Predigt: Die Gemeinde, die Jesus unter uns bauen will – Berufen zur Gemeinschaft 5 – Apostelgeschichte 15,1-6.23-29

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Gemeinschaft der Liebe (II)

„Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“

(1. Joh 4,7)

„Da beschlossen die Apostel und Ältesten mit der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden.“

(Apg 15,22a)

In der letzten Predigt zum Thema Gemeinschaft haben wir vor zwei Wochen 1. Johannes 4,7-13 betrachtet. Darin hat Apostel Johannes uns Christen klar dazu aufgefordert, einander zu lieben: „Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben.“ Aber er hat nicht nur aufgefordert, sondern hat gleich auch an den Grund und die Quelle der Liebe erinnert, indem er schrieb: „Denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.“ Die Liebe ist von Gott. Gott ist die Liebe. Gottes Liebe zu uns ist dadurch erschienen, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen. Gott hat seinen einzigen Sohn Jesus zur Versöhnung für unsere Sünden in die Welt geschickt und hat ihn am Kreuz dahingegeben, damit wir Vergebung für unsere Sünden empfangen, Gottes Kinder werden und mit ihm ewig leben können! Weil Gott uns so sehr geliebt hat, sollen wir auch einander lieb haben. Wenn wir Gottes Wunsch annehmen und einander wirklich lieben, hilft uns das auch selbst in Gottes Liebe zu bleiben, und Gott bleibt in uns. Wenn wir einander lieben, erfahren wir, dass Gottes Geist in uns wirkt, was wiederum unsere Zuversicht auf Gott stärkt.

Wir verstehen das alle, und eigentlich erscheint es ganz einfach. Aber in Wirklichkeit fällt es uns oft schwer, unsere Geschwister bedingungslos anzunehmen und zu lieben. Obwohl wir an Gottes Liebe glauben, ist unsere Liebe oft zu begrenzt und wir lassen uns leicht davon abhalten, die Geschwister aktiv zu lieben und liebevolle Beziehungen anzuknüpfen und zu pflegen. Dann bleiben unsere Beziehungen oberflächlich und können durch Missverständnisse oder Enttäuschungen leicht beschädigt werden, und einige können sich einsam fühlen. Was können wir tun? Wenn wir unseren Mangel an Liebe erkennen, sollen wir zu Gott kommen, ernsthaft Buße tun und seine Liebe zu uns neu annehmen. Dann wird er uns neu mit seiner Liebe erfüllen, und wir können seine Liebe an die Glaubensgeschwister weitergeben. Dass wir Gottes Liebe im Herzen behalten, ist das A und O für unser Glaubensleben und für liebevolle Beziehungen in der Gemeinde. Das ist das Wichtigste.

Das bedeutet aber nicht, dass sich die Liebe zu den anderen ganz von alleine entwickeln würde und wir gar nichts dafür könnten und bräuchten. Wir unterschätzen leicht, wie tiefe Spuren unsere Selbstliebe in unserem Denken und unserem Verhalten bzw. unserer Kommunikation mit anderen hinterlassen hat und wie sehr uns das beim Entwickeln von guten geistlichen Beziehungen behindern kann. Deshalb ist es gut, wenn wir unsere eigenen Denk- und Verhaltensschemata erkennen; und wenn wir Gott um Veränderung bitten und ein Denken und ein Verhalten gegenüber anderen üben, das der Liebe Gottes entspricht und uns ermöglicht, gesunde, bleibende Beziehungen aufzubauen. Heute wollen wir deshalb über unsere Kommunikation mit andern nachdenken. Wie soll sich die Liebe zu den Geschwistern in unserer Kommunikation zeigen? Was ist gute Kommunikation in einer Gemeinde, in der alle einander lieben? Wir wollen darüber anhand von Apostelgeschichte 15 nachdenken und einige Antworten darauf finden. Möge Gott uns dadurch helfen, weiter zu Menschen verändert zu werden, die andere wahrhaft lieben können!

