Predigt: Joh 12,1-11

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Die Salbung in Betanien

Joh. 12,1-11

„Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls.“ (3)

Im heutigen Text geht es um Jesu Salbung in Betanien. In Betanien hatte Jesus ein großes Werk vollbracht, er hatte Lazarus von den Toten auferweckt. Dieses mächtige Zeichen erregte viel Aufsehen. In Jerusalem beschlossen die Hohepriester und Pharisäer Jesus endgültig zu töten. Doch für Jesus, der nach dem Zeitplan Gottes lebte, war die Zeit des Sterbens noch nicht gekommen, deshalb hielt er sich in Ephraim, nahe der Wüste auf. Aber Jesus kam ein weiteres Mal nach Betanien. Und dort geschah etwas Bemerkenswertes. Maria salbte die Füße Jesu und betete ihn somit an. Durch diese Liebestat wurde Jesu Herrlichkeit als Sohn Gottes offenbart. Heute wollen wir erfahren warum Jesus anbetungswürdig ist und welche Bedeutung unsere Anbetung hat. Gott helfe uns dabei.

Teil I Maria salbt Jesus (1-3)

Wann und wo fand das Ereignis des heutigen Textes statt? Vers 1 sagt: „Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten.“ Raum und Zeit dieses Ereignisses werden deshalb so genau beschrieben, weil kein gewöhnliches Passafest anstand. In sechs Tagen würde DAS Passafest schlechthin stattfinden, denn nicht irgendwelche gewöhnlichen Lämmer würden geopfert werden, sondern das makellose Lamm Gottes. In sechs Tagen würde das Passafest seine Erfüllung finden, Jesus würde sein Leben für die Sünder hingeben. Obwohl Jesus seinen schmerzhaften Tod immer näher kommen sah, ging er ein letztes Mal nach Betanien.

Warum ging Jesus nach Betanien? Vers zwei lautet: „Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente ihm; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch saßen.“ Jesus ging nach Betanien um seine Freunde zu besuchen. Sie ahnten wohl nichts von den dunklen Stunden und Tage, durch die Jesus in weniger als einer Woche hindurchgehen würde. Deshalb bereiteten sie ihm ein Mahl vor, wir können uns ein großes Festmahl am Abend vorstellen. Zudem erfahren wir, dass Marta ihm diente und der auferweckte Lazarus mit am Tisch saß. In gewisser Weise war es ein großes Abschiedsmahl. Jesus würde sich von seinen Freunden verabschieden.

Wie liebevoll muss die Atmosphäre gewesen sein! Joh. 11,5 besagt: „Jesus aber hatte Marta lieb und ihre Schwester und Lazarus.“ Jesus liebte diese drei Geschwister. Und sie waren vor allem aufgrund des Todes und der Auferstehung des Lazarus mit Jesus durch dick und dünn gegangen. Große Freude und Dankbarkeit muss sie erfüllt haben, als sie mit Jesus Gemeinschaft haben durften! Das Mahl drückt ihre Dankbarkeit aus. Marta diente dem Herrn wie gewohnt. Wir wissen, dass sie eine fleißige Dienerin war, vielleicht die fleißigste Dienerin ihrer Zeit. Das war Ausdruck ihrer Liebe. Aber gegen die Hilfe ihrer kleinen Schwester hatte sie natürlich nichts einzuwenden, sie sollte dem Herrn genauso fleißig dienen wie Marta. Aber wo war Maria dieses Mal wieder hin? In der Küche war sie jedenfalls nicht zu finden.

