Predigt: 1.Könige 8,1 – 10,29

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Die Einweihung des Hauses Gottes

Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, Herr, mein Gott, damit du hörest das Flehen und Gebet deines Knechts heute vor dir”

(1.Kön 8,28).

Was bisher geschah: Salomo wurde zum König gesalbt, als sein Vater noch lebte, weil sein Bruder Adonija sich selbst zum König ausgerufen hatte. Vor seinem Tod ermahnte David seinen Sohn Salomo, nach dem Willen des Herrn zu leben, damit Gottes Verheißung, immer einen Mann auf dem Thron Davids zu haben, in Erfüllung ginge. Salomo betete zu Gott und bat um Weisheit. Gott freute sich und segnete ihn reichlich. Als Salomos Königreich reicher und herrlicher war als alle anderen Königreiche, fing er an dem Herrn ein Haus zu bauen. 7 Jahre hatte Salomo am Haus Gottes gebaut und weitere 13 Jahre an seinen Königshäusern. Nach ganzen 2 Jahrzehnten des Bauens und der Vorbereitung fanden die mühevollen Arbeiten ein herbeigesehntes Ende. Das Haus Gottes war bereitet. Nun stand der wichtigste Schritt bevor. Gott sollte in sein Haus einziehen.

Was würdest du machen, wenn du ein herrliches Haus für den Herrn gebaut hast. Wie würdest du zu Gott beten? Wie würdest du ihn einladen, in sein Haus einzuziehen? Und was würdest du danach tun, nachdem Gott eingezogen ist?

Lasst uns schauen, was Salomo tat, wofür er betete und mit welcher Haltung und wie Gott auf seine Gebete geantwortet hat. Möge der heutige Text zum großen Segen für uns werden, zu lernen, welche Bedeutung der Tempel für uns hat und mit welcher Haltung wir mit dem Herrn der Herrlichkeit zusammenleben sollen.

I. Salomos Gebet (Kap 8 )

Das Haus Gottes, der Tempel des Herrn, war bereitet. Wen rief Salomo zusammen? Betrachten wir Verse 1-3. Salomo versammelte alle Ältesten, alle Stammeshäupter und Sippenoberen nach Jerusalem und es kamen noch viel mehr. „Alle Männer“ versammelten sich mit den Priestern, „um die Lade des Bundes des Herrn heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion“. Salomo vermied einen Alleingang. Es war wirklich ein landesweites Ereignis, von höchster nationaler Priorität, zu dem das Volk zusammen kam.

Welche Bedeutung hat die Lade des Bundes des Herrn? „So brachten die Priester die Lade des Bundes des Herrn an ihren Platz in den Chorraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.“ (6) Die Lade war das heiligste Heiligtum, der wichtigste Gegenstand, das sich im Besitz des Volkes befand und für die Lade war das Allerheiligste im Tempel reserviert. Nichts anderes war vergleichbar mit der Bundeslade des Herrn, denn die Lade selbst beinhaltete das wertvollste Dokument mit der wichtigsten Botschaft für das Volk Gottes. „Und es war nichts in der Lade als nur die zwei steinernen Tafeln des Mose, die er hineingelegt hatte am Horeb, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit Israel schloss, als sie aus Ägyptenland gezogen waren.“ (9)

