Predigt: Matthäus 14,22 – 36 (Sonderlektion)

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Jesus und Petrus auf dem See

„Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.“

(Matthäus 14,29)

Kann jemand unter euch nicht schwimmen? Wer kann dann gut schwimmen? Ist jemand unter euch auf dem offenen Meer geschwommen? Ist es leichter auf dem Meer zu schwimmen als im Schwimmbad? Warum oder warum nicht? Für Nichtschwimmer frage ich: „Was passiert, wenn man im Wasser plötzlich Angst kriegt?“

Sicher geht es heute nicht darum, zu schwimmen, auch nicht darum, Angst vor dem Wasser zu überwinden. Es geht darum, sich über Jesus zu wundern. Es geht darum, einen Schritt im Vertrauen auf Jesus zu machen. Es geht darum, zu Jesus aufzusehen inmitten des Sturms. Daher ist es eine Lektion zur Vorbereitung der Frühlingskonferenz.

Ich frage euch Ehemänner. Du sagst zu deiner Partnerin, „Mein Schatz!“ Habt ihr euch in der letzten Zeit über eure Partnerin begeistert, wie schön sie ist? Bitte, tu das, bevor der Muttertag kommt! Im Text passierte gerade dies. Petrus bekam große Augen und er schaute voller Bewunderung zu Jesus. Er empfing dabei den starken Glauben, dass er auf dem Wasser ging.
Seid getrost, ich bin’s (22-27)

Vor dem Ereignis im heutigen Text speiste Jesus 5000 Menschen mit 5 Broten und 2 Fischen. Ursprünglich kam er hierher, um eine einsame Stelle zu suchen. Er war aber auch bereit, das Volk in jeder Zeit zu sich kommen zu lassen. Nach der Speisung brach die Nacht an und er sandte seine Jünger fort und ließ das Volk gehen. Als es ruhig wurde, stieg er auf den Hügel und betete dort die ganze Nacht.

Die Jünger erlebten an diesem Tag vieles. Nicht nur seine wunderbare Lehre, sondern auch wie Jesus die Menge speiste. Jesu Wunder bei der Speisung der 5000 Menschen ließ sie darüber nachdenken, wer Jesus ist. Doch die Beschäftigung mit der Menschenmenge und das gute Abendessen mit viel Brot und Fisch verursachten bei ihnen schließlich Müdigkeit und sie hätten sich sicher gerne eine ruhige Fahrt und etwas Schlaf gewünscht. Wenn der Wind günstig wäre, hätte es gereicht, das Segel zu setzen und nach 1 oder 2 Stunden Fahrt hätten sie schon zu Hause sein können. Aber an diesem Abend war es ganz anders. Keiner von ihnen konnte ein Auge zutun, weil der Gegenwind ihre Fahrt sehr erschwerte. Sie mussten rudern und noch dazu Wasser aus dem Boot heraus schöpfen. Pitsch nass waren sie und es gab kein Zeichen, dass der Wind sich legte. Im Kapitel 8 waren sie schon einmal in einer ähnliche Lage, aber da war Jesus bei Ihnen gewesen. Sie konnten Jesus wecken, als sie nicht mehr konnten, indem sie sagten: „Herr, Hilf uns, wir kommen um!“ Aber dieses Mal war er nicht dabei. Sie mussten allein zurechtkommen.

Es war die vierte Nachtwache, etwa 3 Uhr nachts. Eine Uhrzeit, zu der sie längst schlafen sollten, aber nicht konnten. Es war die Zeit, in der bei den Jüngern die Kraft nachließ und sie nicht weiter in der Lage waren, gegen dem Wind zu kämpfen. Es war die Zeit, in der sie mit Murren und Enttäuschung gegenüber Jesus innerlich verzagt waren, der sie allein losschickte. Es war die Zeit, dass sie langsam die Hoffnung verloren, noch aus ihrer schwierigen Lage heraus kommen zu können. Sie waren völlig hilflos und litten unter Todesangst. In der Zeit ihrer Hoffnungslosigkeit und ihrer völligen Niederlage, kam Jesus zu ihnen. Warum so spät? Hier wird über Jesu Absicht nichts erwähnt. Aber im Joh 11,15a kam Jesus auch zu spät zur Hilfe für Maria und Marta, als Lazarus gestorben war. Da sagte er: „Ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt.“

