Gott, sei mir Sünder gnädig!
„Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.”
(Ps 51,3)
In der Bibel sind viele Sündenfälle überliefert. Einige davon sind weltweit bekannt. Dazu gehört der erste Sündenfall überhaupt, verursacht durch Adam. Ein gravierender Sündenfall ist der Verrat Judas. Ein sehr bekannter Sündenfall ist allerdings auch die Sünde Davids. Es ist wirklich erschreckend, dass sich ausgerechnet David in diese Negativliste einreiht. Wie ging David mit der Schwere seiner Schuld um und worin unterscheidet er sich von sonstigen Sündern? Welche beispielhafte Qualität hat Davids Buße und wie konnte er Gottes Herz letztendlich erfreuen? Möge Gottes Wort uns klare Antworten liefern. Möge Gott unsere geistlichen Augen öffnen und zu Menschen der Buße verändern.
Teil I Sei mir gnädig (1-11)
Welchen Grund geben Verse 1 und 2 für diesen Bußpsalm Davids an? „Ein Psalm Davids, vorzusingen, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war.“ Explizit wird der Ehebruch Davids mit Batseba angesprochen, da diese Sünde den Startschuss eines unheilvollen Lebensabschnittes darstellt. David hatte unbeschreibliche Schuld auf sich geladen. Er hatte mit einer verheirateten Frau die Ehe gebrochen. Als diese unverhofft schwanger wurde wollte David seine Sünde vertuschen und ließ nach einigen gescheiterten Tricks den Ehemann umbringen. Dadurch verachtete David Gott und Gottes Gebote. Für etwa ein Jahr steckte er ausweglos im Sündenpfuhl. Er hatte den Weg der Sünde eingeschlagen, doch dieser Weg war lang und wollte kein Ende nehmen. Tag für Tag wandelte er auf diesem Weg, bis etwa ein Jahr verging. Der Weg der Sünde hört so schnell nicht auf. Erst einmal eingeschlagen geht er so weit, bis der Tod eintrifft. Glücklicherweise fand Davids einjähriges Umhergeirre mit Nathans Worten: „Du bist der Mann“ (2.Sam. 12,7) ein abruptes Ende. Wie erschütternd müssen diese Worte in den Ohren und im Herzen Davids geschallt haben! Du bist der Mann, der vor Gott gesündigt und den Tod verdient hat!
David wurde schonungslos mit seiner Sünde konfrontiert. Welche Reaktion bewirkte diese Konfrontation in ihm? Lesen wir die Verse 3 und 4: „Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde“. David leugnete nicht.
Viele Menschen leugnen. Das Leugnen der eigenen Schuld ist typisch. Die Konfrontation mit der eigenen Schuld bewirkt eine implementierte Abwehrreaktion: „Was ich? Nein!“ Das sehen wir bei kleinen Kindern und das sehen wir bei Erwachsenen. Das haben wir bei vielen Sportlern, vor allem Radsportlern, gesehen, die ihre Unschuld beteuert haben, bis die Dopingergebnisse da waren. Sogar Bill Clinton hat seine Sünde zunächst geleugnet.
Wie ging aber David mit seiner Sünde um? Dreimal bezog er seine Missetat und Sünden oder „my Transgressions“, wie es die NIV beschreibt, auf sich selbst. Weil er immer wieder sagte: „meine Sünden“, trug David die volle Verantwortung seiner Schuld. „Transgression“ weist auf Davids Aufstand und Rebellion gegen Gott und Gottes Gebote hin. Missetat betont die böse Absicht. Und das Wort Sünde bedeutet Zielverfehlung. Mit böswilliger Absicht hatte David den falschen Weg gewählt und Gottes Ziel verfehlt. Durch Nathans Hilfe wurden ihm seine abscheulichen Taten bewusst. Er verharmloste sie nicht!
