Predigt: Offenbarung 10,1 – 11

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Die bittersüße Schriftrolle

 „Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang’s. Und es war süß in meinem Mund wie Honig und als ich’s gegessen hatte, war es mir bitter im Magen.“

10, 10

Nach den ersten 6 Siegeln kam eine kurze Pause, bevor es mit Siegel 7 weiterging. (Wir sahen die Versiegelten Gottes und die große Schar im Himmel. Das war ein erfrischender Einschub inmitten der einzelnen Etappen des Gerichts.) Nach den ersten 6 Posaunen kommt ebenfalls eine Pause, bevor es mit Posaune 7 weitergeht. Und heute betrachten wir den ersten Teil dieser Pause / Exkurs. Für einen Moment ändert sich die Szene, wir sehen nicht nur Gericht, Gericht, Gericht. Für einen Augenblick schauen wir auf Gottes Wirken hinter dem Gericht. Und das ist wichtig, um den Gesamtüberblick über die Geschichte zu behalten und Gott wahrzunehmen, der souverän über allem steht. Gott segne uns durch sein heutiges Wort.

Erstens, der starke Engel (1-6a)

Betrachten wir die Beschreibung des Engels im Vers 1: „Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen.“ Die Erscheinung dieses Engels ist so auffällig – bekleidet mit einer Wolke, gekrönt mit einem Regenbogen, das Gesicht strahlend wie die Sonne, Füße / Beine wie Feuersäulen, vom Himmel herabkommend – dass einige meinen, es handelt sich um Jesus selbst. Es gibt allerdings verschiedene Gründe anzunehmen, dass es sich tatsächlich um einen Engel handelt. Denn Vers 1 sagt: „Und ich sah einen andern starken Engel“. Er war also ein weiterer Engel, wenn auch sehr stark. Zudem wird Jesus durchgehend als Lamm beschrieben, das sich gemeinsam mit Gott am bzw. auf dem Thron befindet. Dort hat Jesus seine Position.

Dennoch steht der starke Engel im Mittelpunkt des heutigen Textes. Und er ist wirklich mächtig. Er kam vom Himmel herab. „Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde“ (2) (das ist keine Strandszene: Ein Fuß im Wasser und ein Fuß auf den Strand und alle Paar Sekunden kamen die Wellen und umspülten seinen anderen Fuß, nein…) Er muss ein riesiger Engel von gewaltiger Statue gewesen sein.

Und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt.“ (3a) Wer brüllt lauter als ein Löwe? Schon mal gehört? Im Zoo oder auf Safari? Das ist furchteinflößend. Ein tiefes Grölen; das geht durchs Mark und Bein. (110 dB laut – vgl. Rockkonzert und Presslufthammer [medizin-fuer-kids.de]) „Zu den größten Schreihälsen im Tierreich gehören Löwen […]. Sie sind die lautesten an Land lebenden Tiere. Das Gebrüll eines Löwen hört man bis zu neun Kilometer weit. Die anderen Tiere in der Savanne verstummen vor Schreck, wenn er nachts brüllt. Damit sagt der Löwe anderen Löwen: „Kommt mir nicht in die Quere. Das hier ist mein Revier und hier gehe nur ich auf Beutejagd!“ (hr-online). Und es hat seine Gründe, dass das Schreien des starken Engels mit Löwengebrüll verglichen wird und nicht etwa mit Hundebellen. Man sagt: „Hunde die bellen, beißen nicht“. Das mag bei Hunden richtig sein. Bei Löwen ist das etwas anders. Wenn du einen Löwen brüllen hörst, solltest du dir Gedanken machen. Amos 3,4 lautet: „Brüllt etwa ein Löwe im Walde, wenn er keinen Raub hat? Schreit etwa ein junger Löwe aus seiner Höhle, er habe denn etwas gefangen?“ Der Löwe brüllt also, wenn er angreift oder angegriffen hat. Versuchen wir das mal auf die Offenbarung zu beziehen.

