Alle meine Barmherzigkeit ist entbrannt
„Wie kann ich dich preisgeben, Ephraim und dich ausliefern, Israel? Wie kann ich dich preisgeben gleich Adma und dich zurichten wie Zebojim? Mein Herz ist andern Sinnes, alle meine Barmherzigkeit ist entbrannt.“
(11,8)
Israel befand sich kurz vor dem Untergang. Man nimmt an, es waren die letzten 3-5 Jahre vor dem Untergang des Nordreichs durch die Assyrer (Stuart). Gott gab alles, um sie zur Umkehr zu rufen. Gott offenbarte seine Barmherzigkeit und Gott gab ihnen ein praktisches Beispiel durch ihren Patriarchen, Jakob. Doch nichts half. Gottes Liebe und Barmherzigkeit stießen auf taube Ohren. Wie wollen wir auf Gottes Wort reagieren? Wir haben die Wahl, Israels schlechtem Beispiel zu folgen oder Jakobs gutem Beispiel.
Teil I Israels Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (Kap 11)
Welches persönliche Gleichnis gebrauchte Gott, um seine Liebe zum Volk Israel auszudrücken? Betrachten wir Vers 1: „Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten“. Gott schwelgt in Erinnerungen, erinnert sich, wie es war, als er Israel in jungem Alter begegnete. Gott nennt das Volk „meinen Sohn“. Gott rief seinen Sohn aus Ägypten. Und Israel hörte auf die Stimme Gottes und folgte ihm. (Ich habe an dieser Stelle eine Szene im Kopf. Ich muss an ein Elternteil denken, der sein Kind aus dem Kindergarten abholt. Ägypten ist quasi der Kindergarten. Ich habe einmal meinen kleinen Bruder aus den Kindergaten abgeholt und er kam sofort angerannt, als er mich sah). So sehr liebte Gott Israel, als er sie aus Ägypten rief. Er freute sich auf das gemeinsame Leben.
Was war mittlerweile aus dem Sohn geworfen? Vers 2: „aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern den Baalen und räuchern den Bildern.“ Israel war groß geworden und verhielt sich wie ein Teenager in der Pubertät. Genauso wie das Herz von Eltern zerreißt, wenn die geliebten Kinder rebellieren und unverschämt werden, blutete Gottes Herz, als er mit ansah, wie sein Volk nicht mehr auf sein Rufen reagierte, sich sogar von ihm abwandte und den Baalen opferte oder den Götzenbildern räucherte. Israel hielt nicht einmal das grundlegendste Gebot des Bundes: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2.Mose 20,3). Gottes Liebe stand in krassem Gegensatz zu Israels Götzendienst.
Gottes Erinnerungen gehen im Vers 3a weiter: „Ich lehrte Ephraim gehen und nahm ihn auf meine Arme“. Gott kümmerte sich um sie, wie ein Vater, der seinem Sohn das Laufen beibrachte. Immer wenn Israel müde wurde oder fiel, nahm Gott ihn in seine tragenden Arme. Wie lehrte Gott sie praktisch gehen und wie nahm er sie in seine Arme? Es war unmöglich, aus Ägypten zu entkommen. Der Pharao war halsstarrig. Aber Gott öffnete durch verschiedene Plagen den Weg, so dass Israel herausgehen konnte. Es war unmöglich, das Rote Meer zu überqueren und der ägyptischen Arme zu entkommen, doch Gott lehrte sie durch das trockene Meer zu gehen und gerettet zu werden. Es war unmöglich, in der Wüste die Orientierung zu behalten und zu überleben. Aber Gott führte sie tagsüber an, durch eine Wolkensäule und nachts durch eine Feuersäule. Gott schenkte ihnen Manna in der Wüste, Wasser aus dem Felsen und Fleisch durch Wachteln. Jedes Mal erwies sich Gott als liebevollen Vater, der seinen Sohn bestens versorgt. Betrachte V 3b: „Aber sie merkten’s nicht, wie ich ihnen half!“ (Wörtliche Übersetzung für „half“: heilte) Erneut trafen Liebe und Unterstützung auf Undankbarkeit und Verleugnung. Israel war wirklich ein undankbarer Sohn!
