Die Aussendung der zwölf Apostel
„Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“
(1)
Ein Kapitel zuvor haben wir erfahren, wie Jesus die ganze Gegend bereiste, um das Evangelium vom Reich zu predigen und wie er dabei alle Krankheiten und Gebrechen geheilt hat. Welches Problembewusstsein ging dem Evangeliumswerk Jesu voraus? Jesus handelte so, weil ihn der Anblick der Menschen von Herzen jammerte. Sie waren verschmachtet wie Schafe ohne Hirten. Jesus sah in ihnen eine große Ernte, die eingefahren werden sollte. Die Ernte war groß, doch wenig waren die Arbeiter.
Heute betrachten wir die Einsetzung der Jünger als Apostel und ihre Aussendung. Die Jünger sollten im evangelistischen Leben Jesu nicht nur Mitläufer sein, sondern sich als Erntearbeiter beteiligen. Als Erntearbeiter sollten sie zu aller erst und grundlegend das Herzensanliegen Jesu teilen und im Evangeliumswerk aktiv sein. Möge Jesus uns durch dieses spezifische Ereignis im heutigen Text 1) sein Herzensanliegen vermitteln und 2) eine Lebensweise, die Jesu Lebensweise entspricht, damit kein gewaltige Unterschied herrscht, zwischen Jesus, dem Herrn und uns, seinen Jüngern. Möge Jesus uns durch sein Evangelium helfen, Fortschritte zu tun, damit wir mit ihm untrennbar vereint sind.
Teil I Berufung und Macht (1-4)
Was gab Jesus seinen Jüngern, bevor er sie als Apostel aussandte? Betrachten wir Vers 1: „Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“
Jesus wollte seine Jünger als Segen für andere Menschen gebrauchen. Doch er sandte sie nicht machtlos aus. Er gab Ihnen die göttliche Macht, über die unreinen Geister, sie auszutreiben und die Macht, alle Krankheiten und Gebrechen zu heilen.
Die seelische Errettung der Menschen sowie Hilfe durch Heilung und Austreibung gingen bei Jesus Hand in Hand. Wo immer Jesus war, predigte er das Reich Gottes und kümmerte sich um die Kranken, Besessenen und Hilfsbedürftigen. Die Jünger sollten Jesu Beispiel folgen und tun, was sie an ihrem Herrn gesehen hatten.
Warum gab Jesus seinen Jüngern diese Anweisung? Im Kapitel 9 lesen wir: „Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“ (Mt. 9,36) Und im Vers 6 lesen wir: „sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“ Der Anblick der hirtenlosen und verlorenen Schafe ließ Jesus keine Ruhe. Dieser Anblick bereitete große Schmerzen im Herzen Jesu. Sein Herz war bewegt und konnte nicht ruhig bleiben. Und das nicht weil er selbst ein Problem hatte oder seine Familienangehörige, Freunde oder Jünger. Jesus hatte ein jammerndes Herz für die Menschen, die ihn überhaupt nicht kannten. Diesen geistlich Verlorenen wollte er mit allen Mitteln helfen. Dazu war er vom Vater gesandt und in die Welt gekommen, die Verlorenen selig zu machen. Er war bereit, alles hinzugeben, um die Verlorenen heimzurufen. Und wir wissen, dass er tatsächlich auch alles hingegeben hat. Er ging für sie zum Kreuz.
Da war Jesus nun und rief seine Jünger. Jesus hatte ein Herzensanliegen, das in ihm brannte. Mit dieser Glut im Herzen rief er seine Jünger. Er rief sie alle, jeden einzelnen von ihnen. Ihre Namen sind aufgelistet: „Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.“ Jesus rief sie alle. Die Charismatischen (wie Petrus), die Ruhigen (wie Andreas), die Temperamentvollen (wie Jakobus), die Rationalen (wie Philippus), den Volksverräter (Matthäus), den Zweifler (Thomas) und sogar den Verräter (Judas). Die dutzend Jünger sahen bunt zusammengewürfelt aus. Einige waren Fischer, einer Zöllner, einer Zelot. Sie waren beim besten Willen keine homogene Gruppe. Unterschiedliche Charaktere, Herkünfte und Berufe machten die Jüngertruppe aus. Und wir wissen, dass sie viele Makel und Schwächen hatten. Doch Jesus machte keinen Unterschied. Er rief sie alle und zwar so wie sie waren.
Durch diese ersten Verse sind wir Zeugen eines spezifischen Ereignisses in der Bibel geworden. Jesus gab seinen Jüngern die Vollmacht über unreine Geister und Krankheiten. Dennoch können wir wichtiges für unser Glaubensleben ableiten, da auch wir Jesu Jünger sind. 1) Wir sollen Jesu jammerndes Herz verstehen und sein Herzensanliegen teilen. Als Jünger Jesu sollen wir nicht nur bewegten Herzens sein, wenn es um uns geht oder um unsere Angehörigen. Mit seinem jammernden Hirtenherzen war Jesus bereit, alles hinzugeben, um ein Segen für die verlorenen Menschen zu sein. Dieses Anliegen sollen wir mit unserem Herrn teilen. Möge Jesus uns sein Herz schenken, das, über alle persönlichen Grenzen hinaus, für die Errettung anderer schlägt.
