Jehus Eifer für den Herrn
„und sprach: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den Herrn! Und er ließ ihn mit sich fahren auf seinem Wagen.“
(2.Könige 10,16)
Heute befassen wir uns mit dem Gericht Gottes. Gottes Gericht ist grausam, das war es im Alten Testament und Gottes Gericht ist auch in der neutestamentlichen Zeit grausam (da braucht sich niemand etwas vorzumachen). Doch Gottes Gericht fiel weder unangekündigt vom Himmel, noch traf es seine Opfer willkürlich. Und es bereitet Gott alles andere als Freude, Gerichtsurteile auszusprechen, im Gegenteil. In der Schrift lesen wir: „So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?“ (Hes 33,11) Vielmehr wollte Gott seine Gnade walten lassen, wie es an einer anderen Stelle der Schrift heißt: „Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist;“ (Jes. 65,2). Der gnädige Gott, den wir im NT finden, ist derselbe auch am AT, sowohl in seiner barmherzigen Gnade, also auch in seinem furchtbaren Gericht. Gottes wunderbare Gnade und das bittere Gericht sind die zwei Wege, die ein Mensch einschlagen kann.
Heute betrachten wir, warum Gottes Gericht unumgänglich war. Und wir können Parallelen ziehen zwischen dem Gericht Gottes im heutigen Text und dem größten Gericht Gottes in der bisherigen Menschheitsgeschichte, nämlich zur Zeit Noahs durch die Sintflut. Gottes Gericht offenbart uns in beiden Fällen 2 Dinge. Erstens, die Bosheit und Unbußfertigkeit der Menschen. Und zweitens, die Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit des heiligen Gottes. Möge Gottes Gericht allen Menschen eine abschreckende Warnung sein und uns demütig in die Arme Gottes führen.
Teil I Der gottlose Weg der Könige (8)
Erstens, Elisa hilft der Schunemiterin (4-6)
Betrachten wir den Text, so erfahren wir, dass Gott Israel mit einer siebenjährigen Hungersnot bestrafen wollte. Aus diesem Grund warnte Elisa die reiche Schunemiterin, die sich so herzlich um ihn gekümmert hatte. Die Frau nahm seine Hilfe sicherlich dankbar an und wanderte für 7 Jahre zu den Philistern aus. Als die Jahre der Not um waren, wollte sie zum König Israels, um all ihr Hab und Gut wiederzuerlangen. Und das war keine Selbstverständlichkeit, schließlich war der amtierende König kein David oder Salomo. Doch wie verschaffte Gott ihr die Gunst des Königs? Vers 4 lautet: „Der König aber redete mit Gehasi, dem Diener des Mannes Gottes und sprach: Erzähle mir alle großen Taten, die Elisa getan hat!“ Aus irgendeinem Grund interessierte sich der König für die großen Taten Elisas. Und Gehasi fing an über die großen Wunder seines Herrn zu erzählen und selbstverständlich stach die Auferweckung des toten Kindes heraus. Vers 5: „Und während er dem König erzählte, dass er einen Toten lebendig gemacht hätte, siehe, da kam eben die Frau dazu, deren Sohn er lebendig gemacht hatte und rief den König an wegen ihres Hauses und ihres Ackers. Da sprach Gehasi: Mein Herr und König, dies ist die Frau und dies ist ihr Sohn, den Elisa lebendig gemacht hat.“ Gerade als Gehasi über die Frau und ihr Sohn erzählte, kamen diese zur großen Überraschung herein. Das war einfach perfektes Timing! Und dieses perfekte Timing ist Ausdruck der Gnade Gottes für die Schunemiterin. Denn der König wollte nun die Version der Frau hören und sie deckte sich mit den Schilderungen Gehasis. „Da gab ihr der König einen Kämmerer mit und sprach: Verschaffe ihr alles wieder, was ihr gehört, dazu allen Ertrag des Ackers seit der Zeit, da sie das Land verlassen hat, bis jetzt!“ Es ist wirklich schön, unter der Gnade Gottes zu leben und unter seinem Segen. Was können wir von dieser Frau lernen? Wir sollten auch treu sein wie die Frau und auf den Knecht Gottes hören, anstatt widerspenstig zu sein und den Segen Gottes zu verspielen. Gott hat Gefallen daran, wenn wir ihm treu sind. Mögen seine Gnade und sein überreicher Segen uns jederzeit begleiten.
