GOTT ZÜCHTIGT DAVID
„Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück. Werde ich Gnade finden vor dem Herrn, so wird er mich zurückbringen, dass ich sie und ihre Stätte wiedersehe. Spricht er aber: Ich habe kein Wohlgefallen an dir -siehe, hier bin ich. Er mach’s mit mir, wie es ihm wohlgefällt.”
(2.Sam 15,25.26)
In den letzten beiden Lektionen haben wir einiges über Davids Sünde erfahren und auch wie er dafür Buße tat. Damit war das Beziehungsproblem zwischen Gott und David im Wesen gelöst. Dennoch war nicht alles wieder in Ordnung. Heute sehen wir, welche schlimmen Folgen die kurze Sünde eines Mannes auf seine Familie und sein Volk hatte. Gottes Züchtigung für David war hart, war aber durch den Glaube Davids erfolgreich, so dass David wieder König über Gottes Volk und ein Mann nach dem Herzen Gottes sein konnte.
Teil 1 – „Die Folgen der Sünde Davids für seine Familie“ (13,1 – 13,39)
Betrachten wir die Ereignisse in Davids Familie. König David hatte mehre Frauen und von ihnen mindestens sechs Prinzen (vgl. K3), die er sicher alle sehr liebte. Hier begegnen wir insbesondere Amnon, Davids Erstgeborenen und Absalom, sein dritter Sohn. Als Amnon ein junger Mann war verliebte er sich in seine Halbschwester Tamar. Sie war Absaloms Schwester. Amnon war nicht nur etwas verliebt, sondern wurde sogar besessen, wenn er an sie dachte oder sah. Dies ging so weit, dass er wegen seiner Begierde keinen richtigen Appetit mehr hatte und deshalb immer magerer wurde. Seinem schlauen und listigen Vetter fiel das schnell auf. Er riet Amnon zu einer Schauspielerei, um so Tamar näher zu kommen. David, blind vor Liebe zu seinen Söhnen, kam der Bitte Amnons nach und ließ Tamar zur Pflege Amnons schicken. Es dauerte nicht lange bis die beiden allein waren und Amnon seine Halbschwester vergewaltigte. Schnell wurde er ihr aber überdrüssig und wollte sie nicht mehr sehen, weil sie ihn an seine widerliche Tat erinnerte. Sofort merkte ihr Bruder Absalom, was geschehen war und fasst den heimlichen Entschluss, sich zu gegebener Zeit an Amnon zu rächen.
David erfuhr natürlich auch davon. Wie ging er mit dieser Schandtat in seiner Familie um? Kapitel 13,21 sagt: Und als der König David dies alles hörte, wurde er sehr zornig. Aber er tat seinem Sohn Amnon nichts zuleide, denn er liebte ihn, weil er sein Erstgeborener war. (2.Sam 13,21a) Obwohl diese Sache David sehr ärgerte, unternahm er nichts. Nach dem Gesetz hätten hier Mann und Frau sterben müssen (3.Mose 20,17). Warum aber unternahm David nichts? Der Grund war seine Liebe zu Amnon. Es ist gut und richtig, dass der Vater den eigenen Sohn liebt, aber es war nicht gut, dass David aus seiner menschlicher Liebe heraus die Gerechtigkeit beugte. Er unterdrückte die Wahrheit, indem er nichts tat.
Welche Folge hatte dies? Scheinbar war zunächst alles vergeben und vergessen, doch für Absalom nicht. Er wartete nur auf einen günstigen Zeitpunkt. Zwei Jahre später, als Absalom seine Schafe geschert hatte, lud er den König, seine Söhne und alle Großen zu einem Fest königlicher Ausmaße ein. Es war wirklich eine super Party. Doch plötzlich gab es ein Geschrei. Absaloms hatte seinen Knechten befohlen Amnon, vor den Augen aller Söhne Davids niederzuschlagen. Voller Entsetzen verließen die Söhne des Königs fluchtartig das Gelage, so dass das Gerücht entstand, dass sie alle umgekommen wären. Als David davon hörte, zerriss er seine Kleider und legte sich auf die Erde. Doch nach und nach kamen seine Söhne wieder, nur Amnon fehlte. Von Absalom hatte er gehört, dass dieser zu Talmai, einem Verwandten seiner Mutter, geflohen sei.
