Salomos Königtum wurde gefestigt
„Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und sei ein Mann und diene dem Herrn, deinem Gott, dass du wandelst in seinen Wegen und hältst seine Satzungen, Gebote, Rechte und Ordnungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, damit dir alles gelinge, was du tust und wohin du dich wendest.”
(1.Kön 2,2.3)
Wir fahren mit unserem Bibelstudium im AT fort. In den ersten beiden Samuelbüchern haben wir den Werdegang König Davids in aller Ausführlichkeit verfolgt. Wie Gott in sein Herz schaute, als er noch ein Jugendlicher war und ihn zum Thronfolger bestimmte. Wie er als Held gefeiert wurde, weil er als Einziger den Glauben aufbrachte und Goliath erschlug. Wie Samuel ihn über Juda zum König salbte. Wie er nach 7 Jahren König über ganz Israel wurde. Wir sahen seine Höhen und seine Tiefen. Seine glorreichen Siege sowie seine finstere Sünden. Doch insgesamt bekannte sich Gott zu David, so wie David sich zu Gott bekannte. Alles in allem nannte Gott David einen Mann ganz nach seinem Herzen.
Wie gingen Davids Amtszeit als König und sein Leben zu Ende? Wer wurde Nachfolger an seiner statt? Wie segnete er den neuen König? Und am wichtigsten: Welcher Lebenswandel gefällt Gott und welcher nicht? Wer wird von Gott gesegnet und wer nicht? Gott helfe uns, dieses Geheimnis herauszufinden, Gott zu gefallen und von ihm gesegnet zu werden. Gott segne uns durch sein heutiges Wort.
I. Salomo wird zum König gesalbt (Kap. 1)
Welches Problem hatte König David? Betrachten wir den Text. David war inzwischen sehr alt. Mit 30 war er König geworden und regiert hatte er 40 Jahre. Er war also etwa 70. Viele sind mit 70 noch ziemlich fitt, doch David hatte sein Leben lang gekämpft, gekämpft, gekämpft. Nun war er ein alter, ausgelaugter Mann, mit niedriger Körpertemperatur. (Bild 1) Seine Großen suchten nach einer, für die damalige Zeit, typischen Lösung. Sie suchten im ganzen Land und fanden schließlich Abischag von Schunem. (Bilder 2-4) Sie war kein schönes Mädchen, sie war ein „sehr schönes Mädchen.“
Was dachte sich Davids Ältester, unter den noch lebenden Söhnen? Betrachten wir Vers 5: „Adonija aber, der Sohn der Haggit, empörte sich und sprach: Ich will König werden!“ (Bild 5)
Die Macht lockt. Sein Vater war zu alt zum Regieren. Der legitime Nachfolger, Salomo, war noch ein Jugendlicher. Adonija selbst war der älteste Sohn. Die Bedingungen schienen ideal. Zudem war er ein Schönling und sein Vater hatte ihm nie etwas verwehrt. „Ich will König werden!“ schrie Adonija ungestüm und überstürzt. Denn vor nicht allzu langer Zeit hatte sich sein Bruder Absalom in den Kopf gesetzt, anstelle seines Vaters König zu werden. Mit diesem unseligen Entschluss stürzte er das Land in eine tiefe Krise.
Und nun Adonija. In ihm quoll seine Begierde. Er begehrte Krone, Thron und Königreich, also alles was seinem Vater gehörte. Und wenn wir die folgenden Verse betrachten, ging Adonija sehr geschickt aber auch hinterhältig an die Planung seines Komplotts. Er rüstete sich militärisch auf und beriet sich mit wichtigen Funktionären seiner väterlichen Regierung, mit Joab, dem Sohn Zerujas, dem obersten Heerführer und mit Abjatar, dem Priester, für religiösen Beistand. Diese Männer wussten alle, dass Salomo von Gott zum König bestimmt worden war. Doch sie alle handelten nach der gegebenen Situation und widersetzten sich dem Willen Gottes und begingen Hochverrat. (Bilder 6-7)
Wer schloss sich dieser widerspenstigen Rebellion nicht an? Vers 8: „Aber Zadok, der Priester und Benaja, der Sohn Jojadas und Nathan, der Prophet und Schimi und Rei und die Helden Davids waren nicht mit Adonija.“ Diese Männer schlossen sich nicht der breiten Masse an. Sie schwammen nicht mit dem Strom der Zeit. Sie blieben standhaft.