Als Davids geistliche Augen für seine Schuld geöffnet wurden, bat er mit dem notwendigen Ernst für Tilgung, Reinigung und Reinwaschung seiner Sündenschuld. Es ist nicht leicht, das gesamte Ausmaß der eigenen Sünde zu erfahren und einzugestehen. Welche Hoffnung hatte David allerdings bei seinem Bekenntnis? David plädierte auf Gottes Güte und Barmherzigkeit, weil er Gott kannte. Ist Gott immer gnädig und barmherzig? Nein, nicht immer. Gott ist zornig und strafend, wenn wir in Sünde leben. Aber Gott ist gnädig und barmherzig, wenn wir den Weg der Buße einschlagen. So war Gott, so ist Gott auch heute und so wird Gott in Ewigkeit sein. Und David wusste, dass Gott jemand ist, der Sünde nicht ausstehen kann aber die Sünder zur Buße ruft. Gott ist also ein Gott, der die Menschen seit Anbeginn der Zeit von ihren Sünden befreien möchte. Vor Gott wegzurennen, wie Adam oder Kain, ist keine Lösung. Es gibt nur einen Weg, nämlich zurück zu Gott. Und diesen ging David, wohlwissentlich, dass nichts und niemand ihm sonst helfen konnte!
Welche Dimension seiner Sünde spricht David in den kommenden Versen an? Lesen wir Verse 5 und 6: „denn ich erkenne meine Missetat und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du Recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest.“
Davids Sünde war immer vor seinen Augen, selbst dann, als er sie nicht zugeben wollte. Darüber heißt es im Ps.32: „Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.“ (Ps. 32,3.4) Nun wissen wir, wie David sein Jahr in Sünde verbracht hat. Er tat was er wollte. Er nahm die Frau seines Nächsten. Als König waren ihm ohnehin kaum Grenzen gesetzt. Sein Leben in Sünde verhieß ihm Glück. „Hör nicht auf die strengen Gebote Gottes. Denke auch mal an dich. Nur dieses eine Mal, dann kannst du wieder zu Gott.“ Doch der kurzfristige Genuss der Sünde bescherte David ein unheilvolles Jahr. Am Liebesten hätte er seine Sünde verdrängt und vergessen. Doch sein Gewissen rief seine Sünde täglich in seinen Sinn und klagte ihn an. Tag und Nacht litt er wie eine ausgetrocknete Pflanze in der Wüste. Ein Leben unter der Macht der Sünde ist wirklich ein erbärmliches Leben. Es raubt unsere Kraft und Lebenslust. Auch wenn wir von uns aus alles Mögliche unternehmen, um sie loszuwerden, entkommen wir ihrer Knechtschaft nicht. Der Stachel der Sünde steckt tief und fügt uns Todesqualen zu.
Davids Sünde fügte nicht nur ihm selbst, sondern auch den Menschen in seiner Umgebung viel Leid an. Warum sagte er: „An dir allein habe ich gesündigt?“ David wollte etwas Spezielles ausdrücken. Natürlich hatte er gegen andere Menschen gesündigt. Was David ausdrücken wollte ist die Tatsache, dass alles was er anderen Menschen angetan hatte, in erster Linie gegen Gott gerichtet war. Denn noch bevor David Batseba zu sich holen ließ, sündigte er in Gedanken gegen Gottes Gebot, „Du sollst nicht begehren“. Später, noch bevor er Uria in den Kampf ziehen ließ, mordete David im Herzen vor Gott und verachtete Gottes Gebot „Du sollst nicht töten“. In jedem Punkt hatte David zuerst gegen Gott selbst gesündigt, bevor er anderen Menschen Schaden zugefügt hatte. Und er gab Gott vollkommen Recht. Gott hat vollkommen Recht, wenn er mich richtet. Er ist rein, ich bin schuld.