Ja, wo war Maria und was tat sie währenddessen? Lesen wir Vers 3: „Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls.“ Maria hatte sich zurückgezogen und wusste, der Herr ist da! Er saß zu Tisch und ihr auferweckter Bruder saß mit am Tisch. Wie groß war ihre einstige Enttäuschung gegenüber Jesus gewesen! Wie groß ihre Bitterkeit! Sie war nicht aufgestanden wie Marta, um Jesus zu begrüßen, als er nach dem Tod des Lazarus eingetroffen war. Und als sie Jesus begegnete, brach sie vor seine Füße zusammen und ihre ersten Worte waren: „Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben.“ (11,32) Daraufhin muss sie angefangen haben auf eine ganz entsetzliche Weise zu weinen. Über Jesu damalige Reaktion heißt es: „Als Jesus sah, wie sie weinte…ergrimmte er im Geist und wurde sehr betrübt.“ (11,33) „Und Jesus gingen die Augen über.“ (11,35) Maria hatte geschafft, was keiner vor ihr geschafft hatte, nämlich Jesus mit bitteren Worten und bitteren Tränen tiefgehend zu verletzten und ihn sogar zum weinen zu bringen. Nun wusste sie, dass alles zu Unrecht geschehen war. Zu Unrecht hatte sie Jesus Vorwürfe gemacht und zu Unrecht hatte sie Trauerstimmung verbreitet. Da saß er nun, mit ihrem auferweckten Bruder. Nicht nur hatte Jesus ihr Lazarus wiedergegeben, Jesus hatte ihr zudem noch etwas viel Wichtigeres gegeben, nämlich den Auferstehungsglauben. So wie Jesus für Lazarus die Auferstehung und das Leben gewesen war, so würde Jesus auch ihre Auferstehung und ihr Leben sein und das in Ewigkeit.

Was sollte sie tun? Auf welche angemessene Weise hätte sie ihre Buße zum einen und ihre große Dankbarkeit zum anderen erweisen können? Eine Suppe kochen, zu wenig, etwas Schönes basteln, zu unbedeutend vielleicht ein Lied singen, naja. Als sie darüber nachdachte, muss ihr Blick auf das Pfund Salböl gefallen sein, das sie besaß. Es war kein minderwertiges Salböl, sondern von unverfälschter, kostbarer Narde. Im Vers 5 erfahren wir den Preis des Salböls. In heutige Währung umgerechnet war es ca. 30.000 € wert. Dieses Salböl war ihr Schatz gewesen, ihr Herz hing daran. Es war der Garant ihres Glückes. Und als sie das Pfund Salböl in die Hände nahm, da nahm sie ihr ganzes Herz in die Hand. Und nun konnte sie keine Macht der Welt mehr aufhalten. Sie ging zum Herrn und fiel ihm vor die Füße und fing an seine Füße zu salben. Wenige Tropfen hätten genügt, um die Füße Jesu zu salben, doch sie gab hin was sie hatte. So unverfälscht und kostbar das Salböl war, so unverfälscht und kostbar war ihr Herz und ihre Liebe, die sie Jesus völlig hingab. Sie muss die Füße Jesu förmlich in Öl getränkt haben. Um sie anschließend zu trocknen, nahm sie ihr eigenes Haar. Paulus nennt die langen Haare der Frauen ihre „Herrlichkeit“. Doch Maria wusste, dass ihre größte Herrlichkeit gerade gut genug war, um die Füße des Herrn zu trocknen. Und sogleich füllte sich nicht nur das ganze Zimmer, sondern das ganze Haus mit dem Duft des Öls, jeder konnte die Liebe und Dankbarkeit mit der Maria sich hingab förmlich riechen.

Was lernen wir von der Salbung durch Maria? Wir lernen Jesus kennen und wir lernen wahre Anbetung kennen. Maria hatte erkannt, dass Jesus kostbarer ist als alle irdischen Schätze. Selbst der größte Schatz ist im Vergleich zu Jesus nichts wert. Deshalb schüttete sie das Öl auf die Füße Jesu. Somit erhöhte sie den Herrn.

Außerdem erkannte sie die Relation ihrer eigenen Person im Vergleich zu Jesus. Sie stellte sich nicht über Jesus, wie die religiösen Oberen. Sie stellte sich auch nicht auf die gleiche Ebene, wie viele aus dem Volk. Sie fiel vor ihm nieder und trocknete seine Füße mit ihren Haaren. Man sagt, dass Haare für Frauen ein Element ihrer Persönlichkeit seien. Deshalb werden sie auch stundenlang gepflegt, gewaschen, geföhnt, gebürstet, frisiert usw. usf. Doch Maria stellte ihre Persönlichkeit, also sich selbst in den niedrigsten Dienst des Herrn.

