Predigt: Matthäus 13,1 – 23

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Gutes Land

Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.“

(13,23)

„… so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ (Mt. 12,28) sprach Jesus in der letzten Lektion zu den Pharisäern. Mit Jesus kam das Reich Gottes. Und das Reich Gottes entfaltete seine Macht und Herrlichkeit.

Das Reich Gottes ist ein zentrales Thema im Matthäusevangelium. Es war auch das zentrale Thema unserer gesegneten Sommerkonferenz. Das Reich Gottes ist auch der Mittelpunkt im heutigen Text. Aber wer ist in der Lage das Reich Gottes zu begreifen? In der heutigen Lektion lernen wir eine Methode Jesu zur Offenbarung des Reiches Gottes kennen. Jesus gebrauchte Gleichnisse, um das Schwerbegreifliche anschaulich zu vermitteln.

Das Ziel Jesu für uns, als Zuhörer, ist, dass wir Menschen wie gutes Land sind. Denn gutes Land bringt bis zu 100-fach Frucht. Wie können wir gutes Land sein und wie kann das Reich Gottes bis zu 100-fach Frucht in uns bringen? Gott segne uns durch sein Wort.

Teil I Jesus redete in Gleichnissen (1-8)

An wen richtete Jesus das Wort und auf welche Weise lehrte er das Reich Gottes? Betrachten wir den Text. Am See versammelte sich eine große Menge um Jesus. Und Jesus setzte sich in ein Boot und redete vieles zu ihnen in Gleichnissen. Jesus hätte nicht viel reden müssen. Doch er tat es, weil er sich für die einfachen Menschen interessierte, um die sich ansonsten niemand sonderlich kümmerte.

Durch Vers 3a erfahren wir: „Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen“. Jesus hätte sich kurz fassen können, doch er widmete der Menge große Aufmerksamkeit und redete vieles zu ihnen. Dadurch kommt sein Hirtenherz zum Ausdruck.

Außerdem hätte Jesus auch eine Vorlesung halten können, wie die Dozenten an der Uni, die sich kompliziert ausdrücken und schwer zu verstehen sind. Und mit Sicherheit ist das Himmelreich um einiges komplexer und fern jeder menschlicher Vorstellungsvermögen, als wissenschaftliche Theorien. Niemand, schon gar nicht das einfache Volk, hätte Jesus verstanden. Jesus wollte aber nicht überlegen wirken, sondern die Herzen der Menschen erreichen. Jeder sollte in der Lage sein, ihn zu verstehen und das Himmelreich aufzunehmen. Also verkündete er das Reich Gottes in Form von Gleichnissen. Das ist Jesu Methode, das komplexe und abstrakte Reich Gottes zu offenbaren und anschaulich zu vermitteln. In seinen Gleichnissen gebrauchte Jesus eine bildliche Sprache mit Erfahrungen aus dem Alltagsleben. Danken wir Jesus, dass er kein gemeiner Professor ist, der die Studenten ärgern will, sondern ein gutwilliger Lehrer, der Menschen wie dich und mich erreichen möchte.

Welches Gleichnis erzählte Jesus der Menge? Betrachten wir den Text. „Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg…Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte…Einiges fiel unter die Dornen“. Jesus redet über einen Sämann. Ein Sämann, der sich unerwartet verhält. Er sät unpräzise und verschwenderisch. Er streut breitflächig auf dem Weg, auf felsigen Boden und unter die Dornen. Das war nicht gut für die Samen. Im ersten Fall kamen die Vögel und fraßen sie vom Boden. Im zweiten Fall ging der Same auf, hatte aber wegen dem felsigen Boden keine Wurzel und verwelkte und verdorrte. Und im nächsten Fall wucherten die Dornen und erstickten die Samen.

Wie ging diese sonderbare Geschichte weiter? Vers 8: „Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach“. Mit diesen Worten beendete Jesus seine Geschichte. „Hä?“, dachte sich vllt. das Volk, das bislang spektakuläre Wunder durch Jesus gewohnt war. „Das war’s also? Und deswegen bin ich so früh aufgestanden und habe den ganzen Weg hierher gemacht um zu hören, dass Samen die auf gutes Land gesät sind vielfach Früchte tragen?“ Enttäuscht von der Vorstellung standen sie wohl einer nach dem anderen auf, um sich vom Acker zu machen.