Währenddessen bastelte Adonija fleißig an seinem Putsch. Er sorgte für ausreichend Opfervieh und lud alle seine Brüder, die Königssöhne und alle Männer Judas, die dem König dienten, zu sich ein. Und er wusste ganz genau wen er für seine dunklen Machenschaften gewinnen konnte und wen er lieber nicht einlud. Betrachten wir Vers 10: „Aber den Propheten Nathan und Benaja und die Helden und seinen Bruder Salomo lud er nicht ein.“ Wer Böses im Schilde führt, sucht die Gemeinschaft Gleichgesinnter und meidet den Rat der Bibeltreuen.
Das Schicksal des Landes schien besiegelt, Spaltung und Bürgerkrieg schienen unabwendbar Der Wille Gottes, Salomo zum König zu machen, schien unterzugehen. Wo war Gott? Warum geschah sein Wille nicht? Die Lage war wirklich ungünstig. Doch siehe da, wer glaubte felsenfest an die Verheißung Gottes und wer stand auf und wer unternahm etwas gegen die bedenkliche Situation? Betrachten wir Vers 11. Es war ein alter Mann, der Prophet Nathan, der mit seinem Glauben etwas in Gang setzte. Er war es, der aufstand und Salomos Mutter aufsuchte, um sie zum König zu senden. Er wollte sie dabei unterstützen, den König über die aktuellen politischen Ereignisse aufzuklären. Batseba nahm seinen Vorschlag an. Nacheinander brachten sie ihr Anliegen vor dem König: „Und siehe, sie essen und trinken vor ihm und rufen: Es lebe der König Adonija!“ (25) (Bild 8-9)
Nachdem König David sich alles in Ruhe angehört hatte, verstand er die Brisanz der aktuellen Ereignisse und gab unverzüglich die Anweisung: „So wahr der HERR lebt, der mich erlöst hat aus aller Not: Ich will heute tun, wie ich dir geschworen habe bei dem HERRN, dem Gott Israels, als ich sagte: Salomo, dein Sohn, soll nach mir König sein, und er soll für mich auf meinem Thron sitzen.“ (29.30)
Ohne zu zögern berief David ein neues Kabinett. „Und der König David sprach: Ruft mir den Priester Zadok und den Propheten Nathan und Benaja, den Sohn Jojadas!“ (32) Die Treuen werden befördert, die Untreuen verstoßen. Wer ist unser König? Wem müssen wir treu sein? „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen.“ (Joh. 15,5.6) Beten wir, damit wir treu in Christus bleiben. Wenn auch unsere ganze Umgebung vom Strom der Zeit mitgerissen wird, wenn unsere Freunde und Kollegen sich selbst zu verwirklichen suchen, wenn die Kultur und die Gesellschaft in der wir leben immer gottloser wird, so wird sich das Wort unseres Herrn letztendlich bewahrheiten. Wer in ihm bleibt, bringt viel Frucht. Wer nicht in ihm bleibt wird weggeworfen. Möge Jesu Wort der Wahrheit und des Lebens ein verzehrendes Feuer in unseren Herzen entfachen, das alles Schädliche und Schändliche verzehrt und wir geläutert und gereinigt werden. Mögen die Begierde und jeglicher eitler Eifer in uns vernichtet werden, damit wir mit ganzem Herzen bei unserem Herrn bleiben und Frucht bringen. Wir sind keine Thronfolger, doch auch auf uns wartete eine Krone, die viel besser und wertvoller ist. „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ (Off. 2,10) lauten die Worte unseres Herrn in der Offenbarung.
