Predigt: Matthäus 15,29 – 39

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Das  Volk  jammert  mich

„Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert mich;
denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen;
und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie
nicht verschmachten auf dem Wege.“

(32)

Unser heutiger Text handelt davon, wie Jesus sehr viele Menschen geheilt und eine große Menge von allein viertausend Männern in der Wüste satt gemacht hat. Äußerlich betrachtet ähneln diese Ereignisse früheren, etwa der Speisung der Fünftausend in Kap. 14. Aber der Verfasser Matthäus hat aus gutem Grund von diesen Ereignissen extra berichtet, und es ist gut für uns, sie genau zu betrachten. Denn sie enthüllen eine ganz wichtige Eigenschaft Jesu, die wirklich jeder kennen soll. Was ist das? Möge Gott uns helfen, Jesu Wesen heute besser kennen zu lernen!

I. „Und er heilte sie“ (29-31)

Betrachten wir den Text. Nach dem bemerkenswerten Gespräch mit der kanaanäischen Frau ging Jesus von der Gegend von Tyrus und Sidon weiter und kam an das Galiläische Meer. Das klingt nicht außergewöhnlich, weil Jesus oft am Galiläischen Meer wirkte. Aber in der Parallelstelle in Markus Kap. 7 erfahren wir, dass Jesus von Tyrus über Sidon mitten ins Gebiet der Zehn Städte ging, also in das heidnische Gebiet östlich des Galiläischen Meers (Mk 7,31). Dort war Jesus bisher nur einmal gewesen, als er die zwei schwer besessenen Gadarener geheilt hatte (Mt 8,28-34). Dort ging Jesus auf einen Berg und setzte sich. Vielleicht wollte Jesus dort in aller Ruhe mit seinen Jüngern reden oder ungestört beten.

Doch es kam ganz anders. Vers 30a berichtet: „Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte, Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke und legten sie Jesus vor die Füße …“ Während Jesus auf dem Berg saß, kam eine große Menge von Menschen zu ihm. In der Bibel gibt es verschiedene Ausdrücke für das „Volk“ oder die „Menge“. Doch der hier benutzte Begriff heißt wörtlich „Menschen von der Erde“. Das betont, dass sie Menschen waren, die ganz und gar auf der Erde gelebt hatten, ohne eine Beziehung zu dem lebendigen Gott im Himmel zu haben. Sie waren anders als die Juden, die das Gesetz kannten und sich immerhin bemühten, danach zu leben. Sie waren auch anders als die kanaanäische Frau, die zwar Heidin war, aber einen großen Glauben an Jesus hatte. Sie waren Heiden, die bis dahin Gott ignoriert und Götzen gedient hatten und von Grund auf irdisch gesinnt waren. Warum kamen sie zu Jesus? Sie müssen irgendwie von Jesus und seinen mächtigen Taten erfahren haben, möglicherweise durch die geheilten zwei Gadarener. Aber es heißt nicht, dass sie kamen, um Jesus kennen zu lernen oder von ihm über das Himmelreich zu erfahren. Sie brachten Gelähmte, Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke mit und legten sie Jesus vor die Füße. Sie kamen wegen den Problemen im Leben hier auf der Erde, unter denen sie litten und für die sie von Jesus Hilfe erhofften.

