Predigt: Matthäus 6,16 – 24

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Sammelt euch aber Schätze im Himmel

Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

(20.21)

Habt ihr viele Schätze? Wie viele habt ihr? Wo sind eure Schätze? Sind sie gut deponiert, an einem sicheren Ort? Unsere Schätze dürfen nicht verloren gehen, sondern in Ewigkeit bleiben. Deshalb lernen wir heute unsere Schätze im Himmel zu sammeln. Im heutigen Text lernen wir demnach einiges über unser Herz. Welche Herzenseinstellung sollen wir gegenüber unseren Schätzen haben? Der falsche Umgang kann gravierenden Schaden anrichten. Umso bedeutender sind die orientierungschenkenden Worte unseres Herrn Jesus, z.B. über den Umgang mit Schätzen, denn seine Worte haben keinen irdischen Ursprung. Seine Worte kommen direkt aus dem Himmel. Beten wir, dass Jesu Worte uns dieser Welt entreißen und ins Reich Gottes versetzen mögen. Gott segne uns mit einem jeden Wort, das aus dem Mund unseres Herrn kommt.

Teil I Sammelt euch Schätze im Himmel (16-21)

Die Jünger waren alle Zeit bei Jesus. Dennoch waren sie nicht frei von verkehrten religiösen Riten, die damals gang und gäbe waren. Wie half Jesus ihnen? Vers 16 lautet: „Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten.“ Mit dem Fasten wenden wir uns auf eine extreme Form an Gott. Wir beten konzentriert und beharrlich zu ihm. Das Fasten ist also eine intensive Angelegenheit zwischen Gott und uns. In Israel hatte das Fasten Tradition. Man fastete viel und oft. Jesus aber spricht eine klare Warnung gegen falsches Fasten aus. Unter den Fastenden gab es nämlich Heuchler, die ihr Gesicht verstellten, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Nimmt Gott solches Fasten an? Jesus sagt: „Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.“ Gott hatte für ihre falschen Motive nichts übrig, denn sie haben ihren Lohn in Form der Anerkennung anderer bereits erlangt. „Wenn du aber fastest“ sagt Jesus, „so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“ Das Fasten soll ein persönliches Geheimnis zwischen Gott und uns sein. Gott sieht, dass wir unser Glaubensleben seinetwegen führen und nicht um von Menschen gesehen und gelobt zu werden. Möge unser Herz ganz und gar bei Gott sein. Möge Jesu geistlicher Rat in unseren Herzen fruchten und göttliche Belohnung bewirken.

Jesus hilft seinen Jüngern, ein Glaubensleben ohne Herz zu vermeiden. Es ist zu wenig, nur der Tradition zu folgen. Wie half Jesus seinen Jüngern noch, um ihr Herz bei Gott zu haben? Betrachten wir Vers 19: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.“ Dieser Vers Jesu vermittelt uns 2 Punkte. 1) Dass wir keine Schätze auf dieser Erde sammeln sollen. Welche Reaktion könnte diese Anweisung in uns bewirken? Sie könnte uns traurig machen. „Keine Schätze? Keine Freude? Keine Sicherheit? Jesus verbietet es mir, ich darf nicht sammeln.“ Doch bevor wir beleidigt die Köpfe hängen lassen, kommen wir zum 2. Punkt. Jesus sagte nicht, dass wir überhaupt keine Schätze sammeln sollen. Im Gegenteil, wir sollen sammeln aber nicht dort „wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.“ Diese Botschaft ist plausibel und leicht verständlich. Was nützen mir die schönsten Kleider oder die schönsten Anzüge und Kravatten, wenn ich hungrige Motten im Schrank habe? Was nützten mir Schmuckstücke wie Uhren, Ketten etc. wenn sie der Rost zerfrisst? „Meine Schätze sind aus Edelmetall“, könnte einer einwerfen. „Gold und Silber rosten nicht.“ Das ist richtig. Deshalb weist uns Jesus auch auf Diebe hin, die genau danach suchen.