Gute Kommunikation ist grundsätzlich in allen Bereichen unseres Lebens wichtig, sowohl in der Familie oder WG, in der Schule und Uni, am Arbeitsplatz und auch in der Gemeinde. Aber gute Kommunikation ist keineswegs selbstverständlich, eher ist sie vielerorts ein Problem. Das kann man alleine schon daran erkennen, dass zu diesem Thema unzählige Bücher, Kurse und oft teure Schulungen angeboten werden. Die Firma, in der ich arbeite, hat zum Beispiel letztes Jahr einen Vertrag mit einer Firma abgeschlossen, die speziell für Firmen online Weiterbildungskurse zu allen möglichen Themen anbietet und bei der jeder Mitarbeiter eine gewisse Anzahl von Kursen belegen kann. Letzte Woche war ich zufällig mal wieder auf der Homepage; und mir fiel auf, dass alle Kursangebote auf der ersten Seite mit dem Thema Kommunikation zu tun hatten. Das ist ein kleines, aber konkretes Beispiel dafür, wie wichtig gute Kommunikation ist, wie viele Menschen damit aber offenbar Probleme haben. Wir brauchen uns also nicht zu schämen, wenn wir erkennen, dass wir auch in der Gemeinde noch Verbesserungsbedarf in der Kommunikation haben. Um kein Missverständnis zu erzeugen: ich meine nicht, dass unsere Kommunikation in der Gemeinde besonders schlecht wäre; aber es ist auch nicht gerade eine unserer großen Stärken; wir haben da noch Luft nach oben. Natürlich werden wir durch die Verbesserung unserer Kommunikation nicht automatisch zu einer geistlichen Gemeinschaft werden, wie Jesus sie sich wünscht. Aber um eine Gemeinschaft zu werden, die von herzlicher Liebe geprägt ist, in der jeder offen über seine persönlichen Anliegen reden kann, ist eine gute Kommunikation einfach wichtig, und Fortschritte darin werden uns helfen, schneller zu so einer Gemeinschaft zu werden.

Wenn wir die Apostelgeschichte betrachten, erfahren wir bereits in Kap. 2 etwas über die Kommunikation der Christen in der ersten Gemeinde. Kap. 2,42 sagt: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ Die Verse 46 und 47 sagen weiter: „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“ Hier erfahren wir, dass die Christen in der ersten Gemeinde sich gern und häufig getroffen haben, und wir bekommen den Eindruck, dass sie ihr Leben miteinander geteilt haben, also wohl auch offen miteinander geredet haben.
Wir leben in einer Zeit, in der es ein wachsender Trend ist, sein Leben genau so zu gestalten, wie man es will, insbesondere auch, wann, wie viel und mit wem ich Gemeinschaft habe. Ein Grund dafür, dass in unserem Land immer mehr Wohnungen gebaut werden müssen, obwohl die gesamte Einwohnerzahl kaum wächst, ist, dass immer mehr Menschen alleine in einer eigenen Wohnung leben wollen. Damit sie sich nicht einsam fühlen, können sie online immer mehr Angebote zur Unterhaltung nutzen, unzählige Filme, Dokus, Beiträge auf Youtube oder Tiktok oder Apps, über die sie mit ihrem Handy kommunizieren können, oder Robotern, die nicht nur Fragen beantworten, sondern auch ausführen, was man ihnen sagt, und wenn es auch nur Staubsaugen oder das Mähen des Rasens ist. Aber all das kann echte Gemeinschaft mit Menschen, zu denen man eine persönliche Beziehung pflegt, nicht wirklich ersetzen. Sowieso ist sich zurückzuziehen und für sich allein zu leben, für uns Christen keine Option. Die Stelle in Apostelgeschichte 2 zeigt, dass wir als Christen dazu berufen sind, in Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern zu leben. Und dass diese Gemeinschaft von herzlicher Liebe und einer offenen Kommunikation gekennzeichnet sein sollte.

Was lehrt dann unsere Stelle in Apostelgeschichte 15 über die Kommunikation der ersten Christen? In diesem Kapitel wird von einem großen Streitfall in der christlichen Gemeinde berichtet und wie er gelöst wurde. In Antiochia war zum ersten Mal auch vielen Heiden das Evangelium gepredigt worden und viele kamen zum Glauben an Jesus. Als die Gemeinde wuchs, sandten sie Paulus und Barnabas zu einer Missionsreise nach Kleinasien aus, wo viele weitere Heiden (Nichtjuden) zum Glauben an Jesus kamen. Nach ihrer Rückkehr nach Antiochia kamen einige Männer aus Judäa und lehrten die Brüder, dass sie sich beschneiden lassen und nach der Ordnung des Mose leben müssten, da sie sonst nicht gerettet werden könnten. Ihre Lehre stellte die Gemeinde vor eine wichtige theologische Frage, nämlich ob der Glaube an Jesus genug ist, oder ob Menschen sich außerdem auch beschneiden lassen und das Gesetz von Mose halten müssen, um gerettet zu werden. Es ging um den Kern des Evangeliums.