Gott verändert das Gleichnis. Wie brachte Gott seine Liebe noch zum Ausdruck? Verse 4 „Ich ließ sie ein menschliches Joch ziehen und in Seilen der Liebe gehen und half ihnen das Joch auf ihrem Nacken tragen und gab ihnen Nahrung“. Die Elberfelder Übersetzung ist an dieser Stelle ein wenig hilfreicher: „Mit menschlichen Tauen zog ich sie, mit Seilen der Liebe“. Hier wird Israel z.B. mit einem Ochsen verglichen, den Gott an Tauen und Seilen hinter sich her zog. Gott zog sie heraus aus Ägypten, heraus aus der Knechtschaft. Gott führte sie hinaus, in die Freiheit, in ein neues Leben, mit ihm. Es waren menschliche Taue und Seile der Liebe. Die Ägypter behandelten Israel menschenunwürdig, doch Gott behandelte sie menschlich und sehr liebevoll. „und ich war ihnen wie solche, die das Joch auf ihren Kinnbacken anheben, und sanft zu ihm gab ich ihm zu essen.“ Gott befreie Israel vom Joch, dem Zeichen der Knechtschaft und ernährte sie. Gott ist der Befreier. Er schenkt ein neues Leben in Freiheit und väterlicher Fürsorge. Gottes Hoffnung wird im Vers 5a deutlich: „dass sie nicht wieder nach Ägyptenland zurückkehren sollten.“
Wie aber verhielt sich Israel? Vers 5b: „Nun aber muss Assur ihr König sein; denn sie wollen sich nicht bekehren.“ Israel war auf dem besten und schnellsten Weg zurück in die Sklaverei. Assur war ihr neuer Pharao.
So kam es, wie es kommen musste, Vers 6: „Darum soll das Schwert über ihre Städte kommen und soll ihre Riegel zerbrechen und sie fressen um ihres Vorhabens willen.“ Das Schwert würde in ihre Städte kommen, d.h. ihre Verteidigung würde durchbrochen werden! Und wenn das feindliche Schwert in deine Stadt gelangt, hast du ein Problem! Die NIV übersetzt V 6b etwas genauer: Das Schwert würde die falschen Propheten verschlingen. Diese falschen Propheten gaben schlechten Ratschlag, wahrscheinlich bezüglich Israels Bündnispolitik und hinsichtlich der Mischanbetung. Gottes Strafe würde sie treffen. Aber nicht nur sie. Vers 7 mit seiner Aussage: „Mein Volk ist müde, sich zu mir zu kehren und wenn man ihnen predigt, so richtet sich keiner auf.“ macht deutlich, dass auch dem restlichen Volk nicht zu helfen war. Sie waren müde, zu Gott umzukehren und hörten nicht auf seine Predigt! Die Nation war dem Untergang geweiht.
Von welcher überraschenden Wende erfahren wir im Fall Israel? Wir lesen im Vers 8: „Wie kann ich dich preisgeben, Ephraim und dich ausliefern, Israel? Wie kann ich dich preisgeben gleich Adma und dich zurichten wie Zebojim? Mein Herz ist andern Sinnes, alle meine Barmherzigkeit ist entbrannt.“ Wie ist dieser Wandel zu verstehen? Es ist wie vor Gericht. Gott ist Ankläger, Staatsanwalt und Richter in einer Person. Israel ist angeklagt und die Beweislast gegen Israel ist immens. (Noch viel größer als im Hoeneß-Fall). Das Gesetz fordert die Höchststrafe, die Todesstrafe! (Vgl. 5.Mose 21,18-21) Israel hatte es verdient! Gott hatte das Recht, Israel für immer den Garaus zu machen. Und gerade kurz vor dem letzten Schlag zur vollen Stunde des Gerichts ändert Gott seine Herzenshaltung. Vor der Vollstreckung der Strafe findet in Gott ein Sinneswandel statt. Anstatt seinen grimmigen Zorn auflodern zu lassen, entbrennt Gottes Barmherzigkeit! Gott sagt: Wie kann ich das tun? Wie kann ich dich vernichten, wie Adma und Zebojim, die zusammen mit Sodom und Gomorra vernichtet wurden? Gott entschied sich für Barmherzigkeit.
