Predigt: Rut 4,1-22

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DER WIRD DICH ERQUICKEN

„Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.“

Rut 4,15

In den vergangenen Wochen haben wir erfahren, wie die verwitwete Noomi mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwiegertochter Rut von Moab nach Bethlehem zurückgekehrt war, nachdem sie gehört hatte, dass sich der HERR seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. Rut hatte die Entscheidung getroffen, ihre Schwiegermutter bis zum Ende treu zu folgen: „Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.“ Sie wollte bis zum Ende bei ihrer Schwiegermutter bleiben und sich um sie kümmern. Doch zugleich traf sie die Entscheidung, den Gott von Noomi als ihren persönlichen Gott anzunehmen und ihn anzubeten. Gott selbst führte es, dass das Feld, auf das sie ging, um dort fleißig Ähren aufzulesen, einem Löser gehörte. Dieser hatte von Ruts Treue und Liebe zu Noomi gehört: „Man hat mir alles angesagt, was du getan hast an deiner Schwiegermutter nach deines Mannes Tod; dass du verlassen hast deinen Vater und deine Mutter und dein Vaterland und zu einem Volk gezogen bist, das du vorher nicht kanntest. Der HERR vergelte dir deine Tat, und dein Lohn möge vollkommen sein bei dem HERRN, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest.“ Letzte Woche haben wir gehört, wie Noomi Rut einen weisen Rat gab, den sie genau befolgte, um Boas darauf aufmerksam zu machen, dass er ihr Löser sei.

Daraufhin hatte Boas hatteRut versprochen: „Ja, es ist wahr, dass ich ein Löser bin; aber es ist noch ein Löser da, näher verwandt als ich. Bleib über Nacht hier. Will er dich dann am Morgen lösen, gut, so mag er’s tun; hat er aber keine Lust, dich zu lösen, so will ich dich lösen, so wahr der HERR lebt. Schlaf bis zum Morgen!“ Der Begriff „Löser“ kommt in diesem kurzen Buch Rut ungefähr 20 Mal vor, auf Hebräisch „go’el“. Ein Löser sollte einen entweder von Sklaverei oder von Armut loskaufen, d. h. befreien.

Genau, wie Boas es Rut versprochen hatte, so handelte er. Damit ersparte er es ihr, dass sie selbst zu diesem Löser gehen sollte. Sehen wir uns den Vers 1 an. Boas ging ins Tor hinauf, setzte sich dort, wartete, bis der Löser kam, und sprach zu ihm: „Komm, mein Lieber, und setze dich hierher!“ Am Stadttor kam in der Regel das ganze Volk zusammen, wo Gerichte abgehalten wurden und der Markt stattfand. Boas‘ Gruß war sehr freundlich und einladend, so dass der Löser herüber kam und sich setzte. Betrachten wir die Verse 2-4a. Boas nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und bat sie ebenfalls, sich zu setzen, was auch sie taten. Danach brachte er dem Löser Noomis Fall vor: „Noomi, die aus dem Lande der Moabiter zurückgekommen ist, bietet feil den Anteil an dem Feld, der unserm Bruder Elimelech gehörte. Darum gedachte ich’s, vor deine Ohren zu bringen und zu sagen: Willst du es lösen, so kaufe es vor den Bürgern und vor den Ältesten meines Volks; willst du es aber nicht lösen, so sage mir’s, damit ich’s wisse; denn es ist kein anderer Löser da als du und ich nach dir.“

