Predigt: Matthäus 13,44 – 58

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Ein Schatz im Acker

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand
und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte,
und kaufte den Acker.“

(13,44)

In den letzten Wochen haben wir durch die Gleichnisse einges über das Himmelreich erfahren. Heute betrachten wir drei Gleichnisse.

  1. Er verkaufte alles, was er hatte (44-52)

Betrachten wir die Verse 44-46.

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“

Durch diese beiden Gleichnisse lehrt Jesus, dass das Himmelreich so wertvoll wie ein Schatz oder wie eine gute Perle ist.

Im ersten Gleichnis fand ein Mensch den Schatz in einem Acker, wo er verborgen war. Früher gab es kein Bankensystem, sodass man einen Schatz woanders sicher aufbewahren musste. Daher gab es immer die Gefahr, dass der Schatz gestohlen wird. Eine Möglichkeit war es, den Schatz in der Erde zu verstecken, somit wurde der Schatz relativ sicher aufbewahrt. In diesem Gleichnis war der Schatz im Acker verborgen geblieben. Ein Mensch entdeckte unerwartet diesen Schatz, der ihn reich machen konnte. In seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz. Plötzlich wurde er reich. Dieser Schatz war verborgen aufbewahrt worden, aber nun war er in seinen Händen gelandet. Du würdest fragen: Warum passiert so ein Glücksfall bei mir nicht? Aber pass auf! Der Schatz, den du haben willst, kann nahe von dir liegen. Vielleicht kannst du heute auch erleben, was der Mann im Gleichnis erlebt hat, der unerwartet den Schatz gefunden hat. Denken wir über die Leute nach, die zu Jesus kamen. Vielleicht kamen einige zu Jesus, um von ihrer Krankheit geheilt zu werden; andere wollten Wunder sehen. Viele unter ihnen waren hungrig, weil sie arm waren. Aber Jesus erzählte ihnen über das Himmelreich. Das war nicht das, was sie erwarteten. Sie brauchten die Heilung oder das Brot. Oder sie wollten ein Wunder sehen, das sie verwundern könnte. Aber Jesus wollte ihnen helfen, Besitzer des verborgenen Schatzes zu werden.

Betrachten wir die Verse 45 und 46.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.“

Während im vorigen Gleichnis der Mann den verborgenen Schatz unerwartet fand, suchte in diesem Gleichnis der Kaufmann aktiv gute Perlen. Schließlich fand er eine kostbare Perle. Dann ging auch er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Hier und dort hatte er gute Perlen gesucht. Seine Bemühungen wurden eines Tages mit einer Perle von unschätzbarem Wert belohnt.

Im ersten Gleichnis war der Fund mehr oder weniger durch Glück geschehen. Aber in diesem Gleichnis ist der Fund des Schatzes vom Fleiß abhängig. So wie der Kaufmann im Gleichnis nach guten Perlen suchte, sollte auch das Himmelreich aktiv gesucht werden. Schlechte Perlen können überall gefunden werden, aber gute Perlen müssen gesucht werden. Durch dieses Gleichnis ermutigt Jesus die Zuhörer wieder dazu, das Himmelreich zu suchen. Es mag sein, dass du das Himmelreich nicht leicht finden kannst. Vielleicht hast du viel versucht, Gott zu begegnen. Oder du hast bis jetzt vielleicht keine Erfahrung, mit Gott persönliche Gemeinschaft zu haben. Aber was sagt das Gleichnis zu uns? Das Himmelreich ist eine kostbare Perle, die einen unschätzbaren Wert hat. Wenn so eine Perle leicht zu finden wäre, wäre sie nicht wertvoll. Vom Kaufmann können wir die Haltung lernen, wie wir diese kostbare Perle suchen sollen. Vielen Christen, die von Gott für sein Reich mächtig gebraucht wurden, ist gemeinsam, dass sie Eifer hatten, ernsthaft Gott zu suchen. John Wesley ist ein bekannter Evangelist, der viele Christen besucht hat, um mehr vom Reich Gottes zu lernen. Er war ein fleißiger Schüler beim Lernen über das Reich Gottes. Bis er 39 Jahre alt wurde, fragte er hier und dort, wie man gerecht werden kann. Als er nach Gott suchte, begegnete Gott ihm und taufte ihn mit seinem Heiligen Geist mächtig. Dadurch wurde er ein Knecht Gottes, der vom Heiligen Geist erfüllt war. Wir können auch den Schatz suchen. Dabei haben wir Verheißungen. Matthäus 7,7 sagt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Und Lukas 11,13 lautet: „Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“