Teil II Die Geheimnisse des Himmelreichs verstehen (9-17)

Was sagte Jesus der Menge, bevor sie gingen? Betrachten wir Vers 9: „Wer Ohren hat, der höre!“ rief ihnen Jesus hinterher. „Danke, danke, wir haben alles gehört“, riefen sie vllt. beim Weggehen winkend zurück.

Die ganze Sache lief sicherlich nicht im Interesse Jesu. Mit den Worten „Wer Ohren hat, der höre!“ hat Jesus mit Sicherheit mehr gemeint als die akustische Wahrnehmung seines Gleichnisses. Wollte das Volk ihre Bedeutung gar nicht wissen? Hatten sie kein Interesse dran, wer der Sämann war, wofür die Samen standen, welche Bedeutung die verschiedenen Bodenarten hatten und wofür die Frucht stand? „Wer Ohren hat, der höre!“ rief Jesus ihnen zu. Aber wer nahm Jesu Worte zu Herzen?

Betrachten wir Vers 10: „Und die Jünger traten zu ihm und sprachen: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?“ Im laut Lk. Evang. erfahren wir, dass sie fragten was dies Gleichnis bedeute (Lk 8,9). Es war nicht die breite Masse, die zu Jesus kam. Es waren seine Jünger, die kamen und nach den Gleichnissen fragten. Ist das nicht verwunderlich? Die Jünger waren Tag und Nacht bei Jesus und hörten Jesus von morgens bis abends predigen. Sie hatten sozusagen jeden Tag Bibelkonferenz. Wir wissen, wie schwer es uns fällt, wenn wir 10 Vorträge hintereinander hören. So könnten wir auch eine gewisse Sättigung bei den Jüngern annehmen. Doch dem war nicht so. Die Jünger waren wissbegierig. Sie wollten alles genau erfahren. Jesus muss sich sehr darüber gefreut haben, denn er erreichte sein Ziel. Er ließ in ihnen Fragen aufkommen, wodurch er ihnen das Himmelreich offenbaren wollte.

Was entgegnete Jesus seinen interessierten Jüngern? Betrachten wir die Verse 11 und 12. „Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist’s gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist’s nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ Feierlich differenzierte Jesus zwischen den interessierten Jüngern und dem uninteressierten Rest. Im Gegensatz zur Masse würden die Jünger die Geheimnisse des Himmelreichs verstehen. Denn sie kamen und fragten.

Damals hatten die Menschen eine falsche Vorstellung vom Himmelreich. Das Reich Gottes stellten sie sich als irdisches messianisches Reich vor, also ein Leben in Freiheit, politischer Unabhängigkeit und materiellem Wohlstand. Das Reich Gottes in ihrer Wirklichkeit war ihnen verborgen, ein Geheimnis.

Die Jünger aber hatten Interesse. Sie hatten und würden noch mehr empfangen, nämlich Antworten, sie würden die Geheimnisse des Himmelreichs erfahren und die Fülle erlangen. So sieht nämlich das Prinzip des Reiches Gottes aus. Wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe und wer nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.

Die Jünger waren wirklich gesegnet. Sie würden die Fülle des Himmelreiches erlangen. In ihren Herzen würde das Himmelreich eintreten und sie zu einem neuen Menschen, zu einer neuen Kreatur, formen. Das Himmelreich würde ihre Trägheit vertreiben, die Langeweile verjagen, ihre Faulheit austreiben. Das Reich Gottes würde ihre Herzen zum Glühen bringen. Mit Freude und Dankbarkeit würden sie Gott anbeten und seinen Namen verkünden. Wir sehen, wie wichtig es ist, geistliches Interesse aufzubringen und nach dem Wort Jesu zu forschen. Jesus offenbare uns die wertvollen Geheimnisse seines Reiches.