Wie gingen Paulus und Barnabas damit um? Es heißt, dass sie einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten. Das deutet darauf hin, dass sie mit ihnen heftig stritten und auch, als es keine Einigung gab, nicht nachgaben. Paulus schrieb später im Römerbrief, dass die Gläubigen nicht um Meinungen streiten sollten. Wir sollten grundsätzlich in der Gemeinde Streit vermeiden, wenn es um Meinungen geht, zum Beispiel darüber, ob wir an Feiertagen wie Ostern und Pfingsten einen besonderen Gottesdienst feiern wollen oder nicht, über die Musik oder Form im Gottesdienst oder wir den Gottesdienstraum in einer anderen Farbe streichen sollen. Wir sollten über solche Dinge nicht streiten, sondern vielmehr darauf bedacht sein, Frieden zu halten, um die Einigkeit im Geist zu bewahren. Aber wenn es um den Kern des Evangeliums geht, sollen wir wenn nötig streiten, weil es um Gottes Heilswerk und um das Leben der Menschen geht.

Was taten die Gläubigen in Antiochia, als es zu keiner Einigung dieser Frage kam? Sie ordneten an, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen nach Jerusalem zu den Aposteln und Ältesten reisen sollten, damit diese Frage durch sie geklärt würde. Wenn wir einen wichtige geistliche Frage nicht klären können, kann es eine Lösung sein, dass wir andere anerkannte geistliche Persönlichkeiten konsultieren, um durch ihre Hilfe zu erkennen, was Gottes Willen und Wahrheit entspricht. Als Paulus und Barnabas der Gemeinde in Jerusalem verkündeten, wie viel Gott durch sie unter den Heiden gewirkt hatte, traten einige von der Gruppe der Pharisäer auf, die gläubig geworden waren, und sagten: „Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.“ Dann kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um über diese Sache zu beraten. Es war keine einfache Frage. Die gläubig gewordenen Pharisäer müssen mit vielen Stellen aus der Bibel argumentiert haben, warum es richtig und notwendig sei, dass die gläubig gewordenen Heiden auch das Gesetz halten. Vers 7 sagt, dass man lange gestritten hat. Paulus und Barnabas haben also auch in Jerusalem nicht nachgegeben, zu behaupten, dass der Glaube an Jesus allein genügt, um gerettet zu werden. Aber man konnte in der Gemeinde keine Einigung finden. Die Klärung kam erst, als Petrus aufstand und daran erinnerte, dass Gott durch ihn zuerst Heiden das Evangelium gepredigt hat und zwischen den Judenchristen und den Heiden keinen Unterschied gemacht hat, sondern den Heiden, die glaubten, genauso den Heiligen Geist gegeben und ihre Herzen durch den Glauben gereinigt hatte wie vorher schon vielen Juden. Aufgrund dieser Einsicht tadelte Petrus sogar die ganze Versammlung: „Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, dass ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsre Väter noch wir haben tragen können?“ Er tadelte diejenigen, die von den gläubig gewordenen Heiden verlangten, sich beschneiden zu lassen und das Gesetz zu halten, weil es ein Joch war, das auch die Juden nicht hatten tragen können. Dann fuhr er fort: „Vielmehr glauben wir durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, auf gleiche Weise wie auch sie. Da schwieg die ganze Menge still und hörte Paulus und Barnabas zu, die erzählten, wie große Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden“ (Apg 15,10-12). Petrus‘ Worte hatten Gewicht, weil er konsequent davon ausging, wie Gott gewirkt hatte. Danach war die ganze Versammlung still und bereit, Paulus und Barnabas wirklich zuzuhören. Nun konnten sie wahrnehmen, wie Gott unter den Heiden gewirkt und sie allein aufgrund ihres Glaubens an Jesus als seine Kinder angenommen hat. Als sie alles gesagt hatten, was sie berichten wollten, redete Jakobus, der auch einer der Leiter der Urgemeinde war. Er bezeugte, dass das, was Petrus gesagt hatte, mit Gottes Prophezeiung im Buch Amos übereinstimmte. Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass man die zum Glauben gekommenen Heiden nicht beschweren, sondern ihnen schreiben solle, dass sie sich von Unzucht und von Befleckung durch Götzen und vom Fleisch von erstickten Tieren und vom Blut enthalten sollten (13-21). Das Verbot von Unzucht sollte ihnen helfen, ihren eigenen Frauen treu zu sein. Die Einschränkungen beim Essen begründete Jakobus damit, dass die Bücher von Mose von alten Zeiten her in allen Städten gelesen und in den Synagogen gepredigt werden. Den Heidenchristen wurden diese Einschränkungen also auferlegt, damit die zum Glauben gekommenen Juden nicht an ihrem Essen Anstoß nehmen würden, sondern sie mit den Heidenchristen in den Gemeinden essen und Gemeinschaft haben konnten.

