Jesus erwählt die Zwölf
„Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte.“
(13)
Letzte Woche haben wir gehört, dass Jesus gekommen ist, um Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten. Das ist eine gute Nachricht für alle, die sich als Sünder erkennen, und eine Einladung an alle anderen, sich als Sünder zu erkennen und seine Einladung zur Umkehr zu hören. Danach machte Jesus deutlich, dass das alte starre gesetzliche Denken der Pharisäer mit dem neuen dynamischen Evangelium nicht zusammenpasst und dass sie ein geeignetes Gefäß für den neuen Wein werden sollen. In unserem heutigen Text geht es um zwei weitere Auseinandersetzungen Jesu mit Pharisäern, und zwar über den Sabbat, der damals eine zentrale Rolle im religiösen Leben spielte. Dabei lehrte Jesus nicht nur eine richtige Einstellung gegenüber dem Sabbat, sondern offenbarte sich selbst als ein Herr über den Sabbat. Als sie seine Offenbarung entschieden ablehnten, erwählte Jesus zwölf seiner Jünger und setzte sie als Apostel ein. Lasst uns dieses Ereignisse näher betrachten und begreifen, was sie für uns bedeuten!
I. Jesus ist ein Herr über den Sabbat (1-12)
Betrachten wir den Text. Vers 1 sagt: „Und es begab sich an einem Sabbat, dass er durch ein Kornfeld ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und zerrieben sie mit den Händen und aßen.“ Jesus und seine Jünger gingen an einem Sabbat durch ein Kornfeld. Das zeigt, dass Jesus am Sabbat nicht einfach nur ausruhte, sondern auch an andere Orte ging, um auch den Menschen dort das Evangelium zu bringen. Die Jünger folgten Jesus vertrauensvoll nach. Offenbar erlaubte ihnen die Nachfolge Jesu aber manchmal keine geregelten Mahlzeiten. Als sie durch ein Kornfeld gingen, rauften sie daher einige Ähren aus und zerrieben sie mit den Händen, um mit den Körnern ein wenig ihren Hunger zu stillen. Bis dahin sieht die Szene friedlich, ja fast idyllisch aus. Aber … „Einige der Pharisäer aber sprachen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?“ (2) Sie wurden von einigen Pharisäern stark kritisiert. Man kann sich fragen, wieso einige Pharisäer es bemerkten, dass Jesu Jünger im Kornfeld nebenbei einige Ähren abrupften und Körner aßen. Sie müssen am Sabbat sehr fleißig sich dafür engagiert haben, über die Einhaltung der Sabbatsatzungen zu wachen. Der Vorwurf war nicht, dass die Jünger Körner von einem fremden Acker aßen –Mundraub war nach dem Gesetz des Mose ausdrücklich erlaubt. Die Pharisäer müssen das Abrupfen der Ähren als Ernten und das Auspulen der Körner als Dreschen eingestuft haben. So warfen sie den Jüngern vor, durch Arbeit das Sabbatgebot zu brechen.
Wie reagierte Jesus auf den Vorwurf gegen seine Jünger? Jesus nahm seine Jünger in Schutz. Verse 3 und 4 sagen: „Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte und die, die bei ihm waren? wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, die doch niemand essen durfte als die Priester allein, und wie er sie auch denen gab, die bei ihm waren?“ Jesus verwies die Kritiker auf David, der auf seiner Flucht vor Sauls Männern den Priester Abjatar bat, ihm und seinen Männern die Schaubrote zu geben. Für David ging es dabei um Leben und Tod, aber formal gesehen brach er damit das Gebot über die Schaubrote, die eigentlich nur die Priester essen durften. Trotzdem wird David an keiner Stelle in der Bibel dafür getadelt oder bestraft. Das lag nicht daran, dass David bei Gott eine Art Sonderstatus genoss – wir wissen, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt und dass er für seine Sünde mit Batseba sehr wohl von Gott gezüchtigt wurde. Das weist uns aber darauf hin, dass David bei den Schaubroten keine Sünde begangen hat. Inwiefern hat er das Gesetz nicht gebrochen? Er hat das Gesetz seinem grundlegenden Geist nach doch gehalten. Jesus lehrte an anderer Stelle, dass das höchste Gebot von allen Geboten Gottes ist, Gott zu lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von all seinen Kräften, und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst (Mk 12,30.31). Und diesem Geist nach hat David das Gesetz gehalten. David aß von den Broten und gab es auch seinen Männern in Respekt gegenüber Gott und im Glauben an seinen Willen, dass er weiter am Leben bleiben und Gott dienen sollte. Was hatte das mit den Pharisäern zu tun? Die Pharisäer versuchten, das Sabbatgebot genau zu halten, indem sie über 600 Satzungen aufstellten, die genau regelten, was man am Sabbat tun sollte und was nicht. Aber sie scheiterten letztlich daran, den Gottes Willen zu tun und am Sabbat wahre Ruhe zu finden, weil sie das Gebot nur nach dem Buchstaben halten wollten, aber den Geist des Gesetzes nicht verstanden. Die Jünger dagegen lebten im Vertrauen auf Jesus und folgten ihm, wohin er auch ging, auch am Sabbat. Auch wenn sie dabei offenbar manchmal Ähren abrissen und Körner aßen oder mehr als einen Sabbatweg zu Fuß gingen, hatten sie Ruhe im Herzen, weil sie Jesus folgten und die Gewissheit hatten, dass das vor Gott richtig war.