Die Frage ist wieso? Wieso machte Gott nicht Gebrauch von seinem guten Recht? Warum entbrannte seine Barmherzigkeit und nicht sein Zorn? Wieso befreite er sich nicht ein für allemal von all der Sünde und dem Dreck, das an der Menschheit haftet?
Die Begründung kommt im Vers 9: „Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn noch Ephraim wieder verderben. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch und bin der Heilige unter dir und will nicht kommen, zu verheeren.“ Gott begründet die überraschende Wende mit seiner eigenen Person! Die Begründung lautet: Ich bin Gott, ich bin kein Mensch! Ich bin der Heilige! Der heilige Gott ist wirklich anders als wir Menschen. Der Mensch neigt dazu die Nerven zu verlieren und auszurasten, wenn er von Zorn besessen ist. Er wird unberechenbar. Obwohl er nicht das Recht hat, neigt er zu Selbstjustiz. Gott ist anders. Gott hat weder das Interesse noch das Ziel die Menschen zu vernichten. Selbst in seinem grimmigen Zorn offenbart sich seine Barmherzigkeit. Gottes Wesen ist wirklich einzigartig, einzigartig schön. Wo wären wir und was täten wir, wenn Gott nicht Gott wäre, sondern wie wir? Hätten wir irgendeine Chance oder Hoffnung? Wohl kaum. Gott hat das Ziel, sein Volk wiederherzustellen. Gott will die Menschen mit sich versöhnen und in einer liebevollen Beziehung mit ihnen zusammenleben.
Deshalb rief Gott sein Volk zur Umkehr. Leider stieß Gottes Herzensanliegen auf taube Ohren und unbußfertige Herzen. Niederlage, Verschleppung und Exil folgten. Doch Gottes Barmherzigkeit hörte nicht auf. Sie brachte ihre Früchte.
Was war die erste Frucht der Barmherzigkeit Gottes? Betrachten wir Verse 10 und 11. Gott würde brüllen, wie ein (männlicher afrikanischer) Löwe (laut Douglas Stuart). Dieses Brüllen ist unüberhörbar! Die Vögel schrecken auf und fliegen in Windeseile davon. Gottes Brüllen bezieht sich auf das Ende des Exils. Es würde ein klares Signal sein. Im Exil / Diaspora tat Israel Buße und durfte zurück in Land kehren. Das war die erste Etappe der Wiederherstellung des Volkes Gottes und der Versöhnung mit ihm.
Welche zweite, viel größere Frucht brachte die Barmherzigkeit Gottes in der Geschichte? Gottes Ziel war es niemals, nur ein Volk zu erretten, sondern durch dieses eine Volk alle Völker zu erreichen. Diese Absicht Gottes erfüllte sich durch die personifizierte Barmherzigkeit Jesu Christi und durch einen neuen Bund, in seinem Blut, zur Versöhnung und Wiederherstellung des gefallenen Menschen. Christus ist unsere wahre Hoffnung und Ausdruck der ewigen Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu uns Sündern. Und im heutigen Text haben wir einen direkten Hinweis auf unseren Herrn. Kap. 11,1b ist ein messianischer Vers: „und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten“. Wir lesen in Mt 2: „Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea 11,1): »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«“ (Mt 2,14.15) Israel im heutigen Text ist also ein Hinweis auf Gottes wahren Sohn, der ihm nicht nur anfangs gehorchte, sondern von Alpha bis Omega, von Anfang bis ans Ende! Danken wir Gottes für seine Barmherzigkeit, der wir im alten und im neuen Testament begegnen.