2) Wir sollen Jesus nachahmen. Dazu sind wir berufen, ein Segen für andere zu sein, wie unser Herr Jesus Segen für andere ist. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Kann ich ein Segen für andere sein? Bin ich nicht zu… oder zu… oder zu…? Habe ich nicht zu wenig… oder zu wenig …oder zu wenig…? Jesus weiß was uns erwartet und welche Hilfe die Menschen benötigen. Und Jesus wird uns befähigen, den Menschen auf bestmögliche Weise zu helfen. Das wichtigste ist, dass wir trotz unserer Unvollkommenheit bei Jesus bleiben und seinem Wort folgen. Er wird uns mit dem heiligen Geist erfüllen und für die Genesung der hauptsächlich geistlich Kranken gebrauchen.
Beten wir, damit diese 2 Punkte, Jesu Herz zu teilen und uns für sein Werk gebrauchen zu lassen, in die tiefsten Tiefen unseres Herzens gelangen. Mögen wir somit völlig eins sein mit Jesus, unserem Herrn und wahrhaft seine Jünger.
Teil II Die Aussendung der Apostel (5-15)
Erstens, Evangelium und Heilung (5-8a)
Was tat Jesus mit den Aposteln, nachdem er sie gerufen und ihnen Macht gegeben hatte? Betrachten wir Verse 5 und 6: „Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“
Jesus sandte seine Jünger aus. Warum sollten sie weder zu den Heiden noch zu den Samaritern gehen? Die Jünger sollten gezielt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gehen und ihnen das Evangelium predigen. Diese Vorgehensweise ist Gottes Methode, die Welt zu erreichen. Gott wählte ein Volk, Israel, aus um sie als Segen für alle Völker zu gebrauchen. Diese Methode Gottes erfahren wir in der gesamten Bibel. Und wenn wir auf die vergangene Geschichte zurück blicken, erkennen wir, dass sich Gottes Weg bewährt hat. Das Evangelium hat sich aus dem Hause Israel über ganz Judäa und Samarien, bis an das Ende der Erde ausgebreitet. Gottes weiser Plan ist für unzählige Menschen aus hunderten von Völkern zum Segen geworden, auch für uns.
Betrachten wir nochmals Vers 6. Wie bezeichnete Jesus das Missionsfeld der Apostel? Jesus gebraucht die Worte: verlorene Schafe. Diese Menschen unterschieden sich vom bisherigen Volk, das die Gegenwart Jesu in großer Masse gesucht hatte. Diese Menschen waren wie verloren gegangene Schafe, die den Weg zu Jesus nicht von allein fanden. Sie mussten gesucht, gefunden und zusammenführt werden. Dadurch sehen wir, dass Jesus das ganze Volk im Herzen hatte, nicht nur diejenigen, die von sich aus kamen. Seine Jünger sollten gehen und die verlorenen Menschen suchen und sie ausfindig machen.
Was sollten die Apostel tun, nachdem sie die verlorenen Schafe gesucht und gefunden hatten? Lesen wir Vers 7: „Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Diese Botschaft hören wir nicht zum ersten Mal im Matthäusevangelium. Johannes der Täufer hielt sie, als Ankündigung für das Kommen des Messias. Jesus selbst hielt sie als Eröffnungsbotschaft für sein neuangebrochenes messianisches Werk. Nun sollten die Apostel diese Botschaft zu den verlorenen Schafen hinaustragen. Sie sollten hingehen und sie finden, sammeln und nachhause in den Stall, zum guten Hirten, führen. Diese Botschaft war für die verlorenen Schafe die Rettung: „Alle die ihr verloren seid, kommt, denn nun seid ihr endlich gefunden. Ihr hattet euch verirrt und zerstreut, doch nun könnt ihr endlich heim. Ihr könnt in das Reich. Denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“
Diese heilsame Botschaft haben auch wir persönlich erfahren. Ohne Jesus waren wir zerstreut und verloren. Orientierungslos wanderten wir durch die Welt und hatten keine Hoffnung auf die Auferstehung in das Himmelreich. Doch das Evangelium führte uns zu Jesus und wir fanden unsere wahre Heimat. Wir wurden eingeladen, einzutreten in das himmlische Reich unseres Herrn.
Es steht außer Frage, dass diese Botschaft des Evangeliums: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ auch in unserer Zeit verkündet werden und zum Segen für viele werden soll. Auch wir sind berufen, diese Botschaft zu predigen. Wir können sie unter uns verkünden und uns gegenseitig ermutigen und erbauen, ein Leben mit Jesus, ein Leben im Himmelreich, zu führen. Wir können diese Botschaft auch nach außen verkünden, damit die ansonsten geistlich unwissende Welt überhaupt eine Chance erhält, Jesus kennen zu lernen und von der Möglichkeit erfährt, ein Leben im Himmelreich führen zu können. Möge Gott uns, sowohl als auch, mit seinem Evangelium erfüllen und als echten Segen für viele gebrauchen.