Jesus wollte es nicht nur bei dem Hinweis auf das Beispiel von David belassen. Jesus nutzte diese Gelegenheit, um sich ihnen selbst zu offenbaren. Betrachten wir Vers 5: „Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist ein Herr über den Sabbat.“ Was bedeutet Jesu Verkündigung? Der Sabbat war von Gott eingesetzt und später den Israeliten als ein Ruhetag verordnet, an dem sie nicht arbeiten sollten. Dass Jesus sich nun als der Herr über den Sabbat offenbart, bedeutet, dass er der Gesetzgeber ist, der kompetent ist, zu lehren, wie man den Sabbat halten sollte. Dass Jesus Herr über den Sabbat ist, besagt letztlich, dass er Gott ist, der über seinen Geboten steht.
Aber Jesus sagt damit noch mehr, nämlich dass sie Jesus brauchen, um den Sabbat richtig zu verstehen und wirklich Ruhe an ihm zu finden. Gott hatte den Israeliten den Sabbat eigentlich als Ruhetag gegeben, an dem sie Zeit haben sollten, an Gott zu denken, ihm zu danken und sich geistlich und körperlich zu erholen. Aber sie konnten keine wahre Ruhe finden. Die Juden zur Zeit Jesu waren am Sabbat angespannt, weil sie ständig darauf achten mussten, dass sie und ihre Famillienangehörigen gegen keine der Satzungen verstießen. Die Pharisäer waren insbesondere angespannt, weil sie es sich außerdem zur Aufgabe gemacht hatten, darüber zu wachen, dass keiner im Volk auch nur eine ihrer Sabbat-Satzungen brach. Aber als Jesus kam und sich als Herrn über den Sabbat offenbarte, machte er deutlich, dass sie von ihm lernen sollten, den Sabbat in Gottes Sinne zu verbringen, ja dass sie ihn brauchten, um am Sabbat wahre Ruhe zu finden. In diesem Sinne ist Jesus auch das Ziel bzw. Erfüllung des Sabbats.
Das gilt auch für uns. Nur in Jesus, wenn wir mit ihm eng verbunden sind, können wir wahre Ruhe finden. Wenn wir nicht mit Jesus verbunden sind, können wir auch am Sonntag keine wahre Ruhe finden, auch wenn wir nicht arbeiten und lauter Dinge tun, die zu unserer Entspannung dienen sollten, wie z.B. länger schlafen, Musik hören, nur zu Hause zu chillen zu versuchen oder mit andern etwas unternehmen. Tief im Innern können wir keine wahre Ruhe erlangen, weil wir von unseren Erfahrungen der letzten Woche nicht einfach frei werden, zum Beispiel einem Misserfolg im Studium oder einer Kritik von unserem Chef, von Enttäuschungen über andere oder uns selbst, von Ärger oder Sorgen wegen der Kinder, wegen unserem Arbeitsplatz, unserer Gesundheit oder der unserer Nächsten, wegen der Fruchtbarkeit unseres geistlichen Lebens, und von auf uns geladener Schuld. Selbst im Gottesdienst können wir keine wahre Ruhe finden, wenn wir nicht in Jesus sind, wenn wir seine Gnade der Vergebung nicht annehmen, seinen Willen und Führung in unserem Leben nicht annehmen, wenn wir auf seine Zusage und Verheißung für unsere Zukunft nicht vertrauen. Nur in Jesus können wir wahre Ruhe finden. Nur in Jesus werden wir frei von unseren Enttäuschungen und Verletzungen, unseren Sorgen und Ängsten und von unserer Schuld. Nur in Jesus können wir Gottes Hoffnung und seinen Willen für uns sehen und neu seine richtige Perspektive für unser Leben sehen. Als Jesus sagte: „Der Menschensohn ist ein Herr über den Sabbat“, lud er die Umstehenden damals und auch uns heute dazu ein, zu ihm zu kommen und bei ihm wahre Ruhe zu finden. An einer anderen Stelle sagt Jesus: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen“ (Mt 11,28.29). Jesus lädt uns alle ein, zu ihm zu kommen und bei ihm wahre Ruhe für unsere Seelen zu finden.
