Predigt: Bergpredigt — Matthäus 5,13-16

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Du bist das Salz der Erde und das Licht der Welt

„So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

(Matthäus 5,16)

Nachdem Jesus die Seligpreisungen beendet hatte, sprach er zu den Jüngern die Worte, die wir heute betrachten: „Ihr seid das Salz der Erde“ und „ihr seid das Licht der Welt.“ Die Worte „das Salz“ und „das Licht“ spielen die wichtigste Rolle in der Predigt Jesu. Aber worauf wir auch aufmerksam sein sollen, ist, dass das Salz und das Licht für die Welt nützlich sind.
Die Seligpreisungen weisen darauf hin, wer glückselig ist. Und nun sprach Jesus, dass diese glückseligen Menschen für die Welt nützlich sind. Für die Welt haben „das Salz“ und „das Licht“ unersetzlichen und unabdingbaren Wert. Ohne „das Salz“ und „das Licht“ kann die Welt nicht existieren.
Das heißt: Die Welt braucht unbedingt „das Salz“ und „das Licht“. Die Welt ist ein vom Himmel getrennter Ort. Aber das Himmelreich ist ein Ort, wo Gott regiert.
In Matthäus 4,17 sagt der Herr: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Obwohl die Welt, weil sie Gott ablehnt, von Gott getrennt ist, bringt Jesus das Himmelreich in die Welt hinein. In Matthäus 6,10 heißt es: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Der Himmel ist ein Ort, an dem Gottes Herrschaft vollständig verwirklicht wird. Jesus will, dass die Welt zu dem Ort verändert wird, wo Gottes Wille in gleicher Weise wie im Himmel erfüllt wird.
Immer noch ist die Welt ein Ort, an dem die Gedanken, der Wille und die Absicht des Menschen im Zentrum stehen. Die Macht, die die Welt heute antreibt, ist das Geld. Die Aufmerksamkeit der Menschen richtet sich auf Orte, an denen Geld verdient wird. Die Bibel sagt, dass die Geldgier die Wurzel allen Übels ist (1. Tim. 6,10).
Der Mensch wurde geschaffen, um ein wahres Leben zu führen, indem er Gott nahe ist und sich an Gott erfreut. Die Bibel berichtet jedoch, dass der Mensch Gott verließ, weil er wie Gott sein wollte. Das Flutereignis zur Zeit Noahs, zeigte, dass die Menschen Gott verließen und sich nur noch für weltliche Angelegenheiten interessierten. Jesus sagte in Matthäus 24,38: „Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging;“ Obwohl die Sintflut auf die Erde kam, wurde die Haltung der Menschen nicht geändert. Die Geschichte vom Turmbau zu Babel zeigt wieder, dass die Menschen sich die Unabhängigkeit von Gott wünschten. Sie versuchten durch den Bau des Turms zu Babel, sich über Gott zu erheben. Durch ihren Zusammenhalt und ihre Technik wollten sie sich berühmt machen. Die Welt kehrt nicht zu Gott um, sondern lehnt ihn immer wieder ab.
Aber Gott hört nicht auf, diese Welt zu lieben. Gott schloss einen Bund mit Abrahams Nachkommen, Israel, und machte sie zu einem heiligen Volk, das Gott gehörte, und zu einem Königreich von Priestern. Aber sie dienten auch Götzen statt Gott und vertrauten den Königen der Welt. Als Folge davon wurden sie nach Babylon gefangen weggeführt. Das heilige Volk, Gottes Eigentum, war von einem fremden Volk gedemütigt und als Gefangene nach Babylon verschleppt worden. Wie die Geschichte zeigt, lehnt die Welt Gott ab und wird vom menschlichen Gedanken, Plan und Willen dominiert. Aber der Herr verkündete, dass das Reich Gottes nahe ist, wenn man Buße tut. Die Erde lehnt Gott ab, aber diejenigen, die von Gott regiert werden wollen, müssen Buße tun.