Jesus verfügt über die nötige Weitsicht, die uns fehlt. Motten, Rost und Diebe müssen nicht sofort zuschlagen. Jahre können vergehen ohne dass etwas geschieht. Doch mit der Zeit verschwinden auch unsere Schätze und letztendlich wir selbst. Alles auf dieser Erde vergeht. Für Jesus sind irdische Schätze also nicht gut genug. Er stellt zurecht die Nachhaltigkeitsfrage.

Einmal nahm ein Student sein ganzes Vermögen, das er sein Leben lang angespart hatte und investierte es in ein Aktiendepot. In diesem Depot steckte seine gesamte finanzielle Substanz. Dieses Depot wurde zu seinem Schatz. Mehrmals täglich besuchte ich die Homepage seines Finanzinstituts und überprüfte die Kursstände. Ständig musste er sich mit den Finanznachrichten beschäftigen, um schnell reagieren zu können, schneller als anderen. Anfänglich stiegen seine Kurse, doch obwohl er so viel Zeit und Mittel darin investiert hatte, verlor er an einem Tag fast seinen kompletten Schatz. Ups. Wie gewonnen, so zerronnen. Es dauerte lange, bis er wieder bekam, was er verloren hatte. Am Ende war seine Bilanz zwar ausgeglichen, der Schatz aber war weg. Nichts war mehr davon übrig, außer den traumatischen Erlebnissen der Vergangenheit. Jesus hat Recht. Wir investieren Zeit und Kraft in unsere Schätze, doch am Ende bleibt uns nichts. Es wurde auch noch nie beobachtet, dass ein Mensch sein Geld, sein Auto, Haus, Vermögen usw. über den Tod hinaus mitgenommen hat.

Solche Schätze sind aus Jesu Sicht etwa so wertvoll wie Seifenblasen. Kinder haben große Freude an ihnen, doch nach wenigen Sekunden ist alles vorbei und die Freude verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist. Jesus will kein Spielverderber sein. Niemand, kein Mensch, würde sein Leben für Seifenblasen hingeben. Niemand würde dafür studieren und 8 Stunden am Tag arbeiten, weil sie aufgrund ihrer Kurzlebigkeit defacto wertlos sind.

Wo sollen wir unsere Schätze stattdessen sammeln? Lesen wir Vers 20: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ Lasst uns der Lehre Jesu folgen und versuchen sie zu begreifen, die nicht dieser, sondern der jenseitigen Welt entspringt und voller Wahrheit und Bedeutung ist. Wir sollen unsere Schätze im Himmel sammeln, denn im Himmel sind sie sicher. Nichts und niemand kann sie uns wegnehmen. Zur Zeit gibt es viele IT-Firmen, die nichts anderes als Speicherplatz für Datenbanken verkaufen. Unternehmen können ihre vertraulichen Daten abspeichern und sich sicher sein, dass nichts verloren geht, weil alle 30 Minuten Sicherheitsbackups erstellt werden. Doch immer wieder hören wir in den Nachrichten von Hackern, die sich in Firmen- und sogar Regierungsdatenbanken hacken und Schaden anrichten. In dieser Welt ist wirklich nichts sicher. Sogar meine Predigtdatei wurde gestern beschädigt und ich musste die alte Version überarbeiten. Doch solche Gefahren sind im Himmel nicht gegeben. Niemand, wirklich niemand, kann sich im Himmel reinhacken. Schätze, die wir im Himmel sammeln, sind für die Ewigkeit bestimmt.

