Gott hat Jesus auferweckt
Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, daß er vom Tode festgehalten werden konnte.
Apg 2,24
Bevor Ich mit der Predigt beginne, möchte ich euch mal fragen, was die Abkürzung JFK heißt. Genau, sie bedeutet John F. Kennedy. Woran erinnert uns dieser Name? An den Präsidenten der Vereinigten Staaten, an die Kubakrise, an Kennedys Rede in Berlin, in der er sagte: „Ich bin ein Berliner!“ Aber vor allem an das immer noch nicht ganz aufgeklärte Attentat auf einer Wahlkampfreise. Die Aufnahme des Attentats zeigt, dass es in der Öffentlichkeit und ganz plötzlich geschah, dass alle davon überrascht wurden. Kennedy war relativ jung, aber er musste neben seiner geliebten Frau elend sterben. Die Ermittlungen hinterließen sehr viele Rätsel, und die Menschen fragen immer noch, warum er so hatte sterben müssen. Die Abkürzung JFK erinnert uns daher nicht nur an einen jungen und dynamischen Präsidenten der USA, sondern auch eine tragische Person, die aus unerklärlichem Grund ermordet worden ist. Der heutige Text beginnt mit dieser Frage: Warum mußte Jesus so sterben? Vielleicht haben die Juden in den letzten Tagen unter sich darüber heimlich gesprochen. War er ein Verbrecher oder ein guter Mensch? Aber niemand war mutig, darüber klar und offen zu sprechen. Wir wissen, dass der Text die erste Predigt von Apostel Petrus war. Was war der Inhalt seiner ersten Predigt? Was wollte er aller erst sprechen?
1.Jesus von Nazareth ist durch Gottes Ratschluss dahin gegeben. (22-23)
Unser Textabschnitt setzt mitten der Pfingstpredigt von Petrus ein. Dass die Jünger durch den heiligen Geist in verschiedenen Sprachen redeten, fanden die jüdischen Männer in Jerusalem seltsam und erklärten es sich so, dass die Jünger betrunken seien. Petrus begann seine Predigt mit einer Verteidigung der Jünger, dass sie nicht betrunken waren, sondern dass es die Wirksamkeit des Heiligen Geistes war. Das war aber nicht alles.
Sehen wir uns den Vers 22 an. „Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst“. Petrus erwähnte hier einen Namen, der den Juden bekannt war. Jesus von Nazareth! 50 Tage zuvor war dieser Name bekannt geworden. Es war der Name, der in der Aufschrift auf einem Kreuz auf dem Hügel Golgatha genannt wurde. „Jesus von Nazareth, der König der Juden“(Joh 19,19). Mit diesem Namen war ein sehr tragischer Tod verbunden, das Opfer einer Intrige. Es war ein Name, der dazu verleitete, ihn zu verleumden. Obwohl einige Tage vorbei gegangen waren, blieben die Erinnerungen in ihrem Hinterkopf, weil es für sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht geklärt war, warum Jesus so hatte sterben müssen. Daher war der Name „Jesus von Nazareth“ in der Erinnerung der Männer sicherlich kein gutes Omen.
Ursprünglich hatte der Name „Jesus von Nazareth“ doch ganz andere Assoziationen erweckt. Er war das Sinnbild für einen guten Hirten gewesen, der sich fürsorglich um seine Schafe kümmerte. In den Herzen der Männer gab es auch noch viele andere Erinnerungen, die durch diesen Namen geweckt wurden. Jesus von Nazareth hat seine Hand nach einem Aussätzigen ausgestreckt, hat ihn angerührt und gesprochen: „Ich will´s tun; sei rein!“(Mt 8,3) Jesus wurde der Freund von Zöllnern und Sündern. Trotz der Kritik der Pharisäer bekannte er über sich selbst: „Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten“(Mt 9,13b) Jesus sagte selber in Joh 10,11: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe!“ Bis zu Jesu Einzug in Jerusalem war der Name „Jesus von Nazareth“ mit Annehmlichkeit, Liebe und Frieden verbunden.
