Predigt: Matthäus 3,1 – 17

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Tut  Buße,  denn  das  Himmelreich

ist  nahe  herbeigekommen!

„Und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

(3,2)

Wir sind Gott dankbar, dass wir ab heute das Matthäusevangelium betrachten können. Der Verfasser Matthäus war selbst ein Jünger Jesu, der Jesus etwa drei Jahre lang nachgefolgt war und sein Leben aus nächster Nähe beobachtet hatte. In seinem Bericht bezeugt er Jesus als den König, der für die Juden und für alle Menschen gekommen ist. Unser heutiger Text handelt vom Auftreten Johannes des Täufers, der mit der Predigt der Buße die Menschen auf das Kommen Jesu vorbereitete, von der Reaktion der Menschen darauf und von der Taufe Jesu. Johannes predigte allen, die zu ihm kamen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Was bedeutet diese Botschaft für die Menschen damals und uns heute? Wie können wir Buße tun, sodass wir das Himmelreich hier schon erleben und es dort ewig genießen können? Gott helfe jedem von uns, seine Botschaft zu hören und vom Herzen darauf zu antworten!

I. Johannes der Täufer und seine Predigt (1-4)

Von welchem bedeutsamen Ereignis berichtet unser Text? Betrachten wir den Vers 1: „Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa“. Es geht darum, dass Johannes der Täufer auftrat und in der Wüste predigte. Wie die meisten wissen, war Johannes nach dem Lukasevangelium der Sohn eines Priesterehepaars namens Zacharias und Elisabeth. Schon vor seiner Zeugung hatte der Engel Gottes seinen Namen bestimmt (Johannes bedeutet: Gott ist gnädig) und über ihn vorausgesagt, dass er „vor ihm hergehen“ und viele im Volk bekehren würde (Lk 1,16-17). Nun kam Johannes tatsächlich und predigte in der Wüste von Judäa den Menschen. In der Geschichte hatte es immer wieder Propheten gegeben, die Gott dazu beauftragt hatte, dem Volk zu predigen. Auf diese Weise hatte Gott immer wieder sein Volk angesprochen. Doch seit dem Auftreten des Propheten Maleachi hatte Gott in den letzten 400 Jahren sich in Schweigen gehüllt und nicht mehr zu seinem Volk geredet. Als Gott so lange schwieg, wurden die Menschen unsicher. Liebte Gott sie noch? Betrachtete er sie noch als sein Volk, oder hatte er sie wegen ihrer Sünden aufgegeben? Ohne Gottes Reden wurden die Menschen geistlich orientierungslos. Lohnte es sich überhaupt noch, dass sie nach Gott suchten und sich bemühten, nach seinem Willen zu leben? Doch was passierte? „Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Judäa“. Gott redete wieder zu seinem Volk! Gott hatte sein Schweigen gebrochen und sandte seinen Knecht, um ihnen seine Botschaft zu sagen. Wie froh müssen sie gewesen sein, dass Gott sich ihnen wieder zuwandte und zu ihnen redete! Wie froh machend, dass Gott wieder zu ihnen sprach!

Welche Botschaft ließ Gott nach seinem 400-jährigen Schweigen Johannes predigen? Lesen wir noch einmal den Vers 2: und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Gottes Botschaft ist keine geringere als die, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen ist. Was für eine klasse Nachricht! Denn das bedeutet, dass Gott seine gute Herrschaft in uns Menschen aufrichten will! Sein Leben unter Gottes Herrschaft zu führen, bedeutet ein Leben in einer richtigen, herzlichen Beziehung zu Gott, ein Leben voller Sinn, bei dem Gottes Friede, Freude und wahres Glück in unser Leben strömen. Gott will, dass wir dadurch schon hier in unserem Herzen das Himmelreich erfahren und es danach in Vollkommenheit ewig genießen können. Eigentlich war das Himmelreich für uns Menschen wegen unserer Sünde unerreichbar weit weg. Aber Johannes’ Verkündigung macht es ganz klar: Gott will nun sein Reich aufrichten und lädt jeden dazu ein, das neue Leben unter seiner guten Herrschaft zu führen.  Gott will über uns regieren, damit wir erleben können, wie gut er es  mit uns meint, und seine gute Herrschaft hier und in Ewigkeit genießen können.