Was sollten die Neuberufenen tun? Betrachten wir Verse 33ff. Sie sollten hingehen und Salomo in Gihon zum König salben, die Posaunen blasen und rufen: „Es lebe der König Salomo!“ Gerne war David bereit seinen Thron, für seinen Sohn, dem neuen König, zu räumen. Das ist bemerkenswert, weil sich zahllose Machthaber, in unserer Zeit wie zu allen Zeiten, bis ans Ende auf Gedeih und Verderb an die Macht halten wollen.
Und so geschah es. Benaja antwortete mit „So sei es!“ und der Priester Zadok salbte Salomo zum König. „Und sie bliesen die Posaunen und alles Volk rief: Es lebe der König Salomo! Und alles Volk zog wieder herauf hinter ihm her, und das Volk blies mit Flöten und war sehr fröhlich, sodass die Erde von ihrem Geschrei erbebte.“ (39) (Bilder 10-12)
Wir sehen, welche Bewegung sich in Gang setzte, als ein alter Mann, der Prophet Nathan, aufstand und entschied, etwas im Namen des Herrn zu unternehmen. Das Schicksal schien besiegelt. Der Nation drohte der Untergang. Doch Gottes Wille geschah, als ein Mensch im Glauben aktiv wurde. Eine große Dynamik entstand und siehe, Gottes Wille erfüllte sich! Ist das nicht erstaunlich? Adonijas Rebellion diente sogar dazu, den Ratschluss Gottes zu beschleunigen.
Auch unsere Situation scheint nicht sehr vorteilhaft. Oft scheint es, als ob Gott nicht unter uns wirkt. Was müssen wir lernen? Nathan ist uns in dieser Hinsicht Vorbild. Lasst uns glauben, dass Gottes Wort wahr ist und in Erfüllung geht. Hab Glauben an Gott, sein Wort ist wahr. Lass dich als die eine Person gebrauchen, die durch den Glauben alles in Bewegung setzten kann. Dann werden auch wir alle jubeln, musizierten, und fröhlich sein und die Erde zum Erbeben bringen, mit unserem Jubelgeschrei. (Man kann sich nicht nur in der Disko oder auf weltlichen Partys amüsieren. Ein geistliches Fest ist viel schöner, fröhlicher und gewaltiger. Müssen wir alle noch üben.)
Wie kam dieser Jubel bei Adonija und sein zusammengebasteltes Königreich an? (Bilder 13-14) Der Sohn des Priesters klärte die Meute auf. „Und der König hat sich verneigt auf seinem Lager und hat so gesagt: Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der heute einen meiner Söhne auf meinen Thron gesetzt hat, dass es meine Augen gesehen haben.“ (48) Weiter lesen wir: „Da erschraken alle, die bei Adonija geladen waren, und machten sich auf und gingen hin, jeder seinen Weg.“ (49) So schnell wie Adonijas Königtum entstanden war, so schnell löste es sich in Rauch auf. Es war wie weggeblasen, vom Winde verweht. Alle erschraken und machten sich davon. (Bild 15) Was tat Adonija? „Aber Adonija fürchtete sich vor Salomo und machte sich auf, ging hin und fasste die Hörner des Altars.“ (50) (Bild 16)
Was stellen wir fest, wenn wir Salomo mit Adonija vergleichen? (Bild 17) Anfangs sah Salomo im Vergleich zu seinem älteren Bruder wie ein Opfer aus, ein gefundenes Fressen, ein naiver Knabe, Kanonenfutter, denn er unternahm nichts. Adonija hingegen sah aus wie der geborene Anführer. Gerissen, konsequent und zielstrebig. Ein Mann, der seine Worte in die Tat umsetzte. Doch schließlich sehen wir, wie sich das Blatt wendete. Adonijas Königreich verschwand von der Bildfläche, weil es keine Wurzeln hatte. Von Salomos Königreich war anfangs nichts zu sehen, doch im Verborgenen hatte es tiefe Wurzeln, nämlich im Willen Gottes. Daraus wuchs es langsam aber sicher heran und entfaltete sich schließlich. Während der Rebell aus schierer Verzweiflung die Hörner des Alters packte, trat Salomo als würdiger Thronfolger auf und befahl mit seiner königlichen Majestät: „Wird er redlich sein, so soll kein Haar von ihm auf die Erde fallen; wird aber Böses an ihm gefunden, so soll er sterben. Und der König Salomo sandte hin und ließ ihn vom Altar holen. Und als er kam, fiel er vor dem König Salomo nieder. Salomo aber sprach zu ihm: Geh in dein Haus!“ (52.53)
Beten wir, damit unser Leben, unser Wille und unser Sein tief verwurzelt sind im Willen unseres himmlischen Vaters. Ansonsten werden wir vergehen wie Spreu im Wind. Bleiben wir aber bei Gott, wird sein guter Wille uns erbauen, in uns gedeihen und unzählige Früchte seiner Herrlichkeit und Heiligkeit hervorbringen. Gelobt sei Gott, der einen guten Willen für uns hat. Alles zu seiner Ehre und Verherrlichung!
