Predigt: Jesaja 11,1 – 9 (Sonderlektion 2 – Weihnachten 2013)

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Ein Reis aus dem Stamm Isais

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isaisund ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen“.

(Jes 11,1)

In wenigen Tagen ist Weihnachten. Freut ihr euch darauf? Ja, Weihnachten ist eigentlich ein Fest der Freude. Nach einer Forsa-Umfrage kurz vor dem 1. Advent freut sich die große Mehrheit der Menschen in Deutschland auf Weihnachten (81%, ohne Kinder). Aber obwohl sich die meisten Menschen auf Weihnachten freuen, ist es nicht leicht, sich dann an Weihnachten tatsächlich zu freuen, weil viele im Dezember noch viel erledigen müssen in der Schule oder Beruf, weil sie gestresst sind vom Geschenke kaufen, Weihnachtsfeiern, Kochen, Backen und usw. Deshalb gibt es im Internet viele Tipps, was man machen kann, um sich an Weihnachten doch freuen zu können; ein Psychologieprofessor in Hamburg hat z.B. geraten, dass man nicht alles planen soll, sondern Freiraum für spontane Entscheidungen lassen soll, dass man mit seinen Kindern basteln und zwischendurch spazieren gehen soll, dass man statt eines Diners ein Büffet vorbereitet, oder dass man Mut fasst, das traditionelle Familientreffen abzusagen und in Urlaub fliegt. Aber bekommen wir dadurch wahre Weihnachtsfreude? Wahre Weihnachtsfreude bekommen wir, wenn wir den wahren Sinn von Weihnachten verstehen, wenn wir die Bedeutung von dem erfassen, was an Weihnachten passiert ist. Um die Bedeutung von Weihnachten zu verstehen, müssen wir begreifen, was das eigentliche Problem von uns Menschen ist und was Gott getan hat, um es zu lösen. Die Bibel sagt, dass das eigentliche Problem der Menschen ist, dass wir das Reich Gottes nicht mehr haben, wo wir in Harmonie mit Gott und den Mitmenschen unter Gottes guter Herrschaft leben konnten, ohne Leid, ohne Krankheit und Schmerzen, ohne Tod. Und in der Bibel ist es das Hauptthema, dass Gott sein Reich wiederherstellt und was er dafür tut. Im Vaterunser hat Jesus uns gelehrt, gleich am Anfang dafür zu beten: „Dein Reich komme.“ Unser heutiger Text Jesaja 11 sagt als Prophezeiung, wie Jesus für dieses Anliegen in die Welt kommen würde und wie er dieses Anliegen tatsächlich in Erfüllung bringen wird. Wir wollen ihn deshalb mit 2 Fragen betrachten: Wie ist Jesus zu uns gekommen? Und wie wird er sein Reich aufrichten und wie wird es sein, darin zu leben? Möge Gott uns heute helfen, eine klare Antwort auf diese Fragen zu finden und dadurch den eigentlichen Sinn von Weihnachten zu verstehen!

Betrachten wir den Vers 1. Lesen wir diesen Vers nochmals zusammen: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.“ Gott kündigt hier einen Menschen an, den er bildhaft als ein Reis und als einen Zweig beschreibt. Das hebräische Wort für „Reis“ bezeichnet einen Spross an einem Baumstumpf oder einer Wurzel, die keine Pflanze trägt. Jeder von euch hat schon im Wald gesehen, wie an einem Baumstumpf ein grünes Reis hervorsprießt. So ein Reis ist klein und sieht bedeutungslos aus. Aber erstaunlicherweise kündigt Gott hier an, dass der Eine, der für alle Menschen in der Welt Rettung bringen und das Reich Gottes aufrichten sollte, wie so ein kleines Reis kommen würde. Wir könnten leichter verstehen, wenn Gott den Retter und wahren König für alle Menschen, den Messias, mit einem großen Baum oder mindestens mit einem starken Ast vergleichen würde. Aber Jesaja spricht von einem Reis am Stamm Isais, von einem Zweig, der aber Frucht bringt. Das sagt viel über das Wesen Jesu bzw. darüber, wie Gott zu uns Menschen kommen wollte. In Jesus wurde Gott ein Mensch. Er lebte beschränkt in Raum und Zeit mit einem Körper wie wir, der hungrig und müde wurde, wenn er arbeitete oder wanderte, war verletzbar und versuchbar. Er kam nicht als ein König oder als ein Superman, sondern als ein kleines Kind, das nach der Geburt in einem Stall in die Futterkrippe gelegt wurde. Jesus kam so niedrig zu uns. Auch als Jesus erwachsen war und Gottes Reich verkündigte, wirkte er ohne Titel und Ansehen in der Gesell­schaft. Jesus wurde von den Leuten wegen ihrer Vorurteile verachtet; sogar einer seiner späteren Jünger, Nathanael, sagte anfangs kritisch: „Was kann aus Nazareth Gutes kommen?“ Obwohl Jesus Gottes Wort predigte und zahllose Menschen geistlich und körperlich heilte, wurde er wegen seiner Gemeinschaft mit den Sündern als Fresser und Weinsäufer verspottet und verleumdet, einige behaupteten sogar von ihm, dass er besessen wäre und mit der Kraft vom Teufel ­arbeiten würde. Jesus war wirklich wie ein Reis unten am Baumstumpf, niedrig und verachtet. Kap. 53 sagt Jesaja über ihn: „Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet“ (Jes 53,2.3).