Hier sehen wir nun die Folge von Davids menschlicher Liebe. David hätte den Mord an Amnon durchaus verhindern können, wenn er ihn entsprechend bestraft hätte. Doch so verlor er ihn durch einen Racheakt Absaloms. Damit verlor er praktisch zwei seiner geliebten Söhne, worunter er sehr zu leiden hatte.
Warum konnte David nichts gegen die Sünde seiner Söhne unternehmen? Es war wegen seiner geistlichen Schwachheit, die von seiner eigenen Sünde des Ehebruchs und Mordes verursacht wurde. Er war geistlich nicht in der Verfassung, die Schandtat Amnons klar zu verurteilen und zu bestrafen. Als Folgen zerbrachen Beziehungen und der Hass nahm zu. Es kam sogar zum Brudermord.
Teil 2 – „Die Folgen der Sünde Davids für Israel“ (14,1 – 15,12)
Die Sünde ist wirklich keine Privatsache. Wie wir gesehen haben, beeinträchtigte Davids Sünde die ganze Familie. Leider war das aber nicht das Ende. Drei Jahre nach der Flucht Absaloms musste Joab immer noch zusehen, wie David unter dem Verlust seiner Söhne litt. Er wollte dem König einen Gefallen tun und Absalom wieder zu ihm bringen. Wegen Absaloms Sünde war es nicht einfach ihn wieder in Davids Haus zu bringen. Deshalb beauftragte Joab eine kluge Frau aus Tekoa vor David zu kommen und ihm durch eine Parabel dazu zu bringen, Absalom die Sünde zu vergeben und ihn wieder anzunehmen. Joab hatte teilweise Erfolg, als David einwilligte Absalom wieder nach Jerusalem kommen zu lassen. Jedoch durfte Absalom David nicht persönlich begegnen. Dieser Zustand hielt weitere zwei Jahre an.
Absalom sah seine Sünde nicht ein. Er meinte sein Vater würde ihm Unrecht tun und konnte dessen zurückweisende Haltung nicht weiter akzeptieren. Weil Joab ihn zwar von Geschur holte, ihm aber nun nicht helfen wollte, zwang er ihn auf eine unmögliche Art und Weise, ihn wieder vor das Angesicht des Königs zu bringen. So nahm David Absalom wieder an, ohne ihn zur Einsicht und Buße wegen seines Brudermords geführt zu haben. Das Ausweichen und Unbehandeltlassen der Sünde würde nun über die Familiengrenze hinaus, für ganz Israel und Davids Königtum, gravierende Folgen haben.
Weil Absalom sich mit seiner Rache im Recht sah und nichts aus seiner Sünde lernen konnte, war seine Arroganz und sein Stolz ungebrochen. In seinem Herzen muss er seinen Vater wegen dessen Nachgiebigkeit verachtet haben und wollte sich nun selbst als König machen. Zielstrebig verfolgte er dieses Ziel. Er propagierte sich als ein Mann, der sich für Recht und Gerechtigkeit besser einsetzten würde als sein Vater. So machte er sich beim ganzen Volk beliebt und stahl dessen Herz. Nachdem ihm die Unterstützung der Massen sicher war, ging er nach Hebron und ließ sich dort zum König ausrufen. Dazu gewann er Ahitofel, den Spitzenberater Davids, für seine Sache. Damit war Davids Königtum an einem Tiefpunkt angelangt und das Land einem Bürgerkrieg nahe.
Was war die Ursache dafür? Weil Absalom nicht zur Buße fand, durfte David Joabs Plan nicht zustimmen, denn sein Plan hatte keinen geistlichen Wert. Doch konnte ihm David auch nicht widerstehen, weil ihm selbst die geistliche Orientierung fehlte. Nach der Methode „Schwamm drüber und gut“ konnte David seinem Sohn nicht helfen. Eine weitere Ursache war, dass David seine Aufgaben als König und oberster Richter nicht gut trug, worunter das Volk zu leiden hatte. David beging hier einen ähnlichen Fehler wie Eli, der auch das Problem der Sünde seiner Söhne nicht richtig behandelte und seine Familie deshalb von Gott gerichtet wurde.