Wie war die Antwort des näher stehenden Verwandten? Sie lautet in Vers 4b: „Ich will’s lösen.“ Er war bereit, Noomi und das Feld ihres verstorbenen Mannes zu lösen. Doch dann teilte ihm Boas mit, dass er an dem Tag, an dem er von Noomi das Feld kaufen würde, auch Rut, die Moabiterin, die Frau des Verstorbenen, nehmen müsse, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil zu erhalten. Da erklärte der Verwandte, der schon bereit gewesen war, das Feld und das ganze frühere Eigentum von Elimelech zu lösen, dass er dies doch nicht könne, weil er sonst sein eigenes Erbteil schädigen würde. Sein eigenes Erbteil würde geschädigt werden, wenn er nur einen Sohn bekäme, da dieser als Nachkomme von Elimelech bzw. Machlon und nicht als sein eigener Sohn angesehen würde. Außerdem war er anscheinend nicht bereit, eine moabitische Frau zu heiraten. Daher antwortete er Boas: „Löse dir zugut, was ich hätte lösen sollen; denn ich vermag es nicht zu lösen.“ Es wäre seine Verantwortung gewesen, seiner Funktion als Löser nachzukommen, doch er vermochte es nicht. In der Tat war es Voraussetzung, dass der Löser freiwillig etwas löste, bzw. nur dann, wenn er in der Lage dazu war. Dies war jetzt jedoch nicht mehr der Fall. Auf diese Weise kam es, dass Boas nicht nur der nächste, sondern der einzige Löser für Elimelechs Frau und Eigentum geworden war, da es anscheinend keine weiteren Verwandten mehr von Elimelech gab.

Schauen wir uns die Verse 7 und 8 an. Es gab in Israel damals die Sitte, als Bestätigung und Bezeugung für jemanden, der eine Lösung oder einen Tausch vollzog, statt wie heutzutage zu unterschreiben, dass derjenige seinen Schuh ausziehen und diesen dem anderen geben sollte. Da es dem Löser ernst war, sprach er zu Boas: „Kaufe du es!“ und zog seinen Schuh aus.

Nun war Boas in der Lage, sein Versprechen an Rut einzulösen und sie zu lösen. Wie tat er dies? Lesen wir gemeinsam die Verse 9 und 10: „Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles gekauft habe, was Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehört hat. Dazu habe ich mir auch Rut, die Moabiterin, die Frau Machlons zur Frau genommen, dass ich den Namen des Verstorbenen erhalte auf seinem Erbteil und sein Name nicht ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seiner Stadt; dessen seid ihr heute Zeugen.“ Es war Boas von größter Wichtigkeit, dass alles öffentlich geregelt und bestätigt wurde. Theoretisch würde er genau wie der andere Löser sein Erbteil durch diese Heirat schädigen, doch im Gegensatz zu ihm war Boas gerne dazu bereit und er berechnete nicht. Was zeigt uns das über Boas? Er trug seine Verantwortung als Löser willig und hielt sein Versprechen, weil er ein Mann war, der sich um das Wohl der anderen kümmerte.

Wie reagierten die Einwohner von Bethlehem auf diese Lösung durch Boas? Sie segneten Boas und Rut. Lesen wir die Verse 11 und 12: „Und alles Volk, das im Tor war, samt den Ältesten sprach: Wir sind Zeugen. Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben; sei stark in Efrata, und dein Name werde gepriesen zu Bethlehem. Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda gebar, durch die Nachkommen, die dir der HERR geben wird von dieser jungen Frau.“ Dieser Segensspruch, den die Anwesenden dem jungen Brautpaar gaben, erinnert an den Segen, den die Familie von Rebekka gab, als sie Gottes Führung bei deren Familiengründung erkannte: „Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausend mal tausend, und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde.“ (1. Mose 24,60) Wie schön ist es, wenn auch Außenstehende die Führung und den Willen Gottes gerade in Heiratsfragen erkennen und das Brautpaar segnen! Wie groß und gnädig ist Gott, dass er diese junge Familie in der Tat so reichlich gesegnet und selber zum Segen für unendlich viele gemacht hat, so wie er auch Isaak und Rebekka gesegnet und für viele kostbar gebraucht hat!

