Der HERR ist mein Hirte
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln
Ps 23,1
Viele Menschen, insbesondere jungen Menschen, fällt es schwer, ihr Leben unter die Führung Gottes zu begeben. Sie haben Angst davor, unglücklich zu werden, wenn sie ihr Leben Gott anvertrauen. Wir wollen uns daher heute mit dem Lebenszeugnis eines Mannes beschäftigen, der sich schon von Jugend auf unter die Führung Gottes begab. Wir finden dieses Lebenszeugnis im Psalm 23. Es ist von David, dem König von Israel, geschrieben. Was sagt uns dieser Psalm darüber, welche Erfahrungen David mit Gott gemacht hat? Und vor allem: Warum David so ein glücklicher Mensch war?
Teil 1: Der HERR ist mein Hirte (V. 1-4)
Welche Beziehung hatte David mit Gott? Lesen wir gemeinsam Vers 1a: Der HERR ist mein Hirte. In der Beziehung mit Gott sieht David Gott als den Hirten und sich selbst als das Schaf. Er verwendet hier offensichtlich ein Bild. Was will er mit diesem Bild sagen?
Schafe sind schwache und schreckhafte Tiere. Selbst ein harmloses Tier, wie etwa ein Hase, der übers Feld flitzt, kann die ganze Herde in Schrecken und Angst versetzen. Schafe sind auch keine besonders intelligente Tiere. Ihnen fehlt es an Orientierungssinn, sodass sie sich leicht verirren können, wenn sie sich ohne einen Hirten auf die Nahrungssuche machen würden.
Schafe können daher nicht einfach für sich selbst sorgen. Sie sind mehr als andere Herdentiere auf einen Hirten angewiesen. Sie brauchen seine Führung zu Nahrungsquellen. Sie brauchen seinen Schutz vor gefährlichen Tieren wie Hunde, Wölfe, Pumas usw.
Wenn David also sagt: Der Herr ist mein Hirte, dann drückt er damit seine starke Angewiesenheit auf Gott aus, ebenso wie ein Schaf auf einen Hirten angewiesen ist.
Davids Beziehung mit Gott war von einer Einsicht geprägt, die sich so ausdrücken lässt: Ich bin wie ein Schaf, schwach, ängstlich und orientierungslos. Ohne Gott weiß ich überhaupt nicht, wo es in meinem Leben lang gehen soll. Ich brauche daher Gott, der mir den Weg zeigt, der mich beschützt und geistlich pflegt.
Welche Zuversicht bekam David dadurch, dass er Gott als seinen Hirten annahm? – Lesen wir Vers 1b: mir wird nichts mangeln. David hatte die Gewissheit, dass ihm nichts mangeln wird. Er war frei von jeglichen Zukunftssorgen und -ängsten. Er fühlte sein Leben in sicheren Händen. Im Herzen hatte er die Ruhe und Gelassenheit, die zu ihm sprachen: „Du hast einen guten Hirten, der um sich um alle deine Bedürfnisse kümmern wird. Er kennt sie. Er wird sich ihrer annehmen. Er wird sie so erfüllen, wie es für dich am besten ist, es sei durch viel oder wenig.“
Jemand könnte einwenden: Alles schön und gut. David fühlte zwar sein Leben in sicheren Händen, aber sein Leben war ungewiss, weil er nicht wusste, wohin Gott ihn führen würde. Diese Ungewissheit musste ihn doch sicherlich plagen. Wohin führte Gott David? Wo kommt der Mensch an, der sich von Gott führen lässt? Betrachten wir Vers 2-3a: Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele.
