Predigt: Lukas 10,1-24

Kategorien:

Download

Der Missionseinsatz

„Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!“

(Lukasevangelium 10,2 [EÜ2016])

Gestern haben wir den 40. Geburtstag unserer Gemeinde gefeiert. Wir haben auf das zurückgeblickt, was Gott unter uns getan hat. Wir haben Gott dafür gedankt, weil er gut und freundlich zu uns ist. Wir wollen eine missionarisch aktive Gemeinde sein. Fakt ist, diese Gemeinde wird die nächsten 40 Jahre nur dann bestehen können, wenn Gott uns für seine Mission gebraucht, auf die ein oder andere Art und Weise.
Darrell Bock, der sich ein Großteil seines Lebens mit dem Lukas-Evangelium beschäftigt hat, erzählte, dass er immer sehr bewegt ist, wenn er nach Europa kommt und die alten Kirchen sieht. Ihm wird bewusst, dass das teilweise Orte sind, in denen Gott seit Jahrhunderten, in manchen Fällen seit weit mehr als 1.000 Jahren angebetet wird. Und das schenkt ihm eine gewisse Perspektive bezüglich der Tatsache, welcher Missionsbewegung er angehört. Das gilt auch für uns. Wir gehören einer Missionsbewegung an, die älter ist als 40 Jahre, älter als UBF selbst, älter als die Reformation; eine Bewegung, die 2.000 Jahre zurückreicht.
Der Text heute lehrt uns mindestens drei Dinge über Mission. Wir können heute das Herz der Mission lernen, den Inhalt der Mission und das Ende der Mission.

1. Das Herz der Mission
Vers 1 sagt, dass Jesus 72 Jünger aussendet. In den Manuskripten gibt etwas Uneinigkeit darüber, ob es 70 oder 72 waren. Beide Zahlen scheinen Sinn zu machen. In 4. Mose 11 ist von 70 Ältesten die Rede, die Mose auf Gottes Befehl hin beruft. Der Geist Gottes fällt auf die 70 Ältesten herab. Zwei von diesen Männern waren nicht zum vereinbarten Treffpunkt gekommen, sondern im Lager geblieben. Der Geist Gottes erfüllt sie trotzdem, und sie fingen an prophetisch zu reden. Die Kommentatoren, die ich gelesen hatte, fanden die Zahl 72 etwas wahrscheinlicher. In Genesis Kapitel 10 ist von den Nachkommen Noahs die Rede, von denen die Nationen der Welt abstammen. Je nachdem ob man dabei den hebräischen Urtext nimmt oder die Septuaginta, sind es entweder 70 Nationen oder eben 72. D. h., man könnte die Aussendung der 72 Jünger als einen Vorgeschmack verstehen für die Missionierung aller Nachkommen Noahs, sprich, die ganze Welt.
Jesus gibt ihnen den Jüngern den Auftrag durch alle Städte und Ortschaften zu ziehen, durch die Jesus ebenfalls gehen würde. Und er beginnt seinen Auftrag mit folgenden Worten: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!“