II. Das Königtum wurde gefestigt durch Salomos Hand (Kap. 2)
Erfolgreich König zu werden ist eine Sache. Das Königreich erfolgreich zu regieren eine andere. Wie half David seinem Sohn dabei? Betrachten wir Kap 2. Vor seinem Tod sprach David: „Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und sei ein Mann“. „Sei getrost“ betraf sicherlich den baldigen Tod seines Vaters. Bald würde Salomo seinen Vater verlieren und König über das ganze Land sein und er war jung und unerfahren. Außerdem hatte sich eine bedrohliche Opposition wider ihn geformt. „Ich sterbe, ich gehe den Weg aller Welt aber sei getrost!“ lauteten die Worte seines Vaters. „und sei ein Mann“. Was bedeutet das? Warum sollte der jugendliche Salomo ein Mann sein und vor allem was für ein Mann? Lesen wir die Worte Davids in den Versen 2-4: „Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und sei ein Mann und diene dem HERRN, deinem Gott, dass du wandelst in seinen Wegen und hältst seine Satzungen, Gebote, Rechte und Ordnungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, damit dir alles gelinge, was du tust und wohin du dich wendest; damit der HERR sein Wort erfülle, das er über mich geredet hat: Werden deine Söhne auf ihre Wege achten, dass sie vor mir in Treue und von ganzem Herzen und von ganzer Seele wandeln, so soll dir’s niemals fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels.“ Als David seinem Sohn sagte: „sein ein Mann“, dann meinte er damit: „sei ein Mann Gottes. Sei stark in dem Herrn und diene deinem Gott und meinem Gott. Tue alles was Gott gefällt. Halte dich an dem Herrn. Tue nichts das ihm nicht gefällt. Meide den gottlosen Weg. Lies die Bibel, studiere sie, sei ein Mann der Bibel und halte dich an Gottes Wort. Sei ein Mann des Gebets und forsche, was Gott gefällt. Gehe eine persönliche Beziehung mit deinem Gott ein. Du willst guten Rat? Du willst wissen, wie man ein erfolgreicher König wird? Das ist das Geheimnis des gesegneten Königtums. Sei dem Herrn treu, mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele. Sei ihm treu, damit der Herr sein Wort erfüllt und dein Königreich Bestand hat.“
Wir sind zwar keine Könige oder Königinnen, doch Davids geistlicher Rat ist nicht nur für Thronfolger bestimmt. Diese geistliche Orientierung finden wir in der ganzen Bibel. Sie ist unabdingbar für alle, die ein treues Glaubensleben führen wollen. Wie Salomo haben auch wir Sorgen und Fragen. Wie kann ich ein treues Leben als Kind Gottes führen? Wie kann mein Glaubensleben mit Erfolg gekrönt sein? Wie kann mein Dasein den Namen des Herrn preisen? Wie kann ich ein Wohlgeruch Jesu Christi in meiner Umgebung sein? Wie kann ich den Herrn täglich preisen und verherrlichen? In dieser Hinsicht ist David ein exzellenter Bibellehrer: „sei getrost und sei ein Mann und diene dem HERRN, deinem Gott, dass du wandelst in seinen Wegen und hältst seine Satzungen, Gebote, Rechte und Ordnungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, damit dir alles gelinge, was du tust und wohin du dich wendest“. Diese Orientierung war quasi Davids Lebensleitwort. Und diese Lebensorientierung führte dazu, dass David ein Mann ganz nach Gottes Herzen wurde.