Wow, wir sind nun auf einem idyllischen Ort gelandet. Grüne Auen und frisches Wasser – so stellt sich ein Schaf das Paradies vor! Das ist der Traum eines jeden Schafes. Die grünen Auen bieten den Schafen saftiges Weideland, auf denen sie sich so richtig satt essen können. Auf diesen grünen Auen haben sie viel Platz und können sich frei bewegen. Sie fühlen sich überhaupt nicht eingeengt. An diesem Ort gibt es auch Wasser. Dieses Wasser ist frisch. Es ist rein, kühl und mineralienhaltig. Eine Erfrischung für jedes Schaf! Dieses Wasser ist auch still, wie es in der wortwörtlichen Übersetzung heißt. Kein lärmendes fließendes Wasser ist da, dass die Ruhe an diesem Ort zerstört. Die Ruhe überträgt sich auf die Schafe. Sie kommen innerlich zu Ruhe und legen sich auf das Gras nieder.(Das Wort weiden wird nämlich auch mit „sich lagern“ übersetzt). Normalerweise ist es fast unmöglich, Schafe zum Hinlegen zu bringen. Sie möchten allezeit fluchtbereit sein. Schon wenn für sie die geringste Gefahr besteht, werden sie sich davor scheuen, sich zu lagern. Doch an diesem stillen Ort kommen sie zu Ruhe. So legen sie sich im hohen Gras nieder, das ihnen zusätzlich Schutz vor der heißen Sonne gibt.
So wie sich ein Schaf auf diesem idyllischen Ort fühlt, so fühlte sich David in der Beziehung mit Gott. Frei, innerlich ruhig, überaus fröhlich und zufrieden. Zudem erlebte er immer wieder eine Erfrischung durch die Gemeinschaft mit Gott. Diese Gemeinschaft war wie ein frisches Wasser für ihn. Denn sie stellte ihn immer wieder her, wenn er bedrückt und niedergeschlagen war. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Heil. heißt es in einem Psalm.
Viele Menschen meinen, dass sie durch Ungerechtigkeit und Egoismus zu einem glücklichen Leben gelangen. Hatte aber Gott David in dieser Art und Weise sein Leben geführt? – Betrachten wir Vers 3b: Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. David sagte, dass Gott ihn auf rechter Straße geführt hatte. Der Ausdruck „rechte Straße“ heißt wortwörtlich: „Pfaden der Gerechtigkeit“. Gott hatte David stets dazu geholfen, auf dem Weg der Gerechtigkeit zu bleiben. Mehrere Male war David auf Abwegen geraten. Dann musste Gott ihn wieder zurückbringen. Als David beispielsweise mit Batseba gesündigt hatte, war es Gott, der ihn durch sein Wort zur Buße geleitet hatte.
David erkannte auch, dass er nicht von sich aus den rechten Weg gefunden hatte. Wie ein Schaf sah er sich nicht in der Lage, selbst den wahren Lebensweg herauszufinden. Deswegen sagt er: Er führet mich. Gott war es, der David durch sein Wort auf dem rechten Weg geführt hatte. Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege, heißt es in einem Psalm (119).
David war sich übrigens sehr sicher, dass Gott ihn auf den rechten Weg führen würde. Warum? Weil David so ein guter Mensch war? Nein, David sagt: Um seines Namens willen. Gott achtet sehr auf seinen Namen und Ruf als „guter Hirte“.Davids Schicksal war also mit Gottes Namen verbunden. Deswegen war sich David so sicher, dass Gott ihn niemals auf Abwegen führen oder in ihr Unglück stürzen würde.
Die Betrachtung der ersten drei Verse zeigen uns, dass Davids Leben sehr schön gewesen sein muss. Heißt das aber, dass David nie Leid und Gefahren ausgesetzt war? Hatte ihn Gott stets davor verschont? – Betrachten wir Vers 4a: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, Was meint David mit dem Ausdruck „finsteres Tal“? Ein Hirte musste sich mit seiner Herde manchmal gefährliche Wege durch Schluchten hindurch gehen. Dort konnte man leicht in Gefahr von tosenden, Hochwasser führenden Flüssen, Lawinen, Steinschlag, Giftpflanzen, Raubtieren und fürchterlichen Schneestürmen geraten. Aber ein Hirte umging diesen Weg nicht. Er musste mit seinen Schafen dadurch. Denn der beste Weg zu den Weiden auf den Bergen führt immer durch diese Schluchten und Tälern hindurch.
