Machet zu Jüngern alle Völker
„Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.“
(20,18.19a)
Fast 28 Kapitel haben uns durch das Matthäusevangelium geführt. Fast 2 Jahre lang haben wir dieses Evangelium Schritt für Schritt studiert. Wir hörten die himmlischen Worte unseres Herrn, während seiner bewegenden Bergpredigt, durch seine dreijährige Wirksamkeit, bis zum Ende seines Lebens, als er sich am rauen Kreuz opfern ließ.
Was erfahren wir heute, durch das Abschlusskapitel? Das heutige Kapitel überliefert uns 2 gewaltige Ereignisse, die zusammenhängen: Die Herrlichkeit der Auferstehung, die von Jesu Gewalt im Himmel und auf Erden zeugt und der damit verbundene Missionsbefehl. Diese Ereignisse zeigen 1) wer Jesus eigentlich ist und 2) was es überhaupt bedeutet als Christ zu leben. Diese 2 Punkte sind alles andere als unwesentlich aber oftmals unklar. Wir müssen aber ganz genau wissen, wer unser Herr Jesus ist und wie wir als seine Jünger leben sollen. Heute erfahren wir quasi das Testament unseres Herrn, bevor er gen Himmel fuhr und dadurch sein größtes Anliegen, das in seinem Herzen brannte. Möge sein letzter Wille uns nicht unberührt lassen. Das wäre wirklich sehr traurig. Möge sein letzter Wille unsere Herzen vielmehr in Bewegung setzen und in uns ein großes Amen hervorrufen (wie im Lied einer christlichen Band: „The Great Amen“).
Teil I Jesu Auferstehung (1-15)
Was geschah nach der Grablegung Jesu? Betrachten wir Vers 1: „Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.“ Es war der erste Ostersonntag der Welt, der Tag der Auferstehung unseres Herrn. Dieser Tag hat die Geschichte verändert. Der Tod ist nicht das ultimative Ende aller Dinge. Sünde und Tod sind nicht das ausweglose Schicksal der Menschheit. Die sonntägliche Auferstehung Jesu machte diesen hoffnungsvollen Tag für die Christenheit zum Tag der heiligen Versammlung und Anbetung. Nur aus diesem Grund feiern wir heute unseren Gottesdienst und nicht an einem anderen Tag. Gelobt sei der Name unseres Herrn!
Was widerfuhr den Frauen, als sie das Grab des Herrn aufsuchten? Die Verse 2 und 3 berichten von einem gewaltigen übernatürlichen Ereignis: „Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee.“ In der Regel erschienen Engel auf wenig spektakuläre Weise. Sie tauchten einfach auf, verkündeten ihre Botschaft und verschwanden wieder. Doch als der Engel kam, um die Auferstehung des Herrn zu verkünden, bebte die Erde, während er vom Himmel auf die Erde krachte, um den großen und versiegelten Grabstein wegzuwälzen und sich darauf zu setzen, während er von blitzender und schneeweißer Gestalt war. (So etwas nennt man einen starken Auftritt)
Was war die unmittelbare Reaktion auf die krachende Erscheinung des Engels? Vers 4 lautet: „Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot.“ Jesus erwachte von den Toten und sie wurden, als wären sie tot. Die Wachen waren sicher keine dürren Hampelmänner, sondern kräftig gebaute Soldaten und auch nicht wenig an Zahl. Sie waren extra dafür ausgesucht worden, um einen eventuellen Angriff der 11 Jünger standzuhalten. Doch als sie den Engel sahen, kippten sie allesamt um.
Ihretwegen war der Engel nicht gekommen. Welches Wort richtete der Engel an die anwesenden Frauen? Verse 5 und 6 lauten: „Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat;“.
Der Engel wusste, dass die Frauen gekommen waren, um den verstorbenen Jesus zu finden. Damit wären sie zufrieden gewesen, wenn sie den toten Jesus gefunden hätten. „Er ist nicht hier“, sagte der Engel in aller Selbstverständlichkeit. Diesen Jesus gibt es nicht mehr. „Er ist auferstanden“ und sie sollten sich darüber nicht wundern, denn er war nicht unerwartet auferstanden, sondern: „wie er gesagt hat.“ Sie sollten kommen und sich selbst überzeugen. Das versiegelte Grab wurde vor ihren Augen geöffnet, doch der gekreuzigte Jesus war nicht darin. Sie konnten suchen und suchen, den toten Jesus würden sie nirgends finden. Vielmehr sollten sie den lebendigen und auferstandenen Jesus suchen und finden.