Warum waren die Bundestafeln von essentieller Bedeutung für das Volk? Ohne die 10 Gebote, die auf den Bundestafeln geschrieben standen und den Inhalt des Bundes zwischen Gott und dem Volk darstellen, war Israel ein unbedeutendes Sklavenvolk unter zahlreichen Völkern, die prächtiger und herrlicher waren. Ihr Leben hatte den erbärmlichen Zweck, ihrem Gebieter, dem Pharao, Ziegelsteine zu brennen. Es gibt wahrlich edlere Bestimmungen, für die man sein Leben einsetzen kann. Aber Israel konnte sich selbst nicht befreien. Doch Gottes starker Arm holte zu einem unvergleichlichen Befreiungsschlag aus und Brach förmlich das halsstarrige Genick des Pharaos und öffnete Israel den Weg zur Freiheit, auf unnachahmliche Weise, nämlich direkt durch das rote Meer. Und dort in der Wüste, auf dem Berg Sinai, machte Gott dem Volk, das Gott in der Bibel als seine Braut bezeichnet, den herrlichsten und schönsten Heiratsantrag, den man sich vorstellen kann.Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ (2.Mose 19,4-6a) Es gab viele Völker auf der Erde, doch Gott erwählte Israel als seine Braut. So etwas hatte die Welt noch nicht erlebt. Es war als würde der edelste Prinz, voller Reichtum und Herrlichkeit, einer Sklavin mit verstaubten Kleidern und bescheidenem Aussehen einen Antrag machen. Israel ging den Bund des Lebens mit Gott ein, der in Stein gemeißelt, in der Bundeslade aufbewahrt war. Aus dem Sklavenvolk wurde Gottes eigenes Volk. Aus dem Volk der Ziegelsteine wurde die königliche Priesterschaft und das heilige Volk. Und nun trugen die Priester diese Lade in das Allerheiligste des Tempels, begleitet von Tieropfern „so viel, dass man sie nicht zählen noch berechnen konnte.“ (5)

Was geschah, als die Priester aus dem Heiligen gingen? Betrachten wir Verse 10 und 11: „Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.“ Gott akzeptierte sein Haus. Seine Herrlichkeit erfüllte den Tempel, so dass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten. (Stellt euch vor, die Herrlichkeit des Herrn würde diesen Raum erfüllen, so dass ich kein Wort mehr lesen kann). Wenn die Herrlichkeit Gottes einkehrt, herrscht Ausnahmesituation und nichts ist mehr wie in den Jahren und Jahrzehnten zuvor. Lasst uns vor der Herrlichkeit des Herrn innehalten und ihn anbeten.

Was tat Salomo, nachdem die Herrlichkeit des Herrn das Haus erfüllt hatte? Betrachten wir Verse 12ff. Salomo staunte über Gott und wünschte sich, dass Gott ewiglich im Haus wohnen würde. „Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeinde Israel und die ganze Gemeinde Israel stand.“ (14) (Wir sitzen aber die ganze Gemeinde stand.)

Wie segnete der König sein Volk? Sein Segensgebet fing mit Lobpreis an. >Herr du hast uns aus Ägypten befreit und du hast Jerusalem als einzige Stadt für dein Haus erwählt und das ist ein Novum, das hat es noch nie gegeben. Du hast es getan, damit dein Name dort wohnen möge. Und Herr, du hast dein „Wort wahr gemacht“ (20), das du meinem Vater David gesagt hast.< Daraufhin breitete Salomo seine Hände aus gen Himmel (22) und ging auf seine Knie (54) und sprach am Altar des Herrn: „Herr, Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel noch unten auf Erden dir gleich, der du hältst den Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von ganzem Herzen…Mit deinem Mund hast du es geredet und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.“ (23.24) Salomo pries Gott, weil Gott wahrhaftig ist. Menschen reden viel und oft ist viel Unsinn dabei. Doch auf Gottes Wort ist Verlass. Seine Hand tut, was sein Mund sagt. Gott ist wahrhaftig und treu.

Welche Verheißung musste sich noch erfüllen? Verse 25 und 26. Gott hatte David zugesagt, immer einen seiner Söhne auf dem Thron Israels zu setzen. Allerdings hatte diese Verheißung eine wichtige Bedingung und Gott hatte David diese Bedingung genannt: „wenn nur deine Söhne auf ihren Weg Acht haben, dass sie vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.“ Gott möchte, dass wir vor ihm wandeln. Dann werden sich alle herrlichen Verheißungen Gottes erfüllen. Auch wir haben die großartigsten Verheißungen unter allen Menschen empfangen, nämlich Gottes Kinder zu heißen und Erben des Allmächtigen zu sein. Doch Gottes Verheißung hängt davon ab, ob wir vor Gott wandeln oder nicht. Lasst uns in diesem Sinne genauso ernsthaft einstimmen in Salomos Gebet im Vers 28, das lautet: „Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, Herr, mein Gott, damit du hörst das Flehen und Gebet deines Knechts heute vor dir.“ Bereiten wir uns heute im Gebet vor. Lasst uns Gott anflehen, damit Gottes Herz berührt wird und seine Gnade mit uns ist. Wie schön ist es, ein Leben lang vor Gott zu wandeln und die Erfüllung aller Verheißungen zu erfahren, die Gott gegeben hat. Gott erhöre unser Gebet.