Interessant ist auch was das „Löwengebrüll“ des Engels verursachte. Vers 3b: „Und als er schrie, erhoben die sieben Donner ihre Stimme.“ Löwengebrüll war das lauteste Geräusch auf Erden, Donner das lauteste Geräusch im Himmel (130 dB [vde.com]). So können wir das Schreien des Engels und die Resonanz der 7 Donner im Kontext der Offenbarung und in der Folge der 7 Siegel, 7 Posauen und 7 Zornesschalen besser verstehen und einordnen. Gottes Gericht war in vollem Gange. Nicht nur Löwengebrüll, auch Donner stehen in der Bibel nicht selten für Gottes Gericht (vgl. Offb 6,1). In PS 29 lesen wir: „Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert…Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern…sprüht Feuerflammen…lässt die Wüste erbeben…lässt Eichen wirbeln und reißt Wälder kahl.“ (Ps 29,3-9)

Wahnsinn oder? Was muss das für eine Geräuschkulisse gewesen sein, Brüllen und Donnern auf höchstem Niveau. Allerdings lässt sich nicht viel sagen, über die Botschaft der 7 Donner. Betrachte Vers 4: „Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben und schreib es nicht auf!“ Das erinnert uns an Daniel 12. Daniel sollte versiegeln, was er gesehen hatte. So auch hier, die Zeit für die Offenbarung dieser Botschaft war noch nicht gekommen. Das zeigt uns 1) dass Gott souverän ist. 5. Mose 29,29 sagt: „Wasverborgen ist, ist des HERRN, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns“. Es obliegt Gott allein zu entscheiden, was er wem, wann offenbart und was er nicht offenbart. Er ist der souveräne Gott, wer mag es ihm verübeln? Und 2) sehen wir, dass sein Gericht komplex und noch lange nicht vorüber ist. Du dachtest es gibt nur Siegel, Posaunen und Schalen? Schau an, es gibt auch noch Donner und wir haben keine Ahnung, was sie mit sich bringen.

Kommen wir zurück zum starken Engel. Was tat er mit seinen Händen? Vers 2a sagt: „Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan.“ Verse 5 und 6a: „Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist“. Mit der linken Hand hielt der Engel ein offenes Büchlein (darauf kommen wir noch zu sprechen). Die rechte Hand hob der Engel auf zum Himmel, um zu einem gewaltigen Schwur auszuholen. Nun, was haben seine auffällige Position, ein Bein auf dem Meer und ein Bein auf dem Land und sein Schwur zu bedeuten?

Eine kleine Vorschau auf die Ereignisse in den Folgekapiteln ist aufschlussreich. Im Kapitel 11 steigt ein Tier aus dem Abgrund auf, im Kapitel 12 ist die Rede vom großen roten Drachen, die auch als die alte Schlange bezeichnet wird. Der Text ist unmissverständlich und nennt ihn beim Namen: Teufel und Satan. Im Kapitel 13 tauchen 2 Tiere auf, einer steigt aus dem Meer auf, das andere aus der Erde. Nach Kapitel 10 tauchen also der Teufel und seine Haustiere auf (der Antichrist und sein Prophet) und diese steigen jeweils auf, aus dem Meer und aus der Erde. So könnte man fehlverleitet denken: Ok, Gott herrscht im Himmel, da steht sein Thron, dort hat er sein Territorium. Aber hier auf der Erde, da herrscht der Teufel mit seinen Dämonen und Antichristen. Und genau hier setzt der starke Engel ein. Er kommt vom Himmel und setzt ein Bein auf das Meer und ein Bein auf die Erde und seine Füße bestehen aus Feuersäulen. Das ist bildliche Sprache, für die Souveränität Gottes! Mag sein, dass der Teufel der Fürst dieser Welt ist und Tod und Verderben aus dem Meer und der Erde hervorkommen, doch Gott steht darüber! Nichts entreißt sich seiner Souveränität! Nichts macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

Deshalb das auffällige Erscheinungsbild des Engels! Außerdem spricht sein Schwur Bände: „Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist“. Gott ist der Schöpfer, er allein ist Gott! Und zwar über den Himmel, die Erde und das Meer und alles was darin ist. Der Teufel ist kein ebenbürtiges Gegengewicht, kein gleichgestellter Gegenpol. Gott allein ist Herrscher. Und das ist wichtig zu wissen.

