Predigt: Lukas 2,1 – 20 (Weihnachtsgottesdienst 2104)

Kategorien:

Download

Euch ist heute der Heiland geboren

„Und der Engel sprach zu ihnen: Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“

(2,11)

Heute betrachten wir die Geburt Jesu und die Worte des Engels, der in derselben Nacht die Bedeutung erklärt hat. Dabei nennt der Engel Gottes die Nachricht von Jesu Geburt eine große Freude für alles Volk. Was ist für uns ein Grund zu wirklich großer Freude? Einige haben sich dieses Jahr gefreut, dass sie ihr Abitur geschafft haben, und haben ein paar Tage gefeiert. Aber ist das heute noch Grund zu großer Freude? Viele suchen Freude durch Erfolg im Studium oder Beruf, durch den Kauf eines neuen Smartphones oder Notebooks, durch Hobbys oder Erlebnisse auf Reisen. Aber solche Dinge können uns höchstens für kurze Zeit Freude machen. Vier Familien unter uns haben dieses Jahr ein Kind bekommen, eine ihr erstes Mädchen, die anderen ihren dritten Jungen. Die Eltern freuen sich sicher bis heute darüber, aber das ist keine Freude für alle Menschen. Doch welche Nachricht bedeutet wirklich große Freude für alle Menschen? Lasst uns das heute heute neu erfahren!

Wie beginnt der Verfasser Lukas seinen Bericht von Jesus Geburt? Die Verse 1-3 lauten: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.“ Lukas beginnt mit dem historischen Hintergrund. Augustus, ein Neffe und Nachfolger von Julius Cäsar, war der erste römische Kaiser, der von 30 v.-14 n.Chr. regierte. August herrschte über die ganze damals zivilisierte Welt, was der Ausdruck „alle Welt“ zum Ausdruck bringt. Er herrschte mit der berühmt-berüchtigten Pax Romana – unterdrückte die Länder im ganzen Mittelmeerraum mit militärischer Macht und hohen Steuerauflagen. Wer nicht gehorchte, bekam das zu spüren. Er ließ eine Schätzung vornehmen, eine Art Volkszählung, um das Steueraufkommen in seinem Reich zu ermitteln. Das Gebot des Kaiser musste in allen Ländern seines Reichs befolgt werden. Der Hinweis in Vers 3, dass jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, betont die große Macht des Kaisers auf dem Thron in Rom.

Es sah aus, als ob die Zeit des Augustus die passende Zeit wäre dass der Messias kommt. Es sah nicht so aus, als ob es die Zeit Gottes wäre, den Messias zu senden. Sein Volk war in sehr schlechtem Zustand! Geistlich und politisch und praktisch ging es ihnben nicht gut. Aber es war Gottes Zeit, in der er sein Volk besuchen wollte. Aber es war die Zeit, in der der Messias Jesus zu uns Menschen kommen sollte.

Betrachten wir die Verse 4 und 5: „Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.“

Weil Josef als auch Maria beide aus dem Stamm Davids kamen mussten sie zur Steuerschätzung beide nach Bethlehem, der Stadt Davids, reisen. Es war eine weite bescherliche Reise von über 100 km. Aber weil das Gebot des Kaisers so streng war, mussten sie dorthin gehen, obwohl Maria hochschwanger war. Denn Gott hatte bestimmt, dass der Heiland aus Bethlehem im jüd. Land kommen sollte. Micha 5,1 sagt: Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“ Eigentlich gab es keinen Grund, dass Josef und Maria nach Bethlehem ziehen würden. Aber Gott fügte es so, dass der Kaiser August gerade in dieser Zeit die Volkszählung anordnete Auf diese Weise fügte es Gott, dass sein Wille sich erfüllte, dass Jesus in Bethlehem geboren würde. Scheinbar regierte Augustus die damalige bekannte Welt – aber in Wirklichkeit regiert Gott über alle Menschen und aller Herzen. Gott ist der souveräne Herr über die Geschichte! Er lenkt sie und führt sie zu seinem Ziel nach seinem souveränen Willen!