Jesus kam zur Hilfe und zwar auf eine sehr ungewöhnliche Weise, nämlich zu Fuß auf dem Wasser. Warum kam er auf diese Weise? Weil es kein Boot am Ufer gab? Weil die Zeit knapp war? Wir wissen es nicht. Eins aber wissen wir, dass er sich selbst bisher nie auf dieser Weise offenbart hatte. Es war eine mächtige Demonstration seiner Macht. Er ließ sich von den Jüngern sehen, als er auf dem Wasser ging. Er ließ sie sehen, wer er ist. Wie dramatisch war es! Der Herr stand auf dem Wasser. An der Reaktion der Jünger zeigte sich, dass sie unvorbereitet waren, seine Hilfe zu empfangen. Sie erschraken und schrien: „Es ist ein Gespenst!“ Zwar war es stockfinster, so dass sie Jesus nicht deutlich erkannten, aber sie nahmen gerade alles negativ wahr. Sie waren völlig in ihrer Furcht gefangen. Sie hatten Panikattacken.

Sehen wir den Vers 27 an: „Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Jesus kam zu ihnen, und zwar um ihnen zu helfen. Jesus vergaß sie nicht und übersah ihr Problem nicht. Jesus wusste Bescheid, wann und wie er ihnen helfen sollte. Wir vergessen, mit Jesus zu rechnen, aber Jesus ist da, wann immer wir ihn brauchen. Jesus redete „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Jesus half ihnen nicht zuerst, eine Blockade gegen den Wind aufzustellen, sondern er half ihnen, die Tatsache wahrzunehmen, dass er bei ihnen war. Es ist der Trost von uns Gläubigen, dass Jesus bei uns ist. Jesus ist unser engster Freund, der Jahrzehnte mit uns zusammen ist und unsere Schwächen und Probleme kennt. Er ist der treuste Freund, der uns zur Hilfe kommt, wenn wir ihm darum bitten. Er ist der besondere Freund, weil er tut, was ich nicht tun kann. Jesu Wort „Ich bin´s“ half den Jüngern, nicht nur Trost zu bekommen, sondern sich zu erinnern, dass er der souveräne Herr ist. Sie erlebten schon einmal eine Seenot im Kapitel 8. Jesus bedrohte damals den starken Wind und das Meer und es wurde ganz still. Die Jünger sollten sich an Jesus erinnern. Wer ist Jesus? Hatten sie es nicht vor ein paar Stunden erlebt, dass er 5000 Menschen mit 5 Brote und zwei Fischen gespeist hatte?

Wer ist Jesus, der zu seinen Jüngern zur Hilfe gekommen ist und sagt: „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Die Bootsfahrt ist vergleichbar mit unserem Glaubensleben. Unterwegs kann vieles passieren, obwohl man aus Glauben an ihn mit der Fahrt begonnen hat. Manche erleben wie die Jünger Seenot und manche kämpfen dabei, um zu überleben. Manche könnten dabei meinen, dass man schon verloren hat und dass es schon zu spät ist. Hören wir ganz genau die Stimme Jesu in unserem Text: „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!“ Vergewissern wir uns, dass Jesus bei uns ist und dass Jesus der souveräne Herr ist. Seine Nähe erleben wir nicht nur in der guten Zeit, sondern auch in Not.