Wie viele Knechte Gottes können wir mit Eifer die Herrschaft Gottes suchen. Dann werden wir auch den unschätzbaren Schatz finden. Gott wird uns mit seiner Gabe reichlich belohnen. Wir können geistlich reich werden.

Betrachten wir noch einmal beide Gleichnisse. Welche gemeinsame Reaktion können wir finden, als sie den Schatz bzw. die kostbare Perle gefunden haben? Sie handelten sofort. Sie verkauften alles, was sie hatten, und kauften den Acker mit dem Schatz bzw. die kostbare Perle. Bei den Jüngern Jesu können wir die gleiche Reaktion beobachten, als sie von Jesus berufen wurden. Auf die Berufung Jesu hin verließen sie sofort alles und folgten ihm nach. In ihrer Reaktion können wir ihre Freude finden. Aus dieser Freude haben sie alles verlassen, womit sie sich beschäftigt hatten. Ohne Bedenken ließen sie alles zurück und folgten Jesus nach. Ihre Entscheidung war richtig. Wegen dieser Entscheidung konnten sie Jesu Jünger werden und später Apostel genannt werden. Eigentlich waren sie keine besonderen Menschen. Unter ihnen waren einige Fischer gewesen. Oder ein Zöllner, der damals von den Leuten verachtet wurde. Aber wegen ihrer Entscheidung durften sie mit Gottes Sohn eine schöne Gemeinschaft haben, während er auf dieser Welt arbeitete. Anfangs wussten sie nicht, wie wunderbar die Gemeinschaft mit Jesus sein könnte. Sie hatten keine klare Vorstellung, wie sehr Jesus sie segnen würde. Aber sie wurden von Jesus reichlich gesegnet, viel mehr als sie erwartet hatten, viel mehr, als sie es sich vorgestellt hatten. Ihre Entscheidung für die Nachfolge war richtig.

Wie Jesus von den Zuhörern erwartete, dass sie alles für das Himmelreich verkaufen sollten, verlangt er das Gleiche von uns. Die Personen im Gleichnis geben Beispiele, wie wir auf das Himmelreich reagieren sollen. Wie wertvoll ist das Himmelreich für dich? Bist du bereit, für das Himmelreich alles zu verkaufen, was du hast? Was bedeutet es für uns, alles zu verkaufen, was wir haben? Natürlich bedeutet es nicht, unsere Arbeitstelle zu kündigen, um Jesus nachzufolgen. Vielmehr bedeutet es, dass wir das Himmelreich mehr als alles in dieser Welt lieben sollen. Nichts soll uns behindern, wenn wir in dieses Reich gehen wollen. Das Himmelreich ist das Wichtigste, wonach wir zuerst trachten sollen. Jesus hat so gelehrt: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn und Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“

Jesus will uns das Beste geben. Er will uns den Schatz geben. Er will, dass wir unter der Herrschaft Gottes wohnen. Darum forderte er uns auf, für das Himmelreich alles zu verkaufen, was wir haben.

II. So wird es auch am Ende der Welt gehen (47-52)

Betrachten wir das nächste Gleichnis in den Versen 47-50.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein.“

Dieses Gleichnis schildert den Alltag von Fischern. Ein Netz wird ins Meer geworfen. Wenn aber das Netz voll ist, ziehen sie es an Land, setzen sich hin und sortieren die Fische. Im Netz sind viele verschiedene Fische. Aber nur die guten Fische werden in Körbe gesammelt, aber die schlechten werfen sie weg.