Wie reagierte Jesus auf ihr Kommen? Vers 32 b sagt schlicht: „… und er heilte sie.“ Sie kamen ohne Einladung und brachten viele Krankheiten und Probleme mit; aber Jesus nahm sie mit offenen Armen an. Sie hatten als Heiden wirklich kein Recht, irgendetwas von Jesus zu bekommen; aber Jesus nahm sie an und heilte ihre Kranken. Ihnen allen zu dienen, würde für Jesus große Anstrengungen abverlangen, aber Jesus dachte nicht an sich selbst, sondern an ihr Leiden und ihre Not. Jesu Herz war bewegt, als er sah, wie sie unter ihren körperlichen und seelischen Nöten litten. Als er sah, wie so viele unter Krankheiten und Behinderungen litten, war sein Herz so sehr von Mitleid erfüllt, dass er nicht anders konnte, als ihre Krankheiten zu heilen, sodass die Blinden wieder sehen, die Gelähmten gehen, die Stummen reden und die Verkrüppelten über einen voll funktionierenden Körper verfügen konnten. Hier sehen wir Jesu große Barmherzigkeit. Jesu Barmherzigkeit ist so groß, dass er die Menschen, die zu ihm kommen, annimmt und ihnen hilft, unabhängig davon, ob sie darauf ein Recht haben oder nicht. Jesus ist bereit, uns anzunehmen und uns zu helfen, wenn wir mit unserer Not zu ihm kommen, weil unsere Not sein Herz bewegt. Die Tatsache, dass Jesus die große Menge von Menschen von der Erde annahm und alle ihre Kranken heilte, zeigt uns, dass Jesus wirklich barmherzig ist. Durch die Heilungen erfüllte Jesus die Prophezeiung von Jesaja über den Messias: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird froh­locken“ (Jes 35,5.6a). So offenbarte sich Jesus ihnen als der von Gott verheißene Heiland.

Zum zweiten zeigt sich Jesu Barmherzigkeit darin, dass Jesus Gemeinschaft mit ihnen hatte. Im Vers 32 erfahren wir, dass Jesus drei Tage lang bei ihnen blieb. Selbst mit einem Menschen, der viele Bedürfnisse hat, zusammen zu sein, ist schon nach einer Stunde anstrengend, oder? Aber Jesus blieb drei Tage lang bei der großen Menge und hatte etwa siebzig Stunden lang mit ihnen Gemeinschaft. Jesus war nicht wie ein Oberarzt, der nur alle paar Tage für wenige Minuten bei den Patienten vorbeikommt. Jesus teilte mit ihnen seine Zeit und war ganz für sie da; er redete mit ihnen, litt mit ihnen und hungerte mit ihnen. Immer wieder wurden neue Kranke gebracht und Jesus heilte sie. Durch diese Gemeinschaft konnten sie, obwohl sie Heiden waren, in Jesus den Gott Israels kennen lernen, der barmherzig ist und jeden Menschen liebt. Jesu Verhalten gegenüber der großen Menge zeigt uns, dass Jesus wirklich alle Menschen annimmt, die zu ihm kommen, und dass es keinen Menschen gibt, den er nicht annimmt. Manchmal zögern wir, zu Jesus zu kommen, weil uns bewusst ist, dass wir wirklich kein Recht darauf haben, etwas von ihm zu bekommen. Aber dass Jesus die große Menge annahm und ihre Kranken heilte, zeigt, dass Jesus wirklich barmherzig ist und von unserer Not bewegt wird, sodass er immer bereit ist, uns anzunehmen und uns zu helfen, wenn wir zu ihm kommen.

Wie reagierten die Menschen, als sie Jesu Barmherzigkeit erlebten? Vers 31 sagt: „so dass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.“ Sie verwunderten sich wegen der Wunder, die vor ihren Augen geschahen. Sie erkannten, woher die Heilung ihrer Kranken kam, und priesen den Gott Israels, obwohl sie Heiden waren. So gesehen war ihre Reaktion positiv. Allerdings haben sie Jesus nicht als Gottes Sohn erkannt, als den er sich durch die Heilungen offenbart hat. Ihr beginnender Glaube war noch sehr unvollständig.