Was geschah dann? Betrachten wir Vers 13: „So nahm Boas die Rut, dass sie seine Frau wurde. Und als er zu ihr einging, gab ihr der HERR, dass sie schwanger ward, und sie gebar einen Sohn.“ Der HERR selbst gab es, dass Rut bald schwanger wurde und einen Sohn gebar. Dies ist die Bestätigung Gottes, dass alle Schritte, die bis dahin unternommen worden waren, Gott gefielen und von ihm gesegnet worden waren. Von Anfang an war es Gottes Plan und Absicht gewesen, alle Beteiligten, Noomi, Rut und Boas, glücklich zu machen. Wie war dies möglich? Dadurch, dass sie sich alle bemühten, Gottes Willen zu erkennen und diesem zu gehorchen, gerade auch entgegen ihren eigenen Vorstellungen. Alle drei waren Menschen, die nicht ihr eigenes Glück in den Vordergrund stellten, sondern sich darum bemühten, sich für die anderen hinzugeben und deren Glück zu suchen. Als sie dementsprechend lebten, wurden sie wahrhaft glücklich und gesegnet.

So hat sich Noomi zu Anfang unserer Geschichte noch viel mit sich selbst beschäftigt und war sehr bitter, als sie an ihre Lage dachte. Doch als sie sah, wie Gott am Werk war, konnte sie Gottes Barmherzigkeit an ihr erkennen, und nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zu Gott umkehren und sich nun um Rut kümmern und deren Glück suchen. Rut hatte die Entscheidung getroffen, den Gott von Noomi, d. h. den Gott Israels zu ihrem eigenen Gott zu machen und ihr noch junges Leben für eine alte Frau zu opfern. Dies war umso bemerkenswerter, da sie Gott noch nicht persönlich kannte und erfahren hatte. Gott segnete ihren Gehorsam Noomi gegenüber, so dass sie durch die Orientierung ihrer Schwiegermutter zu ihrem Löser kommen konnte. Boas, der Löser, steht symbolisch für unseren Erlöser Jesus Christus. Er nahm Rut so an, wie sie war. Als es um ihre Lösung ging, hat er sofort gehandelt, um ihr zu helfen und sich für sie hinzugeben, während der andere Löser berechnet hat.

Der Segen, der auf Boas und Rut, und damit auch auf Noomi, lag, wurde schließlich durch die Geburt dieses kleinen Jungen sichtbar. Lesen wir gemeinsam die Verse 14 und 15: „Da sprachen die Frauen zu Noomi: Gelobt sei der HERR, der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat! Dessen Name werde gerühmt in Israel! Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.“ Die Frauen, die mitbekommen hatten, wie traurig und bitter Noomi von Moab nach Bethlehem zurückgekehrt war, und gehört hatten, dass sie „Mara“, die Bittere genannt werden wollte, freuten sich herzlich mit ihr darüber, dass der HERR ihr in dieser Zeit, das heißt in der schweren Not, einen Löser erlaubt hat und priesen und lobten Gott. Sie hatten gesehen, dass ihre Schwiegertochter Rut für Noomi wertvoller war als 7 Söhne und freuten sich herzlich mit ihr, dass Noomi durch sie zu einem Enkel gekommen war, der sie erquicken würde, so dass sie alle frühere Traurigkeit und Schmerzen vergessen konnte.  Dieser Enkel würde sie später im Alter versorgen, so dass sie keine Sorge mehr wegen ihrer Zukunft zu haben brauchte.

Diese Freude der Frauen von Bethlehem erinnert an die Freude der Nachbarinnen und Verwandten von Elisabeth, die so viele Jahre unter der Schmach ihrer Kinderlosigkeit gelitten hatte: „Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr große Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr.“ (Lukas 1,58) Wo Gottes großes Werk, seine Liebe, Gnade und Barmherzigkeit an unseren Geschwistern geschieht, da dürfen und sollen wir uns von Herzen mitfreuen und diesen segnenden Gott loben, preisen und danken. So wie der Sohn der Elisabeth kein gewöhnliches Kind war, sondern Johannes der Täufer wurde, so waren auch dieses Kind und seine Nachkommen ganz besonders vor Gott.