Wo würden sie Jesus finden und welchen wichtigen Auftrag empfingen sie? Vers 7: „gehet eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.“
Unter allen Jüngern waren nur diese Frauen zum Grab gekommen und der Engel machte sie an diesem Ostersonntag zu den ersten Verkündigern der Auferstehung Jesu. Und sie sollten ihre Aufgabe ernst nehmen und eilends hingehen und den Jüngern die Auferstehung des Herrn verkünden. Außerdem bestätigte der Engel, dass der auferstandene Jesus seine Jünger in Galiläa treffen wollte.
Interessanterweise wurden die Frauen als die ersten Zeugen der Auferstehung Jesu berufen, ohne den auferstandenen Jesus mit eigenen Augen gesehen zu haben. Und interessanterweise beschränkte sich der Befehl, die Auerstehung des Herrn zu verkünden, nicht allein auf die Frauen. Seit diesem Ostersonntag ist es Teil unserer christlichen Identität, als Zeugen der Auferstehung Jesu zu fungieren. Die Auferstehung ist Tatsache, auch ohne dass wir sie gesehen haben. Die Auferstehung Jesu ist weltbewegend. Weil sie von entscheidender Bedeutung ist, soll sie weitergegeben werden.
Was taten die Frauen, als sie den Auftrag des Engels empfingen? Vers 8: „Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkünden.“ Könnt ihr euch vorstellen, was in den Frauen vor sich ging? Wie ihr Herz mit Furcht und großer Freude pochte, als sie auf vollmächtige Weise erfuhren, dass ihr Herr nicht mehr unter den Toten war, sondern unter den Lebenden. Wie Ihnen aufgetragen, nahmen sie ihre Aufgabe ernst und gingen eilends hin.
Bist du bereit, Gottes Berufung für dein Leben genauso ernst zu nehmen? Würdest auch du eilen, wie die Frauen und Treue und Gehorsam erweisen? Ist auch dein Herz mit Furcht und große Freude erfüllt, weil du die Herrlichkeit der Auferstehung Jesu verkünden darfst?
Welche Gnade erwies der auferstandene Jesus den Frauen, nachdem sie Treue und Gehorsam erwiesen hatten? Vers 9: „Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder.“ Als die Frauen noch unterwegs waren, erschien ihnen Jesus leibhaftig und sprach: „Seid gegrüßt!“ Welch ein Gruß! Wie süß müssen diese Worte des Herrn in den Ohren und Herzen der Frauen geklungen haben. Sie fielen vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Sie sahen, was sie sich nie zu erträumen gewagt hätten. Sie sahen ihren Herrn Jesus lebendig vor sich stehen. Haben auch wir eine solche Sehnsucht nach dem Herrn?
Welche Botschaft hatte Jesus für sie? Vers 10: „Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen.“
„Fürchtet euch nicht!“ lautete Jesu beruhigende Botschaft. Es gab wirklich keinen Anlass, sich zu fürchten. Vielmehr war die Zeit der großen Freude angebrochen. Jesus lebt, Halleluja! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden! Der Tod ist besiegt. Die große Freude, die der Engel bei der Geburt Jesu versprochen hatte, sollte nun Bestand haben.
Anschließend bestärkte Jesus sie, ihre Aufgabe zu erfüllen, hinzugehen und die Jünger aufzufordern, nach Galiläa zu gehen. Dabei fällt auf, wie herzlich Jesus seine Jünger erwähnt. Er nennt sie: „Meine Brüder“. Sie waren allesamt davongelaufen, hatten ihn verlassen und verleugnet. Ungeachtet dessen nennt sie Jesus: „Meine Brüder“. Siehst du die Liebe Jesu? Siehst du die herzliche Verbundenheit des Herrn mit dir?