Was gehörte zum Evangeliumswerk dazu? Vers 8a lautet: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus.“ Die Apostel sollten sich, nach dem Vorbild ihres Herrn, um alle Belange der Menschen kümmern. Sie sollten mit dem Herzen Jesu dem ganzen Menschen helfen.
Diese Wunder würden zudem Gottes Autorität und Vollmacht im Leben der Apostel offenbaren. Alle Zweifel waren vom Tisch. Das Evangelium, das die Jünger predigten, ist der Wille Gottes. Jesus kommt von Gott. Das Evangelium ist wahr. Es macht alle selig, die daran glauben und danach leben.
„Was ist, wenn ich nicht die Macht habe Kranke zu heilen, Tote aufzuwecken, Aussätzige zu reinigen und böse Geister auszutreiben? Keiner wird mir glauben, wenn ich das Evangelium predige“, könnte jemand besorgt einwenden. Doch, es gibt ein Wunder, worauf du hinweisen kannst. Nämlich auf Jesu vollmächtiges Werk in deinem Leben. Weil Jesus deine geistliche Krankheit geheilt hat, dich von den geistlich Toten zum Leben erweckt hat, dein Aussätziges Herz gereinigt und deine bösen Geister ausgetrieben hat. Das Evangelium hat ein Wunder an dir vollbracht. Wir sind ein lebendiges Zeugnis für das Werk Jesu.
Zweitens, Gottes Fürsorge statt menschlicher Lohn (8b-10)
Auf welche Art und Weise sollten die Apostel das Evangelium verkünden? Betrachten wir Vers 8b ff. „Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Heutzutage gibt es viele Kurse für alle möglichen Lebenslagen und –aufgaben. Es gibt Motivationskurse, Kommunikationskurse, Kurse zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der inneren Kraft, es gibt Wellnesskurse und sogar Lachkurse, wo Menschen zusammenkommen und auf Kommando anfangen gezielt zu lachen, um Stress abzubauen und gesund zu bleiben. Manche Kurse mögen hilfreich sein, viele sind natürlich auch Quatsch. Doch sie alle haben in der Regel etwas gemeinsam. Sie kosten etwas. Sie sind in erster Linie Businessmodelle, ein lukratives Geschäft für den Betreiber. Es gibt kaum kostenfreie Kurse, die veranstaltet werden, um die Welt zu verbessern.
Doch das Evangeliumswerk läuft anders. Jesus hat es vorgemacht. Er gab seinen Jüngern ein 3-jähriges Intensiv-Jüngerschaftstraining und das völlig umsonst. Tag und Nacht verbrachte er mit ihnen und predigte das Evangelium und lebte es ihnen vor, ohne auch nur einen Groschen zu verlangen. Das Evangelium ist das wertvollste Gut dieser Welt. Als die Jünger das Evangelium Jesu schmeckten, konnten und wollten sie nicht davon absagen. Als viele anfingen Jesus zu verlassen, „fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6,67.68). Obwohl das Evangelium der wertvollste Schatz ist, hatten die Jünger es umsonst empfangen und so sollten sie es auch weitergeben.
So haben auch wir das lebenschenkende Evangelium, das uns unendlich bereichert hat, kostenfrei empfangen, z.B. in Form von Bibelstudium oder Botschaften, ohne dafür zahlen zu müssen. Umsonst sollen wir es auch weitergeben und niemandem zur Last fallen.
Welche grundlegende Orientierung gab Jesus seinen Jüngern bei der Evangelisierung noch? Verse 9 und 10 lauten: „Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Seitentasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.“ Warum hatten die Jünger die Orientierung Jesu nötig? Es war sicher eine aufregende Zeit für die Jünger. Jesus sandte sie aus. Zum ersten Mal sollten sie im Missionswerk aktiv werden. Zum ersten Mal ohne Jesus, hauptverantwortlich wirken. Sie hatten Macht und Autorität und sollten losziehen.
Wir kennen das vielleicht auch, wenn uns bspw. eine Reise in eine unbekannte Gegend bevorsteht. Wir überlegen, was wir mitnehmen, wie groß unser Koffer sein soll, wie das Wetter sein wird, welche Kleidung wir einpacken, wie viel Geld und in welcher Form usw. usf. So hätten sich die Jünger auch viele Gedanken und Sorgen über ihre anstehende Missionsreise machen können. Doch Jesus nimmt ihnen ihre Sorgen. Sie sollten weder Gold, Silber noch Kupfer bei sich haben, also kein Geld. Sie sollten nicht einmal eine Reisetasche mitnehmen, keine zwei Hemden, keine Schuhe, keinen Stecken. Jesus begründet das alles mit den Worten: „Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.“ Sie sollten sich voll und ganz auf ihren Missionseinsatz konzentrieren und Gottes Führung und seine Fürsorge erfahren, der sich um seine Evangeliumsarbeiter bestens sorgt.