Wie sollten die Menschen auf die Tatsache, dass das Himmelreich nahe herbeigekommen ist, reagieren? Wie sollen auch wir heute auf Gottes Einladung reagieren? Johannes beginnt mit den Worten: „Tut Buße …!“ Wir sollen Gottes Einladung annehmen und uns dafür entscheiden, unser Leben von nun an unter Gottes guter Herrschaft zu führen. Wir sollen unser Bestes tun, unser ganzes Denken und alle Bereiche unseres Lebens unter Gottes Herrschaft zu stellen. Früher, als wir unter der Herrschaft des Egos lebten, war immer unsere Frage: „Was will ich? Was ist für mich vorteilhaft?“ Stattdessen sollen wir uns fragen: „Was will Gott? Was ehrt ihn am meisten und was ist für sein Reich am besten?“, und sollen unsere Gedanken und Taten davon leiten lassen. In unserer Zeit wollen die meisten Menschen möglichst großer Freiheit haben und unter niemandes Herrschaft leben. Auch unsere alte Natur will sich niemandem unterordnen. Sicherlich ist jeder von uns davon mehr oder weniger stark beeinflusst. Wenn wir das merken, sollen wir für solche Bestrebungen Buße tun und uns Gottes guter Herrschaft unterstellen. Die meisten von uns haben sich für ein Leben unter Gottes Herrschaft entschieden und haben das Himmelreich als ihr Ziel erkannt. Aber vielleicht ist es bei manchen so, dass ihr praktisches Leben nicht so sehr von diesem Ziel geprägt ist und Gottes Herrschaft in ihrem Alltag keine große Rolle spielt. Sie sollen Buße tun und sich entschlossener mit dem Wort und Gebet darum bemühen, dass Gott seine Herrschaft in ihrem Leben auch verwirklichen kann. – Manche wollen unter Gottes Herrschaft leben; aber sie leben praktisch oft in Sorgen wegen allen möglichen Dingen. Sie sollen Buße tun und Gott vertrauen, der ihr Leben und das ihrer Nächsten in der Hand hält. – Manche wollen unter Gottes Herrschaft leben, aber sie haben wie eine Gewohnheit traurige Gefühle und selbstmitleidige Gedanken in sich. Sie sollen Buße tun und sich bewusst machen, was für ein Privileg es ist, dass sie unter Gottes Herrschaft leben dürfen und dass das Himmelreich auf sie wartet. Einige haben vielleicht oft kein klares Bild davon, was es in der jeweiligen Situation heißt, nach Gottes Willen zu leben. Aber wenn wir täglich unsere Entscheidung festhalten, unter Gottes Herrschaft zu leben, und auf sein Wort hören und beten, werden wir immer mehr lernen, unter seiner Herrschaft nach seinem guten Willen zu leben.

Welche Bedeutung hat Johannes’ Predigt in der Geschichte? Betrachten wir dazu den Vers 3: „Denn dieser ist’s, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!“ Johannes’ Auftreten in der Wüste war alles andere als ein Zufall. Denn seine Predigt in der Wüste war etwas, was Gott schon lange geplant hatte. Als Johannes in der Wüste predigte, wurde Gottes Prophezeiung, die er etwa 700 Jahre vorher durch Jesaja verkündigt hatte, exakt erfüllt, und zwar sowohl hinsichtlich des Predigers, des Ortes und auch des Inhalts seiner Botschaft. Denn wie von Gott verheißen, diente Johannes’ Predigt dazu, den Weg des Herrn vorzubereiten und ihm den Zugang zu den Herzen der Menschen zu ebnen. Diese Tatsache zeigt uns, dass wir uns auf Gottes Worte100%-ig verlassen können, denn sie gehen exakt in Erfüllung.