Zum dritten zeigte Jesus seine Barmherzigkeit dadurch, dass er am Ende der drei Tage auch den physischen Hunger der Menschen stillen wollte. Im Vers 32 sagt Jesus: „Das Volk jammert mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege.“ Dieses Wort gibt uns Gelegenheit, einen tiefen Blick in Jesu Herz zu werfen. Nachdem er drei Tage mit der großen Menge von ca. 5000-8000 Menschen verbracht hatte, hätte er sie nach Hause schicken können, denn er hatte für sie viel mehr getan, als irgend­jemand erwarten konnte. Außerdem muss Jesus von dem 70-stündigen Dienst an ihnen selbst hungrig und müde gewesen sein. Aber Jesus dachte nicht an sich selbst, sondern dachte weiter an sie und an ihre Lage. Jesus dachte daran, dass sie jetzt hungrig waren und nichts zu essen hatten und dass einige auf dem Heimweg zusammenbrechen würden, wenn er sie hungrig nach Hause gehen ließ. Als Jesus daran dachte, jammerten sie ihn, moderner gesagt hatte Jesus Mitleid mit ihnen. Aber damit ist kein oberflächliches Mitleid gemeint. Das hier verwendete griechische Wort für „jammern“ stammt von dem Wort „splachnon“ ab, was Herz oder innere Organe bedeutet. Als Jesus sagte: „Das Volk jammert mich“, meinte er, dass es ihm tief im Innersten wehtat, als er an ihr Leiden dachte. Hier sehen wir, wie sehr die Not von Menschen Jesu Herz berührte. Wir sehen auch, wie sensibel Jesu Herz für die Not von uns Menschen ist, sodass Jesus ihm nicht nur weh tut, wenn er Menschen akut leiden sieht, sondern auch, wenn er daran denkt, dass wir in Not geraten werden, wenn wir den Weg vor uns weitergehen. Jesu Herz spiegelt Gottes Herz wider, der es nicht übersehen kann, wenn Menschen körperlich oder seelisch leiden. Jesu Herz zeigt, wie sehr Gottes Herz bewegt wird, wenn ein Mensch leidet. Wir sollen das jammernde Herz Jesu für uns Menschen kennen. Jesu jammerndes Herz für uns Menschen hat ihn schließlich dazu getrieben, die Sünde der ganzen Welt auf sich zu laden und sie ans Kreuz zu tragen. Jesu jammerndes Herz ist der Grund, aus dem wir von ihm angesprochen und zum Glauben geführt wurden. Jesu mitfühlendes Herz ist es, was ihn bis heute immer wieder zum Eingreifen in unser Leben getrieben hat, um uns aus Problemen heraus zu helfen und vor uns liegende Gefahren abzuwenden. Jesu jammerndes Herz war auch das Motiv für das weitere große Wunder, das Jesus an diesem Tag vollbrachte. Lasst uns das im zweiten Teil betrachten!

II. „Wie viele Brote habt ihr?“ (32-39)

In diesem Abschnitt erfahren wir nicht nur, wie Jesus tatsächlich die große Menge speiste, sondern auch, wie Jesus seinen Jüngern half, als Hirten der Menschen daran teilzunehmen. Was sagte Jesus zu ihnen in dieser Situation? Betrachten wir noch einmal den Vers 32: „Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege.“ Jesu tiefes Mitleid mit den Menschen war nicht bloß ein Gefühl. Es veranlasste ihn zu der Entscheidung, den Menschen zu essen zu geben, damit sie nicht hungrig heimgehen mussten. Jesus hätte nun einfach mit seiner göttlichen Macht die Menge speisen können, ohne die Jünger weiter zu involvieren. Warum rief er aber die Jünger zu sich und legte ihnen offen, was in seinem Herzen war?

Wir brauchen nicht lang darüber nachzudenken, um zu erkennen, dass es Jesus wichtig war, dass seine Jünger sein Herz verstehen und es sich aneignen. Jesus wollte, dass sie sein Mitleid mit den hungrigen Menschen Leid verstehen und das gleiche Herz gegenüber den Menschen haben. Das war Jesus wichtig, weil sie Hirten für die ganze Menschheit werden und dazu unbedingt sein Herz gut verstehen sollten. Später sagte Jesus zu Simon Petrus: „Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? … Weide meine Lämmer!“ (Joh 21,15) Um Jesu Schafe zu weiden, sollten Jesu Jünger vieles lernen. Aber am wichtigsten war es, dass sie sich ein mitfühlendes Herz wie Jesus aneignen sollten; denn ohne das jammernde Herz Jesu kann niemand anderen Menschen im Sinne Jesu helfen.