Jesus fordert uns auf für die Zukunft vorzusorgen. Und sein Rat ist wesentlich besser als die Altersvorsorgen, die uns hier auf der Erde angeboten werden. In unserem Unternehmen haben wir die Möglichkeit, einen Teil unseres monatlichen Einkommens in die freiwillige Pensionskasse einzuzahlen. Dann steuert der Betrieb denselben Betrag hinzu. Nach ca. 40 Jahren Betriebszughörigkeit wird dann eine stattliche Summe, gutverzinst, ausgezahl. Mehr als 15.000 Kolleginnen und Kollegen haben diese Option bereits in Anspruch genommen und ich bin mir sicher, etliche kommen hinzu. „Nicht schlecht“, dachte ich. Aber wenn ich genau darüber nachdenke, bin ich 67, wenn ich in Pension trete. Wer kann sagen, ob ich mit 67 noch gesund oder überhaupt am Leben bin? Welche Schätze will ich dann noch sammeln und genießen? Sie werden wahrscheinlich langlebiger sein als ich.

Betrachten wir nochmals Vers 20: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ So komme ich zum dem Schluss, dass Jesus ein weitaus besseres Angebot unterbreitet. Er fordert uns auf Schätze im Himmel zu sammeln. Das ist eine Investition, nicht nur für die Zukunft, sondern für die Ewigkeit. Vor allem werden wir auch in der Lage sein uns ewig an ihnen zu erfreuen. Denn im Himmel haben wir andere Leiber, die nicht altern und sterben. Und so wie unsere himmlischen Leiber eine andere Herrlichkeit haben werden, wie unsere irdischen Leiber und so wie unser himmlisches Leben eine andere Herrlichkeit haben wird als unser irdisches Leben, werden auch unsere Schätze im Himmel unvergleichlich herrlicher sein als Schätze in dieser Welt. Schätze in dieser Welt sind nicht nur vergänglich, sie werden mit der Zeit auch langweilig (abnehmender Grenznutzen). Doch Schätze im Himmel funkeln sicherlich mit einem anderen Glanz, denn sie sind von himmlischer Qualität (Made in Heaven, nicht made in China).

Betrachten wir nochmals Vers 20a: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel“. Es ist gut, Schätze im Himmel zu sammeln. Jesus ermutigt uns dazu. Jeder von uns soll volle Schatzkammern im Himmel besitzen. Doch wie können wir Schätze im Himmel sammeln?

In der Bibel erfahren wir über verschiedene Wege und Möglichkeiten, Lohn oder einen Schatz im Himmel zu bekommen. Z.B. durch die Ausübung verborgener Frömmigkeit vor Gott oder bezogen auf unseren heutigen Text: Unser Vermögen im Sinne Gottes einzusetzen. D.h. zum Wohle Hilfsbedürftiger, ohne Aussicht auf Wiedergutmachung in dieser Welt. Hierzu einige Beispiele:

Im Lukasevangelium lehrt Jesus: „Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und den keine Motten fressen.“ (Lk 12,33) Jesus lehrt, wie wir einen Schatz im Himmel haben können. Ein Schatz, der zudem die Eigenschaft besitzt niemals abzunehmen! Jesus fordert seine Jünger dazu auf zu verkaufen, was sie hatten und damit anderen zu helfen. Diese Lebensweise haben tausende von Menschen nach der Himmelfahrt Jesu wörtlich befolgt. Die erste Gemeinde muss ein Abbild des Himmelreiches gewesen sein.

Ein weiteres Beispiel: Eines Tages kam ein junger Mann zu Jesus und wollte womöglich mit seiner Frömmigkeit prahlen. Und auf alles was Jesus ihm empfahl, antwortete er: „Hab ich schon längst gemacht“. Schließlich antwortete Jesus ihm: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen.“ (Mt. 19,21-23) Wenn es um unser Geld geht, offenbart sich unser wahres Wesen. Denn wir kleben an unseren Schätzen. Sie sind uns wertvoll und kostbar. Sie sind uns heilig und das wichtigste ist: Sie gehören mir.