Sehen wir uns noch mal den Vers 22 an. „Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst.“ In diesem Vers bezeugte Petrus Gottes Werk durch Jesus. Gott weist Jesus von Nazareth durch Taten, Wunder und Zeichen aus. Sozusagen steht in Jesu Ausweis: Aufenthaltserlaubnis für Jesus von Nazareth, gültig bis: unbefristet, Nebenbestimmungen: Tätigkeiten, Wunder und Zeichen mit besonderer Erwählung gestattet. Siegel: Himmelreich, der Schöpfergott. Es war nicht nur Jesus selbst, der mit Liebe und Barmherzigkeit den Menschen helfen wollte, sondern es war auch der Wille Gottes. In Joh 3,16 heißt es: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Gott hatte Jesus beauftragt, dass er als sein Botschafter den Menschen seine Liebe erweisen sollte. Niemand sollte Gottes Absicht, Menschen zu retten, missverstehen, daher sandte er seinen geliebten und einzigen Sohn zu ihnen. Dass Gott Jesus unter uns ausgewiesen hat, war der höchste Ausdruck seiner Liebe zu uns Menschen. Im Röm 8,32 lobte Apostel Paulus Gottes Liebe und Bereitschaft: „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Petrus betonte hier, dass genug Taten, Wunder und Zeichen da waren, dass die Zuhörer selbst schon davon hätten überzeugt werden sollen. Es mangelte ihnen nicht an Beweisen für die Liebe Gottes.
Der Vers 23a zeigt klar den Plan Gottes. „… diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war …“ Gott sandte seinen Sohn in die Welt, nicht als ein mit Gewalt herrschender König, sondern als das Opferlamm zur Sühne der Sünden. Dieser Plan Gottes entstand nicht, nachdem die Menschen Buße für ihre Sünde getan haben, sondern bereits, nachdem die Menschen in die Sünde gefallen sind. Es war kein Appell an die Menschen, zu Gott zurückzukehren, sondern Gottes Initiative und seine einseitige Gnade für uns Sünder. Gottes Ratschluss und seine Vorsehung beruhen nicht auf Aktionen der Menschen, sondern völlig auf dem Wesen Gottes. Gott ist gütig und voller Liebe und Barmherzigkeit. Er ist nicht zurückhaltend, seine Liebe zu üben, und lässt sich nicht hindern, seine Hand zu den Hilfsbedürftigen zu strecken. Er ist voller Hingabe und Langmut. Das Motiv dafür, dass er seinen Sohn durch seinen Ratschluss und Vorsehung dahin gegeben hat, basierte völlig auf seiner großen, universalen, unendlichen und unveränderlichen Liebe zu uns Menschen.
Wie haben die Menschen auf den Ratschluss Gottes reagiert? Betrachten wir nochmals den Vers 23 „diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.“ Was haben die Menschen daraufhin getan? Sie haben Jesus durch die Hand der Gottlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Zwar ist Jesus durch die Hand der Heiden umgebracht worden, aber dahinter standen die Juden nicht zufällig, sondern mit voller Absicht. Sie wollten Jesus von Nazareth willentlich beseitigen. Das Lamm Gottes zur Sühne wurde zum Opfer einer listigen Anschuldigung mit der Argumentation: „Es wäre gut, ein Mensch stürbe für das ganze Volk“(Joh 18,14). Das Opfer Gottes zur Rettung der Sünder wurde ein Spielball der Politiker. Die Juden bedrohten Pilatus mit dem Wort „Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn, wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser“ (Joh 19,12b) Der gute Hirte, der seine Liebe auf vielerlei Weise erwiesen hat, wurde zum Objekt einer Hetzjagd des Volkes, indem sie schrien: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn„ Jesus wurde beschuldigt, als ob er das Kreuz verdient hätte, und tatsächlich wie ein Schwerverbrecher zur höchsten Strafe, dem Tod am Kreuz verurteilt.
Gottes Liebe wurde hier missachtet und seine Hingabe wurde völlig ausgelacht. Man könnte meinen, dass sie geistlich blind waren. Hinter ihrem Mord stand der Egoismus. Sie wollten nichts verlieren, sondern die Chance, etwas zu gewinnen, ergreifen. Wir leben in einer Gesellschaft, wo das Prinzip von Geben und Nehmen gilt. Erst wenn beiderseitige Kompromissbereitschaft vorhanden ist, entsteht eine Freundschaft. Daher schauen wir noch einmal nach, ob es nicht einen Haken gibt, wenn etwas als „kostenlos und geschenkt“ beschrieben ist. Die Entwicklung der Gesellschaft läuft noch in die falsche Richtung. Wegen der hohen Konkurrenz wurde alles eng. Um hoch zu kommen, muss man die Konkurrenten zu Fall bringen. In dieser Ellenbogengesellschaft scheinen Gottes Ratschluss und seine Vorsehung ihren Platz verloren zu haben und untauglich zu sein.