Wie reagierten die Jünger auf das Wort Jesu? Vers 33 sagt: „Da sprachen seine Jünger zu ihm: Woher sollen wir soviel Brot nehmen in der Wüste, um eine so große Menge zu sättigen?“ Die Jünger verstanden Jesu Willen, die Menschen satt zu machen; aber sie fragten zurück, wie das in der Wüste gehen sollte. Wenn wir ihre Reaktion positiv betrachten wollen, können wir sagen, dass sie das Anliegen Jesu immerhin angenommen und versucht haben, eine Lösung dafür zu finden. Früher bei der Speisung der Fünftausend hatten sie versucht, Jesus dazu zu bewegen, die Menschen wegzuschicken, damit sie sich etwas zu essen kaufen sollten. Aber jetzt versuchten sie nicht, Jesus umzustimmen, sondern suchten wenigstens ansatzweise nach einem Weg. Aber sie scheiterten, weil es nach ihren Gedanken nicht möglich war. Sie hätten mehr an die Not der Menschen denken sollen. Sie hätten auch mehr an das mitfühlende Herz Jesu denken sollen, der sie auf keinen Fall hungrig heimgehen lassen wollte. Aber sie dachten nicht konsequent von Jesu Hirtenherz und von der Not der Menschen ausgehend, sondern dachten an sich selbst und die Situation, in der sie sich befanden. Mit ihrer Reaktion „Woher sollen wir so viel Brot nehmen?“ scheiterten sie daran, dem Hirtenherz Jesu zu entsprechen und als Hirten der Menschen zu handeln.

Wie reagierte Jesus? Jesus tadelte sie nicht wegen ihrer negativen Reaktion. In den Versen 34-39 erfahren wir, wie Jesus ihnen vielmehr Schritt für Schritt half, der Menge doch zu essen zu geben und so doch als Hirten der Menschen zu wirken. Darum erwiderte Jesus auf ihre negativen Worte: „Wie viele Brote habt ihr?“ (34a) Durch die Frage, wie viele Brote sie hatten, half Jesus ihnen zunächst, auf richtige Weise denken und handeln zu lernen. Anstatt zu denken: „Wir haben nicht genug, es geht also nicht“, sollten sie nachsehen, wie viel sie hatten. Das versetzte sie in die Lage, den nächsten Schritt zu machen, nämlich das, was sie hatten, zu Jesus zu bringen. Die Jünger zeigten eine gewisse geistliche Reife dadurch, dass sie gegen Jesu Wort nun keinen Einwand mehr erhoben, sondern nachschauten, wie viele Brote sie hatten. Das Ergebnis war: „Sieben und ein paar Fische.“

Was tat Jesus daraufhin? „Und er ließ das Volk sich auf die Erde lagern und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern“ (35.36a). Hier erfahren wir einen ganz wichtigen Punkt von Jesu Wundertat. Jesus nahm die sieben Brote und die Fische, die die Jünger hatten, an. Obwohl es nur sieben Brote und ein paar Fische waren und sie in Anbetracht der großen hungrigen Menge von 6000-8000 Menschen viel, viel zu wenig waren, erachtete Jesus ihre Gabe nicht als zu klein, sondern nahm sie an und dankte Gott dafür und brach sie und gab sie den Jüngern, damit sie damit die vielen Menschen speisten. Also gebrauchte Jesus ihre kleine Gabe als Mittel dafür, alle satt zu machen.

