Sagt, was ihr hört und seht
„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht.“
(11,4)
Im letzten Kapitel haben wir erfahren, wie Jesus seine Jünger als Apostel berufen und ausgesandt hat. Die Jünger sollten hingehen und den verlorenen Schafen das Evangelium predigen. Dabei sollten sie trotz vielfältiger Leiden und Verfolgungen aus Glauben an die Worte Jesu leben.
Heute erfahren wir, was Jesus nach diesem Missionseinsatz der Apostel unternommen hat. Jesus fuhr fort, das Evangelium zu predigen. Und Jesus half dem Täufer Johannes, indem er seine wichtige Frage beantwortete. Jesu Antwort ist sehr wertvoll, nicht nur für den Täufer, sondern auch für uns. Möge Gott uns dabei helfen, durch die Antwort Jesu unsere Glaubensbasis zu erneuern und eine neue Grundlage des Glaubens zu erlangen. Möge Jesus uns darüber hinaus helfen, sein Wort von ganzem Herzen anzunehmen und Bürger und Mitarbeiter des Himmelreichs zu sein.
Teil I „Bist du es, der da kommen soll?“ (1-6)
Was tat Jesus nach der Berufung und dem Missionseinsatz seiner Jünger? Betrachten wir den Text. Nach wie vor setzte Jesus seine Mission fort. Jesus hörte nicht auf, unter den Menschen zu wirken. Er lehrte in den umliegenden Städten und predigte das Evangelium.
Wer meldete sich zu Wort, als er von der Wirksamkeit Jesu erfuhr? Betrachten wir Vers 2: „Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen“. Es war Johannes der Täufer, indem etwas vorging. Wir erfahren, dass er sich im Gefängnis befand. Durch andere Textabschnitte wissen wir, dass er den König wegen seiner unmoralischen Lebensweise getadelt und als Folge dessen unschuldig ins Gefängnis geworfen worden war. Man vermutet, dass er die vergangenen 1,5 Jahre hinter Gitter verbracht hatte.
Welche Frage brodelte in seinem Herzen und welches Anliegen bewegte ihn dazu, seine Jünger stellvertretend zu Jesus zu senden? Im Vers 3 lesen wir: „Bist du es, der da kommen soll oder sollen wir auf einen andern warten?“
Hinsichtlich seiner Frage wollen wir uns Gedanken über 2 Punkte machen:
1) Was zeigt seine Frage über die Verfassung des Täufers
2) Wie bedeutend war die Antwort dieser Frage für ihn.
Zunächst zu Frage 1, was erfahren wir über seine Verfassung? Lassen wir revue passieren, was wir über den Täufer bereits erfahren haben. Er hatte Jesus als den Christus verkündet, noch bevor die Welt von ihm Notiz genommen hatte. Er war es gewesen, der den Israeliten gepredigt hatte: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ (Mt. 3,2), um dem Herrn den Weg zu bereiten. Er war es, der Jesus eigenhändig getauft und erfahren hatte, wie sich der Himmel öffnete, der Geist auf Jesus herabkam und die Stimme Gottes sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ (Mt. 3,17) Es bestand kein Zweifel, dass Jesus der verheißene Christus war. Wirklich nicht. Alle Zeichen sprachen eine klare Sprache. Dennoch fragte sich der Täufer, ob Jesus der Richtige war.
Warum wurde sein Herz von Zweifeln heimgesucht? Sicherlich mag sein langer Gefängnisaufenthalt mit allen Unannehmlichkeiten eine Rolle gespielt haben. Der Täufer hatte Wahrheit und Gerechtigkeit gepredigt. Die meisten Menschen hatten Buße getan und hatten sich taufen lassen. Doch der König tat keine Buße. Er ließ Johannes festnehmen. Johannes hatte Wahrheit und Gerechtigkeit gepredigt, doch hatte Hass und Verfolgung geerntet. „Herr, wie lange lässt du diese Ungerechtigkeit zu? Wie lange muss ich schuldlos leiden, während die Sünder nach ihrem Gutdünken leben können? Wo ist das Himmelreich, das nahe herbeigekommen ist?“ Der Täufer war sicherlich verwirrt. Seine Erwartungen hatten sich nicht erfüllt. Er geriet in Zweifel. Die Geschichte zeigt, dass selbst respektable und vorbildhafte Menschen des Glaubens nicht vor Zweifel und Schwächephasen gefeit sind. Selbst große Männer und Frauen des Glaubens können ins Wanken geraten.