Durch dieses Gleichnis spricht Jesus über das Gericht, das am Ende der Welt geschehen wird. Bis diese Zeit kommt, können viele verschiedene Menschen in die Gemeinde kommen. Bis das Netz voll wird, will Gott viele Menschen aufnehmen. Aber beim Gericht werden nicht alle angenommen werden, sondern die Engel werden die Bösen von den Gerechten scheiden. Die Bösen werden in den Feuerofen geworfen werden und dort heulen und mit den Zähnen klappern. Das Himmelreich ist nicht für alle Menschen da, auch wenn man sich das so wünscht. Die Gemeinde ist für alle Menschen, aber das Himmelreich ist für die Gerechten vorbereitet. Warum spricht Jesus in diesem Gleichnis über das Gericht? Weil er will, dass jeder sich vorbereitet, bevor das Ende der Zeit kommt. Am Ende der Welt wird es eine klare Trennung geben: entweder gute Fische oder schlechte; entweder Böse oder Gerechte. Das Ende der Zeit wird kommen. Jesus will, dass niemand in den Feuerofen geworfen wird. Das Himmelreich hat nicht nur mit dem Segen zu tun. Wie ein Schüler nach dem Abschluss ein Zeugnis bekommt, muss jeder das Gericht Jesu bekommen. Das Bewusstsein von diesem Gericht soll unser Leben begleiten und führen. Jesus verlangt von uns, dass wir die Haltung aufbringen, für unser Leben die Verantwortung zu tragen. Bis das Ende der Zeit kommt, haben wir die Gelegenheit, unser Leben zu verwalten und uns vorzubereiten. Was willst du heute vorbereiten? Ja, wir sollen uns auf das Gericht Jesu vorbereiten. Nicht später, sondern heute.

Betrachten wir die Verse 51-52.

Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“

Hier ist der Schriftgelehrte Jesu Jünger, die das Himmelreich angenommen haben. Sie gleichen einem Hausvater, der viele Schätze hat, nicht nur Altes, sondern auch Neues. Wie dieser Hausvater war Jesus vertraut sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament. Darum legte er Gottes Wort dynamisch und lebendig, so dass viele Menschen dadurch von der Sünde frei werden konnten. Jesus hatte Hoffnung für seine Jünger, dass sie wie er durch Gottes Wort viele Menschen freimachten und bei ihnen das Leben erweckten.

III. Wegen ihres Unglaubens (53-58)

Betrachten wir die Verse 53-58.

Nachdem Jesus diese Gleichnisse erzählt hatte, verließ er die Gegend, kehrte in seinen Heimatort Nazareth zurück und sprach dort in der Synagoge. Alle staunten über ihn. Aber sie fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten? Sie wussten, dass seine Weisheit und seine Wundertaten von Gott kamen. Dennoch ignorierten sie diese Tatsache und stellten Fragen: „Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles?“ Sie ärgerten sich an ihm. Ihre Ablehnung kam von ihrem Unglauben. Jesus erklärte: „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und in seinem Hause.“ Wegen ihres Unglaubens tat er dort nicht viele Zeichen. Wo die Menschen die Umgebung des Glaubens schaffen, da will Jesus gerne viele Zeichen tun.

Wenn ein Schüler lernwillig ist, freut sich der Lehrer und erklärt ihm gerne alles. Jesus will auch, dass wir solche Bereitschaft haben, dann will er uns mehr geben und zeigen. Wenn bei uns nicht viele Zeichen geschehen, dann denken wir darüber nach, wie wir eine bessere Umgebung schaffen können. Jesus freut sich, dass wir mit dem Glauben zum Gottesdienst kommen. Er will uns viel mehr geben als wir erwarten. Dann wird unsere persönliche Beziehung zu ihm gestärkt werden.

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