Und er gab die Worte der Seligpreisungen allen, die die Worte des Herrn hörten, und lud sie dazu ein, das Volk des Himmelreichs zu werden. Zu denen, die Buße tun und Gottes Herrschaft annehmen, sprach der Herr:
„Ihr seid das Salz der Erde“ und „Ihr seid das Licht der Welt“.
Das Salz hat einen salzigen Geschmack. Jesus sagte, wenn das Salz den salzigen Geschmack hat, wirkt es wie Salz, und wenn es seinen Geschmack verliert, wird es von den Menschen weggeworfen und mit Füßen getreten. Außerdem sagte Jesus, dass das Licht hoch oben z. B. auf einem Leuchter angebracht wird, um jedem im Haus bei seinem Tun Licht zu geben. Es ist also Unsinn, wenn das Licht verborgen bleibt bzw. unter einen Eimer gestellt wird.
Die Aufgabe von Salz besteht darin, sich aufzulösen, um seinen salzigen Geschmack zu entwickeln und den Vorgang des Verderbens zu verhindern. Und das Licht erhellt die Dunkelheit, erwärmt die Umgebung und ermöglicht die Aktivitäten des Lebens.
Der Herr sagte jedoch, dass Salz, wenn es seinen Geschmack verliert, nutzlos wird. Dann wird es weggeworfen und von den Füßen der Menschen zertreten. Das Volk Israel ist Gottes Eigentum und ein heiliges Volk, aber als sie Gott verließen, wurden sie von einem andern Volk mit Füßen getreten. Das ist eine Warnung für alle Gläubigen, die sich zu Jesus bekennen. Judas Iskariot, einer der zwölf Jünger, ist auch eine Warnung für alle Christen, weil er ein Verräter wurde und elend starb.
So wie das Licht leuchtet und nicht verborgen bleibt, werden die guten Werke gesehen werden. Selbst wenn es für kurze Zeit nicht klappt, werden die Menschen es schließlich merken, ob alles zur Ehre Gottes getan wurde oder nicht. So werden sie Gott loben: „Du bist wirklich ein Mensch Gottes.“ Die Entscheidungen, welche ein Mensch trifft und die Werte, nach denen er lebt, werden sich später als Ergebnisse offenbaren. Wenn wir nach den Gedanken, Plänen und dem Willen der Menschen leben, wird Gottes Herrschaft in der Welt nicht verwirklicht. Wenn ein Mensch jedoch Gottes Willen befolgt, wird die Welt es sehen und fragen: „Warum folgst du Gott und nicht der Welt?“ Wenn du zuerst Gottes Willen folgst, wirst du möglicherweise von den Menschen allerlei böse Worte hören. Aber wenn du trotz der Verfolgung Jesus folgst, werden dich die Menschen sehen. Vielleicht wissen sie es für eine Weile nicht, aber an dem Tag, an dem der Herr kommt, werden sie es ganz sicher wissen. Dann werden sie bestätigen: „Du bist wirklich ein Mensch Gottes gewesen.“
Das Motto der heutigen Zeit lautet Toleranz. Es heißt, wir müssen eine bunte Welt schaffen. Natürlich muss die Vielfalt in der Welt anerkannt werden und wir müssen zusammenleben. Wenn Menschen jedoch an Jesus glauben, greift die Welt manchmal die Menschen an, die sich zu Jesus bekennen. Die Gläubigen haben auch Angst vor den Angriffen der Welt und wollen sich verstecken und ein ruhiges Leben führen. Der Grund aber, warum der Herr auf diese Erde kam, war jedoch der, dass Gottes Wille auf Erden so wahr werden sollte, wie er im Himmel geschieht. Gott möchte die Welt, die Gottes Herrschaft ablehnt, in ein Land verwandeln, die mit Gottes Herrschaft erfüllt ist, indem er die Menschen zum Volk des Himmelreiches zurückführt, durch die Menschen, die Buße tun und demütig seine Herrschaft annehmen.