Drittens, klare Haltung trotz Ablehnung (11-15)
Welche weitere Hilfe gab Jesus ihnen bei der Mission? Betrachten wir die Verse 11-15. „Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht.“ Die Jünger sollten die Gastfreundschaft der Menschen in Anspruch nehmen und dort anfangen zu wirken.
Woran würden sie erkennen, ob jemand es wert war oder nicht? Jesus liefert 2 Erkennungskriterien. Sicherlich gab es einige, wenn nicht viele, die nichts von den Aposteln wissen wollten. Anstatt sie höflich hereinzubitten knallten sie ihre Türe zu. Solche Reaktionen kennen wir auch. In diesen Fällen ist der Sachverhalt eindeutig. Sie waren nicht wert, die Apostel und die Botschaft des Evangeliums in Empfang zu nehmen.
In anderen Fällen wurden die Apostel aufgenommen. Jesus sagt: „Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.“ Einige würden ihre Türe öffnen und die Apostel hineinlassen. Das war jüdischer Brauch und nichts Ungewöhnliches. Doch unterschiedlich würden die Reaktionen auf das Evangelium sein. Die einen würden das Evangelium annehmen. Sie nahmen Jesus selbst an. Sie sprangen somit in das Himmelreich. Der göttliche Friede, mit dem die Jünger erfüllt waren, würde auf sie herabkommen. Allein aufgrund dieser Tatsache waren diese Menschen es wert, besucht zu werden und das Evangelium gepredigt zu bekommen. So warten draußen sicherlich auch viele Menschen und Studenten, die bereit sind, den Frieden Jesu entgegen zu nehmen und sie sind es wert, von uns mit dem Evangelium besucht zu werden.
Doch einige würden Jesus, die Apostel und das Evangelium strickt ablehnen. Doch vor solchen Menschen sollten sich die Jünger nicht fürchten. Die Apostel würden ihren Frieden nicht verlieren. Jesus sagt: „Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.“ Die Jünger würden den himmlischen Frieden nicht verlieren, sondern behalten. Sie brauchten sich also keine Sorgen zu machen und sollten keine Angst haben. Mit klarer Haltung sollten sie Predigen und das Resultat gefasst abwarten, wie auch immer es sein würde.
Vielmehr mussten sich die Ablehner der göttlichen Botschaft Sorgen machen und Angst haben. Durch das Staubabschütteln der Jünger würde sie das göttliche Gericht treffen und schlimmer sein als das Gericht der beiden verfallen Städte Sodom und Gomorra.
Wir sehen, welche göttliche Autorität und Macht den Aposteln Jesu gegeben war. Sie sollten hingehen und Säulen des Evangeliumwerks sein.
Auch wir brauchen uns vor möglichen Eventualitäten nicht zu fürchten. Selbst wenn wir gezielt für Menschen beten und Bibelschüler uns nach einiger Zeit verlassen, sollen wir gefasst sein und klare Haltung zeigen. Diese Orientierung schenkt uns Jesus gerade in seinem Wort. Außerdem ermutigt uns Jesus weitere Anstrengungen zu unternehmen, die Schafe zu erreichen, denn einige sind es wirklich wert, mit dem Evangelium besucht zu werden, weil sie bereit sind und ihre Herzen öffnen.
Ermutigt werden wir auch durch die Geschichte, die zeigt, wie Jesus durch eine Handvoll unterschiedlicher Jünger tatsächlich Erfolgsgeschichte geschrieben hat. Obwohl es nur eine Handvoll Apostel waren, veränderte sich die Welt durch das Evangelium. Das ist ein sicheres Zeichen für den göttlichen Ursprung des Evangeliums. Weil das Evangelium die Botschaft Gottes ist und Jesus der Gesandte Gottes, schreibt das Evangelium eine Erfolgsgeschichte für alldiejenigen, die es annehmen und danach leben. Das ist auch in unserer Zeit der Fall und wird es auch in Zukunft sein.
Es ist Gottes Gnade, dass auch du und ich Empfänger des Evangeliums geworden sind. Und es ist Gottes Gnade, dass auch wir uns an dieser geistlichen Erfolgsgeschichte beteiligen können. Jesus erfülle uns mit der nötigen Macht und Autorität, hauptsächlich seines Wortes und seines heiligen Geistes. Somit haben wir, was wir für das Evangeliumswerk benötigen. Jesus nehme uns auch alle Sorgen und Ängste, bezüglich der Ablehnung der Welt. Möge er auch uns, die sehr unterschiedlich sind, als eine segensreiche Gemeinschaft für viele gebrauchen.
Persönlich danke ich Jesus für den Einblick in sein Herz. Ich lerne sein Herzensanliegen kennen und möchte davon angesteckt werden. Ich höre auch seinen Ruf, mich am Evangeliumswerk zu beteiligen. Wenn ich es nicht tue, habe ich auch sein Herz nicht verstanden. Dann herrscht eine unheimlich große Kluft zwischen Jesus und mir. Ich lerne aber, dass ich völlig vereint und völlig eins sein soll, mit meinem Herrn. Ich bete, dass ich im Sinne Jesu ein Segen für andere bin.