Im Sommer dieses Jahres war ich öfters in den Gärten und Feldern im Neuenheimer Feld laufen. An einer Ecke stand ein Kirschbaum. Es waren nicht die besten Kirschen, aber sie waren trotzdem lecker. Woche für Woche konnte ich beobachten, wie die Kirschen reif wurden, dann überreif wurden und dann am Baum vertrockneten. Es gab niemanden, der sich die Mühe machte, sie zu ernten. Weil ich Kirschen sehr mag, hat mir das ein wenig weh getan. Aber eigentlich nur deshalb, weil ich die Kirschen gerne selbst gegessen hätte. Gleichzeitig war ja aber nicht so, dass es einem so im Herzen schmerzt, dass man unbedingt den Eigentümer aufsuchen würde und ihn bitten würde: „Bitte, bitte, schicke Arbeiter, die helfen, die Kirschen zu ernten.“ Wir würden wahrscheinlich sagen: „Am Ende des Tages ist das nicht mein Bier.“
Aber genau das ist es, was Jesus von uns zu verlangen scheint: „Bittet den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“ Es ist ein seltsames Anliegen. Gott ist doch der Herr der Ernte. Wenn es ihm so wichtig ist, dass weitere Arbeiter gesendet werden, warum tut er es dann nicht einfach? Warum will er, dass wir dafür beten? Warum will Gott, dass wir, dass wir für das beten, was ohnehin sein Wille ist? Der Grund ist, weil Gott will, dass wir es ebenfalls wollen. Er will, dass sein Wille zu unserem Willen wird. Und genau das ist es, was im Gebet passiert. Wir selbst werden verändert. Psalm 115,8 sagt, dass diejenigen die Götzen machen und auf sie vertrauen, so werden wie die Götzen. Gleiches gilt aber für Gott. Wenn wir zum ihm kommen im Gebet, dann werden wie ihm immer ähnlicher. Sein Glanz färbt auf uns ab.
Vers 2 lehrt uns noch etwas anders. Jesus sagt: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.“ Die Ernte ist wirklich groß. In jeglicher Hinsicht ist Jesu Auftrag zu groß für uns. In Vers 3 sagt, dass er uns wie Schafe mitten unter die Wölfe schickt. Das Problem ist, dass wir zu oft dazu neigen, einem Betrug unserer Zeit auf den Leim zu gehen. Wir denken, dass wenn wir einfach mehr machen, mehr organisieren, mehr rausgehen, mehr evangelisieren, mehr Veranstaltungen machen, alles gut wird. Unbewusst denken wir, dass wir es in der Hand haben.
Noch bevor aber Jesus das Wort „Geht“ benutzt, sagt er zu ihnen: „Bittet den Herrn der Ernte“. Das Gebet muss an erster Stelle stehen. Das Gebet muss die erste Priorität haben vor allen anderen Arbeiten. Jemand hat es mal sehr treffend formuliert: „Gebet ist zwar nicht alles; aber ohne Gebet ist alles nichts.“
Der Leiter des Gebetshauses Augsburg Johannes Hartl schrieb: „Wer betet, erkennt an, dass er keine Lösungen für die Probleme der Menschen anzubieten hat. Natürlich geht es dabei nicht um eine Flucht vor der Verantwortung. Im Gegenteil: Wer betet, fühlt sich mehr verantwortlich als jeder andere. Es geht auch nicht darum, Aktionen und treues Arbeiten gering zu schätzen. Doch unsere Welt ist verhext von der Lüge, sie könnte alles durch Arbeit, gute Ideen und Geld verändern. Doch dem ist nicht so. Das menschliche Herz kann im Letzten nur durch Gott verändert werden. Und wer betet, bekennt, dass er an Gott glaubt. Er bekennt, dass er nur an Gott glaubt.“
Das Herz der Mission ist Gebet und ein inneres Hinwenden zu Gott.