Was bedeutet es, dass dieses Reis aus dem Stamm Isai kam? Für diejenigen, die Isai nicht kennen: ihr braucht euch deswege nicht schlecht zu fühlen, Isai war eigentlich kein bekannter Mann. Aber Isai war der Vater von David, der ein guter, berühmter König in Israel wurde und der Gott so gut gefallen hat, dass Gott ihm zugesagt hat, dass er einem seiner Nachkommen den Thron ewiglich bestätigen würde (2. Sam 7,12-14a). Und jeder weiß, dass kein Mensch auf der Erde ewig leben und regieren kann. Gott hat David verheißen, dass der Messias, der wahre König, als ein Nachkomme Davids kommen würde. Und als Gott durch Jesaja sagte „ein Reis aus dem Stamm Isais“, bestätigte er, dass der Messias als Nachkomme Davids kommen würde. Aber er sagte nicht aus dem Stamm Davids, des berühmten Königs, sondern „aus dem Stamm Isais“, womit er betonte, dass Jesus in Niedrigkeit kommen würde. Es ist wirklich erstaunlich, dass der Sohn Gottes so niedrig zu uns in die Welt kam. Aber weil Jesus so niedrig kam und uns diente, kann jeder ohne Hemmung zu ihm kommen, gleich ob bei bei ihm scheinbar alles in Ordnung ist oder ob in seinem Leben so manches schief gelaufen ist; jeder kann zu Jesus kommen und seine Hilfe bekommen. Jesus ist der Zweig, der so unzählbar viel Frucht bringt.

Was sagt uns der Text weiter über seine Eigenschaften? Betrachten wir den Vers 2: Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.“ Dieser Vers zeigt uns den Messias von einer ganz anderen Seite. Denn auf ihm, der wie ein Spross niedrig kommen würde, würde der Geist des Herrn ruhen, also der Heilige Geist. Tatsächlich lesen wir im Evangelium, dass bei der Taufe Jesu der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabfuhr (Mt 3,16) und auf ihm blieb. In der Bibel wird von manchen Menschen berichtet, dass der Heilige Geist in ihnen wirkte, für bestimmte Zeit oder in gewissem Maße. Aber es gibt keinen Menschen, auf dem der Heilige Geist so ruhte wie auf Jesus. Der Geist des Herrn wird hier mit sechs Begriffen näher erläutert. Er ist der „Geist der Weisheit und des Verstandes“. Weil Jesus den Geist der Weisheit und des Verstandes hatte, war Jesus immer voller Weisheit. Obwohl er in seinem Leben auf der Erde mit vielen schwierigen Fragen und zum Teil extrem schweren Versuchungen konfrontiert wurde, hatte Jesus immer die Weisheit, richtig zu reden und richtig zu handeln. Dabei musste er nie lange überlegen, bis er die richtige Antwort geben konnte. Als der Teufel Jesus alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit zeigte und ihm versprach, ihm alles zu geben, wenn er vor ihm niederfallen und ihn anbeten würde, durchschaute Jesus die Versuchung und antworte sofort: „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen“ (Mt 4,10b). Als Jesus später gefragt wurde, was von allen Geboten Gottes das höchste Gebot sei, antwortete er sofort: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften. Das andere ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mk 12,29-31).

Auf Jesus ruht auch der „Geist des Rates und der Stärke“. Daher konnte und kann er den Menschen in allen Fragen den richtigen Rat geben. Als die Jünger sich viele Sorgen machten, weil sie oft nicht wussten, was sie am nächsten Tag essen oder womit sie sich neue Schuhe kaufen sollten, wenn die alten durchgelaufen wären, sagte Jesus ihnen nicht, wo sie einen Nebenjob finden können, sondern ermutigte sie, auf Gott zu vertrauen und sagte zu ihnen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Mt 6,33). Dabei hat Jesus auch Stärke, um nach dem Willen Gottes zu handeln. Mit dem Geist der Stärke heilte Jesus Gelähmte, sodass sie wieder gehen, und Blinde, dass sie wieder sehen konnten, und weckte sogar Tote zum Leben wieder auf. Einmal fuhr Jesus mit seinen Jüngern im Boot über den See Genezareth und geriet in einen schweren Sturm, sodass das Boot begann zu sinken. Aber Jesus stand auf und bedrohte den Wind und die Wellen und befahl: „Schweig und verstumme!“ Da entstand eine große Stille! Jesus ist Gott, der durch Gottes Geist über Mensch und Natur herrscht. Jesus weckte auch Tote auf, um die Menschen zu trösten und ihnen zu demonstrieren, dass er auch über den Tod Macht hat. Jesus ist Gott, der uns Menschen mit seiner Weisheit und Kraft hilft, das Leben zu bekommen, das Gott uns zugedacht hat.