Wie lebte Johannes für die Erfüllung seiner Aufgabe? Betrachten wir Vers 4: Er aber, Johannes, hatte ein Gewand aus Kamelhaaren an und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig.“ Johannes’ Lebensstil war wirklich einfach. Habt ihr früher mal probiert, Heuschrecken oder Grashüpfer zu fangen? Wahrscheinlich wissen es viele noch von früher – es ist ganz schön schwierig! Dagegen weiß wahrscheinlich niemand aus eigener Erfahrung, wie Heuschrecken schmecken. Aber knusprige Heuschrecken waren notgedrungen Johannes’ Hauptspeise, und wenn er ab und zu mal wilden Honig fand, war der das absolute Highlight auf seinem Speisezettel. Warum lebte Johannes auf so kärgliche Weise? Wollte er wie manche heute aus lauter Langeweile ein „Survival outdoor training“ unter extremen Bedingungen machen? Nein! Johannes lebte so, weil er seine Aufgabe von Gott so ernst nahm und sie auf beste Weise erfüllen wollte. Um das unangenehme Leben in der Wüste zu minimieren, hätte Johannes einen Kompromiss schließen und beispielsweise in Jerusalem im Haus seiner Eltern wohnen und nur einmal in der Woche in die Wüste hinausgehen können, um zu predigen. Aber Johannes schloss keinen Kompromiss. Er verleugnete seinen Wunsch auf ein normales, einigermaßen bequemes Leben und lebte in der Wüste, damit er jederzeit für die Menschen da sein und ihnen helfen konnte. Johannes war sich offenbar bewusst, welche große Bedeutung sein Predigen in der Wüste in Gottes Heilswerk hatte und welche Verantwortung er damit trug. Darum wollte er seine Aufgabe nicht bloß irgendwie erfüllen, sondern richtete sein ganzes Leben auf die Erfüllung seiner Mission aus. In Johannes können wir ein gutes Beispiel für das segensreiche Leben eines Menschen sehen, der entschieden unter Gottes Herrschaft lebt. Möge Gott uns helfen, seine Einladung zum Leben unter seiner Herrschaft neu anzunehmen und unser Leben bewusst unter seiner guten Herrschaft zu führen!

II. Die Reaktionen der Menschen auf Johannes’ Predigt (5-12)

Wie reagierten die Menschen auf Johannes’ Predigt? Betrachten wir die Verse 5 und 6: Da ging zu ihm hinaus die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und alle Länder am Jordan und ließen sich taufen von ihm im Jordan und bekannten ihre Sünden.“ Die Reaktion der Menschen war gewaltig! Matthäus berichtet, dass die Stadt Jerusalem und ganz Judäa und sogar alle Länder am Jordan sich aufmachten und zu Johannes gingen, um seine Bußpredigt zu hören. Sie waren überwiegend Juden, die sich darum bemüht hatten, ihr Leben nach dem Willen Gottes zu führen (keine Menschen, die ihr Leben bis dahin gottlos geführt hatten). Aber sie gingen in Scharen hinaus in die Wüste, um seine Botschaft der Buße zu hören. Und sie hörten ihm nicht nur zu, sondern nahmen seine Botschaft auch an und ließen sich von ihm taufen. Warum nahmen sie die Strapazen in der Wüste auf sich, um von Johannes seine Aufforderung zur Buße zu hören? Allein der Weg von Jerusalem herunter zum Jordan zieht sich selbst mit dem Reisebus lange hin und geht durch ödes, wüstenähnliches Gebiet. Was muss sie so angezogen haben? Und warum akzeptierten sie auch Johannes Bußpredigt und ließen sich von ihm taufen? Der Grund war ihre große Sehnsucht nach dem Himmelreich. Äußerlich gesehen litten die Leute damals unter der Unterdrückung durch die Römer und unter wirklicher materieller Armut. Aber ihr schlimmstes Leiden bestand darin, dass sie das Himmelreich nicht hatten und trotz der Ausübung ihrer Religion fern von Gott lebten. Sie litten unter dem schlechten Gewissen, weil sie versucht hatten, vor Gott zu leben, aber es nicht konnten. Sie hatten erlebt, dass ihre Gedanken und Gefühle immer um sie selbst drehten und sie jenseits des Reiches Gottes gelebt hatten. Dass sie sich taufen ließen, war der Ausdruck ihres starken Wunsches, ihr Leben von nun an unter Gottes Herrschaft zu führen.  Sie sehnten sich nach der rechten Beziehung zu Gott und nach der Gemeinschaft mit ihm. Sie wünschten sich so sehr, im Frieden mit Gott und mit der Zuversicht auf das ewige Himmelreich leben zu können. Darum war ihnen kein Weg zu weit und keine Mühe zu groß, wenn dadurch ihre Beziehung zu Gott richtig werden konnte. Darum nahmen sie Johannes’ Bußpredigt an und taten Buße und ließen sich taufen und bekannten ihre Sünden, weil sie so sehr wünschten, unter Gottes Herrschaft leben zu können.