Welche speziellen Gebetsanliegen hatte Salomo bezogen auf den Tempel, nachdem Gott eingezogen war? Betrachten wir Vesrse 29ff. Tag und Nacht sollte Gott seine Augen über sein Haus offen halten und das Gebet erhören. Würde der König oder das Volk beten, so sollte Gott, der im Himmel wohnt und sein Name im Tempel, gnädig sein.

Und in weiser Voraussicht sah Salomo viele Probleme und Konfliktsituationen aufkommen, die eine Belastung für die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk darstellen würden. Wie denn auch, welch ungleiches Paar, der heilige Gott und das sündige Volk. Es war keine 1:1 Beziehung, sondern eine 1:2 Mio. Beziehung. Ein einziger Mensch sündigt unzählige Male. Wie oft und wie sehr sündigt ein ganzes Volk! Das Volk würde sich durch seine Sünde immer wieder in Schlamassel hineinreiten. Sie würden verflucht werden, sie würden von ihren Feinden besiegt und weggeschleppt werden, sie würden auf Regen warten müssen und unter Trockenheit leiden, sie würden unter Hungersnöte, Pest, Dürre, Getreidebrand, Heuschrecken oder Raupen leiden, Kriege würden ausbrechen und Gefangenschaft würde sie erwarten. Wir sehen, wie genau Salomo über die ganzen Eventualitäten Bescheid wusste. In seiner Sorge für das Volk übersah er selbst Heuschrecken- und Raupenplagen nicht.

Welchen Eindruck bekommen wir von ihm? Er ist wie ein Vater, der sich um seine Kinder sorgt. >Herr, sei meinen geliebten Kindern gnädig. Sie sind nicht vollkommen, im Gegensatz, sie sind sündig. Doch Gott, erbarme dich unser. Habe Gnade mit uns. Erhör unser Gebet, wenn wir uns zum Tempel wenden und zu dir beten.< Und wir sehen, dass Salomos Gebet keine Grenzen kannte, denn er betete nicht nur für sein Volk. Er schaute über den Tellerrand Israels hinaus. „Auch wenn ein Fremder, der nicht von deinem Volk Israel ist, aus fernem Lande kommt um deines Namens willen – denn sie werden hören von deinem großen Namen und von deiner mächtigen Hand und von deinem ausgereckten Arm -, wenn er kommt, um zu diesem Hause hin zu beten, so wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, und alles tun, worum der Fremde dich anruft, auf dass alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen, damit auch sie dich fürchten wie dein Volk Israel und dass sie innewerden, dass dein Name über diesem Hause genannt ist, das ich gebaut habe.“ (41-43) Jedermann, der zum Tempel betete, erfuhr Gebetserhörung, jedermann erfuhr Sündenvergebung, jeder wurde gesegnet, selbst die Heiden. Wir sehen, wie bedeutend der Tempel für Israel und für alle Völker war. Gerade durch den Tempel konnte Israel ein Königreich von Priestern und das heilige Volk sein. Der Tempel war der zentrale Dreh- und Angelpunkt ihrer geistlichen Identität, weil Gottes Name darin wohnte. Der Tempel des Herrn war somit das geistliche Zentrum der ganzen Welt.