Jesus hat auch den „Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Kein Mensch hat Gott je gesehen, deshalb sind alle Menschen in dem Dilemma, dass sie Gott nicht kennen und sich nur ihre eigenen Vorstellungen davon machen, wer er ist und was sein Wille sein könnte. Aber Jesus hat den Geist der Erkenntnis. Er kennt Gott und seinen Willen vollkommen. Darum konnte er in allen Situationen Gottes Willen gut erklären und konnte mit Autorität den wahren Sinn von Gottes Geboten verkündigen (Mt 5,22.28). Dabei musste Jesus seine Rede nie korrigieren, wogegen selbst die größten Philosophen und die klügsten Gelehrten der Geschichte dies immer wieder tun mussten und bis heute müssen. Aber was Jesus gesagt hat, blieb stehen und gilt bis heute und gilt auch über die Zeit hinaus in der Ewigkeit, weil Jesus Gott ist und den Geist Gottes hat. Und hier ist noch etwas, was Jesus von den Menschen total unterscheidet. Wenn Menschen mehr können oder wissen als andere, werden sie schnell stolz und hochmütig und vergessen, wer sie vor Gott sind. Manche sind schon stolz, weil sie in der Schule eine Note oder drei Punkte besser sind als andere, obwohl sie ihre Intelligenz von Gott als Gabe bekommen haben. Aber obwohl Jesus so viel wusste, mehr als jeder Mensch je gewusst hat, wurde er nie hochmütig, sondern fürchtete Gott, d.h. er hatte tiefe Liebe und Respekt gegenüber Gott und tat alles dafür, um in allem nach seinem Willen zu leben. Auch darin ist Jesus absolut einzigartig und mit keinem Menschen vergleichbar.

Vers 3a sagt weiter über Jesu Gesinnung: Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn.“ Jesus war nicht einfach nur von Natur aus gottesfürchtig, sondern er hat die Furcht des Herrn bewusst geliebt. Das heißt er Gott von ganzem Herzen geliebt und ihn bewusst respektiert und bewusst nach dem besten Weg gesucht, wie er ihn erfreuen kann. Jesus liebt auch die Menschen, die Gott fürchten, und er will uns auch dazu ermutigen und dabei helfen.

Was würde Jesus tun, um Gottes Reich aufzubauen und zu regieren? Die Verse 3b und 4 sagen: „Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.“ Jesus wird in seinem Reich ganz anders regieren als die Herrscher in dieser Welt. In dieser Welt urteilen die Menschen, nach dem, was sie mit ihren Augen sehen oder mit ihren Ohren hören. Dadurch gibt es viel Ungerechtigkeit in den Familien, Schulen, Firmen, Gerichten usw., weil diejenigen, die nach außen hin nur ihre gute Seite zeigen und ihre Untaten verbergen können, oft gut wegkommen, während diejenigen, die sich nicht gut darstellen oder Fehler vertuschen können, oft bestraft werden. Aber Jesus richtet gerecht. Ihn kann niemand täuschen, weil er in das Herz jedes Menschen blickt und sehen kann, was jeder im Verborgenen tut. Darum wird es in Jesu Reich wirklich Gerechtigkeit geben.

Was erfahren wir weiter über Jesus und sein Reich? Vers 5 sagt: Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.“ Gerechtigkeit ist nicht nur eine Frage der richtigen Urteile im Gericht. Im biblischen Sinn ist Gerechtigkeit ein tiefes Problem des Herzens jedes Menschen, da wir tief in uns einen Drang haben, unseren eigenen Willen zu tun und nach unsren eigenen Gedanken und Wünschen zu leben, egal ob es Gottes Willen entspricht und egal, ob es für unsere Mitmenschen gut ist oder nicht. In diesem Sinn fehlt jedem von uns Gerechtigkeit. Aber Jesus ist von Gerechtigkeit und Treue umgürtet, wie ein Mann seinen Gürtel trägt. Er hat selbst niemals gesündigt, sondern in jedem Moment darum gekämpft, nach Gottes Willen recht zu handeln. Jesus ist auch rundherum treu, sowohl gegenüber Gottes Wort und Willen als auch gegenüber den Menschen, die er erwählt hat. Aber das ist nicht alles. Jesus ist so gerecht und so treu gegenüber Gott, dass er alles dafür getan hat, dass wir nach Gottes Willen von unserer Sünde gereinigt werden und selbst vor Gott gerecht werden. Doch obwohl Jesus alles getan hat, um die Menschen Gottes Willen und Liebe zu lehren und ihnen zu helfen, danach zu leben, haben die Menschen seine Gnade nicht richtig angenommen und ihr Leben nicht wirklich verändert. Darum ist er in seiner Gerechtigkeit und Treue gegenüber Gott schließlich an unserer Stelle in den Tod gegangen und ist am Kreuz für unsere Sünden gestorben. Dadurch wird jeder, der Jesu Tod persönlich annimmt, vor Gott gerecht. Danken wir Jesus, der absolut treu und gerecht ist und jeden, der an ihn glaubt, gerecht macht und in sein gerechtes Reich führt!