2. Der Inhalt der Mission
Es gibt verschiedene Berichte darüber, wie Jesus die Jünger aussendet. Und Jesus gibt etwas unterschiedliche Anweisungen, bevor er die Jünger aussendet. Der Grund ist klar: unterschiedliche Situationen brauchen unterschiedliche Herangehensweisen. Die Worte aus Lukas 10 sind vermutlich nicht unbedingt ein zu eins auf uns anzuwenden. Zum Beispiel sagt Jesus, dass die Jünger keinen Geldbeutel, keine Vorratstasche und keine Sandalen mitnehmen sollten und niemanden auf dem Weg grüßen sollten. Das galt für die besondere Mission der 72 Jünger. Aber es ist keine allgemeingültige Aussage darüber, wie Mission durchzuführen ist. Hier sind ein paar ausgewählte Beobachtungen, die vielleicht Relevanz für uns haben.
Zweimal sagt Jesus, dass sie das essen und trinken sollten, was man ihnen anbietet. Das hat zwei Bedeutungen. Die Jünger sollten nicht von Haus zu Haus ziehen, auf der Suche nach Vorteilen für sich selbst, im Sinne von: „Oh, das andere Haus hat sogar ein Zimmer für mich alleine; und die haben sogar einen Swimmingpool.“ Sie sollten mit dem zufrieden sein, was sie auf ihrer Reise angeboten bekommen. Das andere ist noch etwas signifikanter: sehr wahrscheinlich sind die Jünger auch durch Gebiete gekommen, die unter heidnischem Einfluss standen. Nicht immer entsprach das Essen, das sie vorgesetzt bekamen, den Reinheitsgeboten aus dem mosaischen Gesetz. Trotzdem sollten sie das essen, was sie bekamen, weil ihre Mission das erforderte.
Anthony Bourdain war ein Koch, der später die ganze Welt bereiste, um unterschiedliche Kulturen durch das Essen kennenzulernen. Er sagte folgendes: „Essen ist vermutlich nicht die Antwort für den Weltfrieden, aber es ist ein Anfang. […] Die Oma-Regel lautet folgendermaßen: Wenn ich Oma besuchen gehe, dann werde ich alles essen, was Oma auf den Tisch tut. Und ich werde lächeln, und um Nachschlag bitten und werde sagen: Dankeschön, Oma. […] Alle meine Beziehungen mit Menschen auf der ganzen Welt fangen damit an, wenn ich ein Interesse und eine Bereitschaft zum Ausdruck bringe, ihre Traditionen hinter dem zu respektieren, was sie auf meinen Teller tun.“ Das ist eine erstaunliche Aussage. Und da ist wirklich etwas Wahres dran.
Wenn wir an Mission denken, dann denken wir vor allen Dingen an Evangelisation: an das Bekehren von Menschen; dass Menschen zum persönlichen Glauben an Jesus kommen. Das, was die Jünger praktisch tun sollten, ist so ähnlich. Vers 9: „Heilt die Kranken, die dort sind.“ Diese Aufforderung wird von unterschiedlichen Gemeinden unterschiedlich verstanden. Pfingstlerische Gemeinde würden sagen, dass wir in der Gemeinde einen Heilungsdienst brauchen: Menschen, die dazu berufen sind und die Gabe haben, andere Menschen zu heilen. Andere Gemeinden würden sagen, dass Heilung sich eher auf geistliche Nöte bezieht. Wie immer man diesen Vers versteht, ist es offensichtlich, dass Mission grundsätzlich immer mit Heilung eingehen muss: sei es durch Wunder oder durch das Senden von Ärzten und Krankenpersonal oder das Bauen von Krankenhäusern. Die Fürsorge für kranke Menschen soll in der Gemeinde anfangen. Wir haben eine konkrete Berufung, für die Kranken in der Gemeinde zu beten, und das zu tun, was für ihr Wohlergehen wichtig ist.
Und wenn wir Heilung etwas weiterdenken, dann sehen wir, dass es Jesus nicht nur um Heilung von Individuen geht oder Heilung von physischen Krankheiten. Es geht um die Heilung des Lebens an sich und alles, was damit einhergeht: Heilung unserer Beziehungen, Heilung unserer Gesellschaft, Heilung von sozialer Ungerechtigkeit und all den anderen Verletzungen, die durch die Sünde der Menschen geschieht. Und ja, Heilung durch Vergebung von Sünden gehört dazu. Das ist das eine Konkrete, das die 72 Jünger tun sollten.
Und schließlich hatten die Jünger auch eine konkrete Botschaft: „Das Reich Gottes ist euch nahe!“ Es war die Verkündigung des Evangeliums. Tim Keller erwähnte, dass das Wort evangelion in der antiken Welt verwendet wurde, wenn sich ein neuer Herrscher angekündigt hat. Zwei Beispiele hierfür. Als Augustus Kaiser wurde und die blutigen Bürgerkriege ein Ende nahmen, wurde im römischen Reich das evangelion verkündigt, dass Augustus jetzt das Sagen hat. Es spielte keine Rolle, ob man Augustus mochte oder nicht, man musste sich mit dieser Tatsache abfinden, dass er regiert. Anderes Beispiel: als die Griechen in einer wichtigen Schlacht ganz überraschend die Perser geschlagen hatten, musste die Stadt Athen informiert werden, damit dort aus Furcht vor den Persern kein Chaos ausbricht. Die Legende sagt, dass ein Läufer sich auf den ungefähr 40 km langen Weg machte. Er erreichte die Stadt völlig entkräftet, sagte folgende Worte: „Freut euch, wir haben gesiegt“, und starb dann an Ort und Stelle an Erschöpfung. In der Antike war das evangelion eine Nachricht über ein wichtiges, weltbewegendes Ereignis. Dieses Ereignis hatte absolute Relevanz für das Leben der Zuhörer.
Genau das verkündigten die Jünger in den Städten: die frohe Botschaft, dass der wahre König gekommen war. Als Zeichen seines Kommens wurden Menschen von allen Krankheiten geheilt. Warum? Weil dieser König nicht irgendein König war. Es ist der wahre König, der Schöpfer von Himmel und Erde. Die Krankenheilungen waren ein Ausdruck dessen, dass diese kaputte Welt ein wenig zu dem wird, wie der Schöpfer sich die Welt ursprünglich vorgestellt hatte.
Der Inhalt der Mission waren also zwei Dinge: Heilung und die Verkündigung der Botschaft, dass das Reich Gottes nahe war.