Die Aussendung der zwölf Apostel
„Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“
(1)
Ein Kapitel zuvor haben wir erfahren, wie Jesus die ganze Gegend bereiste, um das Evangelium vom Reich zu predigen und wie er dabei alle Krankheiten und Gebrechen geheilt hat. Welches Problembewusstsein ging dem Evangeliumswerk Jesu voraus? Jesus handelte so, weil ihn der Anblick der Menschen von Herzen jammerte. Sie waren verschmachtet wie Schafe ohne Hirten. Jesus sah in ihnen eine große Ernte, die eingefahren werden sollte. Die Ernte war groß, doch wenig waren die Arbeiter.
Heute betrachten wir die Einsetzung der Jünger als Apostel und ihre Aussendung. Die Jünger sollten im evangelistischen Leben Jesu nicht nur Mitläufer sein, sondern sich als Erntearbeiter beteiligen. Als Erntearbeiter sollten sie zu aller erst und grundlegend das Herzensanliegen Jesu teilen und im Evangeliumswerk aktiv sein. Möge Jesus uns durch dieses spezifische Ereignis im heutigen Text 1) sein Herzensanliegen vermitteln und 2) eine Lebensweise, die Jesu Lebensweise entspricht, damit kein gewaltige Unterschied herrscht, zwischen Jesus, dem Herrn und uns, seinen Jüngern. Möge Jesus uns durch sein Evangelium helfen, Fortschritte zu tun, damit wir mit ihm untrennbar vereint sind.
Teil I Berufung und Macht (1-4)
Was gab Jesus seinen Jüngern, bevor er sie als Apostel aussandte? Betrachten wir Vers 1: „Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.“
Jesus wollte seine Jünger als Segen für andere Menschen gebrauchen. Doch er sandte sie nicht machtlos aus. Er gab Ihnen die göttliche Macht, über die unreinen Geister, sie auszutreiben und die Macht, alle Krankheiten und Gebrechen zu heilen.
Die seelische Errettung der Menschen sowie Hilfe durch Heilung und Austreibung gingen bei Jesus Hand in Hand. Wo immer Jesus war, predigte er das Reich Gottes und kümmerte sich um die Kranken, Besessenen und Hilfsbedürftigen. Die Jünger sollten Jesu Beispiel folgen und tun, was sie an ihrem Herrn gesehen hatten.
Warum gab Jesus seinen Jüngern diese Anweisung? Im Kapitel 9 lesen wir: „Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.“ (Mt. 9,36) Und im Vers 6 lesen wir: „sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“ Der Anblick der hirtenlosen und verlorenen Schafe ließ Jesus keine Ruhe. Dieser Anblick bereitete große Schmerzen im Herzen Jesu. Sein Herz war bewegt und konnte nicht ruhig bleiben. Und das nicht weil er selbst ein Problem hatte oder seine Familienangehörige, Freunde oder Jünger. Jesus hatte ein jammerndes Herz für die Menschen, die ihn überhaupt nicht kannten. Diesen geistlich Verlorenen wollte er mit allen Mitteln helfen. Dazu war er vom Vater gesandt und in die Welt gekommen, die Verlorenen selig zu machen. Er war bereit, alles hinzugeben, um die Verlorenen heimzurufen. Und wir wissen, dass er tatsächlich auch alles hingegeben hat. Er ging für sie zum Kreuz.
Da war Jesus nun und rief seine Jünger. Jesus hatte ein Herzensanliegen, das in ihm brannte. Mit dieser Glut im Herzen rief er seine Jünger. Er rief sie alle, jeden einzelnen von ihnen. Ihre Namen sind aufgelistet: „Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.“ Jesus rief sie alle. Die Charismatischen (wie Petrus), die Ruhigen (wie Andreas), die Temperamentvollen (wie Jakobus), die Rationalen (wie Philippus), den Volksverräter (Matthäus), den Zweifler (Thomas) und sogar den Verräter (Judas). Die dutzend Jünger sahen bunt zusammengewürfelt aus. Einige waren Fischer, einer Zöllner, einer Zelot. Sie waren beim besten Willen keine homogene Gruppe. Unterschiedliche Charaktere, Herkünfte und Berufe machten die Jüngertruppe aus. Und wir wissen, dass sie viele Makel und Schwächen hatten. Doch Jesus machte keinen Unterschied. Er rief sie alle und zwar so wie sie waren.
Durch diese ersten Verse sind wir Zeugen eines spezifischen Ereignisses in der Bibel geworden. Jesus gab seinen Jüngern die Vollmacht über unreine Geister und Krankheiten. Dennoch können wir wichtiges für unser Glaubensleben ableiten, da auch wir Jesu Jünger sind. 1) Wir sollen Jesu jammerndes Herz verstehen und sein Herzensanliegen teilen. Als Jünger Jesu sollen wir nicht nur bewegten Herzens sein, wenn es um uns geht oder um unsere Angehörigen. Mit seinem jammernden Hirtenherzen war Jesus bereit, alles hinzugeben, um ein Segen für die verlorenen Menschen zu sein. Dieses Anliegen sollen wir mit unserem Herrn teilen. Möge Jesus uns sein Herz schenken, das, über alle persönlichen Grenzen hinaus, für die Errettung anderer schlägt.