Teil II Gott lehrt durch Jakobs Leben (Kap. 12)
Gottes Vorwürfe an das Volk gehen weiter. Betrachten wir Kap. 12. Sie umzingelten Gott mit ihren Lügen und mit falschem Gottesdienst. Auch Juda war betroffen. Ephraim versuchte Wind zu weiden und lief dem Ostwind nach. Ein tödlicher Versuch! Der heiße Wüstenwind aus dem Osten war lebensgefährlich! Nur wahnsinnige / lebensmüde würde versuchen diesen zu fangen. Das ist ein Hinweis auf Israels verzweifelte Bündnispolitik. Heute würde man sagen: Sie spielten mit dem Feuer. „Darum wird der Herr mit Juda rechten. Er wird Jakob heimsuchen nach seinem Wandel und ihm vergelten nach seinem Tun.“ (3) Gott würde sie aufgrund ihres Verhaltens richten.
Und trotzdem wurde Gott nicht müde, sein Volk zur Umkehr zu rufen. Und Gott gab ihnen ein hervorragendes Beispiel, das ihren Verstand und ihre Herzen zur Umkehr bewegen sollte: Das Beispiel Jakobs, ihres Stammvaters. Lesen wir Verse 4 und 5: „Er hat schon im Mutterleibe seinen Bruder betrogen und im Mannesalter mit Gott gekämpft. Er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und bat ihn. Dann hat er ihn zu Bethel gefunden und dort mit ihm geredet.“
(Tendenziell hat Jakob bei uns einen zweifelhaften Ruf. Heute würde man sagen: er hat ein Imageproblem. Grund ist unter anderem die Herleitung seines Namens, nach Esaus Version: „Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob, denn er hat mich nun zweimal überlistet. Meine Erstgeburt hat er genommen und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen.“ (1.Mose 27,36) So kann man tatsächlich den Namen Jakob herleiten. Aber nach diesem Wortstamm wurde Jakob nicht benannt, sondern nach den Umständen seiner Geburt. Darüber heißt es: „Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob.“ (1.Mose 25,26) Er wurde Jakob genannt, weil er beim Herauskommen aus dem Mutterleib die Ferse Esaus hielt (wir wissen, Babys greifen nach allem). So übersetzt bspw. die Schlachterbibel den Vers 4a nicht mit er betrog seinen Bruder im Mutterleibe, sondern: „Schon im Mutterleibe hielt er die Ferse seines Bruders“also Jakob!)
Worauf will Gott mit dem Einschub aus Jakobs Leben hinaus? Gott will auf Jakobs Umkehr zu Gott hinaus. Jakob hatte seinen Namen bekommen, weil er bei der Geburt nach der Ferse seines Bruders gegriffen hatte. Nach diesem Bild führte er sein Leben. Er griff nach der Erstgeburt und nach dem Segen, obwohl sie ihm nicht zustanden. Ein Leben lang führte er ein Leben nach seinen Vorstellungen. Er heiratete die Frau, die er liebte und erwarb ein ansehnliches Vermögen. Doch das wichtigste auf der Welt kam zu kurz, Gott! Und mit diesem Gott fing er an zu kämpfen. Am Jabbok rang er mit dem Engel Gottes, bis die Morgenröte anbrach. Und er siegte! Und unser Text sagt, dass er weinte (manche könnten meinen, er weinte vor Schmerzen, weil der Engel ihm die Hüfte zerschlug; aber wahrscheinlich weil er Gott flehentlich darum bat, sein Leben zu segnen). Später baute er Gott zu Bethel einen Altar und gerade dort segnete Gott ihn mit einem neuen Namen: Israel! Im Wort Israel steckt das Verb kämpfen/streiten. Doch darin steckt auch das Wort „el“, also Gott und bedeutet: Gott kämpft für mich, Gott streitet für mich! Und damit geht eine große Lehre einher. Gott ist derjenige, der sich für dich einsetzt! Ohne Gott war er nur Jakob, aber als er sich zu Gott kehrte, wurde er Israel! So diente dieser Name für das ganze Volk Gottes, Israel! Im heutigen Text fordert Gott sie auf, Jakobs Beispiel zu folgen! Sie sollten lernen, in Abhängigkeit zu Gott zu leben! Dieses Privileg ist atemberaubend! Und sie ist eine klare Ermahnung für das Volk, umzukehren. Verse 6 und 7: „der Herr ist der Gott Zebaoth, Herr ist sein Name. So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!“ Israels einzige Hoffnung war Gott. Entweder sie kehrten um zu ihm oder sie gingen unter. Die Sache ist ganz einfach. Entweder Gott streitet für sie oder gegen sie!