Und Jesus zeigt hier noch mehr: Mit seiner Verkündigung, dass er der Herr über den Sabbat ist, zeigte er auch, dass er der Herr über das ganze Leben sein will. Der, der kompetent ist, den Sabbat zu bestimmen, damals das Hauptelement des religiösen Lebens, der kann über das ganze Leben bestimmen. Jesus will nicht nur über unseren Ruhetag bestimmen und dabei im Mittelpunkt stehen, sondern auch an den anderen sechs Tagen in der Woche, in unserem ganzen Leben. Unser ganzes Leben soll sich um ihn drehen. In allen Bereichen sollen wir auf ihn hören und in ihm und auf ihn hin leben und sollen so seinen Größe und Herrlichkeit und seinen großen Segen erfahren, den er uns geben will. Dadurch will er sich uns erweisen als der, der er ist, als unser Heiland und guter Herr unseres Lebens, der uns zu seinem Ziel bringt. Preis sei Jesus, der der Herr über den Sabbat und über uns ganzes Leben ist!
Betrachten wir die Verse 6ff. An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort gab es einen Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. Der Mann muss als Schwerbehinderter elend gelebt haben, nicht nur weil er keinen Beruf ausüben konnte und von anderen abhängig war, sondern weil solcheBehinderungen bei den Juden damals als Folge einer schweren Sünde angesehen wurde (vgl. Joh 9,1). Vers 7 sagt: „Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer lauerten darauf, ob er auch am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn zu verklagen.“ Die Pharisäer hatten kein Mitleid mit dem Mann. Sie betrachteten ihn als ein Mittel, mit dem sie Jesus möglicherweise wegen Bruch des Sabbatgebots anklagen konnten. Dies zeigt, dass sie gegenüber Jesus keine Lernwilligkeit und keinen Respekt hatten. Sie hatten ihr Urteil schon getroffen und wollten Jesus anklagen und warteten nur noch auf eine geeignete Gelegenheit.
Wie reagierte Jesus in dieser prekären Situation? Vers 8 sagt: „Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt hervor! Und er stand auf und trat vor.“ Jesus sagte dem Mann nicht, dass er ihn nach dem Gottesdienst hinter der Synagoge oder am nächsten Tag treffen könnte. Jesus forderte den Mann auf, nach vorne zu treten. Jesus wollte dem Mann helfen und ihn sofort heilen, weil dies dem Willen Gottes entsprach. Jesus wollte auch den religiösen Leitern helfen, durch das Wunder aus ihrer verkehrten Haltung gegenüber ihm und dem Willen Gottes herauszukommen. Dazu fragte Jesus sie: „Ich frage euch: Ist’s erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses, Leben zu erhalten oder zu vernichten?“ Jesus stellte eine einfache Frage, die eigentlich jeder leicht beantworten kann. Sie hatten sich in ihrer jahrzehntelangen Beschäftigung mit ihren vielen Hundert Satzungen verstiegen; aber Jesus wollte ihnen helfen, den Blick auf den eigentlichen Willen Gottes zu lenken. Er appelliert an ihre Vernunft. Eigentlich konnte jedes Kind sagen, dass es Gottes Willen ist, dass man am Sabbat Gutes tun sollte und nicht Böses, Leben erhalten und nicht töten. Aber sie antworteten Jesus nichts, weil sie ihr Gedankengebäude und ihre ablehndende Haltung gegenüber Jesus nicht aufgeben wollten.