Welchen tiefen Einblick hatte David über seine Sünde? Im Vers 7 lesen wir: „Siehe, ich bin als Sünder geboren und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.“ In diesem Vers tätigt David eine Aussage über sich selbst, die bis zum Ursprung seiner irdischen Existenz reicht. Warum sagt er, dass er von Anfang an Sünder gewesen ist? David hätte sagen können: „Meine Sünde war ein Ausrutscher. Sie passt nicht zu meiner Natur. Ich bin der Mann ganz nach dem Herzen Gottes. Mit 17 bin ich keinen Mädchen nachgelaufen, sondern habe Goliath erschlagen. Schaut auf meine guten Werke, meine Sünde fällt kaum ins Gewicht.“ Doch David hatte kein falsches, sondern ein realitätsnahes Bild von sich selbst und von seiner Sünde. Wir lesen Gottes Wort in der Genesis: „denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (1.Mose 8,21) Und David kannte die Wahrheit des Wortes Gottes. Bestätigt durch sein eigenes Erinnerungsvermögen, durch Geschichten seiner Verwandten über seine Kindheit und durch das Beobachten anderer Säuglinge, Kinder und Jugendliche konnte er dem Wort Gottes voll und ganz zustimmen und auf sein eigenes Leben beziehen. „Ja, ich bin Sünder von Anfang an. Mein ganzes Wesen, von Kopf bis Fuß, ist durch und durch befleckt.“ Wir sehen Davids umfassendes Schuldeingeständnis, das sein ganzes Leben und alle seine Sünden miteinschloss. Davids Sündenbekenntnis war alles andere als oberflächlich, sie war umfassend.
Gottes Wort ist wahr. Welche Eigenschaften hat die Wahrheit Gottes? Wir lesen im Vers 8: „Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt und im Geheimen tust du mir Weisheit kund.“ Leider ist es nicht immer leicht, die eigene Sünde zu erkennen, denn sie steht uns nicht auf der Stirn geschrieben. Vielmehr ist die Sünde mit unserem Wesen vermischt und inwendig verankert. Wir sind zwar Experten darin die Schuld anderer sofort zu erkennen und sie darauf aufmerksam zu machen, doch uns selbst sehen wir vor lauter Balken nicht. (Vgl. Mt.7,3) Außerdem wollen wir unser Gesicht bewahren. Unser Ansehen ist uns wichtig, wenn nicht gar heilig. Die anderen sollen einen positiven Eindruck von mir haben und Gutes über mich erzählen. Beides, sowohl die geistliche Blindheit, als auch die falsche Selbstliebe verhindern ein umfassendes Sündenbekenntnis und Buße vor Gott, so dass wir unsere Sünden weiter mit uns herumschleppen. Wie können wir sehende Augen erhalten und eine bußwillige Einstellung? Betrachten wir Vers 8. Es ist das Wort Gottes, das uns zeigt, wer wir wirklich sind und dass wir unsere Sünden bekennen und dafür Buße tun sollen. David erfuhr Gottes Wort durch Nathan und war erschüttert. Apostel Paulus erfuhr seine Aufklärung durch das letzte Gebot: „Du sollst nicht begehren“. Dadurch erkannte er sich selbst, als dem Tode verfallenen Knecht der Sünde. Wir brauchen also das Wort Gottes, das in die tiefsten Tiefen unseres Herzens hervordringen und unsere Sünde offenbaren kann. Verweigere dich dem Wort Gottes nicht. Öffne dein Herz für die Wahrheit. Lass das Wort der Wahrheit reichlich in dein Herz fließen. Mögen Gottes Wahrheit und Weisheit in die Verborgenheit unseres Innern gelangen und ihr gutes Werk vollbringen, damit wir keine Todeskandidaten der Sünde sind, sondern Bekenner, die Vergebung erlangen.
Welche Weisheit empfing David durch Gottes wahrhaftiges Wort? Lesen wir die Verse 9-11: „Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetat.“
Gottes Wort schenkte ihm die nötige Weisheit, zurück zu Gott zu kommen. David erinnerte sich an frühere Zeiten, als er frei und glücklich vor Gott leben konnte, doch nun war sein Herz beladen und seine Gebeine zerschlagen. Wie gesegnet war hingegen die Zeit mit Gott! David ist der glücklichste Mensch auf Erden gewesen. Doch nun litt er aufgrund seiner Sünde unerträgliches Leid. Und er würde weiter leiden, nämlich wegen Gottes Strafgericht, das ihm Gott im 2.Samuel verkündet hatte. Doch am allermeisten litt David aufgrund seiner Distanz zu Gott. Er bat Gott nicht um Strafmilderung. Er war bereit alle Konsequenzen zu tragen, wenn er doch nur wieder vor Gottes Angesicht treten und ein Leben mit Gott führen konnte. Denn Gott selbst war die Quelle seiner Freude und die Quelle seines Lebens.