Die Frauen handelten angemessen auf die Auferstehung Jesu und empfingen große Aufgabe und große Freude. Wie reagierten aber die Feinde Jesu auf seine Auferstehung? Betrachten wir Verse 11-15. „Da kamen einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war. Und sie kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.“ Die religiösen Leiter hatten diese Wachleute am Grab Jesu installiert. Und diese Wache bestätigte, dass Jesus auferstanden war, der Engel hatte es bewiesen. Doch die Wahrheit interessierte die Leiter recht wenig bzw. überhaupt nicht! Sie bestachen die Soldaten mit viel Geld. Diese sollten Pilatus sagen, Jesu Jünger hätten ihn gestohlen, während sie schliefen. Die Aussage war nicht nur gelogen, sondern auch inkonsistent. Woher hätten die Soldaten wissen können, dass Jesus von seinen Jüngern gestohlen wurde, wenn sie allesamt geschlafen hätten? Oder pflegten sie mit offenen Augen zu schlafen? Außerdem würde kein Soldat es wagen, so etwas zu behaupten. Als Strafe würden sie alle hingerichtet werden. Doch auch dafür hatten die Leiter eine Lösung parat: Vers 14: „Und wenn es dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr sicher seid.“ Wie elend, wenn man sich mit aller Macht gegen die Wahrheit stemmt und dabei ganz offensichtlich die 10 Gebote Gottes bricht. Gott bewahre uns davor, unsere unlauteren Ziele auf Kosten der Wahrheit zu erreichen. Die Wahrheit ist unser höchstes Gut. Sie sollen wir suchen und finden und annehmen und uns von ihr leiten lassen.
Möge die Auferstehung unseres Herrn, die unsere christliche Identität wesentlich prägt, ihre volle Kraft entfalten und ihr gutes Werk in unserem Leben vollbringen. Möge die tiefgehende Bedeutung der Auferstehung weder in uns verloren gehen, noch uns oberflächlich tangieren. Möge sie uns zu einflussreichen Zeugen des Herrn verändern und große Freude schenken. Amen.
Teil II Der Missionsbefehl (16-20)
Wir reagierten die 11 Jünger Jesu auf die Botschaft der Frauen? Verse 16 und 17: „Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.“ Die Jünger gehorchten und gingen tatsächlich auf den Berg. Dieser Schritt muss ihnen zugute gehalten werden, denn es war alles andere als einfach, mit der Auferstehungsbotschaft der Frauen umzugehen. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen galten Frauen damals nicht als glaubwürdige Zeugen. Das war der damalige Zeitgeist. Doch Jesus brach diesen und machte die Frauen zu den ersten würdigen Zeuginnen seiner Auferstehung.
Außerdem mussten die Jünger viel Kraft aufbringen, um zu gehorchen und auf einen Berg in Galiläa zu steigen, obwohl sie sich in Judäa befanden. Manchmal werden selbst junge Männer von allen Kräften verlassen, wenn Frauen ihnen z.B. sagen, sie sollen den Müll raustragen. Aber die Jünger mussten wesentlich mehr tun als das.
Das war gerade deswegen so schwer, weil es so schwer ist, an die Auferstehung von den Toten zu glauben. Selbst als sie den auferstandenen Jesus mit eigenen Augen sahen, zweifelten einige. Wir sehen die große Schwierigkeit der Jünger, die Auferstehung Jesu richtig zu verarbeiten. Denn die Auferstehung eines Toten befindet sich jenseits des menschlichen Vorstellungvermögens.
Wir werden niemals gottgefällig leben können, wenn wir ausschließlich an das glauben, was unserer subjektiven Logik entspricht. Entscheidend ist unser Glaube an die Tatsachen der Wahrheit. Gott möchte, dass wir die Wahrheit auch als Wahrheit annehmen, auch wenn sie unserer inneren Logik widerspricht. Wir finden nur Frieden mit Gott, wenn wir zu ihm kommen und kapitulieren und sagen: Herr, mit meinen Gedanken stoße ich an die kognitiven Grenzen meiner Leistungsfähigkeit. Hilf mir, tatsachenorientiert zu leben.
Möge Gott den Zweifel an sein Wort hinfort nehmen. Wenn wir unbedingt zweifeln wollen, dann lieber an der Beschaffenheit unserer eigenen Logik.