Für uns bedeutet dies, dass wir unsere Kinder mit der richtigen geistlichen Orientierung erziehen und sie nicht in der Abhängigkeit von unserem menschlichen Gefühlen behandeln. So lehrt das Buch der Sprüche Salomos: Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten; du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode. (Spr 23,13.14). Als Eltern sind wir für den Glauben unserer Kinder mitverantwortlich, so dass eine harte Strafe besser ist als das Verlorengehen.
Teil 3 – „Gottes Gnade inmitten des Gerichts“ (15,13 – 19,1)
Als Absalom sich zum König ausrufen ließ, bereitete David seine Flucht aus Jerusalem vor. Er wollte nicht gegen seinen Sohn kämpfen und die Stadt nicht in Mitleidenschaft ziehen. Davids Reaktion ist überraschend und sehr untypisch für einen Staatsstreich. Warum zog David so einfach aus Jerusalem fort? Bisher haben wir die Folgen der Sünde Davids gesehen und wie er ohne klare geistliche Orientierung lebte. Ab hier sehen wir nun, wie David wieder zu seinem grundlegenden Glauben fand und mit geistlicher Orientierung die Zeit der Züchtigung Gottes durchschritt.
Mit David zogen viele seiner Freunde aus Jerusalem, die eigentlich ohne Sorge unter Absalom hätte leben können. Nachdem alle und auch das Kriegsvolk aus der Stadt ausgezogen waren, wollten die Priester und Leviten die Bundeslade zum Transport bereit machen. Was aber entschied David? Lesen wir Kapitel 15,25.26: Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück. Werde ich Gnade finden vor dem Herrn, so wird er mich zurückbringen, daß ich sie und ihre Stätte wiedersehe. Spricht er aber: Ich habe kein Wohlgefallen an dir – siehe, hier bin ich. Er mach’s mit mir, wie es ihm wohlgefällt. (2.Sam 15,25.26) David gab hier ganz unerwartete die Anweisung, die Bundeslade in Jerusalem zu lassen. Sollte die Lade nicht bei ihnen sein, damit Gott auch bei ihnen währe oder wenigsten die Menschen dies glaubten und David treu blieben? Was können wir hieraus über Davids Glauben ablesen?
David sagte hier: „Werde ich Gnade finden vor dem Herrn“, woraus wir ablesen können, dass er diese Situation wohl als Gericht Gottes verstand. Viele Menschen, die einen großen Verlust im Leben erleiden oder selbst viel zu Leiden haben, klagen Gott an und sagen: „Warum läßt Gott das alles zu!“ Sie rebellieren gegen Gott und werden mit Bitterkeit erfüllt, akzeptieren es aber nicht als Gottes Willen bzw. Gericht. Wieder andere Menschen nehmen es vielleicht als Gericht Gottes an und ziehen sich zurück, werden ganz still und machen sich selbst Vorwürfe und verdammen sich. Ihre Gedanken kreisen nur noch um sie selbst. Beide Reaktionen sind falsch. Als David sagte: „Werde ich Gnade finden vor dem Herrn“, klammerte er sich nicht an seinen Thron, sondern machte sich von der Gnade Gottes abhängig. Er legte die Sache ganz in Gottes Hand. Er vertraute diese Angelegenheit Gott an und war bereit dessen Entscheidung anzunehmen. Somit ordnete er sich der Souveränität Gottes unter. Deswegen war David auch frei vom Hass auf Absalom oder Ahitofel, weil er nicht auf Menschen, sondern auf Gott sah. Hierin zeigt er uns die Haltung, wie Gottes Gericht anzunehmen ist und mit welcher festen Zuversicht wir auf Gottes Gnade hoffen sollen.