Wie reagierte Noomi auf die Geburt von Ruts Sohn? Vers 16 sagt: „Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und ward seine Wärterin.“ Sie liebte dieses Kind wie ihr eigenes, so dass sie es herzte, sich um es kümmerte und es versorgte. Durch dieses Kind hatte sie neue Hoffnung und neue Lebensfreude bekommen. Sie freute sich über ihn sicher so sehr, wie sie sich damals über ihre eigenen Söhne Machlon und Kiljon gefreut hatte. Sie wurde wieder jung und konnte den Namen „Mara“ wieder gegen ihren eigentlichen Namen „Noomi“ eintauschen. Betrachten wir Vers 17a: „Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Noomi ist ein Sohn geboren; und sie nannten ihn Obed.“ Obed bedeutet „Diener“.

Von ihm heißt es weiter in den Versen 17b-22: „Der ist der Vater Isais, welcher Davids Vater ist. Dies ist das Geschlecht des Perez: Perez zeugte Hezron; Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; Amminadab zeugte Nachschon; Nachschon zeugte Salmon; Salmon zeugte Boas; Boas zeugte Obed; Obed zeugte Isai; Isai zeugte David.“ Somit war Obed der Großvater vom späteren König David und damit ist er im Stammbaum Jesu vertreten, wie auch seine Eltern Boas und Rut, die doch eine Moabiterin war.

Der Sohn, den Rut geboren hatte, sollte nach dem mosaischen Gesetz als der Sohn Machlons, des Sohnes Elimelechs, gelten. Doch Gott hatte solchen Wohlgefallen an Boas, so dass es im Stammbaum Jesu in Matthäus 1,5 heißt: „Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai.“

Nun möchte ich die Ereignisse im Buch Rut kurz zusammenfassen. Am Leben sowohl von Noomi als auch von Rut können wir die wunderbare Wende sehen, die durch Gottes Eingreifen geschah. Als Noomi mit ihrem Mann Elimelech und den beiden Söhnen Machlon und Kiljon nach Moab gezogen war, weil es in Juda eine Hungersnot gegeben hatte, war diese Entscheidung und ihr Leben im heidnischen Land nicht gesegnet gewesen. So waren nicht nur ihr Mann, sondern auch ihre beiden Söhne kinderlos gestorben, so dass ihr nur noch ihre beiden Schwiegertöchter blieben. Als sich Noomi jedoch entschieden hatte, nach Bethlehem und damit zu Gott zurückzukehren, weil sie gehört hatte, dass sich der HERR seines Volkes angenommen hatte und Rut mit ihr zog, da konnte Gott anfangen, auf wunderbare Weise in ihrem Leben einzugreifen. Bei ihrer Ankunft in Bethlehem sagte sie zu ihren alten Bekannten, die sich sehr darüber wunderten, sie wieder zu sehen: „Nennt mich nicht Noomi, sondern Mara; denn der Allmächtige hat mir viel Bitteres angetan. Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum nennt ihr mich denn Noomi, da doch der HERR gegen mich gesprochen und der Allmächtige mich betrübt hat?“ (Rut 1,20.21) Doch schon bald darauf, als sie von Boas‘ Freundlichkeit erfuhr und sich dadurch daran erinnerte, dass Boas einer ihrer Löser war, konnte sie bezeugen: „Gesegnet sei er vom HERRN, der seine Barmherzigkeit nicht abgewendet hat von den Lebendigen und von den Toten.“ (Rut 2,20a) Nach der Geburt von Ruts Sohn konnten sogar die Frauen aus Bethlehem den Gott von Noomi preisen: „Gelobt sei der HERR, der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat! Dessen Name werde gerühmt in Israel! Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.“ Der Lebenslauf von Noomi gleicht insofern dem des verlorenen Sohnes, als dass beide voll ausgezogen waren, aber zugleich von Gott fort liefen, weil sie nach ihren eigenen Vorstellungen, wie sie ein glückliches Leben führen könnten, leben wollten. Beide jedoch mussten die leidvolle Erfahrung machen, dass ihr Leben fern von Gott nicht zu dem erhofften Segen führte, sondern sie alles verloren haben und nun mit leeren Händen zu Gott zurück kamen, weil sie wussten, dass es beim Vater bzw. bei Gott genug Brot gab. Im Unterschied zum verlorenen Sohn kam Noomi nicht allein zurück, sondern brachte noch jemanden mit auf den Weg zu Gott und wurde trotz und in ihrer Not zum Segen für eine andere Person.