Umso mehr ist Gottes Ratschluss einzigartig und bewundernswert. Die Grundlage seines Ratschlusses, die Liebe Gottes, ist die heilende Kraft, die die inneren Verletzungen durch die Ellenbogengesellschaft mildert und zur völligen Heilung bringt. Im Buch Daniel haben wir gesehen, wie Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Er wurde von den Amtskollegen beschuldigt, damit er getötet würde. Geschickte Täuschungsmanöver waren um ihn herum, die sein Leben bedrohten. Ihre Haltung war unverschämt, frech, hinterhältig. Sie taten, als wären sie dem König gegenüber treu, aber in der Tat waren sie machtgierig. Wenn wir so etwas erleben würden, würden wir aus Ärger ganz schnell wütend und aggressiv, nicht wahr? Wir würden mit lauter Stimme unsere Unschuld bezeugen und diejenigen, die uns beschuldigen mit krassen Ausdrücken beschimpfen. Was aber tat Jesus, der schuldlos Beschuldigte? Jesus sprach am Kreuz: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“(Lk 23,34) Bei ihm gab es weder Selbstverteidigung noch Anschuldigungen, sondern er betete zu Gott für seine Gegner und seine Feinde um ihre Vergebung. Petrus selbst hat diesen Jesus in seinem Brief beschrieben: „der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden.“ (1.Petr 2,24) Jesus nahm die Schuld und die Sünde der andern auf sich ganz allein. Gott bestrafte Jesus an unsere Stelle und gab uns das Leben. Jesus ist verwundet und am Kreuz gestorben, aber wir sind geheilt und dürfen in der Gnade leben. Danken wir Gott für seinen Ratschluss und seine Vorsehung! Preisen wir die Liebe Gottes, dass er seinen geliebten Sohn zur Vergebung der Sünde dahin gegeben hat. Loben wir Jesus, der diesen Ratschluss willig trug.
2.Gott hat Jesus auferweckt. (24-36)
Bis hierher scheint es, als ob die Predigt von Apostel Petrus darauf abzielen würde, die Taten der Juden zu beschimpfen. Die Zuhörer dachten vielleicht auch, dass Petrus seine Predigt mit dem traurigen Tod Jesu beenden würde. Sie wären ja schon bereit, Jesus und seinen Jüngern gegenüber Mitleid zu haben. Was für eine Wende brachte Gott aber bei Jesus? Betrachten wir den Vers 24. „Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte.“ Grammatisch bezieht hier der Akkusativ „den“ auf „diesen Mann, den ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht habt“ im vorangegangenen Satz. Sie hatten gedacht, dass mit dem Tod Jesu der Mantel des Schweigens und des Vergessens darauf gelegt worden wäre, dass er das Opfer einer bösen Macht und Intrige geworden war. Der Tod ist normalerweise der Abschluss einer Tragödie. Aber Gott hat hier eine Wende gebracht.
Jesus litt am Kreuz sehr. Unter Schmerzen, welche die durch seine Hände gebohrten Nägel verursachten, und unter Durst, der von dem hohen Blutverlust kam, musste Jesus viel leiden. Er schrie „Eli, Eli, lama asabtani?“ „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Die Trennung von Gott bereitete ihm noch größere Schmerzen, weil der Tod der Sold der Sünde war. Die Schmerzen des Todes gibt es nicht nur bei dem Sterbenden, sondern auch bei den Hinterbleibenden. Die Jünger Jesu mussten zusehen, dass Jesus ohne Schuld die höchste Strafe hinnehmen sollte. Die Ungerechtigkeit gewann den Sieg und die Wahrheit wurde schlicht begraben. Der Abschied von ihrem Meister verursachte Tränen in den Augen der Frauen, die bei Jesus waren. Durch den Kreuzestod Jesu schien es, als ob die Macht des Todes gesiegt hätte. Jesu Lehre, dass er nach drei Tagen den Tempel wieder aufrichten würde, schien ein leeres Wort zu sein. Der Tod schien als höchste Gewalt wieder bestätigt zu sein, weil Gottes Sohn selber seiner Macht unterlag. Der Tod Jesu war für die Jünger und für die Gläubigen bitter und tat weh. Die Bosheit der Welt siegt und das Gute erleidet ewig die Niederlage. In dieser von Bosheit und Ungerechtigkeit überfüllten Welt weiter zu leben, war für die Jünger unerträglich. Um zu leben mussten sie sich vor der politischen Macht, der Macht des Bösen und Macht des Todes beugen. Die Macht der Sünde lauerte Sekunde für Sekunde auf sie, um sie zu seiner Beute zu machen. Sie hatten keine Kraft, sie abzuwehren. Unter der Bedrohung mit dem Tod hatten sie keine Abwehrkraft mehr, sich davor zu schützen.
