Predigt: 1. Mose 11,27 – 12,9

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Gott beruft Abram

„Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“

(1.Mose 12,2)

Vor zwei Wochen haben wir erfahren, dass Gott nach der Sintflut feststellte, dass das Denken und Streben der Menschen nach wie vor von Jugend an böse war. Wie stark das eigensinnige Streben der Menschen gegen Gottes Willen ist, zeigte sich etliche Generationen später in dem Versuch der Bewohner von Babel, einen Turm zu bauen, der bis an den Himmel reichen sollte. Dadurch wollten sie sich selbst einen Namen machen, anstatt Gott zu ehren, und verhindern, dass sie sich auf der Erde verteilten, obwohl Gott das nach der Flut ausdrücklich befohlen hatte. Eigentlich hätte Gott die Menschen wegen ihrer Rebellion erneut richten müssen. Aber Gott ging milde mit ihnen um und verwirrte nur ihre Sprache. Im heutigen Text sehen wir den Hintergrund dafür. Gott wollte ein neues Werk beginnen, durch das er die Menschen auf der ganzen Erde trotz ihres Sündenproblems segnen wollte. Und Gott begann dieses großartige Werk, indem er einen Menschen dazu berief, sein Leben ganz im Vertrauen auf Gott zu führen, und ihm versprach, ihn zu segnen und ihn zum Segen für alle Völker der Erde zu machen. Mit Abram beginnt ein ganz neues Kapitel in der Genesis und in Gottes Erlösungsgeschichte. Lasst uns heute neu begreifen, wie sehr Gott uns Menschen segnen will, und was er dafür getan hat, um das zu verwirklichen. Lasst uns auch darüber nachdenken, was Gottes Berufung für uns bedeutet, und darauf reagieren!

Unser Text beginnt mit den Worten: „Dies ist das Geschlecht Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot.“ (11,27). Dieser Abschnitt handelt von Abrams Familiengeschichte. Abrams Vater Terach hatte drei Söhne. Haran heiratete als Erster und bekam einen Sohn namens Lot und zwei Töchter; aber Haran starb, bevor seine Brüder überhaupt heirateten. Nahors Frau hieß Milka und Abrams Frau Sarai. Der Vers 30 erwähnt, dass Sarai unfruchtbar war und kein Kind hatte. Kein Kind bekommen zu können, ist bis heute für viele Betroffene ein ernstes Problem. Abram muss unter der Kinderlosigkeit sehr gelitten haben, weil damals Kinderlosigkeit als eine Schande angesehen wurde. Das muss für Abram ein sehr schmerzliches Problem gewesen sein, das ihn ständig begleitete. Terachs Familie lebt in Ur, einer großen Stadt in Chaldäa im unteren Zweistromland. Bei Ausgrabungen hat man dort Hinweise auf über 3.000 Götzen gefunden. Wir wissen, dass auch in Abrams Familie Götzen verehrt wurden. In Josua 24,2.3 heißt es: „So spricht der HERR, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vorzeiten jenseits des Stroms, Terach, Abrahams und Nahors Vater, und dienten andern Göttern. Da nahm ich euren Vater Abraham von jenseits des Stroms und ließ ihn umherziehen im ganzen Land Kanaan und mehrte sein Geschlecht und gab ihm Isaak.“ Abram hatte von seinem familiären Hintergrund her eigentlich keine guten Voraussetzungen, Gott zu begegnen. Aber Gott griff in sein Leben ein. Der Vers 31 berichtet, dass Terach Abram und Sarai und seinen Enkel Lot nahm und sie aus der Stadt Ur in Chaldäa herausführte, um ins Land Kanaan zu ziehen. Sie zogen aber nicht bis nach Kanaan, sondern ließen sich in der Stadt Haran im oberen Zweistromland nieder. Der Verfasser erwähnt hier nicht, wie es dazu kam. Aber in der Apostelgeschichte Kap. 7 erfahren wir, dass Gott Abram bereits in Ur erschien und ihm befahl, sein Vaterland und seine Verwandtschaft zu verlassen und in das Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen wollte (Apg 7,2-4). Abram konnte nach dieser Erscheinung offenbar seinen Vater überzeugen, gemeinsam Ur zu verlassen und nach Kanaan zu ziehen. Aber sie blieben in Haran quasi auf halbem Weg hängen und wurden dort sesshaft. Der Name Terach bedeutet Zögern, was man als eine Andeutung verstehen kann, warum Terach nicht weiterzog. Solange das Familienoberhaupt Terach lebte, blieb auch Abram in Haran. An dieser Stelle geht der Bericht in der Genesis weiter. Der Verfasser lässt Gottes Ruf an Abram in Ur wohl unerwähnt, um seinen Bericht darauf zu konzentrieren, wie Gott ihn erneut in Haran ansprach und ihn erfolgreich nach Kanaan führte. Deshalb wollen auch wir uns darauf konzentrieren.