Was tat Salomo, nachdem er mit ausgestreckten Händen und auf Knien gebetet hatte? Betrachten wir Verse 54ff. Erneut segnete er die ganze Gemeinde mit lauter Stimme und lobte Gott, denn „Es ist nicht eins dahingefallen von allen seinen guten Worten, die er geredet hat durch seinen Knecht Mose.“ Und bis zum Ende des Kapitels lesen wir seine wichtigen Gebetsanliegen: „Der Herr, unser Gott, sei mit uns…Er verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns“ (57) Und „Er neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen und halten seine Gebote, Satzungen und Rechte, die er unsern Vätern geboten hat.“ (58) Mit anderen Worten, Gott sollte beim Volk sein und das Volk bei Gott. Ist das in der Tat nicht das wichtigste überhaupt? Wenn Gott uns verlässt, sind wir verloren. Wenn wir Gott verlassen, sind wir verloren. Gott mit uns und wir mit Gott, dann ist nichts unmöglich, dann fehlt uns nichts, dann haben wir umfassenden Segen, dann sind wir heil und erfüllt, die glücklichsten Wesen überhaupt.

Was hält diesen Bund zwischen Gott und uns am Leben? Was garantiert unsere untrennbare Beziehung zu Gott? Lesen wir Vers 61: „Und euer Herz sei ungeteilt bei dem Herrn, unserm Gott, dass ihr wandelt in seinen Satzungen und haltet seine Gebote, wie es heute geschieht.“ Wir können Gott dankbar sein, dass wir das Geheimnis des Bundes und der Bundespartnerschaft erfahren. Wir müssen nicht grübeln, es gibt keine Unsicherheit. Es steht geschrieben, schwarz auf weiß. Mit ungeteilten Herzen sollen wir das Wort Gottes halten. Diese Einstellung entscheidet über unser Glück oder Unglück, über unsere Beziehung oder Trennung zu Gott. Weil wir das wissen, können wir unser Leben darauf spezialisieren. Möge diese einfache aber klare Wahrheit unsere Haltung erneuern, mit der wir das Wort Gottes studieren. Möge sie uns ermutigen, eine Entscheidung für Gott zu treffen, und zwar mit ungeteiltem Herzen. Unser Bibelstudium geschieht nicht aus Jux und Tollerei, es geschieht nicht ohne Sinn und Bedeutung. Es geschieht, weil wir Gottes auserwählte Bundespartner sind, auserwählt und geliebt unter Unzähligen. Berufen und auserwählt, Kinder und Erben des Allmächtigen zu sein, der von Ewigkeit zu Ewigkeit herrscht und voller Herrlichkeit ist. Gott erneuere unsere Einstellung und Haltung zu seinem Wort, damit wir tatsächlich mit ungeteiltem Herzen aus einem jeden Wort leben, das aus dem Munde Gottes kommt.

Was taten König und Volk abschließend? Betrachten wir Verse 62-66. Erneut brachte Salomo Opfer dar, mehr als hunderttausend, eine gewaltige Anzahl. So wurde das Haus des Herrn eingeweiht und ein großes Fest wurde gefeiert, eine große Versammlung vor dem Herrn, vierzehn Tage lang. „Und er entließ das Volk am achten Tage. Und sie segneten den König und gingen heim fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der Herr an David, seinem Knecht und an seinem Volk Israel getan hatte.“

Der Tempel war ein Segen für die ganze Welt. Der Name Gottes wohnte im Tempel und das Haus Gottes war das Zentrum der Nation und das Volk hatte wirklich Grund zur großen Freude. Doch der Tempel war nicht für die Ewigkeit gebaut. Ohnehin wurde er zerstört und existiert heute nicht mehr. Welchen Tempel haben wir, wo wohnt Gottes Name jetzt und wann erhört Gott unser Gebet? Im Johannes-Ev. sprach Jesus: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten…. Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“ (Joh. 2,19.21) Unser Tempel ist Jesus Christus, in ihm finden wir Gott, den Herrn, und in seinem Namen beten wir, denn Jesus spricht: „Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn.“ (Joh 14,13) Jesus ist unser wahrer Tempel, der Vater ist im Sohn und wir beten in seinem Namen. Liebe Geschwister, auch wir haben Grund zur ausgelassenen Freude, denn unser Tempel ist unzerstörbar und ewig. Die mächtigen der Welt haben versucht ihn zu zerstören, doch sie vermochten ihm kein Bein zu brechen und mit der gewaltigen Auferstehungskraft Gottes wurde er nach drei Tagen wieder aufgerichtet und sitzt nun zur Rechten der Kraft Gottes. Danken wir Gott, dass Jesus Christus unser ewiger Tempel ist. Er ist unsere unerschöpfliche Segensquelle und er ist ein Segen für die finstere und verlorene Welt.