Warum redete Jesus noch in Gleichnissen? Betrachten wir Verse 13-16. „Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es nicht.“ Wer kein Interesse für das Reich Gottes zeigt, sieht zwar mit seinen Augen, z.B. die Konturen des Reiches Gottes, erkennt aber nichts und hört mit seinen Ohren, z.B. die Worte des Himmelreichs, versteht sie aber nicht. Sie bleiben geistlich blind und taub und die Weissagung Jesajas erfüllt sich an ihnen. Sie werden als Menschen mit verstockten Herzen beschrieben. Als Menschen, die ihre Herzen verschließen und sich nicht bekehren wollen. Solchen Menschen kann Jesus nicht helfen, obwohl er es möchte. Ihr Zustand bereitet Jesus große Schmerzen. Das Himmelreich ist zum greifen nah, kann aber nicht in ihre Herzen gelangen.

Wie lobenswert waren hingegen die Jünger, die zu Jesus kamen und Interesse zeigten? Lesen wir Verse 16 und 17: „Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt, zu sehen, was ihr seht und haben’s nicht gesehen und zu hören, was ihr hört und haben’s nicht gehört.“ Durch diese Worte wird erst deutlich, wie gesegnet und privilegiert die Jünger Jesu waren. Äußerlich unterschieden sie sich nicht von der breiten Masse, denn auch sie verstanden anfangs nicht, was Jesus meinte. Nur ein kleines aber feines Detail machte den Unterschied, nämlich ihr geistliches Interesse. Aber in Wirklichkeit waren die Jünger die beneidenswertesten Persönlichkeiten in der Geschichte. Sie sahen, was die Propheten und Gerechte im AT gerne gesehen hätten. „Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt“ (Hebr. 11,13) Doch die Jünger Jesu konnten Jesus und das Himmelreich leibhaftig erleben. Während viele sahen und hörten aber kalt blieben, bezeugte der Jünger Johannes: „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens“ (1.Joh 1,1). Sie sahen das Leben, sie sahen das Reich Gottes, sie sahen den Messias und sie hörten was jeder gerne gehört hätte, nämlich die Worte vom ewigen Leben, die Worte des Himmelreichs.

In gleicher Weise sind auch wir selig. Auch wenn wir uns äußerlich nicht viel von dem Rest unterscheiden mögen und in den Augen der Welt nichts Besonderes sind, haben wir bei Jesus gesonderten Status. Wir sind unendlich privilegiert, weil wir Jesus kennen, das Evangelium sehen und hören und ein Leben im Reich Gottes führen können. Gott segne uns mit geistlicher Sehsucht und Interesse und schenke uns die Fülle seines Reiches.

Teil III Die Deutung des Gleichnisses (18-23)

Wie deutete Jesus das Gleichnis? Betrachten wir den Text. Eigentlich hätten alle die Ohren hatten hören sollen. Doch nur wenige kamen und wollten hören. „So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann“ sprach Jesus zu ihnen. Auch wir sind angesprochen, wenn wir uns für das Wort Jesu interessieren.

Wofür steht der Same, der auf dem Weg landet und vom Vogel gefressen wird? Vers 19 lautet: „Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist.“ Der Same ist das Wort, das Wort vom Reich Gottes, das Jesus spricht, z.B. die Predigt Jesu: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15) Der Sämann ist demnach Jesus selbst oder Gott, von dem das Wort stammt. Und die verschiedenen Bodenarten sind Menschenherzen oder die Haltung der Menschen dem Wort gegenüber.

Welche Menschengruppe repräsentiert der Weg? Der Same prallt auf den Weg auf, der Weg umschließt den Samen nicht. Der Same liegt auf dem Präsentierteller und ist ein gefundenes Fressen. (Bild 1)

Wie reagierten solche Menschen auf die Predigt Jesu: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“? Menschen, wie der Weg, hörten das Wort, hielten es aber nicht fest. Es prallte auf ihre Herzen, wurde aber nicht umschlossen. Sie interessierten sich nicht für das Wort vom Reich, sie kümmerten sich nicht darum, sie verstanden ihre Bedeutung nicht und wollen auch nicht verstehen. Das Wort blieb fruchtlos. Das Reich Gottes berührt ihre Herzen nicht.

Wir kennen solche Menschen zuhauf. Es gibt viele, die wir zum BS einladen. Doch unsere Einladung prallt an ihnen ab. Wir zitieren das Wort Gottes, doch es stößt auf taube Ohren. Und selbst wenn sie die Einladung zum BS annehmen, sind sie hernach so wie zuvor, als hätten sie das Wort nie gehört. Wie schade, wenn Menschen sich überhaupt nicht um das Wort scheren und es fruchtlos verlieren.