Lesen wir nochmal Kap. 12,1-3: „Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ Gottes Berufung kam aus seiner Initiative. Wir wissen nicht, wie Abram sein Leben in Haran führte. Wir erfahren nicht, ob er sich noch an Gottes Ruf erinnerte oder ob er ihn im Laufe der Jahre wieder völlig vergessen hatte. Wir erfahren das wohl nicht, weil das aus der Sicht des Verfassers nicht so wichtig ist. Tatsache ist, dass Gott in sein Leben nochmals eingriff und ihn ansprach, weil Gott einen großen Plan für sein Leben hatte. Was war das? Wenn wir Gottes Berufung betrachten, sehen wir, dass sie aus einer Aufforderung und aus einer großen Verheißung besteht. Lasst uns das näher betrachten.

Zum einen forderte Gott Abram dazu auf, sein Vaterland, seine Verwandtschaft und sein Vaterhaus zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen wollte. Haran war inzwischen Abrams zweite Heimat geworden. Vermutlich hatte er dort inzwischen ein Haus und einen neuen Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut. Außerdem hatte Gott Abram nicht gesagt, in welches Land er ziehen sollte, sodass er nicht wusste, wo er hinkäme und wie sein Leben dort sein würde. Darüber hinaus war Abram zu dem Zeitpunkt schon 75 Jahre alt; auch wenn die Menschen damals noch älter wurden, war er nicht mehr in einem Alter, in welchem man noch Lust auf waghalsige Abenteuer hat. Tatsächlich bedeutete es damals ein hohes Risiko, seine Stadt zu verlassen und in ein fremdes Land zu ziehen; denn außerhalb der Städte gab so gut wie keine Sicherheit und Reisende wurden häufig Opfer von Räubern. Darum war es für Abram nicht leicht, der Aufforderung Gottes zu folgen.

Warum wollte Gott dann, dass Abram seine Heimat verlässt und in ein fremdes Land zieht? Wenn wir die Verse 2 und 3 betrachten, erkennen wir, dass Gott einen großen Plan für Abram hatte und ihn wirklich segnen und als ein Segen für viele Menschen gebrauchen wollte. Gott wollte, dass Abram dazu sein Leben neu anfängt und ganz im Vertrauen auf Gott und sein Wort leben lernt. Darum sollte er die vertraute Umgebung und Sicherheit seiner Heimat verlassen und im Vertrauen auf Gott, ihm in ein neues Land folgen. Seine Heimat zu verlassen, war der erste Schritt des Glaubens und Gehorsams, den Gott von Abram wollte.

Betrachten wir Gottes Verheißung: „Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. “ In diesen Versen wiederholt sich Gottes „Ich will“. Sie zeigen, dass in Gottes Herz der Wunsch brannte, die Menschen trotz ihres verkehrten Herzens zu segnen. Gott liebt uns Menschen noch, obwohl unser Denken und Trachten von Jugend auf böse ist – nicht geistlich, sondern fleischlich, nicht darauf ausgerichtet, Gott zu ehren und seinen Willen zu tun, sondern unsere eigenen Wünsche zu befriedigen und eigenen Ziele zu verfolgen – in der irrigen Annahme, dass wir dadurch Zufriedenheit und lebenswertes Leben erlangen könnten; und in Ignoranz der Tatsache, dass Gott wirklich lebt, dass er unser Schöpfer ist und dass es erfülltes lebenswertes Leben und Glück nur mit ihm gibt.