Jesus ist mein guter Hirte in meinem Glaubensleben. Ich bin ihm durch das Bibelstudium aus dem Johannesevangelium begegnet. Er, der einer samaritischen Frau geholfen hat, kannte auch mein inneres verborgenes Durstproblem. Er führte mich, indem er mir geistliche Hoffnung und seine Verheißung durch das 1. Buch Mose gab, wie er es bei Abraham getan hat. „Du sollst ein Vater vieler Völker werden!“ Er stellte mich in seiner Liebe wieder her, als ich mein Herz verschloss und ihn verließ, indem er mir die selbe Frage wie Petrus in Johannes 21 stellte „Hast du mich lieb? Weide meine Schafe!“ Obwohl ich als ein Missionar in Deutschland war, mußte ich erkennen, daß ich keine Liebe zu den anvertrauten Menschen hatte. Ich fühlte mich da sehr elend, weil ich dieser Aufgabe unwürdig war. Gott erwies seine Liebe zu mir durch sein Wort aus Röm 5,8. „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Wie kann ich alles aufzählen, was mein Hirte Jesus in meinem Leben gewirkt hat? Mal als Ermutigung, mal als Tadel. Mal durch Ereignisse und mal durch Menschen hat und vor allem durch sein Wort hat Jesus sich auf meinem Weg offenbart. Ihr, die ihr hier seid, seid meine Freunde, aber die längste Freundschaft habe ich mit Jesus. In meinem Leben habe ich noch einige ungelösten Probleme und dies verursacht mir Furcht und Panik. Ich bin darin aber nicht verzweifelt, sondern gewiss, dass mein Hirte, mein Freund dabei sein wird, um mich zu begleiten. Ich bin sicher, dass er zuletzt mich mit dem selben Wort besuchen wird, wenn er wieder kommt: „Seid getrost, ich bin’s; fürchtet dich nicht!“ Ja, Du bist es, mein Hirte und mein Freund!
Komm her! (28-36)

Im Text erleben wir eine erstaunliche Reaktion von Petrus. Er sagte zu Jesus im Vers 28: „Herr, bist du es, so befiehlt mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.“ Sein Wort klang im ersten Moment unverständlich. Warum sollte er auf dem Wasser gehen wollen? Das Meer hatte Petrus und den Jünger eben noch furchtbare Angst bereitet. Obwohl sie im sicheren Boot waren, fühlten sie sich unsicher, wenn es windig und stürmisch war. Petrus, ein ehemaliger Fischer, wußte, dass das Boot nicht den ultimativen Schutz bieten konnte. Es war im Vergleich zum wilden See winzig und zerbrechlich. Er konnte sich auf das Boot nicht verlassen. Nun stand vor seinen Augen Jesus gerade auf dem Wasser. Er ist der Herr über die Naturgewalt, über die physikalischen Gesetze, der Herr über alle Natur, der Schöpfergott. Die tobenden Wellen und der starke Wind störten ihn nicht. Er stand fest und sicher trotz allem. Es war irre! Petrus zitterte im Boot. Jesus tröstete ihn auf dem tobenden Wasser! Die Jünger waren erschöpft von dem Kampf, aus dem Boot das Wasser zu schöpfen. Jesus stand friedlich darauf. Petrus schätzte die modernen Boote wert, wenn sie an ihm vorbei fuhren. Sie sahen so aus, als ob sie ihm Sicherheit und Annehmlichkeit liefern könnten. Hier angesichts Jesus erkannte er aber, dass ein modernes Boot nicht zu vergleichen ist mit der Anwesenheit Jesu. In ihm gibt es die ultimative Sicherheit und den wahrhaftigen Frieden. Er begriff hier, daß es die sicherste Zuflucht allein in Jesus gibt. Er wurde von der mächtigen Offenbarung Jesu überwältigt. Er bekam den starken Wunsch, bei ihm zu sein. „Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.“

Betrachten wir Vers 29 „Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.“ Jesus sprach im Vers 29: „Komm her!“ Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Einen Schritt nach dem andern. Langsam stieg er aus dem Boot und trat auf das Wasser. Schließlich verließen seine beiden Beine das Boot ganz. Er stand auf dem Meer und machte Schritte zu Jesus. Der See Genezareth war ihm nun nicht mehr das tiefe und ungewisse Meer, sondern ein fester Grund. Das Wasser, das ihn vom Boot heraus und in die Tiefe zu saugen drohte, stützte seine Füße und er überwand seine Angst vor dem Wasser. Hier machte er eine neue und dramatische Erfahrung des Glaubens. Solange er auf Jesus sah, konnte er auf dem Wasser gehen. Er kam durch Jesus, der auf dem Wasser stand, in die weitere Welt des Glaubens hinein.