Kurz bevor wir das Buch Daniel studierten, war ich äußerst beunruhigt über die aktuellen Ereignisse in unserer Gesellschaft. Im Zuge der fortschreitenden Säkularisierung verlieren Dinge, die von Gott ganz klar definiert und bewertet worden sind, ihre Bedeutung, wie z.B. die Ehe (was ist die Ehe? Was bedeutet sie? Welche Rolle spielt das Geschlecht?), das Leben (es ist völlig unklar geworden, was das Leben eigentlich bedeutet!), die Wahrheit (sie wird sogar ganz in Frage gestellt). Ihre von Gott verliehene Klarheit und Unantastbarkeit wird immer relativer und unbedeutender. Und ich war beunruhigt, weil ich meinte etwas würde gehörig schief laufen. Ich bete: Dein Reich komme, dein Wille geschehe, aber dann passieren solche Dinge. Durch das Buch Daniel habe ich allerdings etwas gelernt, was durch die Offenbarung bekräftigt wird. Nämlich, dass Gott über alles und allem und allen thront. Im souveränen Plan Gottes kann nichts schief laufen! So kann ich meinen Glauben an den Gott, der im Himmel thront erneuern. Und dieser Glaube verleiht meinem beunruhigten Herzen Frieden und Zuversicht. Der Teufel kann toben und wüten. Doch Gott ist souverän und sein Gericht ist gerecht.

Zweitens, das Geheimnis Gottes (6b-7)

Worauf bezog sich der Schwur des Engels inhaltlich? Verse 6b und 7: „Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten.“

Es soll hinfort keine Zeit mehr sein“, wird in der NIV mit den Worten übersetzt: „There will be no more delay!“ D.h. es wird keine Zeitverzögerung mehr geben, bis der 7. Engel seine Posaune blasen wird. Dann ist auch vollendet das Geheimnis Gottes, wie es verkündigt war den Knechten und Propheten.

Was hat es nun mit dem Geheimnis Gottes auf sich? Für Geheimnis steht das griechische Wort „mysterion“. Im NT taucht dieses Wort ca. 2 Dutzend Mal auf. Am Häufigsten wird er – und das ist vielleicht keine große Überraschung – von Apostel Paulus verwendet; und zwar um das Evangelium zu erklären. Und tatsächlich liegt eine einleuchtende Ähnlichkeit vor, zwischen Vers 7, wo es heißt: „dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten“ und den letzten 3 Versen des Römerbriefs, in denen es heißt: „Dem aber, der euch stärken kann gemäß meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, durch die das Geheimnis offenbart ist, das seit ewigen Zeiten verschwiegen war, nun aber offenbart und kundgemacht ist durch die Schriften der Propheten nach dem Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden: dem Gott, der allein weise ist, sei Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.“ (Röm 16,25-27)

Gott hatte einen geheimnisvollen Plan, als er Abraham berief. Er wollte ihn zum Segen für alle Völker machen und nicht nur zum Segen für die 12 Stämme Israels. („Vater vieler Völker“ lautet die wörtliche Übersetzung seines Namens). Seinen geheimnisvollen Plan hat Gott den Propheten des AT verkündet! Alles würde durch einen Nachkommen geschehen, durch Christus, den Gesalbten! Auch diesen verkündete Gott den Propheten des AT und sie prophezeiten von ihm. Doch vieles blieb geheimnisvoll, denn viele Prophezeiungen waren nicht unbedingt en détail beschrieben (es gibt natürlich Ausnahmen, z.B. der Geburtsort des Messias), viele Prophezeiungen waren von thematischer Natur. Gott etablierte das Opfersystem, das Priestertum (wodurch das Opfer dargebracht werden sollte) und den Tempel (in dem der Priester das Opfer darbringen sollte). Doch sie alle waren ein Bild für Jesus, der sie alle erfüllen würde. Er wird vorgestellt als „Gottes Lamm“ (Joh 1,29.36), als der wahre Hohepriester (Heb 5,10) und der wahre Tempel (Joh 2,21). Aber nicht nur für die Juden, sondern für alle Nationen, Sprachen und Stämme. Ist Gottes Erlösungsplan nicht geheimnisvoll? Ist das Evangelium Jesu Christi nicht geheimnisvoll?