Nicht nur hier sehen wir Davids Glauben, sondern auch in seinem Gebet, das er sprach, als er vom Verrat Ahitofels hörte und sich vor dessen unfehlbaren Ratschlägen hätte fürchten müssen. Statt in Hilflosigkeit und Verzweiflung zu geraten kam er im Gebet zu Gott. Lesen wir Kapitel 15,31: Und als David gesagt wurde, daß Ahitofel im Bund mit Absalom sei, sprach er: Herr, mache den Ratschlag Ahitofels zur Torheit! David bat Gott auch hier um Gnade. Gott erhörte sein Gebet schnell. Lesen wir die Verse 32-34: Und als David auf die Höhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da begegnete ihm Huschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein. Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sprichst: Ich will dein Knecht sein, König; wie ich zuvor deines Vaters Knecht war, will ich nun dein Knecht sein -, so könntest du mir zugut den Ratschlag Ahitofels zunichte machen. Gott erhörte sein Gebet. Gott schenkte David tatsächlich seine Gnade und verhinderte Ahitofels Rat durch Huschai.
Als nun David mit seinen Leuten über den Jordan fliehen wollte begegneten ihm verschieden Personengruppen. Sie sollten nun ihre wahre Gesinnung zeigen und Farbe bekennen. So segneten ihn die einen, während ihn die anderen verfluchten. Zuerst kam ihm Ziba, der Knecht Mefi-Boschets entgegen und brachte ihnen zu Essen und zu Trinken und David segnete ihn. Dann begegnete ihm Schimi, einer vom Geschlecht Sauls, der flucht ihm ein großes Stück des Weges und bewarf David mit Steinen und Erde. Was aber war Davids Antwort? Wir lesen dazu in Kapitel 16,12: Vielleicht wird der Herr mein Elend ansehen und mir mit Gutem vergelten sein heutiges Fluchen. Obwohl David genau wusste, dass ihm Schimi mit seinem Fluch Unrecht tat, machte er keinen kurzen Prozess mit ihm, sondern nahm es als Gottes Demütigung für sich an. Denn er glaubte, dass Gott diesen Fluch durch seine Gnade in Segen umwandeln kann. David vollzog damit sogar nach, wie Gott denken würde. Er dachte, dass Gott wegen des Unrechts,Mitleid mit ihm haben würde und hoffte darauf, dass Gott den ungerechtfertigten Fluch mit Gutem vergelten würde. David sah in seinem Unrecht nicht auf sich, sondern auf Gott und dessen Herz. Lasst uns von David lernen, solche Demut vor Gott zu haben. Lasst uns aber noch mehr lernen, nicht auf uns, sondern auf Gott und sein Herz zu sehen und ihn zu verstehen. Das ehrt Gott, stärkt unsere Beziehung zu ihm und lässt uns unser Leid und Unrecht überwinden.
Gleich nach Absaloms Einzug in Jerusalem fragte er Ahitofel um seinen Rat. Dieser riet ihm die Frauen seines Vaters zu nehmen, um dadurch seinen Herrschaftsanspruch unmissverständlich klar zu machen. Diesem Rat folgte Absalom. Für Absalom gab es nun kein zurück mehr! Weiter riet Ahitofel, schnell mit 12000 Soldaten David zu verfolgen und ihn zu töten. Mit seinem Rat traf Ahitofel die Lage Davids sehr gut. Denn er wusste ungefähr was David tun würde und wann und wo er am Schwächsten war. Doch in dem Moment kam Absalom auf die Idee Huschai um seinen Rat zu fragen. Huschai machte ihm Angst vor der Wehrfähigkeit seines Vaters und riet zu einer Großoffensive, bei der ganz Israel kämpfen sollte. Mit diesem Rat wollte er David vor allem Zeit verschaffen, sich in Sicherheit bringen zu können. Was sagt nun der Text über Absaloms Entscheidung? Lesen wir Kapitel 17,14: Da sprachen Absalom und jedermann in Israel: Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als Ahitofels Rat. So schickte es der Herr, daß der kluge Rat Ahitofels verhindert wurde, damit der Herr Unheil über Absalom brächte. Dies war die gnädig Gebetserhörung für David und Gottes Bekenntnis zu David.
Doch nicht nur so wurde deutlich, dass Gott auf Davids Seite stand, sondern auch darin, dass er die Hilfe Vieler erhielt, dazu gehörten die Priester Zadok und Abjatar und deren Söhne Jonatan und Ahimaaz. Die beiden wurden von einer Frau verborgen, als sie flohen, um den Rat Ahitofels David mitzuteilen. Natürlich fehlte es auch nicht an großartiger Verpflegung für David und seine Leute. In alle diesen Punkten sehen wir klar, dass David vor Gott Gnade gefunden hatte.