Ebenso umging auch Gottes Führung von Davids Leben nicht die Schwierigkeiten, Gefahren und Leid. Im Gegenteil, gerade Davids Leben ist viel von diesen Dingen gekennzeichnet. Schon im jungen Alter wurde er vom König Saul verfolgt. Ständig war ihm Saul auf den Fersen, sodass David von einem Ort zum anderen fliehen und zeitlang in der Höhle leben musste. Während seiner Flüchtlingszeit geriet David sogar in Konflikt mit den Amalekitern. Sie raubten ihm und seiner Rotte Frauen und Kinder. Eine Katastrophe sonders gleichen. Auch als König erlebte er mehrere Katastrophen. Mehrere seiner Kinder starben. Einmal musste er sogar vor seinem eigenen Sohn Absalom flüchten, der einen Aufruhr gegen ihn angezettelt hatte. Gott ging also mit David inmitten durch dieses finstere Tal hindurch.
Jemand könnte wieder einwenden: Wenn ich nicht vor Leid bewahrt werde, was hat es dann aber für ein Vorteil, dass ich unter Gottes Führung lebe? – Betrachten wir Vers 4b: fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. David fühlte sich allezeit sicher, selbst in den finstersten Momenten seines Lebens. Denn er durfte mit der Gewissheit leben, dass der allmächtige Gott bei ihm ist. „Gott ist bei mir! Ich brauche keine Angst zu haben. Denn er wird mir helfen., sagte er sich.“ Die Gegenwart Gottes war wie eine Beruhigungstablette für ihn. Sie gab ihm stets Aussicht auf Gottes Hilfe, selbst in den schwierigsten Situationen seines Lebens.
Zudem bekam er allezeit Trost von Gott. Dieser Trost war kein leerer Trost wie etwa: „Kopf hoch!“ Oder „Halb so schlimm“. Nein, Gott gab ihm Trost durch seinen Stecken und Stab. Was bedeutet das? Der Hirte in Israel hatte einen Stock, der wie eine Keule geformt war. Diese Keule ist der Stecken, von dem im Psalm die Rede ist. Der Hirte verwendete diesen Stecken, um sie auf Raubtiere zu werfen. Manchmal schlug er damit auch auf Büsche und Sträucher, um schädliche Insekten oder Schlangen zu vertreiben. Manchmal musste der Hirte diesen Stecken aber auch dazu gebrauchen, um widerspenstige Tiere seiner Herde zu bestrafen, die von der Herde weggelaufen waren. Schließlich diente der Stecken auch dazu, die Schafe zu zählen und dabei jedes einzelne Schaf auf Krankheiten und Wunden zu untersuchen. Der Stab ist der bekannte Hirtenstab, der an einem Ende gebogen ist. Nach langer Wanderung stützte sich der Hirte darauf, während sein Auge über die Herde aufmerksam schweifte. Wenn Unruhe oder Querelen unter den Schafen auftraten, regelte er dies mit seinem Stab. Er brachte das Schaf mit dem Stab wieder an seinem rechten Platz.
Der Stecken und Stab verkörpern also Gottes Zucht, Verteidigung, Sorgfalt und Leitung. Diese vier Dinge gaben David in finsteren Momenten festen Halt. Wenn er bspw. in Gefahr vor Feinden war, hatte er die Gewissheit, dass Gott höchstpersönlich ihn verteidigen würde. Wenn er sich in Sünde verstrickt hatte, war er dankbar für Gottes Zucht. Denn sie brachte ihn wieder auf dem rechten Weg. Wenn er krank wurde, so hatte er doch die Gewissheit, dass Gott ein wachsames Auge auf ihn hat. Gott hatte David zu einem glücklichen Menschen gemacht. Als sein Hirte sorgte Gott dafür, dass David unter seiner Leitung Geborgenheit, Sicherheit, Zufriedenheit, Frieden, innere Freiheit und vor allem Fröhlichkeit bekommt. Es gab aber noch etwas, wodurch Gott David sehr erfreute. Was war das?