II. Gottes Warnung (Kap 9.10)

Salomo baute jahrelang und er redete viele Worte und formulierte viele schöne Gebetsanliegen. Wie reagierte Gott auf alles was er tat? Betrachten wir Kapitel 9.

Gott erschien Salomo zum zweiten Mal, wie er ihm in Gibeon erschienen war. „Und der Herr sprach zu ihm: Ich habe dein Gebet und Flehen gehört, das du vor mich gebracht hast und habe dies Haus geheiligt, das du gebaut hast, dass ich meinen Namen dort wohnen lasse ewiglich und meine Augen und mein Herz sollen da sein allezeit.“ (2) Gott hatte Salomos Bitten und Flehen erhört. Er wollte allezeit im Tempel bleiben. Allerdings unter einer klaren Bedingung. Betrachten wir Verse 4 und 5. Gott würde Salomos Königtum über Israel nur dann bestätigen, wenn er wie sein Vater David mit rechtschaffenem Herzen und aufrichtig vor Gott wandeln und alles tun würde, was Gott ihm geboten hatte. (Bist du bereit alles zu tun, was Gott geboten hat?)

Was würde ansonsten geschehen? Betrachten wir Verse 6-9. „Werdet ihr euch aber von mir abwenden, ihr und eure Kinder und nicht halten meine Gebote und Rechte, die ich euch vorgelegt habe und hingehen und andern Göttern dienen und sie anbeten, so werde ich Israel ausrotten aus dem Lande, das ich ihnen gegeben habe und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, will ich verwerfen von meinem Angesicht; und Israel wird ein Spott und Hohn sein unter allen Völkern. Und dies Haus wird eingerissen werden, sodass alle, die vorübergehen, sich entsetzen werden und höhnen und sagen: Warum hat der Herr diesem Lande und diesem Hause das angetan? Dann wird man antworten: Weil sie den Herrn, ihren Gott, verlassen haben, der ihre Väter aus Ägyptenland führte und andere Götter angenommen und sie angebetet und ihnen gedient haben – darum hat der Herr all dies Unheil über sie gebracht.“

Im ersten Teil haben wir über Salomos große Weisheit und Weitblick gestaunt. Aber im zweiten Teil können wir nur über Gottes Weisheit und Weitblick staunen. Vor allem, weil wir wissen, dass alles genau so eingetroffen ist, wie von Gott angemahnt. Wir wissen, dass Salomo aufhörte, wie sein Vater David, nach dem Willen Gottes zu leben und wie er in seiner Liebe zu seinen ausländischen Frauen, ihre Götzen anbetete. Wir wissen auch, dass Davids Königtum nach einigen Generationen aufhörte. Wir wissen auch, dass der Tempel mehrmals zerstört wurde und heute nicht mehr existiert. Außerdem wurde das Volk wirklich in die Gefangenschaft nach Babylon geführt. Als Gott seine Warnung aussprach, meinte er es todernst. Gott ist voller Weisheit und Weitblick, er kennt alle unsere Schwächen.

Wie ist es dann überhaupt möglich treu zu sein? Es gibt nur einen Weg. Heute, müssen wir uns für das Wort Gottes entscheiden. Und das gilt für jeden Tag. Jeden Tag müssen wir die klare Entscheidung treffen: „Heute will ich nach dem Wort des Herrn leben“. Deshalb haben wir uns auch ein Jahresleitwort ausgesucht. Gott helfe uns, täglich nach seinem Wort zu leben und täglich vor ihm zu wandeln, im Gebet, in Anbetung und in der Nachfolge.

Und wenn Gott, der im Himmel wohnt und alles sieht und sein Name mitten unter uns ist, weil wir Jesus im Herzen angenommen haben, in unser Herz schaut und sieht: „Ah, unter so vielen Menschen gibt es in der Heidelberger Gemeinde junge Leute, die Acht geben auf mein Wort, die mich nicht für ein Märchen halten und mein Wort nicht für verstaubte Geschichte, sondern glauben, dass ich bin und dass alles wahr ist was ich sage und es sich zu Herzen nehmen“, wenn Gott das sieht, dann wird er mit großer Bereitschaft sein Herz öffnen und die Tore des Himmels und wird seine Barmherzigkeit und seinen Segen über uns herabregnen lassen. Glaubst du das? Gott segne unser Glaubensleben reichlich.