Wie reagierte Jesus darauf? Jesus ließ sich von ihrer Verweigerung nicht abschrecken. Vers 10 sagt: „Und er sah sie alle ringsum an und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat’s; da wurde seine Hand wieder zurechtgebracht.“ Jesus wollte den Mann sofort heilen, auch wenn er wusste, dass er sich den tödlichen Hass der religiösen Leiter zuziehen würde. Der Mann sollte vor allen die Hand ausstrecken, ausgerechnet das Körperteil, dessen er sich immer geschämt hatte, wegen dem er in seinem Leben so viel gelitten hatte. Es war für ihn eine Herausforderung zum Glauben. Er sollte glauben, dass Jesus ihn gesund machen würde. Als der Mann Jesus seine Hand ausstreckte, wurde sie wieder gesund.
Jesu Heilungstat war eine Hilfe für die Pharisäer, da sie aus nächster Nähe Jesu Wunder sehen konnten. Doch wie reagierten sie? Vers 11 sagt: „Sie aber wurden ganz von Sinnen und beredeten sich miteinander, was sie Jesus tun wollten.“ Statt die Chance zu nutzen, Jesus zu erkennen und Buße zu tun, verhärteten sie ihr Herz noch mehr und wurden wie verrückt. Das Markusevangelium sagt an dieser Stelle, dass sie miteinander beredeten, wie sie Jesus umbrächten. Durch ihre Verstocktheit erwiesen sie dadurch als Leute, die nicht bereit waren, Gottes Wirken überhaupt wahrzunehmen. Sie waren unfähig, Gottes Heilswerk anzunehmen oder gar dafür gebraucht zu werden. Was tat Jesus in dieser Situation?
II. Die Berufung der Zwölf (12-19)
Betrachten wir Vers 12: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb die Nacht über im Gebet zu Gott.“ Jesus ging extra auf einen Berg um zu beten. Wir erfahren nicht, wofür er gebetet hat. Aber vom Kontext her können wir davon ausgehen, dass Jesus dafür gebetet hat, wie er in dieser Lage Gottes Heilswerk dienen sollte. Die religiösen Leiter, die eigentlich dafür prädestiniert waren, dabei eine wichtige Rolle zu spielen, hatten sich wegen ihrer Verstocktheit als unfähig erwiesen. Jesus kannte den Willen des Vaters, dass er die ganze Welt durch sein Evangelium erretten wollte. Wie sollte das weitergehen? Jesus fragte den Vater nach seiner Orientierung. Jesus betete und betete, er betete die ganze Nacht durch.
Was tat er am nächsten Morgen? Vers 13 sagt: „Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte:“ Jesus hatte am nächsten Morgen klare Orientierung. Er rief seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte. Apostelos bedeutet Bote, Gesandter (mit Vollmacht). Sie sollten also Jesu Boten sein, die seine Botschaft verkündigen und ihn selbst vertreten. Dass Jesus sie erwählte und Apostel nannte, war eine besondere Berufung und Ausdruck seiner Hoffnung, dass sie seine Vertreter würden und als seine Boten wirken würden, wenn er zurück zum Vater ginge. Wir erfahren keine Kriterien für Jesu Erwählung. Seine Wahl geschah aus Gottes einseitiger Gnade und Souveränität.
Was für Männer erwählte Jesus? Vers 14-16 sagt: „Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus; Matthäus und Thomas; Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot; Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.“ Sie waren gewöhnliche Männer – unter ihnen gab es keine Schriftgelehrten oder Würdenträger. Mindestens vier von ihnen waren Fischer, einer war Zöllner, der mit den Römern zusammengearbeitet hatte, und einer ein Zelot, der für die Befreiung Israels von den Römern gekämpft hatte. Sie waren alle verschieden. Aber Jesus nahm sie alle an und liebte sie und diente ihnen mit seiner Hoffnung. Jesus nannten sie Apostel – was seinen große Hoffnung für sie ausdrückte.