Teil 2: Du schenkst mir voll ein (Verse 5-6)
Viele Menschen wollen nicht an Gott glauben, weil sie zu stolz sind, sich vor Gott zu demütigen. Einmal sagte mir ein Student: Dass er sich lieber ins Unglück stürzen wolle, als sich von Gott helfen zu lassen. David hingegen betrachtete sich in der Beziehung mit Gott als ein Schaf. Ausgerechnet mit einem Schaf. Mit einem dummes, schwaches und hilfebedürftiges Tier. Vor den Menschen ist es verächtlich, sich mit so einem Tier zu identifizieren. Wer das nicht glaubt, kann ja mal seinen Bibelschüler „Schaf“ nennen. Die Reaktion wird alles weitere zeigen. Wie ging aber Gott damit um, dass sich David als sein Schaf betrachtete? Lesen wir gemeinsam Vers 5: Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Was David hier schreibt, ist wirklich sehr bemerkenswert. Gott, der allmächtige Schöpfer des Universums, deckte David einen Tisch. Es ist schon eine große Ehre am Tisch des allmächtigen Gottes sitzen zu dürfen. Aber das Gott einem Menschen den Tisch deckt, ist einfach unfassbar. Aber es geht noch weiter. Gott behandelte David wie ein Ehrengast. Denn er salbte seinen Kopf mit Öl. Dies war im Nahen Osten ein Zeichen der Gunst und ein Akt der Gastfreundschaft. Und dann schenkt Gott David auch noch voll ein. In der wörtlichen Übersetzung heißt es sogar, dass der Becher überfließt. Gott deckte David den Tisch, salbte ihn und schenkte ihm voll ein. Kurz gesagt: Gott diente David. Ist das nicht ein wunderbarer Gott? Müsste es nicht anders herum sein? Müsste nicht David Gott den Tisch decken, ihn salben und ihm einschenken? Zurecht heißt es: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst . Womit war eigentlich der Tisch gedeckt? Mit Marmelade, Honig und Brötchen? Nein, David spricht offensichtlich in Bildern. Der Tisch war gedeckt mit all den Segnungen und Verheißungen, die Gott David geschenkt hatte. Gott segnete David reichlich: Er segnete ihn mit dem Königtum, mit viel Reichtum, Anerkennung, vielen Siege und vielen Kindern. Unter seiner Herrschaft baute Gott das Reich aus und festigte es. Gott hatte David, der der Jüngste in der Familie und eigentlich nur ein Schafhirte gewesen war, zum größten Mann in Israel gemacht. Gott behandelte David als etwas sehr Kostbares. Er schenkte ihm große Wertschätzung. Daher spricht David davon, dass Gott seinen Haupt mit Öl salbte. Mit soviel Segen hatte David sicherlich nicht gerechnet. Aber das war noch nicht alles. Gott setzt noch eins drauf. Er gab David eine große Verheißung. Gott versprach David, dass für immer einer aus seiner Linie König in Israel sein würde. Dies bedeutete, dass sogar der Messias von ihm abstammen würde. Was für eine Ehre für David! Gott hatte David über die Maßen hinaus gesegnet , sodass David nur noch sagen konnte: Mein Becher fließt über. Gott hatte David reichlich gesegnet. Aber er machte dies nicht im Verborgenen. Nein, er machte dies direkt vor dem Angesicht seiner Feinde. Warum machte das Gott? In einem Psalm heißt es: Ach, HERR, wie sind meiner Feinde so viel und erheben sich so viele gegen mich! Viele sagen von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. Die Feinde wussten, dass David allezeit Hilfe bei seinem Gott gesucht hatte. Sie kannten seine Lebensweise als Schaf Gottes. Sie machten sich aber darüber lustig. Durch die Segnungen bestätigte jedoch Gott David vor seinen Feinden. Er ehrte ihn vor den Feinden, während seine Feinde dadurch gedemütigt wurden. David wusste das. Deswegen sagte er in diesem Psalm weiter: Aber du, HERR, bist der Schild für mich, du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor. David war eins klar: Dass Gott ihn so reichlich segnete, lag nicht in ihm begründet. Er selbst sagte: Wer bin ich, Herr HERR, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast. Alles war also reine Gnade gewesen. Wie lange sollte diese Gnade Gottes an David währen. Für ein Jahr, zehn Jahre – wer bietet mehr? – Betrachten wir Vers 6a: Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. David hatte zwei lebenslange Bodyguards an seiner Seite. Sie wichen nicht von ihm und folgten ihm auf Schritt und Tritt. Der eine hieß Gutes, der andere Barmherzigkeit. David war also nicht nur für eine bestimmte Dauer begnadigt worden, sondern für sein ganzes Leben. Die Gnade Gottes durchzog sein Leben wie ein roter Faden. Was für ein schönes Gefühl muss es für David gewesen sein, dass er allezeit mit Gutem und Barmherzigkeit von Gott rechnen durfte? Welche Entscheidung traf David daher? Lesen wir gemeinsam Vers 6b: und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. David wollte nie wieder weg aus Gottes Gegenwart. Er fand es so schön bei Gott. David hatte viele Segnungen von Gott bekommen. Aber der größte Segen war für ihn die Nähe Gottes. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Heißt in einem Psalm. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. heißt es in einem anderen Psalm. Gott selbst war für David die größte Freude geworden.