Lesen wir den Vers 24 „Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte.“ Gott hat die Macht des Todes zerbrochen. Der Tod war die höchste Gewalt, die Jahrzehnte lang die Menschen unter seiner Macht kontrollierte. Er verlor seine Kraft durch die Auferweckung Jesu. Gott hat die Schmerzen des Todes aufgelöst. Wegen der Schmerzen des Todes zitterten die Menschen aus Angst und kapitulierten vor ihm. Gott löste die Schmerzen des Todes auf. Der Tod konnte Jesus unter seiner Gewalt nicht fest halten. Er ist frei von der Gewalt des Todes und er stellt sich als Sieger gegen den Tod heraus. Durch seinen Tod schien der Ratschluss Gottes beendet zu sein. Durch die Auferstehung Jesu wendete Gott die Geschichte. Gott machte Jesus zum Herrn und Christus. Gottes Ratschluss und seine Vorsehung endeten nicht wegen der bösen Macht der Welt, sondern gehen weiter.
Petrus war oft nicht einverstanden, dass Jesus den Weg des Leidens gehen wollte. Er konnte Jesu hilflose Auslieferung zur Festnahme und seinen wehrlosen Tod am Kreuz nicht verstehen. Er hätte vielmehr mit dem Schwert gegen seine Feinde gekämpft. Um ihre List und Intrige ans Licht zu bringen, hätte er lieber seine Mitjünger zum Kampf mobilisiert. Durch den grausamen Kreuzestod Jesu war die Welt für ihn nun der Gegenstand seines Zorns und Hasses. Die Menschen waren für ihn der Güte und Liebe Gottes nicht mehr wert. Er konnte sich selbst wegen seiner Verleugnung nicht verzeihen. Aber die Auferweckung Jesu machte es alles anders. Seine bisherigen menschlichen Gedanken wurden durch die unveränderliche Liebe des auferstandenen Jesus ganz und gar verändert. Diese Veränderung können wir im Wort aus Joh 21,15 sehen. „Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer!“ In diesem Gespräch ergriff Petrus Gottes Ratschluss und seine Vorsehung fest, dass Gott durch seine große Liebe seinen Sohn in die Welt gesandt hat. Obwohl er früher den Weg Christi hinderte, war er nun voller Verständnis, und sogar bereit, selber diesen Weg zu gehen. Er war vor der Gewalt der Welt bitter gewesen, aber die Macht des Lebens durch die Auferweckung Jesu befähigte ihn, seinen Feinden als seinen Schafe zu begegnen. Die Liebe Gottes zu den Sündern und sein inständiger Wille, der so weit ging, seinen Sohn zu opfern, gab ihm Kraft, ein neues Leben in Jesus anzufangen.
Petrus, der die Auferweckung Jesu erlebt und Gottes Ratschluss ganz angenommen hat, verstand, warum der König David ein fröhliches Lied singen konnte, obwohl er ein an Turbulenzen reiches Leben geführt hatte. Petrus zitierte Davids Psalm 16:
„Ich habe den Herrn allezeit vor Augen,
denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.
Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt;
auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung.
Denn du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zugeben,
dass dein Heiliger die Verwesung sehe.
Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens;
du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.“
In diesem Psalm war er voller Zuversicht, Freude und Hoffnung. Er erfuhr, dass der Heiland allgegenwärtig ist. Der Tod ist der größte Feind des Lebens. Aber Jesus steht nicht unter seiner Macht, sondern er hat die Macht des Todes überwunden. In ihm gibt es den Weg zum ewigen Leben.
König David ist der Erzvater der Juden, weil er das Königreich aufgebaut hat. Obwohl er von den Juden geehrt und gepriesen wird und sein Königreich so einflussreich war, musste er sich vor dem Tod hilflos beugen. Nur sein Grab erzählte sein Dasein. Doch zog seine Prophezeiung die Aufmerksamkeit auf sich. Nach seinem Wort sollte sein Nachkomme auf seinem Thron sitzen und er wird würde dem Tod nicht überlassen und sein Leib würde die Verwesung nicht sehen. Wie hat sich seine Prophezeiung erfüllt? Vers 32a „Diesen Jesus hat Gott auferweckt.“ Gott setzte Jesus auf den Thron Davids. Jesus ist als der König der Juden in die Welt gekommen. Obwohl die Heiden und die Juden ihn zum Kreuzestod gehetzt haben, ist er nicht dem Tod überlassen. Gott weckte ihn vom Tod auf und stellte ihn wieder zur Rechten Gottes.
