Predigt: Lukas 2,9-14 — Weihnachten 2024

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Eine große Freude

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“

(Lukas 2,10)

In dem Text, der uns gerade vorgelesen wurde, geht es vor allem um die Worte von Engeln zu einer Gruppe von Hirten, die zufällig in der Nähe von Bethlehem waren. Wir haben von Hirten vermutlich ein eher positives von der Romantik geprägtes Bild. Wir denken an eine schöne Landschaft und an etwas Friedfertiges. Aber was wir verstehen sollten, ist, dass Hirten damals ungefähr so beliebt waren wie eine Woche Regenwetter in Deutschland. Hirten galten als nicht vertrauenswürdig, und sie waren nicht als Zeugen vor Gericht zulässig. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass Hirten von Ort zu Ort zogen, und dass sie häufig Probleme damit hatten, „meins“ und „deins“ klar auseinander zu halten. Ausgerechnet diese Menschen ohne Ansehen werden hier angesprochen. Und die Konsequenz, die man daraus ziehen kann, ist, dass wenn diese Botschaft für Hirten ist, dann gilt sie allen Menschen. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen.
Man könnte so viel zum heutigen Text sagen. Wir wollen nur drei Aspekte betrachten. Zum einen sehen wir eine große Furcht. Der Engel spricht von einer großen Freude. Und schließlich sehen wir ein großes Fest.

1. Eine große Furcht
In Vers 9 bekommen die Hirten auf dem Feld Besuch. Wir lesen: „Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr.“ Ihr kennt vermutlich die Situation, wenn es nachts richtig finster ist, und man versucht irgendwie den richtigen Weg zu finden. Und dann ist zum Glück ein Bewegungssensor in der Nähe, und es geht das Licht an. Plötzlich ist die Unsicherheit weg; man kann wieder sehen und man weiß, wo der Weg ist. Licht ist in der Regel das, was uns die Furcht vor der Finsternis nimmt.
Das Interessante hier aber ist, dass das Licht genau die umgekehrte Wirkung hat. Die Hirten fühlten sich in der Nacht pudelwohl. Sie fürchten sich erst, als das Licht kam. Das Licht war der Grund für ihre Furcht. Die Hirten hatten nicht nur ein wenig Angst. Im griechischen Urtext heißt es sprichwörtlich: „sie fürchteten sich mit großer Furcht.“ Was hat es mit dem Licht auf sich? Wir lesen, dass die Herrlichkeit des Herrn die Hirten umstrahlte. Im Licht Gottes wird das offenbar, was tatsächlich in uns ist. Im Licht Gottes zeigt sich, was real ist.
Hier ist eine Frage: Wer von euch hat Furcht? Jetzt gerade vielleicht nicht. Aber in vielen von uns ist vielleicht eine latente Furcht vorhanden. Und wenn Licht auf uns fällt, dann merken wir, wie unsicher wir uns fühlen. Hier sind ein paar Beispiele. Vorgestern bekamen meine Frau und ich eine E-Mail von einer Klassenlehrerin von einem unserer Jungs. Und die Lehrerin hat ihre Sorge ausgedrückt, dass unser Kind mit dem Lernstoff nicht zurechtkommt. Plötzlich ist diese tief sitzende Furcht: Wird unser Junge es in der Schule schaffen? Was ist, wenn nicht? Am Ende war die E-Mail nicht weiter tragisch oder schlimm. Wir brauchen bald einen Termin beim Augenarzt. Aber es war so eine Situation, in der sich zeigte, was die Realität ist, und es war eine unangenehme Realität.