Welche Bedeutung hat die Erwählung der Zwölf? Jesus hat auch danach weiter das Volk gelehrt und Kranke geheilt. Aber er hat von da an seine Zeit und Kraft besonders dafür eingesetzt, den Aposteln zu helfen, geistlich zu wachsen, damit sie die geistliche Menschen und Leiter werden konnten, die mit ihrer Person und Leben ihn vertreten und sein Evangelium in die ganze Welt bringen konnten. Von der Apostelgeschichte und der christlichen Geschichte wissen wir, dass dieses Werk Jesu geistlich sehr erfolgreich war. Die Zwölf wurden tatsächlich geistliche Leiter, die Jesu Evangelium vollmächtig bezeugen konnten und mit ihrem Leben dafür einstanden. Durch die Apostel wurde das Evangelium schon im ersten Jahrhundert trotz heftiger Widerstände nach Afrika und nach Asien verbreitet und in die damalige Welthauptstadt Rom und trat seinen Siegeszug an, der bis heute anhält. Dass wir heute hier versammelt sind, ist Jesu Werk zu verdanken, dass er die Apostel berufen und als geistliche Leiter erzogen hat.
Nachdem Jesus für die Sünde der Welt am Kreuz gestorben und wieder auferstanden war, gab er den Aposteln den Auftrag, nun selbst andere zu Jüngern zu machen, indem er sagte: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Mt 28,18-20) Dadurch hat Jesus ihnen das Werk, Menschen zu Jüngern zu machen, das er selbst getan hatte, anbefohlen. Sie sollten Menschen das Evangelium verkündigen und sie zur Umkehr zu Jesus führen, die sich in der Taufe ausdrücken sollte; aber das war nicht das Ende, sie sollten die zum Glauben Gekommenen alles halten lehren, was Jesus ihnen selbst befohlen hat, sodass sie als Jünger Jesu leben konnten. Auf diese Weise will Jesus sein Werk, die ganze Welt zu erlösen, vorantreiben und sein Reich bauen. Er hat auch uns zum Glauben geführt und zu Jüngern Jesu gemacht durch Menschen, die diesen Auftrag vernommen und zu Herzen genommen haben. Er hat uns auch dazu berufen, diesem Werk zu dienen, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen. Lasst uns diesen Auftrag neu bewusst wahrnehmen und dafür beten und zusamen wirken, dass wir hingehen und junge Menschen in Heidelberg zu Jesus führen und durch unser Gebet und Bibelstudium zu Jesu Jüngern machen können!
Betrachten wir die Verse 17-19: „Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld. Und um ihn war eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus ganz Judäa und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon, die gekommen waren, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben waren, wurden gesund. Und alles Volk suchte, ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus, und er heilte sie alle.“ Nach der Einsetzung der Zwölf ging Jesus auf ein ebenes Feld. Viele Menschen strömten aus allen möglichen Gegenden zu ihm, sogar aus dem Ausland. Jesus heilte sie alle und trieb die bösen Geister aus. Der Text betont die Kraft, die Jesus hatte, mit der Jesus sie alle heilte. Die Apostel konnten dadurch erneut Jesu Vollmacht lernen, mit der er den Menschen half. Sie konnten auch sein Hirtenherz lernen, mit dem er alle annahm, die zu ihm kamen, und allen nach ihrem Bedürfnis half.
Heute haben wir gelernt, dass Jesus der Herr über den Sabbat ist. Jesus hat sich dadurch als Gott offenbart, den wir brauchen, um Gottes Willen richtig zu verstehen und danach zu leben. Jesus will, dass wir zu ihm kommen und wahre Ruhe in ihm finden, sowohl am Sonntag als auch an allen anderen Tagen der Woche. Jesus, der Herr über den Sabbat, will der Herr über unser ganzes Leben sein und bestimmen, wie wir es führen. Im zweiten Teil haben wir gelernt, dass Jesus dem Evangeliumswerk dadurch gedient hat, dass er zwölf Männer als Apostel eingesetzt hat, die er mit seiner Liebe und Hoffnung zu geistlichen Leitern erzogen hat. Möge Gott uns helfen, Jesus in allen Bereichen unseres Lebens als den Herrn anzuerkennen und nicht auf unsere Weise, sondern in ihm mit ihm verbunden nach seinem Willen zu leben. Möge Gott uns helfen, Jesu Beispiel und Auftrag zu folgen und in unserer Zeit durch unser Gebet, Einladen und Bibelstudium Menschen zu seinen Jüngern zu machen! Lesen wir noch einmal das Leitwort, Vers 13: „Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte.“
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