Zweitens, Hasael wird zum König von Aram (7-15)
Laut Vers 7 kam Elisa nach Damaskus, der syrischen Hauptstadt, nördlich von Israel. Was wollte er soweit im Norden? Dazu wollen wir uns Gottes Auftrag in Erinnerung rufen, als Elia schwach geworden war und lieber sterben wollte. Gott befahl ihm: „Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus und geh hinein und salbe Hasaël zum König über Aram“. Dieser Befehl konnte nicht mehr von Elia ausgeführt werden und fiel in die Amtszeit Elisas. Es ist ungewöhnlich, dass ein Prophet aus Israel jemanden aus einem anderen Land zum König salbt. Das zeigt, dass Gott etwas mit Hasael vorhatte. 2 Verse später prophezeit Gott nämlich: „Und es soll geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den soll Jehu töten und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den soll Elisa töten.“ Hasael, wie später auch Jehu und sogar Elisa selbst sollten Werkzeuge des Gerichts sein. Und das Gericht Gottes sollte mit der Salbung Hasaels beginnen.
So wurde Hasael, der Diener des kranken Königs von Aram, Ben-Hadad, zu Elisa gesandt, um zu erfahren ob Ben-Hadad an seiner Krankheit sterben oder genesen würde. Betrachten wir Elisas Antwort im Vers 10: „Elisa sprach zu ihm: Geh hin und sage ihm: Du wirst genesen! – Aber der Herr hat mir gezeigt, dass er des Todes sterben wird.“ Ben-Hadad würde nicht an seiner Krankheit sterben, sondern genesen aber er würde kurz darauf doch noch sterben. Das sah Elisa. Doch Elisa sah noch viel mehr. Im Vers 11 lesen wir: „Und der Mann Gottes schaute starr und lange vor sich hin und weinte.“ In anderen Übersetzungen ist zu lesen, dass Elisa so lange starr schaute und weinte, bis Hasael verlegen wurde und sich schämte. Warum um alles in der Welt geschah dieses dramatische Ereignis? Was hatte Elisa gesehen? Vers 12: „Da sprach Hasaël: Warum weint mein Herr? Er sprach: Ich weiß, was du den Israeliten antun wirst: du wirst ihre festen Städte mit Feuer verbrennen und ihre junge Mannschaft mit dem Schwert erschlagen und ihre jungen Kinder töten und ihre schwangeren Frauen aufschlitzen.“ Weiter sprach er: „Der Herr hat mir gezeigt, dass du König über Aram sein wirst.“ (13) Hasael stritt zwar alles ab, doch er würde ein mächtiger und grausamer König werden. Und Elisa war zutiefst betrübt über all das Leid, das seinem Volk widerfahren würde. Doch Elisa konnte ihm keinen Vorwurf machen, denn Hasael war ein Instrument des göttlichen Gerichts. Hasael würde den Untergang des Nordreichs einleiten, die Assyrer es anschließend vollbringen.
Wieder zurück bei Ben-Hadad, überbrachte Haseal die Botschaft Elisas: „Du wirst genesen“. Doch am Folgetag erstickte er den König mit einer feuchten Decke, so dass Gottes Wort durch Elisa in Erfüllung ging.
Drittens, Ahabs gottloser Einfluss (16-29)
Vers 16 berichtet, dass Joram König über Juda wurde. Doch über ihn heißt es: „und wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahab tat“ (18). Und der Grund wird direkt nachgeliefert: „denn Ahabs Tochter war seine Frau. Und er tat, was dem Herrn missfiel.“ Obwohl Jorams Vater, Joschafat, tat, was dem Herrn gefiel, übte Ahabs Tochter den größeren und schädlichen Einfluss auf Joram, den neuen König, aus. (So wie Isebel ein Fluch für Ahah wurde, wurde Ahabs Tochter zum Fluch für Joram. Wir sehen, wie wichtig Hausgemeinden sind!)