Welche Worte richtete der auferstandene Jesus an seine Jünger? Vers 18: „Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Jesus eröffnete mit einer gewaltigen Botschaft. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Gab es daran irgendeinen Zweifel? Nein. Seine Auferstehung zeugt von seiner göttlichen Gewalt im Himmel und auf Erden. Und wir sehen, wer Jesus ist. Er ist der allmächtige Gott, trotz seines schwachen Äußeren.
Jesus hatte ganz sicher nicht den Ort seiner Begegnung zufällig ausgewählt. Ganz bewusst wollte er seine Jünger auf dem Berg treffen. Und genauso bewusst hatte Jesus seine Eröffnungsworte gewählt. Und die Jünger standen da. Vom Berg aus konnten sie in die Ferne blicken. Vielleicht hatten sie sogar einen Panoramablick über die ganze Gegend. Und dort oben bezeugte Jesus, dass er alle Gewalt hatte, im Himmel, dem sie ein Stück näher waren als sonst und auf der Erde, welche sich unter ihnen befand. Zwischen Himmel und Erde sagte ihnen Jesus folgendes Wort. Vers 19: „Darum“. Dieses „Darum“, ist voller Bedeutung. Dieses „Darum“ würde den letzten Willen des Herrn offenbaren und seinen testamentarischen Willen verkünden, der bis heute gültig ist. Dieses „Darum“ ist wie ein Bogen, der bis zum zerreißen angespannt wird und man wartet darauf, bis der Pfeil endlich abgeschlossen wird. Welchen Pfeil würde Jesus vom Berg aus abschießen?
„Darum“ sprach unser Herr, „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“. Das also ist Jesu letzter Wille und zugleich seine schlussfolgernde Zusammenfassung des Evangeliums. Was steckt alles in diesen Worten?
- Die Initiative. „Gehet hin“ zeigt, dass die Initiative von Jesus ausgeht. Viele Menschen träumen davon, die Welt zu verändern, sie zu einem besseren Ort zu machen. Wir haben uns mit dem römischen Imperium beschäftigt, mit Hitlers 1000-jährigem Reich, dem Kommunismus. Als demokratische Bürger leben wir im Zeitalter des sogenannten Turbokapitalismus. Die Geschichte zeigt, dass alle menschlichen Initiativen die Welt zu verändern und zu verbessern mangelhaft sind. Alle Reiche und Imperien sind mit der Zeit zerfallen. Jede Ideologie stößt an ihre Grenzen. Das Streben nach Utopie ist zum Scheitern verurteilt, denn die Welt kann sich nicht selbst verändern. Die wahre historische Wende und damit verbundene Veränderung kommt von unserem Herrn Jesus. „Darum gehet hin“ zeigt, welche Hoffnung Jesus hatte und wie sie sich bewahrheitet hat. Während alle Supermächte aufsteigen und wieder zerfallen, wächst das Reich Gottes kontinuierlich, bis es den letzten Sieg erlangt.
- Die Zielgruppe. Jesus sagt: „alle Völker“. Politiker sind nationalstaatlich orientiert. Doch Jesus hat alle Völker vor Augen. In seinem Herzen brennt die Erlösung aller Völker. Niemand ist ausgeschlossen, niemand benachteiligt. Egal welche Hauptfarbe oder Ethnie, alle Völker sind Anwärter seiner Gnade und würdig und wertvoll, ihm anzugehören.
- Die Methode: Jesu Anweisung: „Machet zu Jüngern“ zeigt, dass Jesus seine eigene Jünger gebrauchen wollte, um neue Jünger zu machen. Was heißt es aber, einen Menschen zum Jünger zu machen? Betrachten wir zunächst Vers 18b: „Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Warum sollen andere durch uns getauft werden? Bei der Taufe taucht der Körper unter Wasser, das symbolisiert den Tod des alten Menschen, der unter Wasser begraben wird. Das Wiederauftauchen aus dem Wasser steht für das neue Leben in Jesus. Taufe ist also Ausdruck der Buße und der Entschlossenheit, ein neues Leben in und mit Jesus zu beginnen. Der neue Mensch widmet sich Gott dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist. Das ist der erste Teil des Jüngerschaftswerks.