Bislang hatte der reiche Jüngling einen stets souveränen Eindruck gemacht. Doch er scheiterte daran, seine irdischen Schätze in den Himmel zu transferieren. Wir sehen, dass irdische und himmlische Schätze sich konkurrieren. Es ist eine entweder oder Geschichte. Wir haben die Wahl.

Durch den reichen Jüngling aber auch aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schwer es ist, loszulassen. Wie können wir es doch übers Herz bringen und welche Bedeutung haben Schätze im Himmel? Lesen wir Vers 21: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Wir alle wissen, diese Aussage ist richtig. Unser Herz klebt an unserem Schatz. Sie sind untrennbar miteinander verbunden. Und es ist nicht leicht, unser Herz unter Kontrolle zu bringen. Selbst wenn unser Kopf rational funktioniert, werden wir durch die unberechenbaren Sprünge unseres Herzens gesteuert. Wir tun nicht was richtig ist, sondern was unser Herz uns sagt. Im heutigen Sprachgebrauch kommt das Herz sehr gut weg. „Hör auf dein Herz“ lautet die Botschaft der Welt. „Tu was dein Herz dir sagt; höre auf die Stimme deines Herzens“. Das ist die Predigt dieser Welt und hat schon viele junge Menschen ins Verderben gestürzt. Was vermittelt dagegen die Bibel über das Herz? „das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (1.Mose 8,21) „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?“ (Jer 17,9) Und Jesus sagt: „denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Mißgunst, Lästerung, Hochmut, Unvernunft.“ (Mk 7,20.21) Die Bibel vermittelt uns ein anderes Bild über das menschliche Herz. Wie kann ein solches Herz dazu gebracht werden von irdischen Schätzen abzulassen und sich einen Platz im Himmel zu suchen? Auf direktem Wege können wir nichts tun. Aber wenn wir schon unser Herz nicht in den Himmel werfen können, dann sollen wir wenigstens unsere Schätze in den Himmel verlagern. Dann wir unser Herz automatisch hinter herspringen. Das wird uns und unser Herz täglich verändern. Wir wachen dann morgens nicht mit dem Gedanken auf: „Wie steht es um mein Aktiendepot und ist mein neues Auto frei von Kratzern?“ Stattdessen fragen wir uns: Wie geht es meinem Schatz im Himmel? Was kann ich heute tun, um neue Schätze im Himmel zu sammeln? Lasst uns Gott lieben, sein Wort lieben und unsere Mitmenschen lieben. Denn das ist der Weg, zu den Schätzen im Himmel. Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Lasst uns auf diesem Weg fleißig Schätze im Himmel sammeln. Möge unser Herz sicher im Himmel wohnen.

Teil II Dem Herrn allein dienen (22-24)

Wie kann unser Herz und unser Leib mit himmlischem Licht aus dem Reich Gottes erfüllt werden? Betrachten wir Verse 22 und 23: „Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“ Jesus vergleicht unsere Augen mit einem Licht z.B. mit einer Lampe. Wenn unsere Augen im Sinne des Erfinders funktionieren, erleuchten sie unseren ganzen Leib und unser ganzer Mensch wird hell leuchten. Wenn unsere Augen aber nicht funktionsfähig sind, sondern böse, dann leuchten sie nicht und unser ganzer Mensch wird finster. Wenn nun unsere Augen statt Licht Finsternis verbreiten, dann gute Nacht. Wer kann die Finsternis beschreiben, die dann in uns herrscht?