Betrachten wir Vers 6 und 7:Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ Hier berichtet Lukas schlicht von Jesu Geburt. Obwohl er Gottes Sohn und der Heiland der Welt war, musste er dort geboren werden, wo die Tiere lebten und fraßen und in eine Futterkrippe gelegt werden. Der Verfasser sagt schlicht, dass es es keinen anderen Raum in der Herberge gab. Von Anfang hat hatten die Menschen keinen Raum für ihn. Wie niedrig wurde, dass er ein Mensch wurde und sogar dort zur Welt kam und schlief, wo die Tiere lebten. Wie demütig ist er, welches Wunder ist die Gnade.

Bis dahin geschah die Geburt Jesu ganz im Verborgenen. Niemand außer Maria und Josef nahmen davon Notiz, Niemand hat sich dafür interessiert. Aber Gott ließ die Geburt und ihre Bedeutung noch in derselben Nacht verkündigen. Die Verse 8 und 9 lauten: „Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.“ Der Engel des Herrn erschien in jener Nacht den Hirten auf dem Feld. Warum ließ Gott gerade ihnen als Ersten die frohe Botschaft von der Geburt des Heilands sagen? Manche sagen, dass der Grund war, dass die Hirten eben die Einzigen waren, die in der Nacht noch wach waren. Das ist zwar plausibel, aber als Grund nicht ganz ausreichend; denn wenn Gott es anderen als Erstes hätte sagen wollen, hätte er sie wecken können. Wer waren denn damals Hirten? Hirten waren damals Menschen, die am Rand der Gesellschaft standen. Ihr Beruf galt zwar nicht als unrein; aber weil das Weideland in Israel sehr begrenzt war, mussten sie mit ihren Schafen von Ort zu Ort ziehen und hatten keinen festen Wohnsitz. Wenn dann in einem Dorf etwas gestohlen wurde, verdächtigte man oft als Erstes die Fremden, die Hirten, die draußen vor dem Dorf ihre Herde weideten. Natürlich war dieser Verdacht oft unberechtigt; aber wie wir wissen, reicht oft die permanente Verdächtigung aus, um bestimmte Gruppen in der Gesellschaft zu stigmatisieren. Außerdem wussten die Hirten, dass einige unter ihnen sich tatsächlich schon etwas hatten zu Schulden kommen lassen. Vor allem wussten sie, dass sie ihr Leben nicht so führten, wie Gott es im Gesetz verlangt hatte. Ihr Job verlangte, dass sie sieben Tage die Woche Tag und Nacht arbeiteten; deshalb konnten sie den Sabbat nicht halten, wie es das Gesetz verlangte, und keinen Gottesdienst in einer Synagoge besuchen. Sie konnten auch nicht die täglichen Gebetszeiten halten, wie es die frommen Leute im Land taten. Viele Hirten waren sich daher bewusst, dass ihr Leben vor Gott nicht so war, wie es sein sollte; sie konnten keine Zuversicht haben, dass sie vor Gott bestehen und von ihm angenommen würden. Aber obwohl sie wussten, dass Gott und seine Anerkennung viel wichtiger ist als alles andere, konnten sie ihren Job nicht ändern; denn sie hatten nichts anderes gelernt und besaßen kein Land, auf dem sie hätten Ackerbau betreiben können. Vor allem konnten sie sich selbst nicht ändern, auch wenn sie ahnten oder wussten, dass sie nicht so waren, wie sie vor Gott sein sollten, und nicht so lebten, wie sie es nach seinem Gesetz tun sollten.

Solchen Menschen ist der Engel Gottes erschienen, ihnen sollte als erstes verkündigt werden, was in dieser Nacht passiert war. (Das ist ein Hinweis, für was für Menschen der Heiland geboren wurde.) Der Engel erschien nicht Leuten, die sich etwa aufgrund ihrer Religiosität oder ihrer guten Werke einbildeten, dass sie vor Gott ganz in Ordnung wären. Diese Leute schliefen alle. Aber die Hirten waren in jener Nacht nicht nur wach, sondern auch für die Botschaft des Engels empfänglich, weil sie wussten, dass ihr Leben vor Gott nicht in Ordnung ist. Diesen Hirten erschien der Engel Gottes. Als sie den Engel sahen und in der Finsternis sie plötzlich das himmlische Licht umleuchtete, fürchteten sie sich sehr. Sie fürchteten sich vor Gott, vor dem ihr Leben nicht in Ordnung war. Keines Menschen Leben ist vor Gott in Ordnung, aber die Hirten waren sich dessen bewusst.