Ein anderes Beispiel: Vielleicht haben manche von uns eine latente Unsicherheit auf der Arbeit, weil wir denken, dass wir nicht die Qualifikationen haben, die wir eigentlich bräuchten, um unseren Job gut zu machen. Es ist dieses Gefühl, insgeheim ein Hochstapler zu sein (Imposter-Syndrom); das Gefühl, sich bei allem, was man auf der Arbeit macht, auf relativ dünnem Eis zu bewegen. Wann bricht diese Furcht richtig in uns aus? Der Moment, wenn auf der Arbeit ein neuer, junger Kollege anfängt, der alle Qualifikationen mitbringt, die wir haben sollten, der viel dynamischer und talentierter ist als wir, und der zu allem Überfluss auch noch besser aussieht und beliebter ist. Wenn Licht auf unsere Realität fällt, zeigt sich, wie unsicher wir eigentlich sind.
Oder noch ein Beispiel: Seit einigen Jahren tobt in Europa ein schrecklicher Krieg in der Ukraine. Ich kann mich noch an den Morgen erinnern, als ich in den Nachrichten las, dass Russland die Ukraine angegriffen hat. Für mich war an diesem Morgen eine Welt zusammengebrochen: Der europäische Friede, der seit dem Zweiten Weltkrieg mehr als 70 Jahre angehalten hatte, war dahin. Gute wirtschaftliche Beziehungen zu haben, war kein Garant mehr für Frieden. Die Welt, in der wir leben, ist doch viel instabiler, viel fragiler, als ich naiverweise gedacht hatte.
Woher kommt unsere Furcht? Die Furcht kommt daher, weil das, worauf wir hoffen, das, worauf wir bauen, das, auf das wir uns verlassen, infrage gestellt wird. Es ist ein wenig wie ein Erdbeben, weil der Boden selbst, den wir für stabil halten, anfängt zu wackeln. Wir fürchten uns, weil die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte; und weil wir wissen, dass wir nicht so sind, wie wir sein sollten. Und wenn ihr diese Furcht noch nicht hattet, dann gut für euch: Gott segne euch. Aber früher oder später wird das jeden von uns ereilen. Wenn Licht zeigt, wie die Realität wirklich ist, fürchten wir uns mit großer Furcht.

2. Eine große Freude
Der Engel sagt nun: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll.“ Der Engel spricht von einer großen Freude. Und diejenigen, die Lukas von Anfang an gelesen haben, haben vielleicht gemerkt, dass die Freude zunimmt wie ein Crescendo. Als der Engel Gabriel dem Priester Zacharias mitteilt, dass Elisabeth und er in ihrem hohen Alter doch noch Eltern werden würden, sagte der Engel: „Du wirst dich freuen und jubeln und viele werden sich über seine Geburt freuen.“ Hier gilt die Freude vor allem dem Zacharias, seiner Familie und den Menschen aus seiner Umgebung. Und diese Verheißung erfüllt sich später in Kapitel 1,58: „Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuen sich mit ihr.“ Als Maria ihre Verwandte Elisabeth besucht, hüpft das Ungeborene in Elisabeths Bauch. Sie sagt: „Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.“ Maria fängt dann an zu singen, das berühmte Magnificat, und ihre ersten Worte sind: „Meine Seele preist die Größe des Herrn / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ Große Freude bei allen diesen Individuen. So groß die Freude auch ist, bleibt die Freude noch bei vereinzelten Menschen.
Aber hier ist das ganz anders. Der Engel spricht wieder von einer großen Freude. Und er sagt, dass diese Freude dem ganzen Volk zuteilwerden wird. Mit Volk ist erst einmal Israel gemeint. Wenn wir ans Ende von Lukas blättern, ist wieder von Freude die Rede, dieses Mal bei den Jüngern Jesu: „Sie aber fielen von ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.“ Die Jünger wiederum hatten dann die Aufgabe, diese Freude, in die ganze weite Welt zu tragen. Ganz offensichtlich waren sie erfolgreich: Zweitausend Jahre später feiern hunderte Millionen Menschen weltweit Weihnachten. D. h., die große Freude ist nicht nur für ein paar Menschen hier und dort. Diese Freude ist eine universale Freude, eine Freude die für alle Menschen aller Zeiten gilt. Eine große Freude für dich und für mich.