Im restlichen Textabschnitt erfahren wir einiges über Salomos Regierungsmaßnahmen. Er war wirklich von Gott gesegnet. Er hatte Reichtum wie kein König vor oder nach ihm und sowohl Hiram, der König von Tyrus, als auch der ägyptische Pharao waren ihm wohlgesinnt. Und alle übriggebliebenen kanaanitischen Völker dienten ihm als Fronleute.

Im Kapitel 10 lesen wir, wie ihn die bekannte Königin von Saba zu Besuch kam. Sie brachte viele Kostbarkeiten mit und bekam auch viele Schätze von Salomo. Warum war sie gekommen? Sie war eine neugierige Frau; und sie wollte es genau wissen. „Und als sie zum König Salomo kam, redete sie mit ihm alles, was sie sich vorgenommen hatte. Und Salomo gab ihr Antwort auf alles und es war dem König nichts verborgen, was er ihr nicht hätte sagen können. Als aber die Königin von Saba alle Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, und die Speisen für seinen Tisch und die Rangordnung seiner Großen und das Aufwarten seiner Diener und ihre Kleider und seine Mundschenken und seine Brandopfer, die er in dem Hause des HERRN opferte, geriet sie vor Staunen außer sich und sprach zum König: Es ist wahr, was ich in meinem Lande von deinen Taten und von deiner Weisheit gehört habe. Und ich hab’s nicht glauben wollen, bis ich gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und siehe, nicht die Hälfte hat man mir gesagt. Du hast mehr Weisheit und Güter, als die Kunde sagte, die ich vernommen habe. Glücklich sind deine Männer und deine Großen, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören. Gelobt sei der HERR, dein Gott, der an dir Wohlgefallen hat, sodass er dich auf den Thron Israels gesetzt hat! Weil der HERR Israel lieb hat ewiglich, hat er dich zum König gesetzt, dass du Recht und Gerechtigkeit übst.“ Was zeigt uns dieser Abschnitt? Es gibt nicht viele Menschen, wie die Königin von Saba. Es gab so viele Herrscher, Würdenträger aber auch einfache Leute aber nur sie kam, denn sie hatte Sehnsucht zu erfahren, ob Gottes Weisheit wirklich mit Salomo war. Sie kam, sah und staunte. Sie war auf der Suche und sie fand. Und ihre Suche mündete im Lob Gottes. „Gelobt sei der Herr, dein Gott“ sprach sie.

Salomo war voller Weisheit, weil er, zu diesem Zeitpunkt jedenfalls, ein Mann Gottes war. Er betete nicht nur für die Heiden, er war auch ein Segen für diese heidnische Königin. Er wurde zum Segen für sie, die einen nicht unwichtigen Platz in der Geschichte Gottes innehat. So auch wir. Lasst uns Männer und Frauen Gottes sein, sein Wort lieb haben und allezeit vor Gott wandeln. Dann wird auch die heidnische und ungläubige Welt von uns Notiz nehmen. Es werden vielleicht nicht viele kommen aber Gott wird seine Auserwählten zu uns senden und uns gebrauchen, ihnen mit Weisheit das Wort Gottes zu lehren und ein wahrer Segen für sie zu sein, bis sie einen ewigen Platz im Heilswerk Gottes einnehmen.

Ich selbst lerne, wie unabdingbar es ist, jeden Tag vor meinem Herrn zu wandeln und jeden Tag sein Wort zu halten. An nur einem Tag kann ich stolpern und fallen. Ein Tag kann über Heil und Unheil entscheiden. Deshalb will ich jeden Morgen und jeden Tag zum Herrn beten und flehen, damit er in mir bleibt und ich in ihm. Gott erfülle unser Glaubensleben mit Bedeutung und Segen, für uns und durch uns für viele.

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