2) Wir sollen Jesus nachahmen. Dazu sind wir berufen, ein Segen für andere zu sein, wie unser Herr Jesus Segen für andere ist. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Kann ich ein Segen für andere sein? Bin ich nicht zu… oder zu… oder zu…? Habe ich nicht zu wenig… oder zu wenig …oder zu wenig…? Jesus weiß was uns erwartet und welche Hilfe die Menschen benötigen. Und Jesus wird uns befähigen, den Menschen auf bestmögliche Weise zu helfen. Das wichtigste ist, dass wir trotz unserer Unvollkommenheit bei Jesus bleiben und seinem Wort folgen. Er wird uns mit dem heiligen Geist erfüllen und für die Genesung der hauptsächlich geistlich Kranken gebrauchen.
Beten wir, damit diese 2 Punkte, Jesu Herz zu teilen und uns für sein Werk gebrauchen zu lassen, in die tiefsten Tiefen unseres Herzens gelangen. Mögen wir somit völlig eins sein mit Jesus, unserem Herrn und wahrhaft seine Jünger.
Teil II Die Aussendung der Apostel (5-15)
Erstens, Evangelium und Heilung (5-8a)
Was tat Jesus mit den Aposteln, nachdem er sie gerufen und ihnen Macht gegeben hatte? Betrachten wir Verse 5 und 6: „Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.“
Jesus sandte seine Jünger aus. Warum sollten sie weder zu den Heiden noch zu den Samaritern gehen? Die Jünger sollten gezielt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gehen und ihnen das Evangelium predigen. Diese Vorgehensweise ist Gottes Methode, die Welt zu erreichen. Gott wählte ein Volk, Israel, aus um sie als Segen für alle Völker zu gebrauchen. Diese Methode Gottes erfahren wir in der gesamten Bibel. Und wenn wir auf die vergangene Geschichte zurück blicken, erkennen wir, dass sich Gottes Weg bewährt hat. Das Evangelium hat sich aus dem Hause Israel über ganz Judäa und Samarien, bis an das Ende der Erde ausgebreitet. Gottes weiser Plan ist für unzählige Menschen aus hunderten von Völkern zum Segen geworden, auch für uns.
Betrachten wir nochmals Vers 6. Wie bezeichnete Jesus das Missionsfeld der Apostel? Jesus gebraucht die Worte: verlorene Schafe. Diese Menschen unterschieden sich vom bisherigen Volk, das die Gegenwart Jesu in großer Masse gesucht hatte. Diese Menschen waren wie verloren gegangene Schafe, die den Weg zu Jesus nicht von allein fanden. Sie mussten gesucht, gefunden und zusammenführt werden. Dadurch sehen wir, dass Jesus das ganze Volk im Herzen hatte, nicht nur diejenigen, die von sich aus kamen. Seine Jünger sollten gehen und die verlorenen Menschen suchen und sie ausfindig machen.
Was sollten die Apostel tun, nachdem sie die verlorenen Schafe gesucht und gefunden hatten? Lesen wir Vers 7: „Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“ Diese Botschaft hören wir nicht zum ersten Mal im Matthäusevangelium. Johannes der Täufer hielt sie, als Ankündigung für das Kommen des Messias. Jesus selbst hielt sie als Eröffnungsbotschaft für sein neuangebrochenes messianisches Werk. Nun sollten die Apostel diese Botschaft zu den verlorenen Schafen hinaustragen. Sie sollten hingehen und sie finden, sammeln und nachhause in den Stall, zum guten Hirten, führen. Diese Botschaft war für die verlorenen Schafe die Rettung: „Alle die ihr verloren seid, kommt, denn nun seid ihr endlich gefunden. Ihr hattet euch verirrt und zerstreut, doch nun könnt ihr endlich heim. Ihr könnt in das Reich. Denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.“
Diese heilsame Botschaft haben auch wir persönlich erfahren. Ohne Jesus waren wir zerstreut und verloren. Orientierungslos wanderten wir durch die Welt und hatten keine Hoffnung auf die Auferstehung in das Himmelreich. Doch das Evangelium führte uns zu Jesus und wir fanden unsere wahre Heimat. Wir wurden eingeladen, einzutreten in das himmlische Reich unseres Herrn.
Es steht außer Frage, dass diese Botschaft des Evangeliums: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen“ auch in unserer Zeit verkündet werden und zum Segen für viele werden soll. Auch wir sind berufen, diese Botschaft zu predigen. Wir können sie unter uns verkünden und uns gegenseitig ermutigen und erbauen, ein Leben mit Jesus, ein Leben im Himmelreich, zu führen. Wir können diese Botschaft auch nach außen verkünden, damit die ansonsten geistlich unwissende Welt überhaupt eine Chance erhält, Jesus kennen zu lernen und von der Möglichkeit erfährt, ein Leben im Himmelreich führen zu können. Möge Gott uns, sowohl als auch, mit seinem Evangelium erfüllen und als echten Segen für viele gebrauchen.