Nun ist die Frage, wann wird das verkündete und offenbarte schließlich auch vollendet? Und in gewisser Weise stellten die im Kapitel 5 erwähnten Märtyrer unter dem Altar dieselbe Frage. Sie formulierten die Frage etwas anders, sie sagten: „wie lange“ (Offb 5,10). Und nun die Antwort des Engels: Es soll keine Zeit mehr sein, mit der 7. Posaune ist das Geheimnis Gottes vollendet. Wenn wir einen Blick auf Kapitel 11 werfen, sehen wir, was beim Erschallen der 7. Posaune geschieht. Es heißt: „Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb 11,15)

Sehnen wir uns nicht nach diesem Tag, wenn alle Macht und Gewalt und Herrschaft unserem Herrn Jesus Christus übergeben werden und wir von Ewigkeit zu Ewigkeit in Frieden mit ihm leben?

Drittens, das Büchlein (8-11)

Was sollte Johannes machen? Verse 8 und 9: „Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht! Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm und verschling’s! Und es wird dir bitter im Magen sein aber in deinem Mund wird’s süß sein wie Honig“. Wir sollten dieses Büchlein nicht verwechseln mit dem Buch mit den 7 Siegeln. Dieses Büchlein war offen, das andere hatte Siegel; dieses war in der Hand des Engels, das andere war in der Hand Gottes, außerdem wird für das Büchlein hier ein einzigartiges Wort in der Bibel verwendet: „biblaridion“ (und nicht die gängigen Begriffe: biblos oder biblion). Es muss eine wirklich kleine Schriftrolle gewesen sein (zusammengerollt vllt. so große wie eine Frühlingsrolle).

Um besser zu verstehen, was das Büchlein und das Verschlingen des Büchleins auf sich hatte, müssen wir uns mit dem Buch Hesekiel beschäftigen. Im Kapitel 2 wurde Hesekiel als Prophet berufen, um zum abtrünnigen Volk Israel zu reden. Gott bezeichnete sie als Dornen und Skorpione. Hesekiel sollte sich aber nicht fürchten, sondern Gottes Wort reden, ganz egal ob sie es annehmen würden oder nicht. Dort lesen wir: „Tu deinen Mund auf und iss, was ich dir geben werde. Und ich sah, und siehe, da war eine Hand gegen mich ausgestreckt, die hielt eine Schriftrolle. Die breitete sie aus vor mir, und sie war außen und innen beschrieben und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iss, was du vor dir hast! Iss diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel! Da tat ich meinen Mund auf und er gab mir die Rolle zu essen und sprach zu mir: Du Menschenkind, du musst diese Schriftrolle, die ich dir gebe, in dich hineinessen und deinen Leib damit füllen. Da aß ich sie und sie war in meinem Munde so süß wie Honig.“ (Hes 2,8-3,3)

Hesekiel war Gottes Prophet! Er sollte nicht einfach nur hingehen und eine Predigt vorlesen. Vor dem Verkünden des Wortes Gottes sollte er sich die Schriftrolle zu Eigen machen. Er sollte sie in sich hineinessen und seinen Leib damit füllen! („Du bist was du isst“) Und dieses Verinnerlichen des Wortes Gottes hat eine phantastische Wirkung! Das Wort schmeckt süß wie Honig! Es ist schön, das Wort Gottes anzunehmen. Es ist äußerst nahrhaft.