Diese Botschaft vom Engel ist für jeden hier im Raum relevant. Ich möchte euch drei Gründe nennen, warum jeder von uns sich dafür interessieren sollte. Zum einen bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch sich diese Freude wünscht. Es spielt keine Rolle, woher du kommst oder woran zu glaubst oder wie alt du bist. Jeder von uns wünscht sich die große Freude, von welcher der Engel spricht. Nicht nur das. Wenn wir wirklich darüber nachdenken, ist das dann nicht die wichtigste Motivation von praktisch allem was wir tun? Praktisch alles, was wir tun, ist ein Streben nach Glück; ist der Versuch, unsere Freude zu mehren und zu multiplizieren.
Wir alle suchen nach der großen Freude, von welcher der Engel spricht. Wir nennen es zum Beispiel Liebe und Partnerschaft: den Traumprinzen oder die Traumprinzessin zu finden. Oder wir nennen Karriereplanung: das Traumfach studieren und danach den Traumjob finden. Oder wir nennen es Urlaub: das Traumland besuchen und das Traumabenteuer erleben. Oder wir nennen es Hobby, Musik, Kunst, Entertainment oder Freitagabend. Ganz egal wie wir es nennen, all unser Streben dient im Prinzip dem ein- und demselben Ziel: das Glück des Lebens zu finden, Freude zu haben.
Das bringt uns zum nächsten Gedanken. Ganz egal, was wir tun und was wir versuchen, irgendwie bleibt die Sehnsucht nach Freude in großen Teilen unerfüllt. In dem zweiten Doctor Strange Film stellt sich der Hauptcharakter immer wieder die Frage nach dem Glück. Die Frage „Bist du glücklich?“ zieht sich durch den Film wie eine Art Refrain. Und er kommt wiederholt zu dem Schluss, dass er wirklich unglücklich ist, weil seine große Liebe jemanden anderes heiratet. Seine Gegnerin Wanda ist ebenfalls unglücklich, weil sie keine Kinder hat, obwohl sie der Ansicht ist, dass sie Kinder haben sollte. Weil sie unglücklich ist, tut sie vielen Menschen weh und macht viele Dinge kaputt.
Vielleicht glaubst du, dass wenn du nur den richtigen Partner hättest, oder wenn du nur den richtigen Job finden würdest, du wahrhaftig glücklich werden würdest. Aber selbst unter den besten Umständen, scheint immer irgendetwas zu fehlen. Dieses Jahr unternahm ich mit drei von meinen Jungs eine Fahrt an die Nordwestküste von Frankreich. Wir sahen das wunderschöne Meer. So schön das auch war, war es gleichzeitig auch deprimierend: Ich war der Einzige, der die Landschaft richtig schön fand (die Jungs fanden es nicht so besonders, was an sich schon traurig war). Vor allem aber bleibt eine unerfüllte Sehnsucht: Der Urlaub ist so schnell vorbei; man will die Schönheit der Natur irgendwie gerne weiter genießen weit über den kurzen Urlaub hinaus; man will es mitnehmen; man will eigentlich mit dieser Schönheit der Natur irgendwie eins werden, wenn es ginge. Es bleiben nur ein paar Fotos und Erinnerungen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
Hier ist eine Illustration, die mich sehr berührt hatte, weil ich selbst Musikfan bin. Carlos Kleiber wird von vielen Musikern als der größte Dirigent des 20. Jahrhunderts angesehen. Als Kleiber starb, veröffentlichten die Wiener Philharmoniker einen Artikel zum Gedenken an diesen einzigartigen Künstler. In diesem Artikel beschrieb Clemens Hellsberg die schwierige Zusammenarbeit. Kleiber probte mit dem Orchester Beethovens 4. Symphonie. Er war überzeugt davon, dass die rhythmische Anfangsfigur im langsamen Satz, den Namen von Beethovens unsterblich Geliebten widerspiegelte: Theres. Aber irgendwie bekam das Orchester das nicht so auf die Reihe, wie er es sich vorstellte. Irgendwann schrie er: „Ihr spielt nicht Theres! Ihr spielt immer nur Marie!“ Und dann stürmte er raus und kam nicht wieder zurück. Die weiteren Proben und vor allem die Konzerte mussten abgesagt werden. Hellsberg schrieb: „In diesem Aufschrei manifestierte sich die völlige Verzweiflung eines Künstlers, der nach der Unendlichkeit greift und bei diesem Versuch zerbricht.“ Er schloss ab mit den Worten: „Für uns alle hat er nach den Sternen gegriffen, und auch wenn er dabei zerbrochen ist, hat er zumindest bewiesen, dass es sie wirklich gibt.“
Vielleicht geht es euch wie mir: Ich finde diese Schilderung zutiefst sympathisch. Kleiber war nicht einfach nur ein detailverliebter Perfektionist, der den Musikern das Leben zur Hölle machen wollte. Er war jemand, der in der Musik nach der unendlichen Freude suchte. Er war zutiefst davon überzeugt, dass es sie geben muss. Aber er hat sie nie erreicht, und das hat ihn fertig gemacht. Das ist der zweite Grund: Hier in dieser Welt scheint die große Freude nur eine Sehnsucht zu sein, die in großen Teilen unerfüllt bleibt.