Alles in allem sehen wir in Maria die beste Antwort auf die Gnade Jesu. Durch die Auferstehung ihres Bruders und durch Jesu göttliches Wort hatte sie Gott in Jesus erkannt. Somit erlangte sie selbst Auferstehungsglauben und war nicht mehr abhängig von den Gütern dieser Welt, noch vom Ansehen der Person. Sie betete den Herrn mit allem was ihr zur Verfügung stand an. Sie gab dem Herrn alles, was sie hatte und was anderen Frauen heilig war, hin.

In welcher Hinsicht ist Maria Vorbild für uns? Die erste Frage lautet: Haben wir auch Grund um Jesus anzubeten? Mag sein, dass wir keinen Bruder haben, der Lazarus heißt und den Jesus vor unseren Augen auferweckt hat. Doch Jesu göttliche Worte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?“ (Joh. 11,25.26) sind auch an uns gerichtet. „Glaubst du das?“ fragt Jesus. Aus diesem Grund wurde das Johannesevangelium geschrieben. Der Verfasser sagt: „Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ (Joh. 20,30) Wir sind also angesprochen. Wenn Jesus sagt, dass er deine Auferstehung und dein Leben ist und dass du nicht sterben sondern leben wirst, wenn du glaubst, dann ist das Grund genug ihm von ganzem Herzen zu danken. Außerdem ist Gott allein Spender und Erschaffer des Lebens. Somit ist Jesus würdig, als Sohn Gottes von uns angebetet zu werden. Er hat uns nicht nur sein Versprechen gegeben, er hat auch sein Leben für unser Heil gelassen. Zwar schüttete Maria ihr kostbares Salböl aus, doch Jesus hat sein kostbares Blut für unser Heil ausgeschüttet. Ihm gebühren unsere tiefe Dankbarkeit und unsere aufrichtige Anbetung.

Die zweite Frage, die sich uns stellt, ist: Wie können wir einen angemessenen Weg der Anbetung finden? Sicherlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Jesus anzubeten. Manche beten Jesus durch harte Arbeit an, so wie Marta. Andere wiederum opfern ihre Schätze, so wie Maria. Viele von uns schreiben tiefe und aufrichtige Stellungnahmen und legen somit ein öffentliches Bekenntnis ab. Uns eröffnen sich viele Wege und Möglichkeiten der Danksagung und der Anbetung, wenn wir ein brennendes Herz für Jesus haben.

Im Rahmen der Vorbereitungen habe ich überlegt, welche Möglichkeiten sich mir anbieten. Offen gesagt habe ich kein Salböl. Und wenn, dann bin ich nicht in der Lage Jesu physischem Leib so zu dienen wie Maria. Doch ich habe eine Möglichkeit der Danksagung und der Anbetung gefunden, die sowohl dem Willen Gottes dient, als auch anderen Menschen auf geistlich nachhaltige Weise hilft, nämlich durch persönliches Zweierbibelstudium. Es dient dem Willen Gottes, weil Jesus sich gerade im Johannesevangelium um einzelne Menschen persönlich gekümmert hat, bis sie zum Glauben an ihn gekommen sind. Er half einem frommen Mann Namens Nathanael, bis er ihn als den König Israels erkannte. Er half einem Intellektuellen, Namens Nikodemus, bis er vom neuen geboren wurde. Er half einer sündigen Frau, bis sie zu einer Quelle des lebendigen Wassers verändert wurde. Es dient also dem Willen Gottes und es ist die nachhaltigste Hilfe, die ich einem Menschen leisten kann. Außerdem erfordert das Bibelstudiumswerk die völlige Hingabe, wir müssen unsere Zeit, unsere Mühe und unsere Schätze zur Verfügung stellen. Das Zweierbibelstudiumswerk ist kein neues Werk, aber ich bete, dass ich ihm mit neuem Bewusstsein, nämlich der Danksagung und der Anbetung, dienen kann.