Was ist unser Boot, auf dem wir für uns eine sichere Fahrt haben wollen und das aber doch vor den Gefahren nicht stand hält? Geraten wir auf diesem Boot nicht ebenso in Panik und Not, wie die Jünger? Manche denken, dass ihre Ersparnisse ihr Leben sichern würden oder manche halten die gute Ausbildung oder eine gute Arbeitsstelle für ihr sicheres Boot. Wenn jemand weder Geld noch Karriere hätte, wäre er schon verloren? Als Mose die Schafe seines Schwiegervaters hütete, sah sein Leben nicht besonders erfolgreich aus, obwohl er sein Leben für sein Volk entschieden hat, anstatt als Sohn der Tochter des Pharao zu gelten. Sein Leben war tief am Boden. Gott erschien ihm gerade in dieser Zeit in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Da offenbarte ihm Gott seinen Namen in 2.Mose 3,14a: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Mose begegnete Jahwe und im Glauben an Gott führte er sein Volk aus Ägypten. Er schrieb dadurch eine neue Geschichte der Menschheit. Angst zu überwinden und die widrige Lage zu überstehen hängt nicht davon ab, wie gut unser Boot ist, sondern davon, ob wir Jesus als dem Herrn und als dem Schöpfergott begegnen.

Doch es zeigte sich gleich ein Problem. Als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken. Bis dahin hatte Jesus die Winde nicht still gemacht. Wind auf dem offenen Meer verursacht die Wellen. Und die Wellen bringen alles auf dem Wasser in Schwankung. Hier geschah aber nicht nur die Schwankung seiner Balance, sondern es gab auch eine innere Schwankung. Im Vers 30 steht, dass er aber den starken Wind sah. Er hatte bis dahin auf Jesus gesehen, der auf dem Wasser fest stand. Er hatte auf Jesus gesehen, der der souveräne Herr über die Natur ist. Als seine Augen langsam nach links schauten, woher die nächste Welle kam, erschrak er. Seine innere Stimmung veränderte sich dabei. Zeitgleich wurde er wieder von Furcht ergriffen. Seine Augen, die auf Jesus fixiert waren, wurden abgelenkt, zu den Wellen, die auf ihn zukamen. Sein Vertrauen zum Herrn verschwand im Nu. Und die Angst überwältigte ihn wieder völlig. Er begann zu sinken. Normalerweise wird man sofort in die Tiefe des Wassers sinken, wenn man dagegen nichts tut. Keine Zeit zu schreien „Hil—-f“ und ins Wasser. Hier geschah anscheinend ein langsamer aber stetiger Untergang. Je mehr er das Vertrauen auf Jesus verlor und je mehr er von Furcht ergriffen wurde, desto tiefer sank er ins Wasser. Knie, Hüfte, Brust und schließlich der Mund. Kurz davor konnte er noch schreien: „Huuuuh! Herr, hilf mir!“ Nur seine Hände patschten noch auf der Oberfläche des Wassers herum. Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn zur Rettung. Jesus sprach zu ihm: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“

Jesus sagte nicht: „Pardon, Ich wußte nicht, dass du ein Nichtschwimmer bist?“ Jesus sagte „Du Kleingläubiger!“ Jesus nahm zum Problem nicht seine Schwimmleistung, sondern seinen Mangel an Glauben. Er konnte die Schritte auf dem Wasser machen, weil er auf Jesus vertraute. Angesichts der überwältigenden Offenbarung Jesu, der auf dem Wasser stand, hatte er den praktischen Glauben gefasst, dass er wie Jesus auf dem Wasser gehen würde. Er fing aber an, zu sinken, weil er auf den Wind sah. Er sah nicht nur Wind, sondern er verlor dabei den Glauben. Als er um sich herum Bemerkung machte, konnte er sich nicht mehr darauf konzentrieren, zu Jesus aufzusehen, sondern er schaute noch auf die anderen Faktoren. Der Wind, die Wellen, der unberechenbare See Genezareth, das Boot, das nicht mehr in seiner Nähe war und die Tatsache, dass er bis vor kurzem unter Todesangst gefangen war. Hier war sein Zweifel nichts anders als die Wahrnehmung seiner Lage ohne Jesus. Der Zweifel entstand aus der Erkenntnis über sich selbst ohne die Erkenntnis, wer Jesus ist. Es ist wahr, dass jeder ohne den Glauben an die Vergebung Jesu und ohne die Gnade Gottes ein hilfloser Sünder ist, der sich hinter einem Baum verstecken muß aus Scham über sein nacktes Gesicht, aus Angst davor, als schuldig entdeckt zu werden, voll von grundlosem Stolz und Ausreden usw. Zweifel verursachte bei Petrus nicht nur hier, daß er ins Wasser sinken mußte. Er musste später auch vor einer Magd seinen geliebten Herrn verleugnen. „Ich kenne ihn nicht!“ Der Zweifel zerstörte seine Nachfolge ganz und gar. Zweifel könnte einen starken Mann einfach ohnmächtig auf dem Boden fallen lassen. Hier erlebte Petrus sowohl die Wirkung des Glaubens als auch die seines Zweifels.