Doch was sagte der Engel zu ihnen? Es heißt in Vers 10: „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“. Die Hirten brauchten sich nicht zu fürchten; denn der Engel war gekommen, um ihnen ihre Fehler und Sünden vorzuhalten, sondern ihnen große Freude zu verkündigen, die nicht nur ihnen, sondern allem Volk widerfahren würde. In den wichtigsten englischen Übersetzung heißt es hier „for all the people“ bzw. „to all people“ – für alle Menschen. Was konnte das für eine Nachricht sein, die für die Hirten und alle Menschen große Freude bedeutet? Wenn der Kaiser Augustus oder der Statthalter Quirinius durch einen Nachfolger abgelöst würde, würde das ihr Leben kaum beeinflussen. Wenn sie künftig nur noch sechs Tage in der Woche oder nur noch tagsüber arbeiten müssten und nachts frei hätten, wäre das zwar eine spürbare Erleichterung, aber auf Dauer kein Grund zu großer Freude in ihrem Leben.

Welche Nachricht verkündigte der Engel Gottes, die für alle Menschen große Freude bedeutet? Er sagt weiter: „… denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Der Grund zu großer Freude für alle Menschen liegt in der Geburt des Kindes. Warum? Der Engel beschreibt das Kind mit drei Bezeichnungen, um den Hirten klar zu machen, wer er ist. Als erstes sagt er, dass er der Heiland ist. Das Wort im Urtext für „Heiland“ ist „soter“, was Retter bedeutet. Deshalb heißt es hier in einer anderen Übersetzung: „Denn euch ist heute ein Retter geboren“. Im Alten Testament hatte es öfter Retter bzw. Heilande gegeben, zum Beispiel werden die Richter so genannt, die Gott zur Rettung seines Volks berufen hat. Gott hat sich in der Bibel vor allem selbst als Heiland bezeichnet (z.B. Jes 43,3.11). Dass der Heiland, der jetzt geboren ist, nicht mit jenen Helden im Alten Testaments zu vergleichen ist, macht der Engel ganz klar, indem er danach sagt, dass er Christus ist. Christus bedeutet, wie viele von uns wissen, der Gesalbte, auf Hebräisch Messias. Dieser Titel muss den Hirten viel gesagt haben. Gesalbt wurden in Israel eigentlich Priester bei ihrer Einsetzung; später waren in Israel die Könige die Gesalbten. Aber Gott kündigte dem König David einen Nachkommen an, dem er seinen Thron ewig bestätigen wollte. Gott verhieß durch viele weitere Propheten wie Jesaja oder Daniel den Messias, der die Kranken heilen und die Gefangenen befreien und ein Reich aufrichten würde, in dem er mit Frieden und Gerechtigkeit herrschen und das ewig besteht würde. Dieser Messias, auf den die Juden seit Jahrhunderten gewartet hatten, war nun geboren. Schließlich fügt der Engel noch die Bezeichnung der Herr an. Damit macht er vollends klar, wer der geborene Heiland ist. Denn das verwendete griechische Wort „Kyrios“ wurde nur für den Kaiser in Rom oder für Gott verwendet. Das Kind, das als unser Retter geboren war, ist Gott selbst. Schließlich sagte der Engel den Hirten, dass der Christus in der Stadt Davids geboren war. Damit sagte er, dass die Geburt des Heilands im Einklang mit der Verheißung Gottes im Buch Micha stand, die voraussagte, dass der verheißene Messias aus Bethlehem kommen sollte. Das Kind Jesus, das geboren ist, ist der Heiland, Retter für alle Menschen, der von Gott verheißene König und Herr.