Dieser auferstandene Jesus ist seinen Jüngern erschienen. Nach Jesu Tod waren die Jünger nicht in der Lage, etwas über Jesus zu sprechen, geschweige offen zu bekennen, dass sie einer von seinen Jünger wären. Sie waren am Boden zerstört. Der auferstandene Herr hat sie aber sowohl zu seiner Jüngerschaft wiederhergestellt, als auch zu den Augenzeugen der Auferstehung Jesu gemacht. Der Mut und die Zuversicht der Jünger beruhten auf der Macht der Auferstehung Jesu, die die Zuhörer an diesem Tag sofort gemerkt haben. Das war aber nicht alles. Der auferstandene Jesus ist gen Himmel gefahren und sitzt auf dem Thron des Himmelreiches. Er sandte den heiligen Geist nach seinem Versprechen aus. Die Jünger waren in der Mittagszeit nicht von Alkohol betrunken, sondern von dem heiligen Geist. Es war für die Zuhörer sichtbar und hörbar, weil sie in Fremdsprachen über das große Werk Gottes gepredigt haben. Jesus war nicht leibhaftig anwesend, aber er regiert durch seine Macht und durch seine Gaben in dieser Welt. Er setzt nach dem Ratschluss Gottes sein Erlösungswerk fort.
König David hat auch darüber bezeugt. „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.“ Jesus ist nach seinem Wort von den Toten auferstanden, fuhr zum Vater, sitzt auf dem Thron Gottes und regiert die Welt durch den heiligen Geist, bis seine Feinde niederfallen. Er ist der Richter, der am jüngsten Tag die Bösen nach ihren Taten richten und die Seinen belohnen wird.
Lesen wir den Vers 36. „So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“ Petrus zog eine Schlussfolgerung aus seiner ersten Predigt. Es heißt, dass Gott Jesus zum Herrn und Christus gemacht hat. Das bedeutet: Erstens, Es geschah durch den Ratschluss Gottes. Gott ist der Handelnde. Niemand kann ihn hindern. Zweitens, Jesus ist der Herr und der Christus. Er wirkt und er rettet. Die höchste Macht liegt in ihm. Niemand kann ihm widerstehen.
Heute, am Ostersonntag, erinnern wir uns daran, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Seine Auferstehung hat eine große Bedeutung. Wir haben durch die Predigt von Petrus erfahren, dass die Auferstehung in seiner Person eine große Veränderung gebracht hat. Für mich hat der Text am meisten die Bedeutung, dass Gott seinen Ratschluss durch den auferstandenen Jesus fortsetzt. In meinem Glaubensleben habe ich diesen guten Willen Gottes kennengelernt und mich bereit gestellt, dafür mitzuwirken. Doch bin ich ab und zu wegen meiner Engherzigkeit und Ungeduld daran gehindert. Ich verhalte mich sehr sehr nett, wenn jemand mir lieb vorkommt. Wenn es aber umgekehrt ist, bin ich nicht in der Lage, den andern zu täuschen, sondern bin sehr wütend. Maria meinte, dass meine Augenbrauen das Merkmal meiner Herzenslage sind. Wenn mein Vorhaben glatt läuft, bin ich voller Engagement , wenn es aber nicht, bin ich unkontrollierbar. Jesu Beliebtheit, seine Festnahme, Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Hoch und unter, Begeisterung und Enttäuschung! Wie Petrus im Text hätte ich Gottes Werk nach meiner Laune gedient, wenn ich die tiefe Liebe Gottes hinter seinem Ratschluss nicht kennen gelernt hätte. Die Macht des Todes lauert jeden Moment durch Misserfolg, unerwartete Ereignisse, Trennung von den geliebten Menschen usw., um mich zu negativen und dunklen Gedanken zu bringen. Gott, der Jesus auferweckt hat, setzt trotz der Behinderung seinen Ratschluss fort. Wenn ich durch den Text diesen Gott sehe, der Jesus zum Herrn und Christus gemacht hat, bringe ich meine Augenbrauen wieder in eine gute Position. In seinem Ratschluss kann ich auf die weite Zukunft voraus blicken, dass Jesus die Macht des Todes ganz und gar vernichten und mit seiner Friedensherrschaft ewig über uns regieren wird. Hallelujah! Danken wir Gott in dieser Stunde, der Jesus auferweckt hat. Preisen wir Gott, der nach seinem Ratschluss durch Jesus und seine Knechte sein Erlösungswerk führt.
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