In Gottes Worten an Abram wird deutlich, wie stark Gottes Wille ist, uns Menschen trotzdem zu segnen. Abram war auch nicht perfekt. Von ihm lesen wir nicht, dass er fromm vor Gott und untadelig war, wie wir das von Noah gelesen haben. Wir erfahren in unserem Text nichts, was ihn dazu ausgezeichnet oder berechtigt hätte, Gottes Segen zu bekommen. Er stammte sogar aus einer Familie, in der man Götzen diente. Dass Gott ihn trotzdem berief, war also unverdient, es war Gnade. Und Gott sagte zu ihm: „Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ Gott wollte Abram wirklich segnen.
Welchen Segen verhieß Gott ihm konkret? Zunächst verhieß Gott ihm, ihn zu einem großen Volk zu machen. Diese Verheißung muss Abram tief berührt haben. Wie wir schon vorhin kurz betrachtet haben, war Sarai unfruchtbar und hatte kein Kind. Der Name Abram bedeutet eigentlich guter oder edler Vater. Abram muss sein Name wie eine bittere Ironie des Schicksals vorgekommen sein. Sein größter Wunsch muss es gewesen sein, wenigstens einen Sohn zu bekommen. Doch Sarai konnte kein Kind zur Welt bringen. Aber Gott wollte Abram nicht nur ein Kind geben, sondern wollt ihn sogar zu einem großen Volk machen. Gottes Verheißung war großartig.
Gott wollte ihm auch einen großen Namen machen. Jeder Mensch hat den Wunsch, irgendwie besonders zu sein und von anderen anerkannt zu werden. Aber Abram war niemand Besonderes. Er würde eigentlich sein restliches Leben weiter mit Alltagstätigkeiten verbringen, bis er irgendwann sterben würde. Nichts würde von ihm bleiben und er würde vergessen werden, als ob er nie gelebt hätte. Aber Gott wollte Abrams Namen groß machen. Die Mitmenschen seiner Zeit sollten ihn achten und unzählige Gläubige sollten ihn die Geschichte hindurch als Vorbild anerkennen.
Vor allem wollte Gott Abram zum Segen für andere Menschen machen. Eigentlich hat jeder Menschen einen gewissen Wunsch, auf andere eine positive Wirkung zu haben, zumindest auf die Menschen in seiner Umgebung. Wenigstens auf die eigenen Kinder will man einen guten Einfluss ausüben, damit ihr Leben gelingen und sie selbst einen guten Einfluss ausüben können. Aber Abram hatte nicht einmal ein Kind, dem er seine Erfahrung und sein Wissen weitergeben konnte. Doch Gott wollte Abram zum Segen für andere machen. Gott verhieß ihm sogar, dass durch ihn alle Völker der Erde gesegnet werden. Das klang unglaublich. Aber wenn wir die Bibel weiterlesen, erkennen wir, dass Gott auch diese Verheißung an Abram erfüllt hat. Gott machte ihn zunächst zum Segen für seinen Sohn Isaak. Zwei Generationen später waren es schon zwölf Männer, die Gottes Segen empfangen konnten. Vierhundert Jahre später war aus ihnen ein großes Volk geworden, mit dem Gott einen Bund eingehen konnte. Abram wurde ein Segen für sie, weil sein Glaube an Gott einen guten geistlichen Einfluss ausübte, der von Generation zu Generation weiterfloss.
Aber wie wir wissen, war selbst dieses Volk zu sündig, um Gottes Segen gut zu behalten. Sie wurden über Gottes Segen stolz, undankbar und ungehorsam und verloren Gottes Segen, der durch sie zu allen Völkern der Erde weiterströmen hätte sollen. Anstatt dass durch sie alle Völker der Erde gesegnet wurden, wurde wegen ihnen Gottes Name unter den Völkern verlästert. Aber Gott gab seinen Plan nicht auf. Er ließ seinen Sohn als Nachkomme Abrams, auf die Erde kommen, um uns von der Sünde zu befreien und uns seinen wahren Segen zu geben. Jesus nahm unsere Sünde auf sich und starb am Kreuz dafür, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Durch Jesus schenkt Gott nun den Menschen in allen Völkern seinen wahren Segen – die Vergebung ihrer Sünden, die Kindschaft Gottes und neues ewiges Leben bei ihm. So hat Gott seine Verheißung, alle Völker der Erde in Abram zu segnen, durch Jesus doch erfüllt. Und er erfüllt sie immer noch bis heute überall da, wo die Rettung in Jesus verkündigt und von Menschen geglaubt wird. Wer an die Verheißung des Evangeliums glaubt, wie Abram Gott geglaubt hat, empfängt Gottes vollen Segen hier und in Ewigkeit. Und wer diesen Segen empfängt und im Herzen behält, wird auch für andere ein Segen, weil Gott ihn oder sie zum Segen für andere macht.
Wie reagierte Abram auf Gottes Berufung? Die Verse 4 und 5a sagen: „Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog. So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie erworben hatten in Haran, und zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen“ Die Bibel beschreibt nicht viel über Abrams Gedanken und Gefühle, sondern dass er Gottes Berufung tatsächlich gehorchte. Er verließ tatsächlich seine zweite Heimat und zog los und nahm alles mit, was er hatte, was zeigt, dass er sich keine Hintertür offen hielt, um zurückzukehren. Der Hebräerbrief erklärt uns im Kap. 11,8: Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, an einen Ort zu ziehen, den er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“ Hier wird betont, dass Abram nicht wusste, was ihn genau erwartete. Aber er gehorchte trotzdem Gottes Berufung, weil er Gott und seiner Verheißung des Segens glaubte. Durch konsequentes Befolgen seiner Berufung konnte Abram anfangen, Gott selbst als zuverlässig und vertrauenswürdig kennen zu lernen. Dadurch dass Abram mit dem Glauben und Gehorsam anfing und auch weiter so lebte, konnte Gott ihn segnen und zum Segen für unzählige Menschen machen. Das wollen wir in den nächsten Wochen weiter erfahren.