Hier wird es deutlich, dass es allein durch den Glauben möglich ist, den Weg der Nachfolge zu gehen. Petrus fing an, seine Schritte aus Glauben zu machen. Auf dem Wasser stand er aus dem Glauben an den allmächtgen Herrn. Angesichts des starken Windes, sollte er standhaft im Glauben sein. Unter seinen Füßen lag nicht sein Können, sondern sein persönlicher Glaube. Er stünde weiter auf dem Wasser aus dem Glauben. Im Leben von Abraham sehen wir dieselbe Sache. Als er als Quelle des Segens von Gott berufen wurde, machte er sich auf den Weg zu der unbekannten Welt, indem er sein Vaterland verließ. Seinem hohen Alter und seiner Kinderlosigkeit trotzte er, indem er an die Verheißung Gottes glaubte. Im Laufe der Jahre verlor er aber seinen persönlichen Glauben an Gottes Verheißungswort und an die Person Gottes. Er wollte seinen Knecht zu seinem Erben machen. Gott ermutigte ihn und gab ihm wieder sein Wort: „Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!“ Und Abraham glaubte dem Herrn. Abraham wurde zum Vater vieler Völker, indem er nicht auf sein hohes Alter und auf die Unfruchtbarkeit von Sara sah, sondern an das Verheißungswort glaubte.

Wir können nicht auf dem Wasser laufen. Wir können vielleicht sogar nicht einmal gut schwimmen. Ich kann niemanden zur Bekehrung führen. Ich habe sogar Schwierigkeiten, selbst zur Buße zu kommen. Wieso konnte Petrus doch auf Wasser gehen? Wieso habe ich ein Hirtenleben angefangen? Deswegen, weil er, ich und wir Jesus und seine Offenbarung persönlich erlebt haben und durch den persönlichen Glauben allein auf ihn schauen. Jesus zeigt sich und offenbart sich in unseren Leben, sowohl in der guten Zeit als auch in Not. Er hilft uns dabei, unseren Glauben zu stärken. Möge Gott uns helfen, zu Jesus aufzusehen. Möge Gott unseren Glauben stärken, auf dem Wasser zu gehen, in der persönlichen Nachfolge, im Familienleben und in seiner Mission.

Sehen wir uns die Verse 32 und 33. „Und sie traten in das Boot, und der Wind legte sich. Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“ In dieser Nacht waren alle bestimmt müde. Doch waren sie nicht mehr vom Wetter oder von der Uhrzeit abhängig. Ihre Erkenntnis über Jesus trieb sie dazu, vor Jesus zu knien. Sie beteten ihn mit dem Bekenntnis an: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“ Alle 12 Jünger wurde von dem Glauben erfüllt und sie wurden dadurch gestärkt.

Heute erfahren wir die mächtige Offenbarung Jesu. Wir haben auch die Jünger gesehen, wie der Glaube sowohl ihre innere Stimmung als auch ihr Tat veränderte. Wie hat sich Jesus bei dir offenbart? Kannst du in der Nachfolge auf diesen Jesus immer wieder schauen? Das soll dein Glaube sein!

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