Wie sah es mit dem neuen König Israels aus? Vers 25 berichtet von der Krönung Ahasjas. Er regierte nur ein Jahr und über ihn heißt es im Vers 27: „Und er wandelte auf dem Wege des Hauses Ahab und tat, was dem Herrn missfiel, wie das Haus Ahab; denn er war verwandt mit dem Hause Ahab.“ Erneut fällt der Name „Ahab“ und wird als Grund für die Missgunst bei Gott geliefert. Wir sehen, welche gottlose Wirkung Ahab auch nach seinem Ableben auf die Nachwelt hatte, vor allem auf seine Angehörigen. Sein Name liest sich wie einen Fluch. Jeder der mit ihm in Berührung kam, wurde negativ beeinflusst.
Doch obwohl die Stämme Israels bald untergehen würden, wollte Gott den Stamm Juda bewahren, obwohl sie nicht viel besser waren als Israel. Aus welchem Grund würde Juda erhalten bleiben? Vers 19 lautet: „Aber der Herr wollte Juda nicht verderben um seines Knechtes David willen, wie er ihm zugesagt hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen Söhnen immerdar.“
Ziehen wir im ersten Teil (Kapitel 8) die Parallele zu Noahs Zeit, können wir etwas Wichtiges über Gott erfahren. Inmitten des globalen Gerichts durch die weltweite Sintflut erwies Gott dem frommen und untadeligen Noah und seiner Familie Gnade. Auch im heutigen Text war die Zeit des Gerichts gekommen. Doch Gott erwies der Schunemiterin und ihrem Sohn Gnade, inmitten der landesweiten Hungersnot. Und Gott erwies auch dem Stamm Juda Gnade, inmitten des Gerichts. Um Davids willen wollte Gott Gnade vor Recht ergehen lassen, genauso wie wir heutzutage durch unsern Herrn Jesus Gnade erlangen, anstatt gerichtet zu werden.
Gott möchte mit seiner Gnade so viele wie möglich umfangen, doch gerade auch im heutigen Text erfahren wir, wie stur die Menschen in ihrer Gottlosigkeit verweilen.
Teil II Jehus Eifer (9-10)
Erstens, Jehu wird zum König gesalbt (9,1-13)
Betrachten wir den Text. Elisa beauftragte einen Prophetenjünger, Jehu zum König zu salben. Wie kam Elisa dazu? Damals hatte Gott Elia nicht nur befohlen Hasael zum König über Aram zu salben, sondern: „geh hinein und salbe Hasaël zum König über Aram und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über Israel“. (1.Kön 19,15.16) Gott selbst hatte Jehu als zukünftigen König auserwählt. Womöglich sollte die Salbung unbemerkt bleiben, da Israel bereits einen König hatte. Aus diesem Grund ging Elisa nicht selbst, um Aufmerksamkeit zu erregen, sondern sandte einen Jünger und dieser sollte nach der Prozedur so schnell wie möglich das Weite suchen. Und so geschah es auch. „Er aber goss das Öl auf sein Haupt und sagte zu ihm: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel, das Volk des Herrn.“ (6) Doch Jehu sollte nicht einfach so König werden. Wie Hasael sollte auch er als Werkzeug des Gerichts gebraucht werden und das sagte ihm der Prophetenjünger auch: „Und du sollst das Haus Ahabs, deines Herrn, schlagen, dass ich das Blut meiner Knechte, der Propheten und das Blut aller Knechte des Herrn räche, das die Hand Isebels vergossen hat, so dass das ganze Haus Ahab umkomme. Und ich will von Ahab ausrotten, was männlich ist, bis auf den letzten Mann in Israel und will das Haus Ahab machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas. Und die Hunde sollen Isebel fressen auf dem Acker in Jesreel und niemand soll sie begraben. Und er tat die Tür auf und floh.