nicht nur die Israeliten, sondern die ganze Erde, d.h. alle Völker auf dieser Welt. Um sie zur Buße und zum Glauben zu bewegen gibt Gott den Israeliten die Aufgabe, ein Königreich von Priestern zu sein. Betrachten wir nochmals Vers 6. Gott sagte: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein“ (6a). Was für eine große Überraschung ist es! Gott traute ihnen wirklich etwas großartiges zu. Hierdurch lehrte sie Gott die Verantwortung für die ganze Welt. Es ist herrlich, ein Königreich von Priestern zu sein!

Wir haben Gottes Liebe zu den Israeliten kennen gelernt. Gott liebte sie wirklich. Durch die Berufung zum Königreich von Priestern erkennen wir, dass Gott in Wirklichkeit alle Menschen auf der ganzen Erde liebte und liebt. Deswegen wollte Gott sie alle zur Buße und Rettung bewegen und zwar durch die Israeliten. Das ist der Grund dafür, dass Gott die Israeliten zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Gott liebte also auch die Menschen in Ninive, obwohl sie unmögliche, grausame Dinge getan haben. Gott liebte sie dennoch, deswegen wollte Gott sie zur Buße und zur Rettung bringen und zwar durch Jona.

Wie anders sollten die Israeliten nun als Königreich von Priestern leben? Betrachten wir noch mal Vers 6. Gott versicherte, dass Israel ein heiliges Volk sein würde. Die meisten Menschen leben nach ihrem Gutdünken und ihrer Situation. Aber die Israeliten hatten die Aufgabe, ein Königreich von Priestern zu sein. Israel ist heilig, weil es gerade durch dieses Ziel Gottes ausgesondert ist.

Die Israeliten sollten das Herz Gottes verstehen, der alle Menschen auf Erden zur Buße und zur Rettung bewegen will. Die Israeliten sollten sich Gottes Herz aneignen. Aber in der Geschichte haben sie diese Aufgabe sehr oft versäumt. Jona war ein Beispiel dafür. Deswegen berief Jesus 12 Jünger und gab ihnen nochmal die Aufgabe: „Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Mk 16,15)

Ein Christ zu sein ist großartig. Die Verdammnis der Sünde und des Todes war unser Schicksal. Aber Gott errettet uns von diesem Schicksal. Das ist nicht alles. Für uns heißt es: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ (1.Petr 2,9). Das ist auch unser gemeinsames Leitwort. Durch dieses Wort offenbart Gott seinen großen Willen, uns als königliche Priesterschaft zu gebrauchen. Es gibt viele gute Aufgaben und Arbeiten, für die wir unsere Zeit und Mühe einsetzen könnten, wie Umweltschutz, Tierschutz oder Kampagnen gegen Minen. Ein Mensch kann für sein Leben schöne Pläne entwickeln und sie mit Kraft und Energie in die Tat umsetzen. Aber was für einen besseren Plan kann ein Mensch haben als Gott, der uns zu seinem Plan beruft! Die Aufgabe, für die Menschen, die verloren sind, Gottes Priester zu sein, ist bestimmt die herrlichste und bedeutendste Aufgabe überhaupt. Damit erfüllt Gott unser Leben mit Bedeutung, Würde und Hoffnung. Auf diese Weise kommt von oben, was unserem Leben die Daseinsbedeutung gibt, unser Leben verändert und letztlich unser Leben sinnvoll und glücklich macht.

Wir sollen als königliche Priester auch Gottes Herz verstehen. Wir sollen uns das Herz Gottes auch aneignen. Wir sollen in dieser dunklen Welt Gott verkündigen. Die geistliche Finsternis lässt sich nicht durch die kulturelle Entwicklung überwinden. Wir sollen alle fähige Bibellehrer sein. Wir sollen in dieser finsteren Welt die Wohltaten Gottes verkündigen, sodass die ganze Welt durch uns seine Wahrheit erfährt und zu seinem wunderbaren Licht kommt. Dafür sollen wir alle fähige Bibellehrer sein.

Betrachten wir Vers 8. Alles Volk antwortete einmütig: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun.“ Mose ging wieder zu dem Herrn und sagte ihm die Worte des Volkes. Nun sollte nichts mehr im Wege stehen, so dass der Bund zwischen Gott und den Israeliten geschlossen werden konnte, was hier am Berg Sinai geschah.

Wie schön ist es, dass Gott so treu ist! Gott hätte sie wirklich verwerfen können, weil sie untreu waren. Diese Beziehung hätte bedingt durch die Untreue der Israeliten schon längst beendet werden können. Aber über alle Phasen der Geschichte hält Gott seine Beziehung, indem Gott sie erduldete und die ganze Zeit versuchte, sie zu bewegen. So hätte Gott Jona verstoßen können, aber Gott erduldete ihn, so dass Jona den Auftrag Gottes doch annahm und den Menschen in Ninive das Wort Gottes predigen konnte. Danach verletzte Jona aber nochmals das Herz Gottes und Gott erduldete ihn wieder. Wie das ausführlich geschah wollen wir am kommenden Wochenende erfahren. Zur Liebe Gottes zu seinen Knechten heißt es: „Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist“ (Jes 65,2).

Am meisten hat mich die Tatsache angesprochen, dass meine Leiden nicht vergeblich sind. Meine Leiden sind nicht besonders, dennoch beschweren sie mein Leben. Trotzdem sind sie Gottes Training und Erziehung für mich, wodurch Gott mich zum königlichen Priester formen möchte. Eigentlich habe ich diese Berufung und ohnehin ist das unser gemeinsames Leitwort, aber die königlichen Priester sind nicht alle gleich. Ich soll nach dem Willen Gottes ein qualifizierter königlicher Priester sein. So erzieht mich Gott durch viele Angelegenheiten z.B. durch meine Arbeitststelle oder die Zusammenarbeit in der Gemeinde. Weiterhin erkenne ich durch meine Predigt den inständigen Erlösungswillen Gottes für alle Menschen. Das wusste ich zwar schon und habe für die Weltmission gebetet, aber durch diese Lektion lernen ich, dass ich für die Menschen in Nord-Korea, China und den muslimischen Ländern und auch für die Menschen in Indien von ganzem Herzen beten soll.

Preisen wir Gott, der das Volk Israel zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Preisen wir Gott, der uns auch zur königlichen Priesterschaft berufen hat. Gott beruft uns zur königlichen Priesterschaft und erfüllt unser Leben dadurch mit Sinn und Inhalt. Gott will durch uns alle Völker auf Erden erreichen, insbesondere die Menschen in Nord-Korea, China und in den muslimischen Ländern und auch die Menschen in Indien. Lasst uns unser Leben gemäß diesem Willen Gottes führen! Lasst uns für die WM beten bis Gott uns als Missionare dahin sendet. Lesen wir zum Schluss das Leitwort: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“

Share

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

88 ÷ 11 =