In dem Buch „Frauen der Bibel“ schreibt Gien Karssen: „Etwa 1,5 km östlich von Bethlehem ist heute noch das „Feld des Boas“ zu besichtigen, wo Rut damals die Ähren sammelte. Das daran angrenzende Feld ist das „Feld der Hirten“, wo nach der Überlieferung die Engel Christi Geburt verkündigten. Wenn dies stimmt, dann war der Ort, wo die Liebe zwischen Rut und Boas begann, auch der Ort, wo über tausend Jahre später die Engel sangen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ (Lk 2,14).“

Gott selbst hat Noomis und Ruts elendes, hoffnungsloses und dunkles Leben so hell, voller Hoffnung und Freude gemacht. Gott will auch die dunklen, elenden und schmerzhaften Punkte in unserem Leben hell und freudig machen, weil Gott uns wahrhaft glücklich und selig machen möchte. Daher möchte ich heute jeden ermutigen, eine vertrauensvolle Entscheidung für Gott zu treffen und alle dunklen Punkte im Leben zu Gott bringen, der uns heilen und unser Leben wenden und uns das Beste geben kann und will.

Durch die Beschäftigung mit dem Buch und der Person Rut bekam ich große Freude darüber, wie wunderbar und großartig Gott wirken kann und dass unser Gott ein segnender Gott ist, der jedes Schicksal in ein großes Glück verwandeln kann. Es war schon Gnade, dass Rut einen so barmherzigen, gläubigen und feinfühligen Mann heiraten durfte, der sie trotz ihrer heidnischen Herkunft so sehr schätzte und hoch achtete, und einen Sohn bekommen durfte. Allein durch Gottes Gnade durfte ich auch einen feinfühligen Mann heiraten und 3 Söhne bekommen. Doch Gott gab Rut weitaus mehr. So würde ihr Sohn der Großvater des späteren Königs David werden, sie also die Urgroßmutter Davids und weit darüberhinaus würde sie allein durch die einseitige Gnade Gottes eine Mutter im Stammbaum von Jesus werden. Wir sehen unser Leben nur aus einer sehr eingeschränkten und begrenzten Perspektive, doch Gott, der allwissend und ewig ist, überblickt unser ganzes Leben in seiner Geschichte. Gott allein weiß, was für uns das Beste ist und will es uns auch geben.

Rut hatte so viele gute Eigenschaften, wie Treue, Liebe, Hingabe, Demut und Fleiß, aber sie war, was die Lösung ihrer Lage betraf, wie ein Schaf, das seinen Löser nicht kannte. Noomi aber war wie eine gute Hirtin, die ihr einen guten und weisen Rat gab und ihr den Weg zeigte, wie sie zu ihrem Löser kommen konnte. Boas schließlich symbolisiert unseren Erlöser Jesus Christus, der uns von der Sklaverei und Macht der Sünde befreit und uns ein neues Leben als seine freien und geliebten Kinder schenkt. Ich habe den großen Wunsch bekommen, eine gute Hirtin wie Noomi und eine gehorsame Bibelschülerin wie Rut zu werden, um zu meinem Erlöser Jesus Christus zu kommen.

Lesen wir zum Schluss noch einmal den Leitvers, Vers 15: „Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.“

Danken wir Gott, der unsere Bedürfnisse kennt und der unser vollkommenes Glück möchte und uns die Zuversicht auf den letzten Sieg und das Happy End unseres Lebens gibt!

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