Vers 22 sagt: „Da beschlossen die Apostel und Ältesten mit der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Männer auszuwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Männer unter den Brüdern.“ Die Verse 22-29 berichten, wie die ganze Versammlung einmütig einen offiziellen Beschluss fasste und zwei Mitarbeiter damit beauftragte, ihn in den Gemeinden bekannt zu machen. Die Christen in Jerusalem hatten also durch ihr langes Gespräch schließlich Gottes Willen erkannt und hatten Einigkeit darin erlangt. In ihrem Schreiben haben sie sich klar von den Behauptungen der Irrlehrer distanziert und den Heidenchristen Gottes Willen klar verkündigt: „Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzu­erlegen als nur diese notwendigen Dinge: dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer­fleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!“ (28.29)

Hier können wir lernen, wie wichtig auch in der christlichen Gemeinde gute Kommunikation ist. Das große Problem war nur dadurch entstanden, weil die Gläubigen es nicht geschafft hatten, allen gläubig gewordenen Juden das Evangelium so klar zu verkündigen, dass sie erkannt hätten, dass der Glaube an Jesus vor Gott wirklich genügt. Zum anderen können wir lernen, wie sie das Problem durch gute Kommunikation gelöst haben. Paulus und Barnabas haben mit den gesetzlichen Judenchristen lange in Antiochia und in Jerusalem lange gestritten, weil es um die Wahrheit des Evangeliums ging. Wenn es um die Wahrheit des Evangeliums geht, kann es sein, dass wir auch manchmal streiten müssen. Dabei ist es wichtig, dass wir nicht nur versuchen, Recht zu bekommen, und unsere Ansicht mit allen möglichen Versen zu verteidigen. Die Brüder in Jerusalem kamen aber erst dann zur Einsicht, als sie aufhörten, ihre eigene Position zu verteidigen, und still wurden und Petrus, Paulus, Barnabas und Jakobus wirklich zuhörten. Es ist auch für uns sehr wichtig, dass wir einander gut zuhören, insbesondere wenn wir verschiedene Meinungen haben. Dann sollen wir versuchen, die Meinung des anderen gut zu verstehen, bevor wir etwas dagegen sagen. Das ist möglich, wenn wir eine demütige Haltung aufbringen und uns bewusst machen, dass der andere auch ein geschätztes Kind Gottes ist, und uns nicht für klüger halten und im Recht sehen, nur weil unser Verstand und unser Herz davon überzeugt sind. Wenn wir untereinander diese Haltung aufbringen und ernsthaft vor Gott seinen Willen suchen, was sein Wille ist, werden auf alle Fragen eine richtige Antwort finden und eine Überzeugung erlangen.

Dass wir in der Gemeinde einander demütig begegnen und einander gut zuhören, ist nicht nur in Streitfragen wichtig, sondern es sollte immer unsere Haltung sein. Für gute Kommunikation mit anderen ist es eins der wichtigsten Dinge, dass wir lernen, einander wirklich zuzuhören. Das klingt trivial, ist es aber nicht. Gute Gespräche sind nur möglich, wenn wir den anderen höher achten als uns selbst und mit diesem Respekt, Interesse und Geduld ihm zuhören, bis er alles gesagt hat, was er sagen wollte. Wir merken nicht, wie oft wir voreilig unsere eigene Meinung oder Erfahrung dazu sagen oder antworten, wie er mit dem Problem umgehen soll, und so gute Kommunikation verhindern. Obwohl wir es gut meinen, verhindern wir dadurch ein tieferes, offeneres Gespräch. Stattdessen sollten wir alles dafür einsetzen, den anderen wirklich zu verstehen, indem wir nachfragen, ob wir ihn richtig verstanden haben, und ihn ermutigen, noch mehr von dem zu sagen, was er eigentlich sagen wollte. Wenn er alles gesagt hat, können wir vielleicht einen Rat geben, wenn er das will. Aber wenn nicht, und der andere sich „lediglich“ verstanden fühlt, haben wir trotzdem etwas Großartiges erreicht, nämlich wir, dass wir den Bruder oder die Schwester besser verstehen durften und mit mehr Respekt und mehr Verständnis für ihn beten können, und er, dass er sich öffnen konnte und Verständnis und Anteilnahme erleben durfte, was er sich vielleicht schon lange so sehr gewünscht hat. Wir selbst sollten auch wagen, anderen offen und ehrlich zu begegnen und nicht mehr unsere Schwächen und Probleme zu verbergen, um uns selbst zu schützen. Das erfordert zwar Mut und Vertrauen gegenüber dem Bruder, mit dem wir reden; es ermöglicht uns aber geistliche Gemeinschaft, in der wir ehrlich vor Gott stehen und in der Jesus sich als der Heiland verherrlichen und heilsam, befreiend und mächtig rettend wirken kann. Möge Gott uns helfen, einander zu lieben und gut miteinander zu kommunizieren!

 

 

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