Was können wir von Gottes Berufung für Abram lernen? Zum einen erkennen wir demütig, dass Gottes Berufung seine souveräne Wahl und Gnade ist. Niemand hat ein Recht darauf, von Gott berufen und gebraucht zu werden. Aber Gott berief mit Abram einen Menschen, der ganz normal war. Das gibt uns die Zuversicht, dass Gott auch uns berufen will.

Wenn wir Gottes Aufforderung an Abram, alles zu verlassen, bedenken, fällt uns schnell ein, dass Gott in der Bibel viele Menschen, mit denen er etwas anfangen wollte, aufforderte, ihre Umgebung und ihre Lebensweise zu verlassen. Das gilt für viele Propheten im Alten Testament. Jesus hat seine Jünger nicht dazu eingeladen, sich ein- oder zweimal in der Woche mit ihm zu treffen, sondern sagte zu ihnen: „Kommt, folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“ (Mk 1,17). Bei der Berufung von Levi heißt es, dass Jesus zu ihm einfach sagte: „Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.“ (Lk 5,27b.28) – Wir möchten gerne Gottes Willen für unser Leben erkennen und danach leben. Aber Gottes Berufung bzw. seinem Willen zu folgen, ist meistens damit verbunden, dass wir auch etwas verlassen sollen. Es fällt niemandem leicht, Orte, Dinge, Menschen oder Gewohnheiten, die wir lieb gewonnen haben, zu verlassen. Selbst unsere gewohnt Denkweise zu verlassen, fällt uns schon schwer. Aber Abrahams Berufung zeigt uns deutlich: mit Gott anzufangen – oder neu mit ihm anzufangen –, ist oft damit verbunden, dass wir etwas verlassen sollen – das können Gedanken, Tätigkeiten, Gewohnheiten oder sogar bestimmte Kontakte sein, die uns beim Leben nach Gottes Berufung hindern. Wir beten für eine geistliche Erneuerung in unserer Gemeinde. Dazu sollen wir uns innerlich bereit machen, auch Dinge zu verlassen, damit wir auf neue Weise denken, zusammenleben und Gott dienen können.