Ich habe schon mehrere gute Lebenszeugnisse gehört. Aber Davids Lebenszeugnis ist wirklich das beste. Wenn David heute noch leben würde, müsste er sicherlich sein Lebenszeugnis auf jeder Konferenz halten. In uns allen würde der Wunsch aufkommen : „Oh, ich will auch so ein glückliches und gesegnetes Leben haben wie er?“ Ja, was war eigentlich das Geheimnis von Davids Leben. Hatte ihn Gott mehr lieb als uns? War er Gottes Lieblingskind?
Lesen wir noch einmal den Leitvers: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Dieses Wort ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Leitvers. Das Wort „Der Herr ist mein Hirte“ ist der Schlüssel, das die Türen zu dem glückseligen Leben öffnet, welches in den darauffolgenden Versen beschrieben wird. Das Geheimnis von Davids glücklichem Leben war, dass David als Schaf Gottes lebte. Oder anders gesagt: Er nahm Gott als seinen Hirten an. Er übergab ihm komplett die Kontrolle über sein Leben. Wollen wir so wie David glücklich werden? Dann müssen du und ich wie ein Schaf Gottes leben? Hierzu sind zwei Dinge erforderlich: Zum einen müssen wir unser komplettes Selbstbvertauen ablegen und unseren Stolz überwinden. Denn solange ein Schaf sich selbst für weise und stark hält oder unabhängig sein will, wird es niemals seinem Hirten nachfolgen. David dient uns als ein gutes Vorbild. Als fähiger König, Musiker und Erschläger von Bär, Löwe und Riese hätte David sehr viel Anlass gehabt, auf sich selbst zu vertrauen. Aber stattdessen identifizierte er sich mit einem Schaf, das ohne den Hirten nicht zurecht kommen wird. Zum anderen müssen wir Vertrauen auf Gott als den guten Hirten fassen. Wie können wir dies tun? Wir müssen dieses herrliche Bild von Gott, welches wir im Psalm 23 bekommen, verinnerlichen. David gibt Zeugnis von Gott ab, wie Er als guter Hirte ist und handelt. Wenn wir Davids Bild von Gott verinnerlichen, dann wird dies uns dazu helfen, Gott unser Leben komplett anzuvertrauen.
Ich bin dankbar für die Beschäftigung mit Psalm 23. Es zeigt mir, dass Gott mir ein großes Geschenk, nämlich ein glückliches und gesegnetes Leben, geben möchte. Dies möchte ich mir nicht entgehen lassen. Es ist es ist wert, dass ich mich Gott komplett ausliefere. Häufig hindern mich meine Eigensinnigkeit, mein Selbstvertrauen und Stolz daran. Ich bete dafür, dass Gott mir hilft, diese Dinge komplett abzulegen. Außerdem erkenne ich, dass mein Bild von Gott viel zu einseitig ist. Gott ist nicht nur der Herr, dem ich zu gehorchen habe, sondern viel mehr als das. Er ist ein ein wunderbarer Hirte, bei dem ich Geborgenheit finde und der überaus fürsorglich ist und liebevoll mit mir umgeht. Ich möchte das Bild von Gott aus Psalm 23 verinnerlichen. Dann wird es mir leichter fallen, mich komplett unter Gottes Führung zu begeben.
Lesen wir zum Schluss noch einmal das Leitwort: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
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