Ich weiß noch, wie süß das Wort Gottes mir schmeckte, als ich es zum ersten Mal annahm und praktisch meinen Leib damit füllte. Es war phantastisch! Unvergleichlich! Wirklich nahrhaft, Leben schenkend! Das ist die Wirkung, wenn wir Gottes Wort, z.B. das Evangelium annehmen, nicht wahr?

Und erst dann ist man in der Lage hinzugehen und anderen das Wort Gottes zu predigen; in diesen Fällen das Gericht. Und darauf können wir auch das Bittere beziehen. (Das Bittere könnte ich auch auf das Werk des Wortes Gottes beziehen, z.B. wenn das Wort vieles in mir aufdeckt, das nicht dem Willen Gottes entspricht.) Sowohl im Kontext der Propheten des AT, z.B. Hesekiel, Jesaja, Jeremia… als auch im Kontext der Offenbarung können wir das Bittere im Magen auf das Gericht Gottes beziehen. Dasselbe Wort, das diejenigen erbaut, die es annehmen und Leben in ihnen bewirkt, dasselbe Wort verdammt und verurteilt diejenigen, die es ablehnen. Und das ist bekanntermaßen die Mehrheit. Und wir müssen nicht lange suchen. Menschen, die sich auf direktem Wege zum Gericht Gottes befinden, sind um uns herum, unsere Freunde, Bekannte, Verwandte.

Nun die Frage: Wenn du das Evangelium verkündigst, bist du auch in der Lage das Gericht Gottes zu verkünden? Und wenn du das Gericht verkündest, mit welcher Haltung tust du das? Von oben herab oder mit fürchterlichen Bauchschmerzen?

Wir kennen dieses Bittere auch, z.B. wenn unsere Bibelschüler das Wort Gottes ablehnen. Zurzeit studiere ich die Bibel mit einem jungen Studenten aus einem arabischen Land. Momentan ist das Bibelstudium so süß wie Honig, weil er durch die Botschaft des Evangeliums seine Vorurteile gegen Jesus und das Christentum abbaut. Ich hoffe natürlich, dass es nicht soweit kommt, aber wenn er das Evangelium eines Tages ablehnen würde, wie schlagartig würde sich das süße ins bittere verwandeln! Wir leiden, nicht weil wir abgelehnt werden, nein, denn unser Herr Jesus wurde auch abgelehnt. Wir leiden fürchterlich, weil wir wissen, dass Menschen, die das Evangelium ablehnen, Gottes Gericht auf sich ziehen.

So auch bei Johannes: „Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang’s. Und es war süß in meinem Mund wie Honig und als ich’s gegessen hatte, war es mir bitter im Magen. Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen.“ (10.11)

Man könnte denken: Warum muss ich das Bittere erleben? Kann ich nicht nur das Süße genießen? Wir sehen, dass es Teil des Ratschlusses Gottes ist, hinzugehen und sein Wort zu verkünden, nicht nur einseitig, sondern vollständig, mit allen Konsequenzen.

Eine Antwort

  1. Heidebrecht sagt:

    Die Offenbarung wurde nur den Christen adressiert (Vers.1,1 und 22’21)
    und das Evangelium ist für jeden Christ gut bekannt und er braucht diese gute Nachricht nicht verschlingen. Suchen bitte eine andere Version. Bestimmt ist es ein Büchlein und ist nur zum Vergleichen mit ein Buch, wo auch mehreres hineingeschrieben ist. Aber ein Buch aus Papier, Papirus, Kalbleder und so weiter kan man nicht verschlingen. Auch der Bauch , wo es werde grimmen, ist hier sehr wichtiger Hinweis zum erklären was dieses bedeutet. Deswegen ist es nicht ein mündliches Wort, des jemand gesagt hat, wenn auch Gott. Es ist ein Büchlein und ein ganz besonderes, des auch sie persönlich haben, auch ich.

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