Wie half Jesus den Jüngern weiter, bei der Speisung mitzuwirken? Betrachten wir die Verse 36b-38. Nachdem Jesus die Brote und Fische von den Jüngern angenommen und dafür gedankt hatte, gab er sie den Jüngern, und sie Jünger gaben sie dem Volk. Die Brote und Fische vermehrten sich dabei unter Jesu heiligen Händen, sodass schließlich alle satt wurden. Auf diese Weise konnten die Jünger doch der großen Menge zu Essen geben. Sie konnten lernen, wie sie als Hirten für die Menschen verantwortlich wirken konnten, auch wenn sie selbst nur wenig hatten. Wie froh müssen die Jünger gewesen sein, als sie den vielen Menschen zu Essen geben konnten! Sie wollten als Hirten der Menschen wirken und ihre Bedürfnisse stillen, aber sie hatten sich dazu nicht in der Lage gesehen, als sie an sich und ihre Lage dachten. Doch nun konnten sie das Bedürfnis der Menschen stillen, und zwar ganz sichtbar und praktisch und in gewaltiger Dimension! Was für eine wohltuende Bestätigung muss es für sie gewesen sein dafür, dass sie wirklich die Hirten der Menschen waren! Jesus ließ sie auch die übrigen Brotbrocken aufsammeln, damit sie buchstäblich begreifen konnten, wie überreich er es segnet, wenn sie das, was sie haben, zu Jesus bringen. Auf diese Weise wurde die große Menge satt, und es blieben sogar noch sieben Körbe voll übrig.

Was bedeutet dieses Ereignis für uns? Jesus will, dass auch wir sein Hirtenherz verstehen und sein Herz für die Menschen teilen und das, was wir haben zu ihm bringen. Und obwohl das, was wir ihm bringen können, in der Regel geringe Mittel sind, will Jesus es wertschätzen und es reichlich segnen und es gebrauchen, um die uns anvertrauten Menschen und viele weitere Studenten in Heidelberg geistlich zu speisen. Die Mittel, die wir dafür einsetzen können, sind meist gering. Wenn wir morgens oder abends für die Jugendlichen und Studenten beten, sieht das sehr gering aus angesichts ihrer vielen Bedürfnisse und Probleme und ihrer großen Zahl. Die meisten Eltern nehmen während des Gottesdienstes und während der Konferenz für ihre kleinen Kinder eine Babysitterin, damit sie ungestört daran teilnehmen und konzentriert zuhören können. Wenn wir einige Studenten ansprechen, ob sie am Glauben an das Evangelium Interesse haben, sieht das oft zu gering aus angesichts der 30000 Studenten in dieser Stadt, die Jesus brauchen. Aber Jesus will auch unsere geringe Gabe annehmen und sie gerne für sein Werk gebrauchen. Eine Mitarbeiterin hat im Oktober am Tag unseres Info-Abends für neue Studenten noch auf dem Weg ins Zentrum eine Studentin auf der Straße angesprochen und eingeladen, die dann tatsächlich kam und Interesse am Frauenbibelkreis gezeigt hat. Die Mitarbeiter von „Sam-Bi“ haben beschlossen, an den Samstagen, an denen keine Teilnehmer kommen, gemeinsam zu Jesus zu beten und danach einladen zu gehen, und praktizieren das treu. All das sieht wie eine kleine Sache aus; aber es ist vor Gott bedeutend; denn Jesus kann und will dadurch Frucht bewirken. Denn es kommt Jesus nicht auf die Größe der Gabe an, die wir zu ihm bringen, sondern auf unsere Haltung, dass wir all das, was wir haben für ihn einsetzen. Das soll uns ermutigen, all das, was wir Jesus bringen können, tatsächlich ihm zur Verfügung zu stellen und einzusetzen. Denn dann können wir vielfach die Erfahrung machen, dass Jesus aus unseren geringen Gaben mehr macht und sie für sein Werk gebraucht, um viele geistlich satt und gesund zu machen. Möge das jeder von uns reichlich erfahren!

Lesen wir noch einmal das Leitwort: „Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege“ (32). Möge Gott uns helfen, das jammernde Herz Jesu weiter zu begreifen und uns anzueignen! Gott helfe uns, nicht an uns selbst oder unsere Lage zu denken, sondern an Jesu Herz und durch Glauben das, was wir haben, Jesus zu bringen, damit er viele dadurch geistlich heil und satt machen kann!

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