So wie Gott seinen Sohn in die Welt sandte und ihn in die Welt setzte, um die Welt zu verändern, so nimmt auch Jesus seine Jünger nicht aus der Welt, sondern sendet sie in die Welt, damit sie wie das Salz für die Welt wirken und wie das Licht für die Welt eine positive Ausstrahlung haben. Gott sei Dank, dass Gott uns Christen zum Segen für die Welt berufen hat!
Ehrlich gesagt ist es wahr, dass viele Christen die Worte Jesu als belastend empfinden. Viele Christen haben auch Charakterschwächen, schlechte Gewohnheiten und schwache Persönlichkeiten, die der Welt nicht helfen, geschweige denn ihre Korruption verhindern können. Aus Angst geraten die Christen auch in die Versuchung, nicht ehrlich zu sein, obwohl sie wissen, dass das Lügen eine Sünde ist.
Darum können wir Christen mutlos fragen, ob wir wirklich für die Welt nützliche Menschen sind. Oder wir Christen können auch in Versuchung geraten, wie die Pharisäer vor den Menschen zu heucheln. Jesus fordert seine Jünger auf: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,16). Wir Christen haben grundsätzlich das Licht, weil wir Jesus angehören. Wo wir sind, werden die Leute unser Licht sehen. Unabhängig davon, ob wir etwas sagen oder nicht, sehen sie unser Licht. Sie spüren die Wärme, die wir ausstrahlen. Wer traurig ist, wird der durch uns getröstet werden. Wer hoffnungslos ist, der kann durch uns ermutigt werden, neu anzufangen. Wer sich einsam fühlt, der wird durch uns merken, dass er nicht allein ist. Das ist möglich, weil wir Jesus angehören, der das Licht der Welt ist. Obwohl der Mond selbst kein Licht erzeugen kann, kann er jedoch das von der Sonne empfangene Licht reflektieren. Auf gleiche Weise bringen wir als Jünger des Herrn Licht in eine dunkle Welt.
Du bist das Salz der Erde und du bis das Licht der Welt.
Diese Worte sind eine reine Erklärung des Herrn an die Jünger. Also sie haben nichts mit unserer Persönlichkeit zu tun. Es ist auch nicht so, dass wir uns selbst verändern müssen, um die Rolle von Salz und Licht zu spielen. „Du bist das Salz der Erde“ heißt: Du bist schon das Salz der Erde; du bist schon das Licht der Welt.
Auch wenn ich kein Mensch mit großem Charakter bin und viele Mängel habe, bin ich schon für die Welt wie das Salz und das Licht, weil Jesus mich dazu gemacht hat. Wenn man in einer dunklen Nacht in den Wüstenhimmel blickt, kann man unzählige Sterne sehen. Auch wenn ich mich selbst schwer als nützlichen Menschen so wie das Salz und das Licht betrachten mag, erhellt Gott schon diese dunkle Welt durch mich.
„Ich bin das Salz und das Licht für die Welt.“ Solange ich dieses Bekenntnis im Glauben ablege, darf ich ein nützliches Leben für die Welt führen. Wenn ich aber auf dieses Glaubensbekenntnis verzichte, kann der Herr mich nicht gebrauchen. Anstatt auf mich selbst zu schauen, muss ich einfach an das Wort des Herrn glauben.
Wenn du an das Wort des Herrn glaubst und nicht an deine Persönlichkeit, bist du in Jesu Augen ein nützlicher Mensch für die Welt. Durch dich verwandelt Gott die Welt in sein Reich und bringt die Menschen dazu, ihn durch deine guten Werke zu preisen. Unsere Werke zeigen den anderen Menschen, dass Gott uns so sehr geliebt hat. Wir tun alles zur Ehre Gottes, während die Welt Gottes Willen ablehnt. Obwohl die Welt Gott nicht annimmt, liebt er sie unaufhörlich. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (vgl. Joh 3,16).
Gott möchte durch dich und durch mich die Welt in Gottes Reich verwandeln. Gott möchte durch dich und mich jeden, der in der Dunkelheit ist, zum herrlichen Reich Gottes führen.
Also nehmen wir sein Wort für uns und für die Welt dankbar an: Du bist das Salz der Erde; du bist das Licht der Welt. Amen.