Betrachten wir Verse 8-11. Israel war betrügerisch und prahlte mit seinem Reichtum. In seinem Stolz bezeichneten sie sich als Schuld- und Sündenlos. Doch schon bald würde ihr Reichtum vergehen. Gott würde sie demütigen wieder in Zelten wohnen lassen.
Im Vers 12 erwähnt Gott erneut die 2 fatalen Ereignisse in Israels Geschichte: Gilead, mit Benjamins Schandtat und Gilgal, verbunden mit Unzucht und Götzendienst. Die aktuelle Lage Israels war genauso schlimm wie damals und würde Strafe mit sich ziehen.
Im Vers 13 erwähnt Gott wieder Jakob. (Es gibt sicher mehrere Möglichkeiten, diesen Vers zu verstehen. Ich liefere eine mögliche Anwendung). Jakob musste die Herden seines Schwiegervaters hüten, um seine Frau heiraten zu können. Und weil er Rahel unbedingt heiraten wollte, hütete er die Schafe Labans 14 Jahre lang und gab alles dafür hin. Laut Stuart steht das Wort Hüten im Zentrum der Verse 13 und 14. Mit derselben kompromisslosen Hingabe sollte Israel auch etwas hüten, nämlich den Bund mit Gott!
Vers 14: „Aber hernach führte der Herr durch einen Propheten Israel aus Ägypten und durch einen Propheten ließ er sie hüten.“ Dieser Vers zeigt, dass Israel durch Mose gehütet wurde. Dadurch konnten sie der Sklaverei entkommen. Israel war also von Anfang an da, um gehütet zu werden. Und wer ist ihr oberster Hirte? Gott! So sollte das Volk wieder lernen, Gottes Bund zu hüten und von Gott gehütet zu werden. Beides geht Hand in Hand.
Doch Vers 15 ist eine traurige Zusammenfassung: „Nun aber hat ihn Ephraim bitter erzürnt; darum wird ihr Blut über sie kommen, und ihr Herr wird ihnen vergelten die Schmach, die sie ihm antun.“
Wie können wir uns mit dem heutigen Text identifizieren? Es gab eine Zeit, da waren auch wir jung im Glauben, wie Israel, im Kapitel 11. Wir reagierten schnell und hörten auf Gott. Nun sind wir älter geworden, statt in der Wüste wohnen wir nun im verheißenen Land, wo Milch und Honig fließt. Israel hat Gott nie verleugnet, verlor aber sein Herz zunehmend an andere Götzen. Wir haben Gott auch nie verleugnet. Es wird aber wesentlich schwieriger, Gott im Zentrum des Herzens zu behalten.
Jakobs Beispiel im Kap 12 ist auch für uns ein praktisches Beispiel. Er hatte die Frau, die er immer haben wollte, er hatte Erfolg und Reichtum, von denen er immer geträumt hatte und er hat sich endlich aus der Terrorherrschaft seines Schwiegervaters befreit. Er hatte wirklich alles, was er sich immer gewünscht hatte. Aber er war einfach nicht glücklich! Ohne Gott im Zentrum unseres Herzens fehlt uns das Wesentliche. Nur mit Gott im Zentrum unseres Herzens, können wir ein wahrhaft glückliches Leben führen! Nehmen wir Gottes Einladung an und kehren zu ihm zurück. Gott segne uns dabei! Amen.
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