Teil II Jesus nimmt Marias Anbetung an (4-11)

Welche Stimmen gab es zur Salbung? Verse 4 und 5 lauten: „Da sprach einer seiner Jünger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet: Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben?“ Es war nicht Marta, die sich beschwerte, auch nicht Lazarus, es war der Jünger Judas, der in diesem Akt die größte Verschwendung aller Zeiten sah. Aus wohlfahrtsökonomischer Betrachtungsweise schien sein Vorschlag sozial optimal zu sein. Dreihundert Silbergroschen entsprachen dem durchschnittlichen Jahreseinkommen eines Arbeiters, jede Menge Arme hätten damit versorgt werden können. Wie aber kommentiert der Verfasser seine Worte? Vers 6: „Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war.“ Judas war alles andere als ein barmherziger Samariter. Die Armen kümmerten ihn wenig. Er wollte den Erlös aus dem Salböl in die eigene Tasche stecken. Und als er sah wie Maria die Flasche mit dem Salböl zerbrach und den Inhalt auf die Füße Jesu schüttete, da durchfuhr ihn ein stechender Schmerz, so dass er nicht die Klappe halten konnte, sondern in der Gegenwart aller Mahlteilnehmer die Salbung Jesu durch Maria kritisierte. Es ist offensichtlich, dass Judas das Geld mehr liebte als seinen Meister. Wer Jesus nicht liebt, sondern sich selbst und die Welt, der versteht die Liebe und Hingabe der Jünger Jesu nicht.

Warum liebte er Jesus nicht und warum konnte er Marias Anbetung nicht akzeptieren? Im Gegensatz zu Maria sah Judas in Jesus nicht den würdigen Sohn Gottes, dem alles Lob, alle Ehre und Anbetung gebühren. Im Gegensatz zu Maria war Jesus für ihn nicht die Auferstehung und das Leben. Im Gegensatz zu ihr hatte er keinen Glauben an die Auferstehung, deshalb hing sein Herz an die irdischen Schätze. Geld war ihm wichtiger als Jesus. Und in wenigen Tagen würde er seinen Meister auf die niederträchtigste Art und Weise verraten und verkaufen. Mit einem Kuss, dem Zeichen der Liebe, würde er Jesus verraten und für 30 Silberlinge an die Oberen verkaufen. Der Name Judas Iskariot ist somit als Inbegriff des Verrates in die Geschichte eingegangen.

In welcher Hinsicht ist Judas eine Warnung für uns? Das Wesen von Judas ist nicht weltfremd, im Gegenteil. Sie spiegelt das menschliche Wesen wieder. Unser natürliches „Ich“ ist nicht weit vom natürlichen Judas angesiedelt, auch wir haben Elemente der Weltliebe und der egoistischen Eigenliebe in uns. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, dass wir ein Leben der Dankbarkeit führen. Wenn wir unsere Dankbarkeit verlieren, wandeln wir auf dem Weg von Judas, der Jünger und Apostel war, aber seine Dankbarkeit und Liebe verloren hatte. Lasst uns an Maria ein Vorbild nehmen, die ein glühendes Herz voller Dankbarkeit und Liebe besaß. Während Judas durch eigene Hand am Strick starb, war Jesus für Maria die Auferstehung und das ewige Leben. Möge der Herr unsere Herzen mit neuem Dank und frischer Liebe erfüllen.

Judas hatte versucht Marias Anbetung abzuwerten und lächerlich zu machen. Wie aber hat Jesus ihre Tat bewertet? Vers 7 lautet: „Da sprach Jesus: Lass sie in Frieden! Es soll gelten für den Tag meines Begräbnisses.“ Jesus stellte sich voll und ganz hinter Maria. Er nahm ihre teure Danksagung und Anbetung an. Zudem schenkte Jesus ihrer Hingabe eine wahrhaftige Bedeutung, denn ohne ihr Wissen hatte Maria zur Salbung am Tag des Begräbnisses beigetragen. In der Parallelstelle im Matthäusevangelium fügte Jesus hinzu: „Wahrlich, ich sage euch: Wo dies Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.“ (Mt. 26,13) Maria hatte einen Beitrag zur Begräbnis des Leichnams Jesu geleistet. Jesus ist der Christus, das heißt der Gesalbte. Es war Gottes Plan, seinen Christus zu salben. Diesem Plan hatte Maria gedient. Und tatsächlich tauchen Maria und ihre Salbung in drei der vier Evangelien auf. Dadurch offenbart sich Jesus als der Sohn Gottes, der würdig ist angebetet zu werden.