Wie wird das Reich aussehen, das Jesus dadurch für uns zugänglich gemacht hat? Lesen wir gemeinsam die Verse 6-8: „Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder.Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter.“ Diese Verse beschreiben anschaulich das Reich Jesu, das er regieren qies. In unserer Welt können weder Wölfe und Lämmer noch Löwen und Ziegenböcke friedlich zusammen­leben. Zwischen vielen Tierarten herrschen Angst und Schrecken und das Prinzip von fressen und gefressen werden. Für uns ist das völlig normal, wir kennen es nicht anders. Aber die Bibel lehrt uns, dass das am Anfang noch nicht so war, als Gott die Welt geschaffen hat. Erst, nachdem der Mensch gesündigt hatte, kam es zur Feind­schaft unter den Menschen, zwischen Mensch und Tier und unter den Tieren und zum Tod. Aber durch Jesu Tod für die Sünde der Welt wird sich dieser Zustand völlig ändern. Röm 8,20-22 sagt:Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.“ Wie herrlich wird es sein, wenn wir in Jesu Reich alle friedlich zusammen­leben werden und es keinen Tod mehr geben wird! Das Bild von den Kühen und Bären, die miteinander weiden, und von den kleinen Kindern, die ohne Gefahr am Loch der Schlangen spielen können, zeigt, dass es in Gottes Reich kein Leid, keine Schmerzen, keinen Tod und auch keinerlei Gefahr mehr geben wird. Jesu Reich ist voller Friede, absolutem Frieden, den wir hier gar nicht kennen und uns nur mit Mühe vorstellen können! In Jesu Reich werden wir unsere wahre Heimat und vollkommenes Glück erfahren!

Was noch wird Jesu Reich prägen? Betrachten wir auch unseren letzten Vers 9. „Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt.“ Dass wir in Jesu Reich den Frieden genießen werden, ist auch damit verbunden, dass dort niemand mehr sündigen wird. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln, also keine Dinge tun, die Gott missfallen. Das „Land“ wird voll Erkenntnis des Herrn sein! Das grundlegendes Problem der Menschen seit dem Sündenfall ist, dass es uns an Erkenntnis fehlt. Vor allem kennen wir Gott nicht oder zu wenig und haben nur ein verzerrtes Bild von ihm. Wer aber nicht erkannt hat, wie heilig Gott ist und wie sehr er uns liebt und dass er uns wirklich das ewige Leben geben will, hat keine richtige Hoffnung und Ziel für sein Leben und nicht genug Kraft, um der Welt und der Sünde* zu widerstehen. Obwohl wir uns durch Bibelstudium und Gebet um mehr Erkenntnis Gottes bemühen, haben wir viel zu wenig davon. Aber in Jesu Reich wird alles voll erkenntnis Gottes sein, wie Wasser das Meer bedeckt. Darüber hat auch Apostel Paulus geschrieben: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin“ (1.Kor 13,12). In Gottes Reich werden alle Gottes herrliches Wesen erkennen und die Gemeinschaft mit ihm und miteinander genießen. Dies beschreibt das Ziel, auf das Jesus hinarbeitet und zu dem er uns führt. Sein Reich wird eine ganz neue Gesellschaft bedeuten, in der wir frei von Sünde und Tod leben und ihn sehen und in tiefem Frieden leben können. Dieses Reich ist unsere wahre Hoffnung und unser wahres Ziel! Wenn uns diese Hoffnung bewusst ist, können wir uns immer freuen und Frieden im Herzen behalten, egal wie unsere Lebenssituation gerade ist.

Lesen wir zum Schluss noch Lesen wir zum Schluss nochmals das Leitwort: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen“. Lasst uns Jesus, der als ein Reis in die Welt gekommen ist, annehmen und sein Reich, in das er uns einlädt, zu unserem Ziel machen! Gott schenke jedem dadurch die wahre Hoffnung und wahre Freude von Weihnachten! Frohe Weihnachten!

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