“ (7-10) Gott wollte Ahabs Frau und alle seine Nachkommen vernichtend schlagen, genauso wie er Ahab selbst geschlagen hatte. Und wenn wir nach Gründen für dieses Gericht suchen, liefert uns die Bibel jede Menge: „Es war niemand, der sich so verkauft hätte, Unrecht zu tun vor dem Herrn wie Ahab, den seine Frau Isebel verführte.“ heißt es bspw im 1.Kön 21,25. Hatte Gott sein gnädiges und barmherziges Herz nicht offenbart, als Ahab sich kurzzeitig gedemütigt hatte? Hatte Gott ihm nicht Jahre gelassen, nachzusinnen über sich und sein gottloses Leben? Hatte Gott ihm nicht sein geschriebenes Wort in der Schrift gegeben? Hatte Gott ihm nicht gleich 2 seiner besten Propheten gesandt, Elia und Elisa? War Ahab nicht aus unmittelbarer Nähe Zeuge eines großen Wunders geworden, als Feuer vom Himmel fiel und das Opfer verzehrte? Doch weder er, noch seine Frau, auch nicht seine Nachkommen kehrten um zum Herrn. Auf Gedeih und Verderb hingen sie an ihrer Gottlosigkeit und übten fatalen Einfluss auf andere aus. Das Maß ihrer Sünde war voll. Das Gericht war unausweichlich.
Jehu wurde von seinen Hauptleuten zum König gerufen und offensichtlich nahm er seinen Missionsauftrag an, Ahabs Geschlecht auszurotten.
Zweitens, Jehu tötet die Könige Israels, Judas und Isebel (14-37)
Joram war damals König über Israel und er war im Kampf gegen Hasael, dem Aramäer, verwundet worden. Und auch Ahasja, der König Judas, war gekommen, um Joram zu besuchen. Beide waren in Jesreel, ganz nah am Acker Nabots. Von dort aus beobachtete der Turmwächter eine Staubwolke. Aber er konnte sie nicht so richtig einordnen. War das eine feindliche Staubwolke? War es eine freundliche Staubwolke? Eine neutrale Staubwolke? Niemand wusste Bescheid. Der König befahl, Reiter zum Erkunden auszusenden, doch weder der erste noch der zweite Reiter kam wieder. Daraufhin sprach der Turmwächter zum König: „es ist ein Jagen wie das Jagen Jehus, des Sohnes Nimschis; denn er jagt, wie wenn er unsinnig wäre.“ (20) Das Wort „unsinnig“ könnte man auch mit dem Wort „wahnsinnig“ oder „irrsinnig“ übersetzten. Darin sehen wir eine Ausprägung des Charakters Jehus. Das war sein Markenzeichen. Wenn er einem Ziel nachjagte, dann wie ein Wahnsinniger! Er war ganz sicher keine heilige Persönlichkeit, doch weil er seine Ziele wie verrückt verfolgte, gab es keinen besseren, um Gottes Gericht auszuführen.
Und Vers 21 berichtet, wie beide Könige ihre Naivität an den Tag legten und jeder in seinem Wagen auszog, um zu erfahren, was Jehu eigentlich wollte. Und wo trafen sie sich? Sie trafen sich genau auf dem Acker Nabots. Verse 22 ff: „Und als Joram Jehu sah, sprach er: Jehu, ist’s Friede? Er aber sprach: Was, Friede? Deiner Mutter Isebel Abgötterei und ihre viele Zauberei haben noch kein Ende! Da wandte Joram um und floh und sprach zu Ahasja: Verräterei, Ahasja! Aber Jehu fasste den Bogen und schoss Joram zwischen die Arme, dass der Pfeil durch sein Herz fuhr und Joram in seinem Wagen zusammenbrach.“ So starb der König Israels. Und das Wort des Herrn erfüllte sich: „Fürwahr, ich will dir das Blut Nabots und seiner Kinder, das ich gestern gesehen habe, vergelten auf diesem Acker! – So nimm ihn nun und wirf ihn auf den Acker nach dem Wort des Herrn.“ (26) Auch Ahasja wurde von Pfeilen verwundet und starb auf der Flucht in Megiddo.