Doch womit soll das neue Leben erfüllt sein? Vers 20a lautet: „und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Das neue Leben soll nicht leer bleiben, sondern erfüllt werden. Und Jesus gibt uns 2 entscheidende Punkte, um andere zu Jüngern zu machen. Wir sollen alles lehren, was Jesus uns befohlen hat. Als Jünger-Macher sollen wir nicht nur lehren, was wir gut lehren können, wir sollen auch nicht nur lehren, was der Mode unserer Zeit entspricht und etwa unbeliebte Befehle Jesu untergraben. Wir sollen alles lehren. Alles heißt auch alles.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Wir sollen nicht nur lehren. Damit ist unsere Aufgabe nicht getan. Wir sollen ihnen helfen, alles auch zu halten, was Jesus befohlen hat. D.h. wir sollen ihnen zeigen, wie man nach dem Evangelium lebt. Natürlich müssen wir zuerst selbst lernen alles zu halten, was Jesus im Evangelium befohlen hat. Doch das mussten die 11 Jünger auch.
- Die Verheißung. Das Matthäusevangelium endet mit den Worten: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Glaubst du das? Jesus ist zwar gegangen doch er hat seine Jünger nicht verlassen. Bis an das Ende der Welt steht Jesus uns bei, so dass wir nicht aus eigener Kraft Wunder vollbringen müssen. Der Jesus, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist, steht uns alle Tage bei. D.h. wenn du morgen aufstehst, kannst du gewiss sein, dass Jesus bei dir ist. Und zwar bis dein Leben endet oder bis die Welt endet. (Je nachdem wer schneller ist)
Wenn wir den Missionsbefehl Jesu betrachten, können wir nur staunen. Er sah unbedeutend und gering aus. Wie konnten 11 armselige Jünger, die dazu Zweifel im Herzen hatten, dazu gebraucht werden, um alle Völker zu Jüngern zu machen?
Doch loben wir unseren Herrn, der alle Völker im Herzen hat und seine Jünger im Herzen hat. Die Geschichte bezeugt, dass unter allen Völkern tatsächlich Jünger Jesu vorzufinden sind. Wir selbst sind ein signifikantes Beispiel dieser geistlichen Erfolgsgeschichte. Wir stammen von verschiedenen Völkern der Erde ab, doch wir sind Jünger Jesu geworden. Das konnte nur geschehen, weil die 11 Jünger Jesus gehorcht haben und aktiv geworden sind. Allein aus diesem Grund sind wir heute Jünger Jesu. Wir landen zurück auf einen der 11 Jünger, wenn wir imstande wären, die Jüngerschaftslinie 2000 Jahre zurückzuverfolgen. Und Jesu Jüngerschaftswerk geht weiter, bis an der Welt Ende.
Danken wir Jesus hierfür. Der Missionsbefehl ist keine Ideologie, auch keine Erfindung unserer Gemeinde, auch nicht da um Christen zu ärgern. Er ist der letzte Wille, der aus dem jammernden Herzen unseres Herrn kommt. Danken wir Gott, dass wir Anteil haben können an diesem großartigen Werk, das ewige Bedeutung hat. Möge Jesu Reich wachsen und viele zur Rettung führen.
Durch den heutigen Text sehe ich die direkte Verbindung zwischen der gewaltigen Kraft der Auferstehung und dem Missionsbefehl. Ich kann dem Missionsbefehl dienen, weil Jesus alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat.
Ich erfahre, dass der Missionsbefehl nicht nur dann zu meiner täglichen Realität wird, wenn ich eines Tages als Missionar ausgesandt werde. Der Befehl Jesu: „Darum gehet hin“, ist zeit- und raumlos. Ich kann 1000de Kilometer hinter mir lassen oder wenige Schritte tun. Aber ich soll hingehen und Jünger machen.
Auch habe ich mich oft gefragt, was es konkret bedeutet, Jünger zu machen. Jesus schenkt mir klare Orientierung. Ich soll taufen und ihren lehren halten alles, was Jesus mir befohlen hat. Das ist Jesu testamentarischer Wille für mich. In letzter Zeit hat sich mein Glaubensleben auf meine eigene Erbauung konzentriert. Durch den heutigen Text entscheide ich mich dafür, zusätzlich den Missionsbefehl als meine tägliche Berufung wahrzunehmen. Möge Gott mich in der Linie seiner Errettung wirksam gebrauchen und mir helfen, im neuen Jahr Jünger zu machen.
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