Wir wollen uns nun der zweiten Frage widmen. Wie bedeutend war diese Angelegenheit für den Täufer? Wenn wir die Bibel lesen erfahren wir, dass sich die Daseinsbedeutung des Johannes direkt von Jesus ableitet. Ohne Jesus hatte Johannes Leben keine Bedeutung. Durch Jesus erlangte sein Leben dafür große Besonderheit. Denn unter allen Menschen war er von Gott auserkoren, der Wegbereiter des Herrn zu sein. Und Johannes verstand seine Aufgabe meisterlich auszuführen. Er gab sein Leben für seine Mission hin. Er wurde immer kleiner, wobei Jesus immer mehr verherrlicht (magnifiziert) wurde.
Johannes hatte alles für Jesus hingegeben. Er lebte in der Wüste, war ausgesondert, in seiner Lebensweise, seinem Kleidungsstiel und in seinen Essgewohnheiten. Schließlich war er im Gefängnis gelandet. Er hatte alles gegeben. Doch das Ergebnis seiner Hingabe entsprach nicht ganz seinen Vorstellungen. Warum tadelte Jesus nicht auch den König, warum nicht den Kaiser und die Hohenpriester und Schriftgelehrten? Warum gab es noch Ungerechtigkeit im Lande? Wo war das messianische Reich? Hatte Johannes umsonst gewirkt? Gehörte er, um es mit den Worten von Apostel Paulus auszudrücken, zu den Elendsten unter allen Menschen (1.Kor 15,19)? Wer war Johannes nun, ein Gesegneter oder ein Verfluchter? Wer kann sich vorstellen, wie groß die Zerrissenheit in seinem Herzen sein mochte? Ein Herz voller Ungewissheit und Schmerzen. Dieser Zustand ist kaum auszuhalten. Johannes brauchte wirklich Jesu Hilfe.
Welchen erstrebenswerten Punkt können wir dennoch vom Täufer lernen? Trotz seiner Zweifel schlussfolgerte er nicht voreilig. Viele Glaubensgenossen wollen nichts wissen und verschließen sich jeglicher Hilfe, wenn sie eine Glaubenskrise durchlaufen. Diese Abkapselung vom Wort Jesu kann sich als gefährlich erweisen. Doch Johannes ließ sich nicht von eigenen Gedanken verleiten, sondern suchte proaktiv die Hilfe Jesu. In dieser Hinsicht ist er uns Vorbild. Möge auch wir mit allen unseren Herzensanliegen und allem was uns quält zu Jesus kommen.
Wie hat Jesus auf diese wichtige Frage geantwortet? Lesen wir dazu die Verse 4-5: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt.“ Jesus gab keine direkte ja oder nein Antwort. Vielmehr wies Jesus die Jünger des Johannes auf die Meilensteine seiner Wirksamkeit hin. „Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt“. Diese Fakten der Wirksamkeit Jesu sprachen eine eindeutige Sprache. Denn im AT wurde über das zukünftige Heilswerk Gottes prophezeit: „Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch und die Zunge der Stummen wird frohlocken.“ (Jes 35,5.6) Jesus tat Wunder, die von Gott selbst vorhergesagt waren. Seine Werke standen mit der heiligen Schrift im Einklang. Jesus ist glaubwürdig und bewiesenermaßen der verheißene Messias.
Jesus hatte sich als Messias offenbart. Was lehrt Jesus über den Umgang mit ihm, als den Messias? Vers 6 lautet: „und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ „Ärgern“ kann auch mit Stolpern übersetzt werden. Der Weg der Nachfolge Jesu ist sehr lang und viele Hindernisse erwarten uns, bevor wir das Ziel erreicht haben. Vielfältige Versuchungen lauern auf dem Weg und bringen uns zum stolpern. Jugendliche können leicht durch die Lebensweise ihrer Freunde ins Stolpern geraten. Die Freunde machen viele coole Dinge und schon lockt die Welt mit ihren Versuchungen. In solchen Phasen müssen wir das Wort unseres Herrn beherzigen, der sagt, dass Sünde uns nicht glücklich macht sondern zum Abfall verführt. Wir benötigen eine weite Sicht, die bis in die Ewigkeit reicht, um solche Versuchungen zu überwinden.
Als Student könnte man ins Straucheln geraten, wenn man auf die vielseitigen Karrieremöglichkeiten schaut und sein Leben völlig seiner Ausbildung widmet. Doch wir müssen auf Jesus schauen, der uns lehrt, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. In jeder Lebenslage lauern unzählige Stolpersteine auf uns. Lasst uns an Jesus festhalten und an sein Wort, um alle Hindernisse zu überwinden und ungeschadet ans Ziel zu gelangen. Gott segne jeden von uns auf dem Weg der Nachfolge, bis hin zur letzten Etappe.