Das sagt klar, warum die Nachricht von seiner Geburt ein Grund zu großer Freude ist. Jesu Geburt bedeutet große Freude für alle Menschen, weil nur er uns von unseren Sünden rettet. Wir mögen verschiedene Probleme im Leben haben, die uns die Freude nehmen und das Gelingen unseres Lebens scheinbar verhindern. Aber unser eigentliches Problem besteht nicht an unserem Arbeitsplatz oder darin, dass wir bestimmte Dinge nicht besitzen, die andere haben, an unseren Eltern oder unseren Kindern oder darin, dass wir unseren Lebens­partner noch nicht gefunden haben. Unser eigentliches Problem ist unsere gestörte Beziehung zu Gott und dass wir deswegen nicht so sind, wie wir sein sollten, und nicht so leben, wie wir leben sollten. Wenn wir andere etwa nicht genug lieben können, ungeduldig, undankbar, neidisch, stolz, leicht verletzt, ärgerlich oder ständig unzufrieden sind, ist das nicht bloß die Folge unserer Lebensbedingungen, sondern vor allem ein Ausdruck unserer gestörten Beziehung zu Gott, der uns geschaffen hat und uns liebt und uns alles geben will, was wir zu einem gelungenen Leben brauchen. Aber niemand kann von sich aus Sünde überwinden und die Beziehung zu Gott von sich aus wiederherstellen. Es ist nicht eine Frage von guten Vorsätzen und Disziplin. Sünden wie die Liebe zu uns selbst oder Hochmut sind in uns tief verwurzelt, sodass wir uns nicht davon befreien können, egal, wie wir dagegen ankämpfen. Selbst wenn wir ab heute heilig leben könnten, könnten wir damit niemals vor Gott unsere früher begangenen Sünden kompensieren. Die Sünde ist wie ein Schicksal, wie eine tödliche Erbkrankheit, gegen die es weltweit keine wirksame Therapie gibt. Wir haben keine andere Wahl als mitanzusehen, wie sie in unserem Leben immer weiter voranschreitet und uns schließlich den Tod und vor Gottes Gericht bringt. Das ist unser reales Problem. Aber hören wir nochmal auf die Botschaft des Engels: „Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Uns ist der Heiland geboren, Jesus, der wahre Priester-König, der Christus, der uns völlig mit Gott versöhnt und in sein gutes ewiges Reich führt. Seine Geburt bedeutet für uns große Freude, weil er uns von unserer Sünde rettet und uns ein neues Leben in der Beziehung zu Gott ermöglicht. Er kam zu uns als ein Mensch, um uns Gottes Liebe und den Weg in sein Reich zu lehren und vorzuleben. Um uns zu retten, hat er schließlich unsere Sünde auf sich genommen und hat die Strafe dafür am Kreuz bezahlt, damit wir Vergebung und Frieden mit Gott haben können. Danken wir Gott für Jesus, der als unser Heiland, Christus und Herr gekommen ist, um uns zu retten und in sein herrliches Reich zu führen!

Welches Erkennungszeichen gab der Engel den Hirten? Er sagt ihnen weiter: „Und das habt zum Zeichen: Ihr werdete finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Der Engel gab ihnen ein dreifaches Zeichen. Zum einen würde der Heiland der Welt und wahre König nicht ein starker Mann auf einem Thron sein, sondern ein Kind. Zum zweiten würde das Kind in Windeln gewickelt sein. Dass Jesusu in Windeln gewickelt war, war damals nicht unüblich und zeigt, dass er kein Wunderkind war, das sich von Anfang an selbst bewegen und ernähren konnte, sondern ein hilfloses Baby wie andere auch. Zum dritten würden sie das Kind in einer Krippe liegen sehen. Das war auch damals höchst ungewöhnlich. Selbst die ärmsten Familien legten ihr neu geborenes Kind in ein Art Bett oder ein Lager von Decken. Aber der Heiland der Welt musste in einer Futterkrippe liegen. Welche Demut, welche Sanftmut und Erniedrigung strahlen diese Zeichen aus!