Was wollte Jesus seinen Jüngern mit diesem Gleichnis sagen? Er will das Augenmerk auf die Augen legen, denn das Auge ist unser Hauptwahrnehmungsorgan. Die Jünger Jesu befanden sich alle unter dem Licht Jesu. Sie alle waren bei Jesus, sie hörten dieselben Worte, sie sahen dieselben Wunder, sie erlebten gemeinsam wie das Licht der Welt unter ihnen wohnte und wie das flutende Licht Jesu strahlte. Jesus ist das Licht der Welt, kein anderer hat die göttliche Wahrheit auf vergleichbare Weise zu uns gebracht. Doch die Jünger haben sich unterschiedlich entwickelt. Die sogenannten Spitzenjünger machten schnelle Fortschritte, einige andere waren sehr langsam in ihrer Entwicklung, während Judas sich in eine ganz andere Richtung entwickelte. Was machte den Unterschied aus? | Sie nahmen zwar alle dasselbe wahr, doch ihre Augen strahlten mit jeweils unterschiedlicher Lichtstärke.

Jesu Worte sind somit wichtige und warnende Worte. Jesu Warnung gilt auch für uns. Heute lesen und hören wir seine Worte aus dem Evangelium. Doch jeder von uns wird unterschiedlich damit umgehen. Einige von uns nehmen die Worte Jesu mit leuchtenden Augen auf. Ihr schnelles Auffassungsvermögen lässt ihre Leiber von innen heraus leuchten. Denn wir entdecken die Schönheit des Evangeliums. Die Wahrheit, die darin steckt, begeistert uns. Die Zeit, die wir z.B. beim Bibelstudium verbringen wird eine süße Zeit, bei der wir viele verborgene Schätze der Weisheit und der Erkenntnis in Christus erforschen. Die Botschaft des Evangeliums macht uns zu den glücklichsten Menschen, weil wir emporgehoben werden und in die Gegenwart Gottes eintauchen.

Wenn aber unsere Augen krankhaft oder böse sind, erleben wir das genaue Gegenteil. Wir verstehen das Evangelium nicht, es berührt unsere Herzen nicht, wir sind gelangweilt. Schade, wenn unser Leib finster bleibt, obwohl das Licht der Welt flutartig auf uns scheint. Lasst uns unsere geistlichen Augen überprüfen. Beten wir für gute und gesunde Augen. Schauen wir nicht auf weltliche Güter in dieser Welt, auf Schätze, die unsere Moral und unseren Charakter verdunkeln, auf schändlichen Gewinn, der uns verfinstert und habgierig macht. Beten wir, damit Jesus uns ganz und gar licht sein lässt.

Wir werden dazu ermutigt, unsere Schätze nicht auf der Erde, sondern im Himmel zu sammeln. Wenn unsere Schätze auf Erden bleiben, dann bleibt auch unser Herz auf der Erde. Das macht auch unsere Augen trüb, so dass wir finster bleiben. Deshalb hilft Jesus uns mit einem entscheidenden Wort. Lesen wir Vers 24: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Erneut lehrt Jesus einfach verständliche Wahrheit. Man kann nicht zwei Herren oder zwei unterschiedliche Parteien dienen. Interessenskonflikte macht das unmöglich. Wir können uns nur hinter einem Herrn stellen, ihm folgen, ihn lieben und ihm dienen. Unser Herr verlangt unsere völlige Hingabe. Halbe Sachen gibt es nicht. Die Jünger hatten in Jesus ihren guten Hirten, ihren himmlischen Herrn gefunden. Wer versuchte Herr ihres Lebens zu werden? „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ lehrt Jesus. Wer oder was ist der Mammon? Das Wort Mammon hat seinen Ursprung im aramäischen Wort „mamona“ und bedeut Habe oder Besitz, allerdings mit einem abwertenden Beigeschmack, also im negativen Sinne. Doch Jesus personifiziert den Mammon. Und durch Jesu Beschreibung erkennen wir, dass der Mammon ein besonderer Götze ist. Obwohl er nicht lebt, ist er ein mächtiger Götze, der Besitz von allen Menschen ergreift, deshalb behandelt Jesus das Problem des Mammons explizit.