Durch diese Verse haben wir Jesu Hilfe für den Täufer Johannes kennen gelernt. Dabei fällt auf, dass die Botschaft Jesu zumindest inhaltlich nicht neu für Johannes war. Er hatte bereits von den Wundern gehört. Wenn nicht der Inhalt, so war doch zumindest die Denkweise, die Jesus ihm dadurch vermittelte, neu. Johannes sollte Gottes Willen nicht am persönlichen Wohlergehen ableiten. Dazu neigen wir nämlich allzu sehr. Wenn sich unsere Wünsche nicht erfüllen, zweifeln wir am Willen Gottes. Es fällt uns schwer, an unserer Berufung festzuhalten, wenn sich unsere Anliegen nicht erfüllen. Wir neigen dazu umzuinterpretieren und neuzudefinieren, was Gottes Wille für mich sein könnte. Doch Jesus lehrt, nicht situationsgetrieben zu sein. Nicht unsere Lage soll uns steuern, sondern Jesu Werke. Er hat geheilt und ausgetrieben. Am allerwichtigsten ist für uns, dass er gestorben und auferstanden ist. Das sind die zentralen Punkte des Werkes Jesu Christi. Auf diese Fakten soll unser Glaube gegründet sein. Auf diese unerschütterlichen Fakten der Heilsgeschichte sollen wir unser Glaubensleben aufbauen.
Deswegen sind wir beim Studium des Wortes bemüht, uns auf die biblischen Fakten zu besinnen, auch wenn wir die Bibel gut kennen. Möge Gott unser Studium seines Wortes reichlich segnen, bis das Wort in unser Herz aufgeht und gedeiht. Möge Jesus unser Herz somit vor Erschütterungen bewahren. Er stärke unseren Glauben, täglich, durch die Fakten seiner Heilsgeschichte.
Teil II „Wolltet ihr einen Propheten sehen?“ (7-15)
Auf welche Art und Weise verteidigte und bezeugte Jesus den Täufer Johannes? Betrachten wir Verse 7 und 8: „Als sie fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk von Johannes zu reden: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her weht? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige.“ In Massen war das Volk zu Johannes geströmt. Aber warum? Sie waren sicherlich nicht in die Wüste gegangen um einen bedeutungslosen Rohrhalm zu sehen. Johannes war kein wetterwendiger Typ. Auch kein vornehmer Herr, der sich fein anzog und in guten Kreisen verkehrte. So jemanden konnten sie in der Wüste nicht finden, sondern in den Königshäusern. Jesus fragte sie weiter: „Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll“. Propheten hatten die höchste Stellung im AT. Sie dienten als Gottes Sprachrohr und waren die einzigen, die sogar den Königen Befehle erteilen konnten. Jesus bewertet Johannes sogar höher als einen Propheten. Denn Johannes war nicht nur ein Prophet, sondern der Wegbereiter des Herrn. Er hatte bis dato die aller wichtigste Aufgabe, die einem Menschen im AT anvertraut werden konnte, nämlich den Weg des Herrn zu bereiten. Im Vers 11a bezeugt Jesus: „Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer“.
Trotz seiner aktuellen Schwächephase bezeichnete Jesus den Täufer als den größten Menschen des AT. Jesus bezeichnet ihn im Vers 14 sogar als Elia, der laut der Prophezeiung vor dem Messias erscheinen sollte.
Doch was geschah, nachdem Johannes Mission als letzter und zugleich größter Knecht des AT beendet war? Betrachten wir Verse 11b-13: „der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er. Aber von den Tagen des Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt und die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis hin zu Johannes“.
Jesus leitete eine neue Ära ein. Die alte Zeit endete mit Johannes dem Täufer. Mit Jesus bricht die Zeit des Himmelreichs an. Mit Jesus können alle Arten von Menschen jetzt schon ein Leben im Himmelreich führen. Und der Kleinste im Himmelreich ist größer als Johannes. Wer sind wohl diese Kleinsten im Himmelreich und was haben sie mit dem Himmelreich gemacht? Wenn wir die Evangelien lesen, erfahren wir, dass Jesus alle Arten von Menschen ins Himmelreich eingeladen hat. Doch wenige von den Vornehmen und Gutbürgerlichen nahmen Jesu Einladung an. Für sie waren viele Plätze im Himmelreich vorreserviert, doch nicht in Anspruch genommen. Aber nicht alle reagierten so kühl. Seit den Tagen des Johannes litt das Himmelreich Gewalt, weil es von den Gewalttätigen an sich gerissen wurde. Denn während die Einladung Jesu die meisten eher kalt ließ, rissen sich viele Nichtprädestinierte um die freigelassenen Plätze im Himmelreich. Jesus lud nämlich jeden ein, auch die Sünder, also Prostituierte und Zöller, Menschen also die am aller meisten verhasst waren. Jesus verstieß auch keine Ehebrecher oder Unreine. Und diese Leute brauchten keine Extraeinladung. Man musste sie nicht zweimal einladen. Sie kamen förmlich angerannt, fielen mit der Tür ins Haus und rissen alles an sich. So füllte sich das Himmelreich langsam aber sicher mit Menschen, die keiner auch nur ansehen wollte. Für fromme Juden war dieser Gedanke einfach nur abartig, eine Vergewaltigung des Himmelreichs. Doch durch die Gnade Jesu war gerade dieser „Abschaum“ der Gesellschaft Bürgerinnen und Bürger des Himmelreichs geworden. Und Jesus bezeichnete den geringsten unter ihnen als größer als Johannes dem Täufer! Denn Johannes war im AT-Sinne ein Knecht Gottes, wenn auch der größte. Doch dieser Haufen gewalttätiger „Himmelreich-Ansichreißer“ war durch die unfassbare Gnade Jesu zu „Kindern Gottes“ geworden! Johannes durfte Gott nicht einmal beim Namen nennen doch diese Sünder und Zöller, die dem Himmelreich angehörten, durften Gott „lieber Vater“ nennen.