3. Das Ende der Mission
Die 72 Jünger kommen zurück und sind regelrecht begeistert von dem, was sie erlebt haben. Sie haben Menschen geheilt, und selbst böse Geister mussten ihnen gehorchen. Jesu Antwort darauf ist erstaunlich. Zuerst sagt er, dass er den Teufel wie einen Blitz vom Himmel hatte fallen sehen. Jesus bestätigte, dass er ihnen besondere Autorität und Vollmacht gegeben hatte, über böse Mächte zu triumphieren. Aber dann sagt er: „Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“
Dieser Vers wird in meiner Erinnerung immer untrennbar mit Reiner verbunden sein. Vor vielen Jahren, als ich noch ein Teenager war, saßen wir im alten Zentrum beim Mittagessen. Eine Mitarbeiterin damals war missionarisch richtig aktiv und hatte in ihrem Dienst viele wunderbare Dinge erlebt. Sie hatte Reiner begeistert davon erzählt. Reiner hörte sich das ruhig an. Und auf seine unnachahmlich ruhige, freundliche, demütige Art und Weise sagte er ihr, dass Jesus gesagt hatte, dass wir uns nicht über unsere Erfolge in der Mission freuen sollen; sondern über die Tatsache, dass unsere Namen im Himmel geschrieben stehen. Wow! Sprüche 25,11 sagt: „Ein gutes Wort zur rechten Zeit ist so lieblich wie goldene Äpfel in einem silbernen Korb.“ Und genau das war ein gutes Wort zur rechten Zeit.
Marshall Segal hat über diesen Vers einen Artikel geschrieben, mit dem Titel „Du kannst deine Mission lieben und Jesus verfehlen.“ Er schrieb: „Es ist für unseren Stolz ansprechender, die Wunder zu bewundern, die Gott durch unsere Bemühungen im Dienst vollbringt, als das, was er für uns tut, trotz unserer schwachen und sündigen Bemühungen. Diese gebrochene Mentalität ist der Grund dafür, warum ich meinen Dienst für Jesus vielleicht aufregender finde als Jesu Dienst an mir.“ Hier ist die erstaunliche Botschaft: unsere Mission an anderen Menschen ist wichtig. Aber sie ist nicht das Wichtigste. Anderen Menschen zu dienen ist nicht unsere höchste Priorität. Nicht nur das, solange wir den Stellenwert der Mission nicht richtig verstanden haben, werden wir niemals brauchbare Diener Gottes sein können.
In dem Pixar Film Wall-E ist die ganze Welt ein einziger, verwüsteter Müllhaufen, der so vergiftet ist, dass noch nicht einmal Pflanzen darauf überleben können. Müllroboter werden damit beauftragt, die Erde aufzuräumen, während die Menschen auf einem Raumschiff fortan im Weltall leben. Eines Tages kommt ein moderner, stark bewaffneter Roboter namens Eve auf die Erde. Ihr Auftrag ist es, die ganze Erde nach Pflanzen abzusuchen. Falls sie eine Pflanze finden würde, sollte sie diese zurück zum Raumschiff bringen und die Rückkehr der Menschen auf den Planeten Erde einzuleiten. Sie freundet sich mit einem Müllroboter namens Wall-E an, der mit ihr auf das Raumschiff kommt. Aber dann will Eve Wall-E zurückschicken, weil er zu viel Chaos eingerichtet an. Sie setzt ihn in eine Rettungskapsel und verabschiedet sich von ihm. Als Wall-E fragt, ob sie mitkommt, sagt sie nur ein Wort: „Mission“. Für Eve war Mission das Höchste und das Wichtigste. Alles andere war dem untergeordnet.
Aber sie lernt im Lauf des Films, dass es etwas gibt, was noch wichtiger ist als ihre Mission, nämlich ihre Freundschaft zu Wall-E. Und der Film endet damit, dass sie ihre Mission erfüllt, nicht trotz, sondern durch ihre Freundschaft mit Wall-E. Sie erfüllt ihren Auftrag, indem sie ihrer Freundschaft zu Wall-E einen höheren Stellwert gibt als ihrer Mission. Es gibt etwas Höheres und Wichtigeres als Mission.