Die meisten von uns haben Gottes Berufung empfangen. Viele von uns haben buchstäblich ihr Vaterl­and, ihre Familien und Verwandtschaft verlassen, um Gottes Berufung zu folgen. Sie mussten sich dabei nicht nur von der vertrauten Umgebung trennen, sondern haben auch die Sicherheit aufgegeben, die ihnen ihre Heimat beruflich und sozial gab. Es war für sie nicht leicht, in der fremden Umgebung neu anzufangen. Sie mussten alles neu lernen, angefangen mit der Sprache. Sie haben das getan, weil sie Gottes Berufung geglaubt haben, dass Gott sie in Deutschland segnen und für junge Menschen zum Segen machen wird. Und sie haben tatsächlich erfahren dürfen, wie Gott ihre Glaubensentscheidung gesegnet und ihnen in den verschiedenen Bereichen des Lebens geholfen hat. Das gilt nicht nur für die Geschwister, die als Missionare aus Korea gekommen sind, sondern auch für die Geschwister von hier. Als wir uns entschieden haben, Gott zu gehorchen und zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten, hat Gott uns in vieler Hinsicht gesegnet und wachsen lassen. Gott hat uns auch dazu gebraucht, jungen Menschen Jesus zu bezeugen und sie zum Glauben einzuladen. Wir dürfen uns daran erinnern und Gott immer wieder danken. Bei manchen ist Gottes Berufung im Laufe der Jahre vielleicht verblasst. Manche fragen sich, ob Gottes Berufung, die sie früher empfangen haben, noch gilt, ob Gott sie wirklich noch gebrauchen will, um jungen Menschen geistlich zu helfen. Manche fragen sich, wie wir als Gemeinde für Studenten ein Segen sein können, wenn die meisten inzwischen viel älter sind und nur noch wenige von uns studieren. Wieder andere sind vielleicht noch am Fragen oder erneut am Fragen, was Gottes Wille für ihr Leben ist.

Durch Abrams Berufung hat Gott aber klar gemacht, dass in seinem Herzen der Wunsch brennt, die Menschen zu segnen. Er berief Abram, sein altes Leben zu verlassen und ganz aus Glauben an seine Verheißung zu leben, weil er ihn wirklich segnen wollte; und weil er ihn für zahllose andere Menschen zum Segen machen wollte. Lasst uns heute neu erkennen, wie Gott uns schon gesegnet hat! Gott hat uns vor allem seinen wahren Segen durch seinen Sohn Jesus Christus gegeben, in dem wir mit allem geistlichen Segen vom Himmel gesegnet sind. Wenn wir diesen Segen angenommen haben und im Herzen festhalten, ist es sicher, dass Gott uns auch zum Segen für andere Menschen machen wird. Das heißt nicht unbedingt, dass Gott uns in materieller, akademischer, familiärer und gesundheitlicher Hinsicht alle unsere Wünsche erfüllt. Aber Gott wird uns sicher dabei helfen, seinen wahren Segen in Jesus Christus immer klarer und fester zu erfassen und in ihm gesegnet zu leben und so ein wahrer Segen für andere zu werden. Lasst uns beten, dass wir erneut klar erkennen, dass Gott uns segnen und uns zum Segen für andere Menschen machen will. Lasst uns täglich aus diesem Glauben leben und seinem Willen folgen und die Gedanken und Gewohnheiten, die uns daran hindern, verlassen, sodass Gott seinen Willen auch an uns erfüllen kann!

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