Aber nicht alle, die zu Johannes kamen, kamen mit echter Bereitschaft zur Buße. Betrachten wir Vers 7a: „Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen …“ Wie wir wissen, waren die Pharisäer eine besonders strenge Richtung im jüdischen Glauben, die sich bemühten, das Gesetz des Mose und ihre eigenen zusätzlichen Satzungen zu halten und dabei oft stolz und selbstgerecht waren. Die Sadduzäer akzeptierten anders als die Pharisäer nur die fünf Bücher Mose und glaubten nicht an die Auferstehung und ein ewiges Leben. Sie waren daher oft irdisch gesinnt und interessiert an Reichtum und politischer Macht.

Wie reagierte Johannes, als er viele Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah? In Vers 7b-10 sprach er zu ihnen: „Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Frucht der Buße! Denkt nur nicht, dass ihr bei euch sagen könntet: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Im ersten Moment mögen uns Johannes harte Worte an die Pharisäer und Sadduzäer verwundern. Warum sprach er sie mit so harten Worten an? Johannes’ Worte machen ihr Problem deutlich, nämlich ihre grundlose Selbstsicherheit. Sie waren sicher, dass sie gerettet werden und ins Himmelreich kommen, weil sie Nachkommen Abrahams waren. Sie dachten, dass sie durch ihre religiösen Werke vor Gott in Ordnung wären und garantiert ins Himmelreich kämen. Johannes verwendete so deutliche Worte, um sie aus ihrer selbstgerechten Haltung und verkehrten Sicherheit herauszuholen und sie zur Buße zu führen. Er machte ihnen klar, dass die leibliche Abstammung von Abraham allein vor Gott keine Bedeutung hat, und dass auch sie richtig Buße tun und Frucht der Buße bringen mussten. Denn obwohl sie sich selbst für in Ordnung hielten, waren sie in Wirklichkeit wie Bäume, an deren Wurzel man schon die Axt gelegt hatte. Auf diese Weise tat Johannes sein Bestes, um auch sie zur Buße zu führen.

Hier können wir lernen, was es für ein großes Problem es ist, wenn man sich selbst falsch einschätzt und aufgrund irgendwelcher menschlichen Bedingungen oder Werke meint, man sei vor Gott in Ordnung. Wir müssen uns klar machen, dass es vor Gott nicht ausreicht, wenn wir von gläubigen Eltern oder Großeltern abstammen oder zu einer bibeltreuen Gemeinde gehören. Es reicht auch nicht aus, wenn wir uns bloß darum bemühen, Gottes Worte zu halten. Damit wir ins Himmelreich kommen können, müssen wir Buße tun. Dabei darf sich unsere Buße nicht nur in unseren Gedanken, reuigen Gefühlen oder auf dem Papier oder unseren Lippen ereignen. Unsere Buße soll rechtschaffene Frucht hervorbringen, nämlich ein verändertes Leben. Möge Gott uns helfen, täglich Buße zu tun und unser Leben neu auf das Himmelreich auszurichten! Möge Gott uns helfen, Frucht der Buße zu bringen!

Johannes half den Menschen, die zu ihm kamen, nicht nur mit der Aufforderung zu wahrer Buße; er kündigte ihnen auch das Kommen Jesu an, der nach ihm kommen würde. Was sagte er über Jesu Wirken? Betrachten wir Vers 11: Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ Hier können wir lernen, dass die Taufe der Menschen durch Johannes mit Wasser eine Vorbereitung für die wahre Taufe mit dem Heiligen Geist war, die Jesus brachte. Denn die Taufe von Johannes mit Wasser basierte auf der Willensentscheidung der Menschen, ein anderes Leben zu führen; und sie allein konnte die Menschen noch nicht wirklich verändern. Doch Jesus tauft uns Menschen mit dem Heiligen Geist, der unsere Herzen wie Feuer gründlich reinigen und läutern will. Jeder braucht die Taufe mit dem Heiligen Geist.