In wieweit standen die Jünger unter der Versuchung des Mammons? Die Jünger hatten alles verlassen und waren Jesus nachgefolgt. Mit Jesus litten sie zwar keinen Mangel, doch sie hatten keine Güter, keine Schätze, kein Besitz. Leicht hätten sie sich nach dem Mammon sehnen und ausstrecken können, wie die restliche Gesellschaft und wir wissen, dass Judas dem Mammon zum Opfer gefallen ist und seinen Herrn tatsächlich gehasst, verachtet und verraten hat.

In wieweit sind wir dem Mammon ausgesetzt? Die Macht des Geldes regiert unsere Zeit. Die Menschen lieben ihr Geld. Wer sein Geld verliert, ist untröstlich. Und der Mamon regiert den ganzen Globus. Eines Tages besuchte ich ein Land im Herzen Afrikas. In einem Naturreservat in Kenia besuchte ich ein abgelegenes Massaidorf mit ca. 10-15 Hütten, Abseits jeglicher Zivilisation. Es war für mich eine große Überraschung aber das erste was ich in den Augen der Menschen sah, war der Mammon. Fast jedes ihrer Worte drehte sich um Geld. Ihre Augen und ihre Körpersprache drehten sich nur ums Geld.

Der Mammon ist mächtig. Er hindert uns daran Gott allein zu lieben und zu dienen. Wir müssen beten und lernen uns von der Macht des Mammons loszusagen. Sonst sammeln wir nur Schätze in dieser Welt. Sonst hängt unser Herz an unsere Schätze und am Mammon. Das ist wirklich ein trauriges Leben, denn der Mammon kann uns nichts bieten. Wir sterben mit ihm und werden mit ihm begraben. Das ist sehr traurig.

Doch lasst uns Gott lieben, der lebendig ist und uns die Auferstehung der Toten schenkt und das herrliche Reich Gottes. Lasst uns Gott lieben und nicht diese Welt. Lasst schätze bei Gott sammeln und nicht in dieser Welt. Unser Herz soll bei Gott wohnen und nicht hier. Der Herr erlöse uns vom schädlichen Einfluss des Mammons. Herr lass uns Erben deines Reiches sein.

Persönlich danke ich Jesus sehr für sein Wort. Denn seine Stimme hat eine ganz andere Botschaft, als diese Welt. Alle meine Kollegen wollen Schätze sammeln und ermutigen mich, es ihnen gleich zu tun. Sogar meine Mutter ermutigt mich dazu, Schätze in dieser Welt zu sammeln. Im Herzen war ich besorgt. Werde ich meine einst militante Sparsamkeit übers Bord werfen und konsumgierig werden? Doch Jesu Evangelium ist nicht von dieser Welt. Seine Aufforderung Schätze im Himmel und nicht auf dieser Erde zu sammeln trifft mich daher sehr. Sie schenkt mir eine völlig neue Lebensorientierung. Ich will aufhören Schätze in dieser Welt zu sammeln. Stattdessen will ich alle meine Schätze im Himmelreich verlagern, damit mein Herz im Himmel ist und nicht am Mammon hängt. Mögen Jesu Worte mich dazu bringen meine Mittel im Sinne Gottes und zum Dienst an den Hilfsbedürftigen einzusetzen. Möge Jesus mich nachhaltig verändern, so dass mein Herz im Himmel bleibt. Lasst uns Gott allein dienen und lieben.

Eine Antwort

  1. Andy H. sagt:

    Über Jesus von Nazareth (mehr als nur ein Prophet) und seine möglichen Ahnungen muss kein Mensch philosophieren, da sowohl seine Worte als auch seine Taten klar niedergeschrieben sind. Wer diese nicht anerkennt darf ihn auch nicht als Prophet bezeichnen. Sind wir jedoch bereit, ihn als Prophet anzuerkennen, sollten wir auch bereit sein auf seine Botschaft zu hören.
    Ansonsten ist der Keynesianismus sicherlich keine Wunderpille gegen die postmodernen Krankheiten der Zivilisation.

    Willkommen in der Realität
    Bibleserver.com

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