Was gehörte zum Evangeliumswerk dazu? Vers 8a lautet: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus.“ Die Apostel sollten sich, nach dem Vorbild ihres Herrn, um alle Belange der Menschen kümmern. Sie sollten mit dem Herzen Jesu dem ganzen Menschen helfen.
Diese Wunder würden zudem Gottes Autorität und Vollmacht im Leben der Apostel offenbaren. Alle Zweifel waren vom Tisch. Das Evangelium, das die Jünger predigten, ist der Wille Gottes. Jesus kommt von Gott. Das Evangelium ist wahr. Es macht alle selig, die daran glauben und danach leben.
„Was ist, wenn ich nicht die Macht habe Kranke zu heilen, Tote aufzuwecken, Aussätzige zu reinigen und böse Geister auszutreiben? Keiner wird mir glauben, wenn ich das Evangelium predige“, könnte jemand besorgt einwenden. Doch, es gibt ein Wunder, worauf du hinweisen kannst. Nämlich auf Jesu vollmächtiges Werk in deinem Leben. Weil Jesus deine geistliche Krankheit geheilt hat, dich von den geistlich Toten zum Leben erweckt hat, dein Aussätziges Herz gereinigt und deine bösen Geister ausgetrieben hat. Das Evangelium hat ein Wunder an dir vollbracht. Wir sind ein lebendiges Zeugnis für das Werk Jesu.
Zweitens, Gottes Fürsorge statt menschlicher Lohn (8b-10)
Auf welche Art und Weise sollten die Apostel das Evangelium verkünden? Betrachten wir Vers 8b ff. „Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Heutzutage gibt es viele Kurse für alle möglichen Lebenslagen und –aufgaben. Es gibt Motivationskurse, Kommunikationskurse, Kurse zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der inneren Kraft, es gibt Wellnesskurse und sogar Lachkurse, wo Menschen zusammenkommen und auf Kommando anfangen gezielt zu lachen, um Stress abzubauen und gesund zu bleiben. Manche Kurse mögen hilfreich sein, viele sind natürlich auch Quatsch. Doch sie alle haben in der Regel etwas gemeinsam. Sie kosten etwas. Sie sind in erster Linie Businessmodelle, ein lukratives Geschäft für den Betreiber. Es gibt kaum kostenfreie Kurse, die veranstaltet werden, um die Welt zu verbessern.
Doch das Evangeliumswerk läuft anders. Jesus hat es vorgemacht. Er gab seinen Jüngern ein 3-jähriges Intensiv-Jüngerschaftstraining und das völlig umsonst. Tag und Nacht verbrachte er mit ihnen und predigte das Evangelium und lebte es ihnen vor, ohne auch nur einen Groschen zu verlangen. Das Evangelium ist das wertvollste Gut dieser Welt. Als die Jünger das Evangelium Jesu schmeckten, konnten und wollten sie nicht davon absagen. Als viele anfingen Jesus zu verlassen, „fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6,67.68). Obwohl das Evangelium der wertvollste Schatz ist, hatten die Jünger es umsonst empfangen und so sollten sie es auch weitergeben.
So haben auch wir das lebenschenkende Evangelium, das uns unendlich bereichert hat, kostenfrei empfangen, z.B. in Form von Bibelstudium oder Botschaften, ohne dafür zahlen zu müssen. Umsonst sollen wir es auch weitergeben und niemandem zur Last fallen.
Welche grundlegende Orientierung gab Jesus seinen Jüngern bei der Evangelisierung noch? Verse 9 und 10 lauten: „Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben, auch keine Seitentasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.“ Warum hatten die Jünger die Orientierung Jesu nötig? Es war sicher eine aufregende Zeit für die Jünger. Jesus sandte sie aus. Zum ersten Mal sollten sie im Missionswerk aktiv werden. Zum ersten Mal ohne Jesus, hauptverantwortlich wirken. Sie hatten Macht und Autorität und sollten losziehen.
Wir kennen das vielleicht auch, wenn uns bspw. eine Reise in eine unbekannte Gegend bevorsteht. Wir überlegen, was wir mitnehmen, wie groß unser Koffer sein soll, wie das Wetter sein wird, welche Kleidung wir einpacken, wie viel Geld und in welcher Form usw. usf. So hätten sich die Jünger auch viele Gedanken und Sorgen über ihre anstehende Missionsreise machen können. Doch Jesus nimmt ihnen ihre Sorgen. Sie sollten weder Gold, Silber noch Kupfer bei sich haben, also kein Geld. Sie sollten nicht einmal eine Reisetasche mitnehmen, keine zwei Hemden, keine Schuhe, keinen Stecken. Jesus begründet das alles mit den Worten: „Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.“ Sie sollten sich voll und ganz auf ihren Missionseinsatz konzentrieren und Gottes Führung und seine Fürsorge erfahren, der sich um seine Evangeliumsarbeiter bestens sorgt.