Welchen abschließenden Hinweis gab Jesus allen Beteiligten mit auf dem Weg? Lesen wir Vers 8: „Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.“ Wir wissen, unter welchen bescheidenen Verhältnissen Jesus sein Leben verbracht hat. Sein Kreissaal war ein Stall, sein Babybett eine Krippe und sein Sterbebett das Kreuz. Er hatte kein Haus, kein Bett und nicht immer genug zu essen. Aber diesen besonderen und sehr kostspieligen Dienst ließ Jesus gewähren. Was lernen wir dadurch? Betrachten wir Vers 8. Jesus gibt grünes Licht, den Armen zu helfen. Doch wichtig ist, dass wir Jesus die erste Priorität geben. Nichts anderes lehren die 10 Gebote und das höchste Gebot, als zu aller erst Gott zu lieben und dann die Mitmenschen. Das ist sehr wichtig, denn Jesus ist unser Herr und unser König. Wir können Gott nicht gefallen, wenn wir den Menschen den Vorrang geben. Die klare geistliche Ordnung die uns Jesus vorgibt ist entscheidend für unser Glaubensleben.

Wie können wir Jesus mit höchster Priorität lieben und unsere Mitmenschen nachhaltig helfen? Uns bietet sich das Bibelstudiumswerk an. Manchmal so scheint es, als ob unsere Mühe und Hingabe eine nicht enden wollende Verschwendung sei, eine Vergeudung von Mühe, Zeit und Material, das auf den Boden gekippt wird und im Sande verläuft. Oftmals sind es andere Menschen, die Jesus nicht lieben und unser Bibelstudiumswerk und die Stufe davor, nämlich die Einladung, belächeln oder offensiv anprangern, so wie Judas. Doch wichtig ist nicht was Menschen dazu sagen, wichtig ist was Jesus dazu sagt. „Lass sie in Frieden“ sagt Jesus zu allen Spöttern und allen Kritikern. Lasst sie in Frieden anbeten. Jesus schenkt unser Hingabe und Anbetung, selbst über unserer Vorstellung hinaus, wahrhaftigen und ewigen Sinn. Er gebraucht sie für die Errettung einzelner Menschen, die in seinem Himmelreich einen Platz reserviert bekommen.

Wie reagierte die Bevölkerung auf Jesus, der Lazarus erweckt hatte? Betrachten wir die Verse 9-11. Die Menschen kamen, um Jesus zu sehen und um Lazarus zu sehen. Denn die Auferweckung des Lazarus war eine Sensation. Doch bald würde die Welt eine noch viel größere und herrlichere Auferstehung erleben, nämlich die des Lammes Gottes. „Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu töten; denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.“ (10.11) Armer Lazarus, gerade erst war er von den Toten zurück ins Leben gerufen worden und schon sollte er wieder sterben.

Die Auferweckung des Lazarus ist das siebte und letzte Zeichen des Johannesevangeliums. Der Verfasser hat durch die verschiedenen Zeichen Jesus vorgestellt. Nun lag es an den Menschen darauf zu antworten. Doch wir sehen, dass verglichen mit dem restlichen Volk Maria die passendste Antwort darauf gegeben hat. Sie fing an Jesus mit allem was ihr zur Verfügung stand anzubeten. Das ist die einzig richtige Antwort auf Jesus. Mögen auch wir ein Leben der Liebe, Dankbarkeit und Anbetung führen. Mögen unsere Herzen für Jesus neu entflammen. Möge der wohlriechende Duft unserer Anbetung nicht nur diesen Raum, sondern die ganze Stadt erfüllen.

Lesen wir das Leitwort, Vers 3: „Da nahm Maria ein Pfund Salböl von unverfälschter, kostbarer Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber wurde erfüllt vom Duft des Öls.“

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