Nun war Isebel an der Reihe. Was tat sie, als Jehu nach Jesreel kam? Sie fing an sich zu schminken und schmückte ihr Haupt und schaute aus dem Fenster. „Und als Jehu unter das Tor kam, sprach sie: Geht’s gut, du Simri, der seinen Herrn erschlug?“ Warum nannte sie ihn Simri? Simri war ein Hauptmann und hatte den König erschlagen und war selbst König geworden. Doch seine Lebensdauer als König betrug lächerliche 7 Tage. Denn das Volk empörte sich gegen ihn und er verbrannte sich im Königshaus. Isebel war mit allen Wassern gewaschen. Sie stellte Jehu mit Simri gleich. „Dein Verrat wird dir dein Leben kosten“, wollte sie ihm androhen. Doch Isebel hatte keine Rückendeckung mehr. Ihre eigenen Kämmerer warfen sie aus dem Fenster (da half auch alles Schminken nichts. Wirklich nichts, denn) als man sie bestatten wollte, war kaum noch etwas von ihr übrig. Und Jehu erkannte: „Das ist’s, was der Herr geredet hat durch seinen Knecht Elia, den Tischbiter, als er sprach: Auf dem Acker von Jesreel sollen die Hunde das Fleisch Isebels fressen und der Leichnam Isebels soll wie Mist auf dem Felde sein im Gefilde von Jesreel, dass man nicht sagen könne: Das ist Isebel.“ (36.37)
Drittes, Jehu tötet die Angehörigen Ahabs (10,1-17)
Kapitel 10 berichtet von 70 Söhnen Ahabs, die in Samaria lebten. Auch diese hatten keine Rückendeckung mehr in ihrer Hauptstadt. Nach Jehus Briefbefehl wurden sie von den eigenen Mitbürgern enthauptet. Vers 11 berichtet: „So erschlug Jehu alle Übriggebliebenen vom Hause Ahab in Jesreel, alle seine Großen, seine Verwandten und seine Priester, bis nicht ein einziger übrigblieb.“ Unterwegs nach Samaria traf Jehu Angehörige Ahasjas, – sie waren mit Ahab verwandt – die ebenfalls getötet wurden.
In Jonadab traf Jehu einen treuen Verbündeten zu dem er sprach: „Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den Herrn! Und er ließ ihn mit sich fahren auf seinem Wagen. Und als er nach Samaria kam, erschlug er alles, was übrig war von Ahab in Samaria, bis er sein Haus vertilgt hatte nach dem Wort des Herrn, das er zu Elia geredet hatte.“ (16.17) Somit wurde das Kapitel Ahab ein für allemal geschlossen. Doch Ahabs Erbe, der Baalkult, trieb noch immer sein Unwesen.
Viertens, Jehu beendet den Baalkult in Israel (18-28.30)
Jehu gab vor Baal besser dienen zu wollen als Ahab und ließ ein großes Opferfest ausrufen. Vers 19 fügt hinzu: „Aber Jehu tat dies mit Hinterlist, um die Diener Baals umzubringen.“ Daraufhin ließ Jehu allesamt töten „und brachten hinaus die Bilder der Aschera aus dem Hause Baals und verbrannten sie und zerbrachen die Steinmale Baals samt dem Hause Baals und machten Stätten des Unrats daraus bis auf diesen Tag. So vertilgte Jehu den Baal aus Israel“. (26-28)
Soweit die Errungenschaften Jehus. Eifrig übte er Gottes Gericht aus und war beides, ein effektives sowie effizientes Gerichtsinstrument. Ahabs Nachkommen wurden gerichtet und der Baalkult aus Israel vertilgt. Und hierfür erhielt er die Anerkennung Gottes. Vers 30: „Und der Herr sprach zu Jehu: Weil du willig gewesen bist, zu tun, was mir gefallen hat und am Hause Ahab alles getan hast, was in meinem Herzen war, sollen dir auf dem Thron Israels sitzen deine Söhne bis ins vierte Glied.“ Gott war froh um Jehus Eifer, weil er sich zielstrebig in den Dienst Gottes gestellt hatte. Gott wollte ihn segnen. Wie setzte Jehu aber sein Leben fort?