Der dritte Grund, warum die Botschaft des Engels für uns relevant ist: Er spricht von einem historischen Ereignis, das sich wirklich geschehen ist. In den Versen 11 und 12 sagt der Engel: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ Die große Freude, von welcher der Engel spricht, ist nichts, was vage, abstrakt, unbestimmt ist. Die Freude ist so real, so präsent, so konkret wie ein Kind in einer Krippe. Wer schon mal das Glück hatte, ein Baby in Armen zu halten, der weiß: Das ist ziemlich real. Das Kind in der Krippe ist nicht irgendein Kind. Es ist der Retter, der Christus, d. h., der eine, wahre König aller Könige und der Herr aller Herren, der seine gerechte Herrschaft unter uns aufrichten soll. Gott selbst kommt in Jesus Christus in diese Welt. Und obwohl Gott unendlich viel größer ist als diese Welt, kommt er in solcher Niedrigkeit und Einfachheit. Um es mit einem Zitat aus den Chroniken von Narnia zu sagen: In unserer Welt gab es einen Stall, der etwas beherbergte, das größer war als die ganze Welt. Mythos und Legende werden zu Ereignissen in unserer Menschheitsgeschichte. Das ist das Wunder von Weihnachten.
Der Rest des Evangeliums spricht von Jesu Weg: von der Krippe zum Kreuz. Gott steht nicht über dem Leid und der Bosheit der Menschen. Er ist mitten drin. Er ist präsent in all dem Schmerz, den wir haben. Das Schlimmste, was Menschen einander antun können, wird ihm angetan. Das ist die Art und Weise, wie er Krankheit, Korruption, Krieg, Leid und Tod besiegt: Er tut es, indem er alles auf sich nimmt und dafür stirbt. In Jesus Christus bietet Gott uns ein neues Leben an mit einer neuen Hoffnung, mit einer großen Freude, die nicht nur eine Sehnsucht ist, sondern ein Versprechen, das er erfüllt.
Wir alle haben Sehnsucht nach einer Umarmung, die wir noch nie auf diese Weise erfahren haben, und doch können wir uns daran erinnern. Wir alle haben Sehnsucht nach einer Musik, die wir noch nie gehört haben, aber wir können uns an sie erinnern. Und wir alle haben Sehnsucht nach einem Zuhause, indem wir noch nie zuvor waren, und an das wir uns trotzdem erinnern können. Jesu Kommen in diese Welt bedeutet, dass die Umarmung, die Musik und das Zuhause real sind. Und wenn wir uns auf diesen Jesus einlassen, dann dürfen wir, dann werden wir das persönlich erfahren.