Welche Menschen gleichen dem felsigen Boden? Der Fels ist mit einer dünnen Erdschicht bedeckt, deshalb wird der Same anfangs aufgenommen und es geht sogar auf und wächst. Vers 20 lautet: „Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt“.

Wie reagierten solche Menschen auf die Predigt Jesu: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium?“ Menschen, die wie felsiger Boden waren, sagten womöglich „Halleluja, Amen“, ich will für alle meine Sünden Buße tun und ich will an alles glauben was von Jesus kommt. Doch ihre Erdschicht war nicht tief. Schon bald stieß der Same auf den felsigen Grund. Vers 21 lautet: „aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab.“ Pflanzen ohne tiefe Wurzel fallen der Witterung zum Opfer. Bei großer Hitze verwelken sie, bei heftigem Wind knicken sie um und bei starkem Regen werden sie weggespült. (Bilder 2 und 3) So reagierten Menschen mit felsigen Herzensböden je nach der äußeren Lage auf das Wort Jesu.

Kennt ihr solche Menschen? Ja, ganz sicher, nämlich aus eigener Erfahrung, nicht wahr? Wir empfangen ein Wort und es ist als ob sich die ganze Welt für uns verändert. Wir wollen aus tiefstem Herzen Buße tun. Wir treffen eine Glaubensentscheidung für immer. Und wir nehmen uns vor unter allen Umständen und mit Märtyrergeist aus Glauben zu leben. Doch 1 oder 2 Wochen später trifft der Same auf den felsigen Boden. Wir scheitern, obwohl alles so klar war. Wir sind am Boden zerstört. Dann ist es alles andere als selbstverständlich ganz nach dem Evangelium zu leben, wenn bspw. Bedrängnisse oder Verfolgung von Seiten der Familie, Freunde oder Kollegen aufkommen. Warum bist du sonntags beim Gottesdienst und nicht bei uns. Warum bist du so unkollegial und schließt dich uns nicht an, wenn wir feiern gehen. Wenn wir nachgeben, verdorrt und verwelkt der Same des Reiches Gottes in uns, ohne Frucht zu bringen.

Was ist mit den Menschen, deren Boden sich unter den Dornen befindet? Betrachten wir Vers 22: „Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort und er bringt keine Frucht.“ (Bild 4) Wie gingen solche Menschen mit der Aufforderung Jesu, Buße zu tun und an das Evangelium zu glauben, um? Auch diese Menschen empfingen zunächst das Wort Jesu und fingen an danach zu leben. Doch in ihren Herzen war nicht nur das Wort Jesu gesät, sondern viele Dornen. Die vielen Dornen repräsentierten ihre vielen Sorgen und die Gier nach betrügerischem Reichtum. Doch im Laufe der Zeit wucherten die Dornen und wurden stärker. Von unten her raubten sie dem Samen des Evangeliums die Nährstoffe und von oben ließen sie kein Licht auf die junge Pflanze kommen. Das Wort Jesu wurde im Anfangsstadium erstickt. Diese Menschen wurden von ihren Sorgen um die alltäglichen Dinge des Lebens, um ihr Einkommen und ihr tägliches Brot überschattet. Sie verließen Jesus bald und brachten auch keine Früchte.

Es ist schade und gefährlich zugleich, wenn wir unser Herz nicht ganz und gar für das Evangelium Jesu zur Verfügung stellen können, sondern geteilten Herzens sind. Jesu Wort und Sorgen der Welt können nicht koexistieren. Die Sorgen wachsen und der Glaube schrumpft. Das Himmelreich findet keinen Raum, um in uns zu gedeihen.

Wofür steht schließlich das gute Land? Lesen wir Vers 23: „Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.“ Glücklicherweise gab es auch Menschen, die wie gutes Land waren. Das gute Land ist ideal für die Samen. Es ist bereitet worden, wurde gepflügt, gedüngt und bewässert. (Bild 5) Er nimmt die Samen sogleich auf und ist ungeteilt. Die Samen sind geschützt und können wachsen, nach oben und nach unten hin. Die Pflanze hat sicheren Halt, ist vor Sonne, Wind und Wetter geschützt und gedeiht und bringt viele Früchte, hundertfach, sechzigfach und dreißigfach. Das sind hohe Ertragsraten. Sie liegen zwischen 3.000, 6.000 und sogar 10.000%. Der Sämann ist sehr glücklich darüber. (Bilder 6-12)