Fünftens, Jehus Verfehlungen (29-36)
Betrachten wir Vers 29: „aber von den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel sündigen machte, ließ Jehu nicht ab, von den goldenen Kälbern in Bethel und in Dan.“ Und Vers 31: „Aber doch hielt Jehu nicht das Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, dass er darin wandelte von ganzem Herzen; denn er ließ nicht ab von den Sünden Jerobeams, der Israel sündigen gemacht hatte.“ Die goldenen Kälber Jerobeams waren eine religiöse Maßnahme, um die eigene politische Macht zu etablieren. Diesen Weg schlug auch Jehu ein und offenbart sich als ein König, dem mehr daran lag seine Macht zu erhalten, als Gott zu gefallen. Die unmittelbare Konsequenz seiner Sünde erfahren wir im Vers 32: „Zur selben Zeit fing der Herr an, Stücke von Israel abzutrennen; denn Hasaël schlug sie im ganzen Gebiet Israels“. Wie schade, wenn Menschen nur phasenweise nach dem Willen Gottes leben und daran scheitern, von ganzem Herzen das Wort des Herrn zu halten. Jehu ist in dieser Hinsicht ein warnendes Beispiel für alle Bibelleser. Gott freut sich sehr, wenn wir ihm gehorchen. Er ist bereit unseren Glauben und unseren Gehorsam hoch anzurechnen und reichlich zu belohnen. Wenn wir doch von ganzem Herzen auf Gott hören würden!
Was können wir abschließend zusammenfassen? Wir sehen die Legitimität des göttlichen Gerichts. Gott hatte sein Gericht lange vorher angekündigt. Lange Zeit verging, bis das Urteil vollzogen wurde. Bis dahin konnten die Menschen umkehren. Doch wir haben beobachtet, wie festgefahren die Gottlosigkeit war. Und auch in dieser Hinsicht sind sie mit den Menschen zur Zeit Noahs vergleichbar. Unser Herr Jesus spricht im Mt.Evg über die Zeit vor der Sintflut: „sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin“ (Mt. 24,38.39) So auch Ahabs Geschlecht. Sie kannten zwar Gottes Urteil, doch sie aßen, sie tranken, heirateten und ließen sich heiraten, als würde das Gericht sie nicht betreffen und nie zustande kommen. Wie fürchterlich, wenn Menschen nicht in der Lage sind auf das Wort Gottes zu reagieren! Sie haben es gelesen, gehört und gesehen. Doch alles half nichts. Sie waren verstockt.
In seinem Gericht offenbart sich Gott als der gerechte Richter, der Ahabs gräuliche Taten an den Propheten und an Nabot rächte. Gottes Gericht hätte das ganze Reich treffen können, doch es traf nur Ahabs Nachkommen und die Anhänger Baals. Gott verschob das landesweite Gericht in die Zukunft und ermöglichte Israel umzukehren und gerettet zu werden. Gottes Gericht hatte somit eine heilsame Funktion im Volk.
Zudem wird deutlich, dass der heilige Gott in seinem Gericht wahrhaftig ist. Sein Wort geschieht, seine Prophezeiungen erfüllen sich. Hasael und Jehu wurden Könige, Ben-Hadad starb nach seiner Genesung, der Acker Nabots wurde zum Schauplatz des Schreckens für Joram und Isebel, alles nach dem Wort des Herrn.
Gottes Wort ist wahr. Wenn Gott uns Gnade verheißt, dann können wir uns darauf verlassen. Wenn er den Gottlosen das Gericht androht, dann ist auch dieses Wort wahr. Wir müssen Gottes Wort ernst nehmen!
Möge Gottes Wort uns in seine gnädigen Arme führen. Möge seine Gnade das Fundament unseres Lebens sein, in Christus Jesus, unserm Herrn.
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