Drittens, klare Haltung trotz Ablehnung (11-15)
Welche weitere Hilfe gab Jesus ihnen bei der Mission? Betrachten wir die Verse 11-15. „Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht.“ Die Jünger sollten die Gastfreundschaft der Menschen in Anspruch nehmen und dort anfangen zu wirken.
Woran würden sie erkennen, ob jemand es wert war oder nicht? Jesus liefert 2 Erkennungskriterien. Sicherlich gab es einige, wenn nicht viele, die nichts von den Aposteln wissen wollten. Anstatt sie höflich hereinzubitten knallten sie ihre Türe zu. Solche Reaktionen kennen wir auch. In diesen Fällen ist der Sachverhalt eindeutig. Sie waren nicht wert, die Apostel und die Botschaft des Evangeliums in Empfang zu nehmen.
In anderen Fällen wurden die Apostel aufgenommen. Jesus sagt: „Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es; und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.“ Einige würden ihre Türe öffnen und die Apostel hineinlassen. Das war jüdischer Brauch und nichts Ungewöhnliches. Doch unterschiedlich würden die Reaktionen auf das Evangelium sein. Die einen würden das Evangelium annehmen. Sie nahmen Jesus selbst an. Sie sprangen somit in das Himmelreich. Der göttliche Friede, mit dem die Jünger erfüllt waren, würde auf sie herabkommen. Allein aufgrund dieser Tatsache waren diese Menschen es wert, besucht zu werden und das Evangelium gepredigt zu bekommen. So warten draußen sicherlich auch viele Menschen und Studenten, die bereit sind, den Frieden Jesu entgegen zu nehmen und sie sind es wert, von uns mit dem Evangelium besucht zu werden.
Doch einige würden Jesus, die Apostel und das Evangelium strickt ablehnen. Doch vor solchen Menschen sollten sich die Jünger nicht fürchten. Die Apostel würden ihren Frieden nicht verlieren. Jesus sagt: „Ist es aber nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.“ Die Jünger würden den himmlischen Frieden nicht verlieren, sondern behalten. Sie brauchten sich also keine Sorgen zu machen und sollten keine Angst haben. Mit klarer Haltung sollten sie Predigen und das Resultat gefasst abwarten, wie auch immer es sein würde.
Vielmehr mussten sich die Ablehner der göttlichen Botschaft Sorgen machen und Angst haben. Durch das Staubabschütteln der Jünger würde sie das göttliche Gericht treffen und schlimmer sein als das Gericht der beiden verfallen Städte Sodom und Gomorra.
Wir sehen, welche göttliche Autorität und Macht den Aposteln Jesu gegeben war. Sie sollten hingehen und Säulen des Evangeliumwerks sein.
Auch wir brauchen uns vor möglichen Eventualitäten nicht zu fürchten. Selbst wenn wir gezielt für Menschen beten und Bibelschüler uns nach einiger Zeit verlassen, sollen wir gefasst sein und klare Haltung zeigen. Diese Orientierung schenkt uns Jesus gerade in seinem Wort. Außerdem ermutigt uns Jesus weitere Anstrengungen zu unternehmen, die Schafe zu erreichen, denn einige sind es wirklich wert, mit dem Evangelium besucht zu werden, weil sie bereit sind und ihre Herzen öffnen.
Ermutigt werden wir auch durch die Geschichte, die zeigt, wie Jesus durch eine Handvoll unterschiedlicher Jünger tatsächlich Erfolgsgeschichte geschrieben hat. Obwohl es nur eine Handvoll Apostel waren, veränderte sich die Welt durch das Evangelium. Das ist ein sicheres Zeichen für den göttlichen Ursprung des Evangeliums. Weil das Evangelium die Botschaft Gottes ist und Jesus der Gesandte Gottes, schreibt das Evangelium eine Erfolgsgeschichte für alldiejenigen, die es annehmen und danach leben. Das ist auch in unserer Zeit der Fall und wird es auch in Zukunft sein.
Es ist Gottes Gnade, dass auch du und ich Empfänger des Evangeliums geworden sind. Und es ist Gottes Gnade, dass auch wir uns an dieser geistlichen Erfolgsgeschichte beteiligen können. Jesus erfülle uns mit der nötigen Macht und Autorität, hauptsächlich seines Wortes und seines heiligen Geistes. Somit haben wir, was wir für das Evangeliumswerk benötigen. Jesus nehme uns auch alle Sorgen und Ängste, bezüglich der Ablehnung der Welt. Möge er auch uns, die sehr unterschiedlich sind, als eine segensreiche Gemeinschaft für viele gebrauchen.
Persönlich danke ich Jesus für den Einblick in sein Herz. Ich lerne sein Herzensanliegen kennen und möchte davon angesteckt werden. Ich höre auch seinen Ruf, mich am Evangeliumswerk zu beteiligen. Wenn ich es nicht tue, habe ich auch sein Herz nicht verstanden. Dann herrscht eine unheimlich große Kluft zwischen Jesus und mir. Ich lerne aber, dass ich völlig vereint und völlig eins sein soll, mit meinem Herrn. Ich bete, dass ich im Sinne Jesu ein Segen für andere bin.
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