Was geschah dann? Die Verse 13 und 14 lauten: „Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Als der Engel seine Rede beendet hatte, war neben ihm plötzlich eine Menge von Engel, die Gott lobten. Ihr himmlischer Lobgesang muss überwältigend gewesen sein und hat verschiedene Musiker zur Vertonung animiert („Gloria“). Ihr Lobgesang zeigt uns, welche Bedeutung die Geburt in dieser Nacht für Gott und für die Menschen hat. Jesu Geburt bringt Gott Ehre in der Höhe; weil Gott damit den entscheidenden Schritt tut, um nun seinen unfassbaren Plan zu erfüllen, durch den Heiland uns Sünder zu erretten und dabei gleichzeitig seine Gerechtigkeit zu bewahren. Niemand könnte sich so einen Plan überhaupt ausdenken, der auf diese Weise seine Geschöpfe rettet, die ständig gegen ihn aufbegehrt haben, und dabei den nötigen Preis selbst bezahlt. Aber Gott fasste diesen Entschluss und kündigte ihn durch die Propheten immer wieder an. Jesu Geburt ehrt Gott, weil er mit diesem Werk seine allergrößten Verheißungen erfüllt. Andererseits bedeutet Jesu Geburt für uns Menschen auf der Erde Frieden, wobei mit „Frieden“ alle Segnungen zusammengefasst sind, die wir in Jesus Christus bekommen. Jesus schenkt jedem, der ihn annimmt, völlige Versöhnung und Frieden mit Gott, der hier und in Ewigkeit bleibt, dadurch auch Frieden mit sich selbst und die Kraft, mit anderen Frieden zu halten. Dieser Segen und diese Freude steht jedem offen, der Jesus als seinen Heiland und Christus akzeptiert. Jesus hat sich so niedrig gemacht, dass niemand gehindert wird, sondern jeder zu ihm kommen und ihn annehmen kann. Ob Weihnachten eine große Freude für dich wird oder bloß ein Tag mit Traditionen und Geschenken, hängt ganz davon ab, ob du Jesus als deinen Heiland anerkennst. Diejenigen, die ihn annehmen, sind die Menschen seines Wohlgefallens.

Wie reagierten die Hirten, als die Engel wieder gen Himmel fuhren? Sie sagten zueinander: „Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat“ (15). Die Hirten blieben nicht indifferent und passiv. Sie reagierten auf die Botschaft des Engels mit der Entscheidung, selbst zu diesem besonderen Kind zu gehen. Was erlebten sie, als sie den Engel beim Wort nahmen und sich zu Jesus aufmachten? Vers 16 sagt: „Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind der Krippe liegen.“ In diesem Vers ist das Wort „fanden“ wichtig. Als sie den neugeborenen Heiland suchten, fanden sie ihn. Sie fanden auch Maria und Josef und fanden die Zeichen des Engels erfüllt, denn das Baby Jesus lag tatsächlich in einer Krippe. Welche Zuversicht und Freude müssen sie bekommen haben, als sie den Heiland sahen, der in einer Krippe lag! Die Verse 17 und 18 berichten: „Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.“ Sie müssen so froh gewesen sein, dass sie das Erlebte nicht für sich behalten konnten. Sie verbreiteten die Botschaft des Engels von dem neu geborenen Kind, das der Heiland, Christus und Herr ist, und von ihrer ersten Begegnung mit ihm. Dadurch wurden die Hirten, ausgerechnet die Hirten die ersten Boten des Evangeliums im Neuen Testament. Ihre Botschaft von der Geburt des Heilands machte viele Menschen auf Jesus aufmerksam. Auch von Maria heißt es, dass sie alle diese Worte behielt und in ihrem Herzen bewegte. „Und die Hirten selbst kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war“ (20). Die Hirten waren so froh, priesen und lobten Gott für alles, was sie über den Heiland gehört und dann selbst gesehen hatten. Sie waren die ersten, die an Weihnachten große Freude hatten, weil sie begriffen, dass Gott ihnen den Retter und Christus gesandt hat, der sie mit Gott versöhnen und ihnen für immer Frieden geben würde. Danken wir Gott für seine Liebe zu uns Menschen! Danken wir Jesus, der als ein Kind zu uns kam, um unser Heiland und König zu sein und uns aus unseren Sünden zu retten und uns in sein herrliches ewiges Reich zu führen! Frohe Weihnachten!

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

6 + one =