Am nächsten Tag, als Absalom mit seinem Heer zum Kampf anrückte, teile David seine Kriegsleute in drei Gruppen und stelle sie unter seine erfahren Hauptleute. So gelange es ihm die Männer Absaloms zu zerstreuen. Sogar Absalom floh auf seinem Maultier. Als er nicht aufpasste, verfing er sich mit seinem Kopf in den Ästen eines Baumes, wovon er sich nicht mehr befreien konnte und in die Hände der Männer Joabs fiel und von ihnen erschlagen wurde. Joab hatte es so angeordnet, obwohl es gegen den königlichen Willen war. David war über Absaloms Tod untröstlich. Aus Kapitel 19,1 erfahren wir sogar, dass David aus Liebe bereit gewesen wäre, für Absalom zu sterben. So hielt Gott Gericht über David und brachte Unheil über Absalom, der die Zeit seiner Buße versäumte.
Diese geschichtlichen Ereignisse im Leben Davids und seine Erfahrungen mit Gott lassen uns über die Eigenschaften Gottes nachdenken. Wie konnte Gott David weiter helfen, der ihn mit seiner Sünde so enttäuscht und seinen Namen so verunehrt hatte? Weil Davids Sünde des Ehebruchs und Mordes so ernsthaft war, schlug ihn Gott und ließ ihn die Folgen seiner Sünde spüren und hielt so Gericht über ihn. Gott hielt dies harte Gericht nicht, weil er nun David hasst und aufgegeben hatte. Wenn es so gewesen wäre, hätte er Nathan nicht gesandt und David einfach in seiner Sünde gelassen und am jüngsten Tage in die Verdammnis geschickt. Vielmehr stand Gott auf seiner Seite und handelte aus Liebe zu ihm. Gott wollte ihm helfen, wieder zu einem Mann nach seinem Herzen zu werden. Daran erinnern uns auch die Worte aus dem Hebräerbrief : »Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müßt. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? (Hebr 12,5-7). Das Gericht war vor allem eine Züchtigung durch die David erzogen wurde. Gott wollte ihn zu einem leuchtenden Beispiel für alle folgenden Könige Israels aufstellen. So finden wir im Buch der Könige und der Chronik oft die Formulierungen wie: Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, doch nicht wie sein Vater David (2.Kön 14,3) oder Und Salomo tat, was dem Herrn mißfiel, und folgte nicht völlig dem Herrn wie sein Vater David. (1.Kön 11,6) In der ganzen Geschichte Israels wurde David zum Maßstab aller Könige. So offenbarte Gott seine Gerechtigkeit und Heiligkeit am Leben von David, aber ebenso seine Liebe, die in der Bestätigung seines Königtums für alle Zeiten deutlich wird.
Von David lernen wir, Gott zu jeder Zeit unseres Lebens zu vertrauen. So hart es klingt: Mögen wir auch unter Gottes Gericht stehen, so können wir ihm dennoch anvertrauen, denn wir dürfen wissen, dass dies der beste Weg zu einer erneuerten Beziehung zu Gott ist und unser Leben nicht verloren geht, sondern es zu Ehre Gottes erhalten und gedeihen wird. Wir dürfen darin Gott vertrauen, dass er immer das Beste für uns im Sinn hat. Dies war der feste Glaube Davids, durch den er Gottes Züchtigung annahm und sein Leben in Gottes Hand legte. Wir sollen allezeit unseren Glauben an den gerechten und barmherzigen Gott festhalten. So werde wir nicht nur unser Leben retten, sondern Gott ehren und ein Beispiel des Glaubens für die Heidelberger Studenten sein. Danken wir Gott, der uns kennt und helfen will als seine Kinder zu leben und zu wachsen und das Ziel zu erreichen, zu dem er uns bestimmt hat.
Lesen wir zum Schluss das Leitwort – 2.Sam 15,25.26: „Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurück. Werde ich Gnade finden vor dem Herrn, so wird er mich zurückbringen, dass ich sie und ihre Stätte wiedersehe. Spricht er aber: Ich habe kein Wohlgefallen an dir -siehe, hier bin ich. Er mach’s mit mir, wie es ihm wohlgefällt.”
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