Jesus sagte: „Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“ Es geht um die Frage, worin wir unsere primäre Freude und unsere Bedeutung im Leben finden. Die Jünger hatten sich nicht so sehr darüber gefreut, dass andere Menschen Licht und Leben gefunden hatten. Sie hatten sich mehr darüber gefreut, dass andere Menschen Licht und Leben durch sie gefunden hatten. „Schaut her, was Gott durch mich getan hat!“ Mit anderen Worten, ihr Dienst für Gott, ihre Mission, ihre Erfolge waren ihre Freude. Das war das, was ihr Leben Sinn und Bedeutung gegeben hatte. Worüber freuen wir uns? Was ist es, was unserem Leben Sinn gibt? Welche primäre Identität hast du in deinem Leben? Wenn unsere Mission und unser Dienst die Quelle unserer Identität sind, dann wird unsere Freude immer schwanken: wenn es gut läuft, sind wir fröhlich, wenn es schlecht läuft, sind wir deprimiert; ein ständiges von „Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt“, wobei Letzteres am Ende viel wahrscheinlicher ist.
Und Jesus sagte ihnen: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen.“ Stattdessen spricht Jesus davon, dass unsere Namen geschrieben stehen. Damals wurde weit weniger geschrieben als heute. Wenn ein Name irgendwo geschrieben stand, war das eine ziemlich aufregende Sache. Auch heute noch freuen wir uns darüber, wenn unsere Namen in einem guten und wichtigen Zusammenhang stehen: „Unser Name ist auf der Einschreibungsliste unserer Wunsch-Uni. Unser Name steht auf der Liste der Studenten, die die Abschlussprüfung bestanden haben. Unser Name steht auf dem Arbeitsvertrag für unseren Traumjob. Unser Name ist der Empfänger auf einem Liebesbrief.“ Aber am Ende des Tages zählt wirklich nur eine Sache: steht unser Name im Himmel?
Unser Name im Himmel bedeutet, dass wir ein wahres Zuhause haben. Jesus spricht davon, dass er uns eine Wohnung bereitet. Es bedeutet, dass wir einen Schatz haben, dem weder Diebe noch Motten noch Rost irgendetwas anhaben können. Es bedeutet, dass unser Leben einen echten, bleibenden Wert hat, weil wir ewig leben werden (wir sind die richtigen Eternals, Marvels erstaunlich schlechter Film ist ein billiger Abklatsch davon). Es bedeutet, dass unsere Namen auf dem wahren Liebesbrief stehen: der Liebesbrief des Vaters an seine geliebten Kinder; der Liebesbrief des Bräutigams an seine geliebte Braut. Das ist unsere Zukunft und unsere Bestimmung.
Dass unsere Namen im Himmel stehen, ist reine Gnade. Wir haben es nicht in der Hand. Paulus schreibt im Epheserbrief, dass Gott uns schon vor Grundlegung der Welt erwählt hat. Unsere Namen standen schon da, noch bevor wir geboren wurden. Aber was wir in der Hand haben: freuen wir uns darüber? Ist das das Fundament unseres Seins? Gründet unsere Identität darauf?
Die Mission, zu der wir berufen sind, hat ein Ende. John Piper schrieb: „Mission ist nicht das höchste Ziel der Gemeinde. Anbetung ist es. Der Grund weshalb es Mission gibt, ist der, dass es nicht genug Anbetung gibt. Anbetung ist absolut, nicht die Mission, weil Gott absolut ist und nicht der Mensch. Wenn dieses Zeitalter vorüber ist und die unzähligen Millionen der Erlösten vor dem Thron Gottes auf ihr Angesicht fallen, wird es Mission nicht mehr geben. Es ist eine vorübergehende Notwendigkeit. Aber Anbetung wird nicht aufhören.“
Jeder von uns ist berufen zur Mission. Vor allem anderen ist jeder von uns berufen zum Gebet und zur Anbetung.
„So gehe hin und tue desgleichen.“

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 × = ten