Zum anderen lernen wir hier, dass Jesus als Retter und als Richter kommt. Betrachten wir Vers 12: „Er hat seine Worfschaufel in der Hand; er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.“ Bis heute denken viele Menschen, dass Jesus einfach nur gnädig wäre und immer alles vergibt, egal was wir tun und wie wir leben würden. Aber hier lernen wir, dass Jesus sowohl Retter als auch Richter ist. Wer sich von ihm reinigen und retten lassen will, wird von ihm gereinigt und gerecht gesprochen werden. Er wird uns in sein Reich retten, so wie ein Bauer nach dem Dreschen vor dem Regen den Weizen in seine Scheune sammelt. Aber für diejenigen, die ihre Sünde nicht zugeben und damit aufhören und sich davon reinigen lassen wollen, wird Jesus als Richter kommen; und sein Gericht wird gründlich sein. Auf diese Weise bestimmt Jesus über das ewige Schicksal von uns Menschen, nämlich das ewige Leben oder der ewige Tod. Gott helfe jedem von uns, Jesus als seinen Retter anzunehmen und sich immer wieder neu von ihm reinigen zu lassen, damit wir ins Himmelreich gehen können!

III. Jesu Taufe (13-17)

Der letzte Abschnitt unseres Kapitels beschreibt Jesu erstes öffentliches Auftreten und seine Taufe durch Johannes. Betrachten wir Vers 13: Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe.“ Jesus kam auch zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Wie wir gerade gehört haben, ist Jesus so würdevoll, dass Johannes nicht einmal wert ist, ihm die Schuhe zu tragen. Aber Jesus wollte sich doch von Johannes taufen lassen wie die sündigen Menschen, die Buße und Reinigung brauchten.

Wie reagierte Johannes, als Jesus zu ihm kam? Betrachten wir Vers 14: Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?“ Johannes konnte nicht annehmen, dass er Jesus taufen sollte. Er hatte das Bewusstsein, dass er es nötig sich von Jesus taufen zu lassen. Denn Jesus war ohne Sünde und rein, wohingegen Johannes ein sündiger Mensch war. Hier sehen wir Johannes’ Selbsterkenntnis und seinen tiefen Respekt gegenüber Jesus.

Doch wie antwortete Jesus auf Johannes’ Einwand? Vers 15 sagt: Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt geschehen! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er’s geschehen.“ Jesus bestand darauf, dass er sich von Johannes taufen lassen wollte. So wollte er den Heilsplan Gottes befolgen und alle Gerechtigkeit erfüllen. Hier sehen wir Jesu Demut und seinen tiefen Respekt gegenüber Gottes Heilswerk.

Was passierte, als Jesus getauft worden war? Betrachten wir die Verse 16 und 17: Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Als Jesus nach seiner Taufe wieder aus dem Wasser heraufstieg, tat sich ihm der Himmel auf und der Heilige Geist fuhr wie eine Taube auf Jesus und erfüllte ihn. Dann sprach eine Stimme vom Himmel herab: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Gott war offenbar froh über Jesu Taufe und bekannte sich spontan durch eine Stimme vom Himmel zu Jesus als seinem geliebten Sohn. Dadurch wurde Jesu Taufe vor dem Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit zu einer Art Einsetzungszeremonie. Vor allem hat Gott durch dieses Ereignis klar gemacht, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Jesus, der von Johannes getauft und von Gott als sein geliebter Sohn bestätigt wurde, ist der Christus, der von Gott verheißene Retter und König von uns Menschen. Johannes hat Jesus als den Christus offenbart, indem er bezeugt hat, dass Jesus die bußfertigen Menschen mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft. Hier nun hat Gott selbst durch eine Stimme vom Himmel Jesus als seinen geliebten Sohn bekannt gemacht und dadurch klar gemacht, dass Jesus der verheißene Christus ist. Möge Gott uns helfen, derart gründlich Buße zu tun, dass Jesus neu als König in unser Herz einziehen und über alle Bereiche unseres Lebens herrschen kann! Möge er uns helfen, unser Leben unter seiner Herrschaft zu führen, und uns so ins Himmelreich leiten! Lesen wir nochmals das Leitwort, Vers 2: „und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“

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