Wir sehen, welches Privileg und welchen Stellenwert Jesu Jünger als Bürger des Himmelreiches haben!
Wir können uns unendlich glücklich schätzen und es ist überaus beruhigend, dass das Himmelreich keine beschränkten Kapazitäten aufweist und offen für jedermann und jederfrau ist. Auf diese Weise müssen wir uns nicht allzu barbarisch verhalten, um aufgenommen zu werden. Lasst uns auch weiterhin dafür beten und dafür wirken, damit viele Verlorene aus Heidelberg wie wir und mit uns den Weg ins Himmelreich finden mögen. Jesus schenke uns dadurch vollkommene Freude.
Teil III „Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen?“ (16-19)
Johannes als letzter und höchster Vertreter des AT und Jesus als Initiator des NT waren nacheinander aufgetreten und hatten zum Volk gepredigt. Johannes hatte das Volk auf die neue Zeit mit Jesus vorbereitet und mit Jesus war das Himmelreich vollmächtig herabgekommen. Doch welche Beanstandung richtete Jesus an das Volk?
Betrachten wir Vers 16: „Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen?“ Das Volk war in seiner Haltung so sonderbar, dass es Jesus redlich schwer fiel, einen passenden Vergleich zu finden. Jesus vergleicht Johannes und sich selbst mit Kindern, die auf dem Markt sitzen und aufspielen, doch niemand wollte zu ihrer Musik tanzen. Und als sie Klagelieder gesungen haben, wollte niemand weinen. Das Volk hatte einfach nicht reagiert. Obwohl eine neue Zeit angebrochen war und viele ehemals „Unbefugte“ das Himmelreich an sich gerissen hatten, erwies sich die breite Masse als blind, taub und stumm für die NT-Sensation. Und das waren sie auch. Sie waren geistlich blind, taub und stumm.
Ihre Reaktion bewirkte bei Jesus tiefe Bestürzung. Dadurch erkennen wir, wie fatal es aus Jesu Sicht ist, wenn uns das Evangelium kalt lässt, wenn wir das Evangelium etwa gewohnheitsmäßig betrachten ohne es zu Herzen zu nehmen. Lasst uns unser Herz für den Willen Jesu sensibilisieren, lasst uns geistlichen Wunsch und Willen aufbringen und bezogen auf das Wort Jesu reaktionsfähig sein. Das ist unserem Herrn sehr wichtig.
Jesus fuhr mit seiner Klage fort: „Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er ist besessen. Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden aus ihren Werken.“ Dem Volk konnte man es nie recht machen. Johannes wurde als besessen bezeichnet, weil er enthaltsam lebte und Jesus als Fresser und Säufer, weil er aß und trank und Gemeinschaft mit den Zöllnern und Sündern hatte. Mit ihrer Verachtung dem Werk Gottes gegenüber schoss sich das Volk selbst ins Abseits. Mit ihrer Ignoranz und Ablehnung offenbarten sie ihre Wahrheits-Phobie.
Jesus aber bekräftigt und bestätigt das göttliche Werk, ausgeführt durch Johannes und durch sich selbst: „Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden aus ihren Werken.“
Persönlich lerne ich, einen festen Standpunkt des Glaubens zu haben, um nicht wie ein schwankendes Rohr im Wind zu sein. Ich möchte meine Glaubensbasis im Evangelium Jesu Christi haben und alle Turbulenzen des Lebens standhaft durchschreiten. Möge Gott in dieser Hinsicht mein persönliches Bibelstudium segnen und mich mit seiner Herrlichkeit erfüllen.
Des Weiteren bete ich, damit ich mich in keiner Weise an Jesus ärgere. Möge er mir Kraft auf dem Weg der Nachfolge schenken, damit ich laufen und wandeln kann ohne matt und müde zu werden und siegreich ans Ziele komme, ohne zu stolpern und zu fallen.
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