Wir sehen, dass David mit der Heiligkeit Gottes Gemeinschaft haben wollte. Doch zwischen ihm und Gott herrschte eine weite Kluft. Wie war es möglich, diese Kluft zu überwinden? Er stand an ihrem Abgrund, doch was er sah war der Sold der Sünde. Er sah Tod und Verdammnis. In einer solchen Situation, des völligen Scheiterns und der Ausweglosigkeit, scheiden sich die Wege der Menschen. Die einen resignieren und geben auf. Sie sterben im Geist.
Die anderen folgen Davids Beispiel. Angewidert von seiner eigenen Sünde und verzweifelt über seine Distanz zu Gott fing David an zu beten. „Gott, sei mir gnädig“. Nur durch seine Gnade konnte Gott eine Brücke zu ihm schlagen. Wir wollen Menschen sein, die Davids Beispiel folgen. Wir dürfen unserer Sünde nicht kompromissbereit begegnen. Lasst uns von David lernen, der seine Schuld nicht mehr ertragen konnte. Er wollte schneeweiß werden. Gott schenke uns denselben Willen zu ihm zu kommen und mit dem reinen Blut Christi besprengt und reingewaschen zu werden. Möge Gottes Gnade allezeit eine Brücke wischen Gott und uns sein.
Teil II Ein neues Herz (11-21)
Im ersten Teil haben wir erfahren, mit welcher Intensität David Gottes Gegenwart aufgesucht und für Vergebung seiner Sünden gebeten hat. Gott sollte ihn völlig reinwaschen. Welchen weiteren Schritt der Buße tat David? Vers 12 lautet: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“ Für seine Sünde um Vergebung zu bitten ist gut und notwendig aber nicht hinreichend. Wer an dieser Stelle aufhört, ist den Weg der Buße nicht zu Ende gegangen. Denn Beichte ablegen genügt nicht. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Wo ist das Problem verankert? Worauf schaut Gott? Es ist das Herz, das repräsentativ für das ganze Wesen des Menschen steht. Lesen wir Vers 12 gemeinsam: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“ Genau hierfür betete David. Er erkannte nämlich die Ursache allen Übels. Seine Sünde war kein dummer Zufall. Sein Herz war eine sprudelnde Quelle der Sünde. Sein Herz ist vergleichbar mit dem Bohrloch vor der amerikanischen Küste. Wochen lang hat man versuchen den Ölteppich zu bekämpfen aber solange die Quelle offen lag sprudelt unaufhaltsam das Öl und verschmutzte die Umgebung.
Über sein sündiges Herz, aus dem unaufhaltsam die Sünde quoll, muss David sehr verzweifelt gewesen sein. Doch aus dieser Erkenntnis, verbunden mit der großen Hilflosigkeit, empfing er ein neues Anliegen, nämlich für ein neues Herz zu beten. er bat Gott um die Erschaffung eines neuen Herzens, eines reinen Herzens und für einen neuen, beständigen Geist, der in ihm wohnen konnte. Möge Gott auch uns dieses Anliegen schenken!
„Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.“ setzte David sein Bußgebet im Vers 13 fort. Seinem Vorgänger, König Saul, war es nämlich so ergangen. Gott hatte verworfen und ihm seinen Heiligen Geist entrissen. David hatte erfahren, welche unsägliche Folgen der geistliche Fall Sauls mit sich führte. Auf keinen Fall wollte David ein gefallenes Leben führen. Gott sollte seinen Heiligen Geist nicht von ihm nehmen, sondern: „Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe und mit einem willigen Geist rüste mich aus.“ (14) Der Geist Gottes sollte in ihm das Wollen und das Vollbringen bewirken (vgl. Phil. 2,13). Die wahre Lebensfreude, die selbstverständlich mit der geistlichen Bereitschaft zum Gehorsam verbunden ist, liegt im Herrn. Daran gab es für David keinen Zweifel. Möge es an dieser Tatsache auch in uns keine Zweifel geben. Demnach ist Buße eines der wichtigsten und dringlichsten Aktivitäten unseres Glaubenslebens, sie trifft genau das Anliegen Gottes und sie bewirkt Erlösung in uns. Doch Buße hat zwei Seiten. So hoch die geistlichen Benefits auch sind, so schwer kann der Gang der Buße sein. Sie ist gut aber schwer, sie ist notwendig aber fordernd, sie heilt aber entblößt. Unsere Buße soll nicht das Ziel haben, uns besser zu fühlen und unser schlechtes Gewissen loszuwerden. Wir sollen Buße tun, um mit dem Geist Gottes erfüllt zu werden und ein Leben mit ihm zu führen. Möge Gott uns von falschen Vorstellungen der Buße befreien und uns den gottgefälligen und legitimen Weg der Buße ins Herz legen.