3. Ein großes Fest
In den Versen 13 und 14 lesen wir dann: „Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens.“ Wie in einem Flashmop tritt eine riesige Schar von Engeln auf. Sie singen und feiern die Geburt von Jesus mit einem gewaltigen Chor. Mein Cousin J. hatte mich einmal gefragt, ob ich meinen Geburtstag feiern werde. Und ich antwortete, dass ich es nicht mag, im Mittelpunkt zu stehen. Seine Antwort war dann: „Man feiert Geburtstag nicht für sich selbst. Man feiert Geburtstag für die anderen.“ Gott feiert hier Geburtstag. Und er tut es für die anderen: für alle, die einfach gerade da sind, wie die Hirten auf dem Feld. Niemand wäre auf die Idee gekommen, Hirten zum Geburtstag einzuladen. Gott tut so etwas.
Was bedeutet das dann für uns? Drei kurze Gedanken zum Schluss. Erstens, wir sind alle zu dieser Geburtstagsfeier eingeladen. Der Grund, weshalb wir jedes Jahr Weihnachten feiern, ist genau der: Gott lädt uns zu seinem Geburtstag ein. Unser kleiner Gottesdienst ist eine Reflektion von der unermesslich großen Einladung Gottes an uns. Jeder ist eingeladen, jeder ist willkommen. Jeder darf mitfeiern. Niemand muss draußen sitzen, niemand muss einfach nur Zuschauer sein.
Als nächstes: Die große Freude bedeutet nicht, dass wir keine Probleme mehr in dieser Welt haben. Die Freude, die Gott uns anbietet, ist nicht Freude anstelle von Leid. Es ist Freude inmitten von Leid: Freude inmitten von Stress auf der Arbeit, Drama in der Familie, Krankheiten die lästig sind, Krankheiten, die lebensbedrohlich sind, sogar auf dem Sterbebett. Das, was sich durch die große Freude verändert, ist oftmals gar nicht so sehr unser Alltagsleben. Das, was sich ändert, ist die Perspektive auf alles. Weil Gott in diese Welt gekommen ist, wird diese Welt eines Tages erlöst und neu gemacht werden.
J.R.R. Tolkien, der durch das Evangelium inspiriert war, erzählt eine ähnliche Geschichte in Herr der Ringe. Im letzten Buch, wacht der Hobbit Sam auf, nachdem das Böse besiegt ist. Und er ist überrascht, seinen alten Freund Gandalf zu sehen. Er ruft aus: „Gandalf! Ich dachte, du wärst tot! Aber dann dachte ich, dass ich tot bin. Wird alles Traurige nun unwahr werden? Was ist mit der Welt geschehen?“ Genau das ist der wesentliche Punkt: Es wird alles gut werden. Alles Traurige wird eines Tages unwahr werden.
Als ich einmal richtigen Stress mit einem der Jungs hatte, hatte mir einer meiner älteren Freunde folgenden Rat gegeben: „Das Wichtigste ist, dass du deinen Kindern das Gefühl gibst, dass sie in Ordnung sind, und dass alles gut werden wird … weil am Ende alles gut werden wird.“ Dieser Ratschlag war Gold wert.
Als letztes: Vielleicht haben einige von euch, Probleme das alles zu glauben: Der Text spricht von einem Engel, Geburt durch eine Jungfrau und noch mehr Engel. Das klingt doch alles zu märchenhaft, um wahr zu sein. Vielleicht denkt ihr: „Das ist eine schöne Geschichte, aber leider kann ich das nicht glauben.“ Ich möchte euch gerne mitgeben: Auch wenn ihr vielleicht jetzt in diesem Moment nicht in der Lage seid, das zu glauben, solltet ihr euch zumindest wünschen, dass das alles wahr ist. Ihr solltet euch wünschen, dass es wahr ist, dass es einen Gott gibt, der diese Welt so sehr liebt, dass Er in Jesus Christus in diese Welt gekommen ist. Ihr solltet euch wünschen, dass das Gute über das Böse triumphieren wird. Und wenn ihr euch das wünscht, dann kommt der nächste Schritt: Prüft die Fakten. Vielleicht ist hier doch etwas Wahres dran?
Es steht viel auf dem Spiel. Es geht um unendliche Freude für alle Menschen, für dich und für mich.