Wer waren Menschen mit guten Herzensböden und wie gingen sie mit dem Wort Jesu um? Ein Beispiel liefern uns die Jünger selbst. Sie sahen Jesus und sie hörten sein Wort: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“ Sie empfingen diese Worte und behielten sie in sich. Und weil sie das Wort in sich behielten und Jesus allein nachfolgten konnten die Samen des Evangeliums in ihren Herzen gedeihen. Und weil das Tragen der Früchte nicht von heute auf morgen geschieht, sondern mehrere Monate oder nicht selten mehrere Jahre dauert, wuchs der Same des Evangeliums immer mehr und mehr und entfaltete zunehmend seine Pracht. Das Reich Gottes kam in ihre Herzen und breitete sich immer mehr aus, bis alle Ecken und Enden ihrer Herzen mit dem Reich Gottes erfüllt waren. Und schließlich trugen sie Früchte. Einige hundertfach, einige sechzigfach und einige dreißigfach.

Was siehst du, wenn du in dein Herz schaust? In welcher Lage befindet sich dein Land? Nicht immer ist unser Herz so wie wir es gerne hätten. Liegt es offen, wie ein Weg? Ist es felsig und schwer zu durchdringen oder wuchern Sorgenwurzeln und ersticken alles? Wie kann unser Herz zum guten Land werden? Gutes Land zu werden ist kein Ding der Unmöglichkeit. Die landwirtschaftlich begabten unter uns oder diejenigen die einen grünen Daumen haben wissen sofort was zu tun ist. Man muss die Ärmel hochkrempeln und sich an die Arbeit machen. Und genau das müssen wir auch mit unserer Herzenshaltung gegenüber dem Wort Jesu tun. Wenn wir sagen: diesen Text habe ich schon oft gelesen und brauche es nicht noch mal zu hören, dann sind wir wie der Weg. Bin ich wie ein Weg, muss ich zum Knüppel greifen und den bösen Vogel, den Satan, vertreiben. Dann muss ich schauen, dass das Wort nicht ungeschützt herumliegt. Ich muss alles Notwendige unternehmen, um das Wort im Herzen zu behalten. Gott segne unser beharrliches Gebet und Wortlesen, Auswendiglernen von Versen und das Aufsagen im Alltag.

Bin ich getrieben von der Situation und anfällig für äußere Bedrängnisse und Verfolgungen, dann habe ich ein Herz aus Fels. Bin ich wie felsiger Boden, dann muss ich die Spitzhacke nehmen und mich ans Werk machen. Bete für dein Herz und deine Haltung, damit der felsige Grund aufgebrochen wird und Raum für tiefe Wurzel schafft.

Bist du morgens nach dem Aufstehen bis abends vor dem Schlafengehen mit allerlei Sorgen geplagt, dann hast du Dornen im Herzen. Und wenn wir viele Dornen im Herzen haben, dann müssen wir hingehen und sie herausreißen. Gott segne uns reichlich dabei, unsere Herzensböden zu bearbeiten und zu kultivieren, damit wir gutes Land sind und die beste Umgebung für sein Wort bilden. Dann wird Jesu Wort vom Reich in uns wachsen und viele Früchte hervorbringen.

Wie sehen die Früchte des Himmelreichs konkret aus? Wir wollen uns zum Schluss das Bsp. von Apostel Petrus vor Augen führen. Er ist ein 0815-Fischer gewesen, als Jesus ihn berufen hat. Als er aber das Reich Gottes im Herzen empfing, brachte es viele Früchte. Er wurde zu einer königlichen Persönlichkeit verändert, er bewies Mut und Hingabe, war voller Barmherzigkeit, er wurde eine heilige und ehrenhafte Person und ein Segen für Tausende Menschen in der ersten Gemeinde und für Unzählige über seinen Heimgang hinaus. Er wurde zu einem Mann, der sich die Charaktereigenschaften Gottes aneignete. Wie schön, wie prächtig und fruchtbar ist das Werk des Reiches Gottes. Möge es unsere Herzen mit Macht und Herrlichkeit einnehmen und hundertfach Früchte tragen.

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