Welche Veränderung der Buße können wir in David feststellen? Betrachten wir die Verse 15-17: „Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.“ Als er sich auf dem Weg der Sünde befand, war David nichts anderes als ein Fluch, nicht nur für sein eigenes Leben, sondern auch für das anderer Menschen. Er wurde zum Fluch für Batseba, für Uria und für sein erstes Kind, mit Batseba und sicherlich auch für viele andere Menschen, die nicht explizit erwähnt werden. Doch als David den gesamten Weg der Buße entlang schritt, für Reinwaschung, für ein reines Herz und einen neuen Geist bat, fing er an für Gottes Namen und für andere Menschen zu beten. „Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren… dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.“ Und Vers 20: „Tu wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern zu Jerusalem.“ Davids Veränderung durch seine Buße war zugleich eine Veränderung vom Fluch hin zum Segen. David konnte Gottes Ruhm verkündigen. Er konnte ein persönliches Zeugnis geben, wie Gott ihn aus dem Sündenpfuhl befreit und die Wiederherstellung eines geistlichen Lebens ermöglicht hatte. Sünde und Fluch hängen zusammen. Vergebung und Segen aber auch. Beten wir, dass Gottes Vergebungsgnade und Wiederherstellung uns zum Lob Gottes und zum Segen für viele macht.
Abschließend kam David zum rechten Gottesdienst zu Wort. Was gefällt Gott und was gefällt Gott nicht? „Denn Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte sie dir sonst geben und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ (18.19) Gott hat kein Gefallen am regulären Gottesdienst, wenn wir ein unbußfertiges Herz haben. Wenn ich ein sündenkrankes Herz habe, kann ich mich schön anziehen, laut singen und Opfer darbringen. Das wird Gott aber nicht annehmen. Bereits Samuel lehrte König Saul: „Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“ Gott fordert zu allererst Gehorsam, im heutigen Kontext, die Bereitschaft zur Buße. Welches Opfer fordert Gott zu aller erst von uns? „Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz.“ Unsere Sünde, wie groß oder klein wir sie auch einschätzen mögen, ist in Gottes Augen verheerend. Und wohl dem Menschen, der offene geistliche Augen des Herzens durch das Wort Gottes erlangt und das ganze Ausmaß der persönlichen Schuld erkennt. Diese Erkenntnis ist wie ein reinigendes Gewitter. Im ersten Zug zerschlägt und ängstete sie das Herz und die Seele. Wenn sich Entsetzen in uns breit macht, haben wir genau die Haltung vor Gott eingenommen, die unserer sündhaften Natur entspricht und Gott gefällt. Gott offenbarte sich Jesaja mit den Worten: „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.“ (Jes. 57,15) Wir müssen wirklich runter von unserem hohen Ross. Lasst uns die richtige Haltung vor Gott einnehmen. Möge Gottes Wort unser Herz zerschlagen und demütigen. Dann wird Gott auch unseren Gottesdienst wohlgefällig annehmen, wie es im Vers 21 heißt: „Dann werden dir gefallen rechte Opfer, Brandopfer und Ganzopfer; dann wird man Stiere auf deinem Alter opfern.“
Wir brauchen das Wort Gottes. Lasst uns das Wort Gottes reichlich unter uns wohnen, damit es seine volle Wirkung entfachen kann. Beten wir, damit Gott uns erleuchtete Augen des Herzens schenkt, damit wir erkennen was für Sünder wir vor Gott sind! Möge Gottes Wort unsere Herzen zerschlagen und unsere Seelen ängsten. Lasst uns mit aller Kraft Buße vor Gott tun. Möge Gott unsere Buße gnädig annehmen.
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