Wir sind geschaffen, um nach dem Willen Gottes zu leben. Deshalb ist es unabdingbar, Gottes Wort zu studieren und aufzusaugen. Sei es beim Bibelstudium, Zuhause oder beim Gottesdienst. Und wenn es dir aus irgendwelchen Gründen schwer fällt, Gottes Wort gerne und regelmäßig zu lesen, dann gehe auf die Knie und bitte den himmlischen Vater, dir geistliche Sehnsucht zu schenken, ihn immer besser kennen zu lernen und eine untrennbare Beziehung mit ihm einzugehen. Wir müssen Gottes Wort in uns aufnehmen, denn wir leben aus einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes kommt. Diese Lebensweise war wichtig für Salomo, als neuer König und sie ist wichtig für uns, als Kinder Gottes. Gott segne unser Glaubensleben, mit seinem Wort.
Welchen Rat gab David seinem Sohn noch? Betrachten wir Vers 5. Da Salomo König geworden war, wurde David sein wichtigster Regierungsberater. Salomo sollte gutes Verhalten belohnen und böses Verhalten bestrafen. Dadurch sollte er für Gerechtigkeit sorgen und Gerechtigkeit ausüben.
Wer sollte bestraft werden und warum? Der erste Name der fällt ist Joab. Er war Davids langjähriger Feldhauptmann. Er führte Davids Armeen in den Kampf und war ein mächtiger Mann. Doch er hatte zwei Kontrahenten kaltblütig ermordet, obwohl nach langer Zeit Frieden herrschte. Er hatte Abner und Amasa getötet und den teuren Frieden leichtsinnig aufs Spiel gesetzt. David erwähnt erst gar nicht die ganzen Gräueltaten, die Joab ihm persönlich angetan hatte (Mord Absaloms, Hochverrat durch Adonija.): „Ihr Söhne der Zeruja, was hab ich mit euch zu schaffen?“ (2.Sam 16,10) Mehrfach hatte David ihn getadelt und bezeugt, dass er nichts mit ihm und den seinen zu tun haben wollte. Nun war die Zeit gekommen, ihm seine gerechte Strafe zukommen zu lassen.
Was sollte mit den Söhnen des Barsillais geschehen? Vers 7 lautet: „Aber den Söhnen Barsillais, des Gileaditers, sollst du Barmherzigkeit erweisen, dass sie an deinem Tisch essen. Denn sie taten wohl an mir, als ich vor deinem Bruder Absalom floh.“
Schimi sollte stattdessen ebenfalls mit dem Tode bestraft werden, weil er den König geflucht und mit Steinen beworfen hatte.
Mit diesen Ratschlägen übergab David seinem Sohn Salomo praktisch ein mündliches Testament. Nach dem Tod Davids lesen wir im Vers 12: „Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David und seine Herrschaft hatte festen Bestand.“ Wir lesen diesen Vers zu einem Zeitpunkt, an dem seine Gegner noch am Leben waren. Es war also Gott selbst, der seiner Herrschaft Beständigkeit verlieh. Wie schön ist es, Gottes Beistand zu erfahren! Beten wir, damit unser Herz und unsere Seele beim Herrn sind und bleiben.
Wie ging Salomo mit den Ratschlägen seines verstorbenen Vaters um? Betrachten wir Vers 13. Ein weiteres Mal trat Adonija auf. (Bild 18) Und er tat es dem Propheten Nathan gleich und ging mit seinem Anliegen zu Batseba. „Kommst du auch mit Frieden?“ wollte sie wissen und er bejahte und log mit hoher Wahrscheinlichkeit. „Sie sprach zu ihm: Sage an!“ Und unglaublich aber wahr fing er an zu reden: „Du weißt, dass das Königtum mein war, und ganz Israel hatte sich auf mich gerichtet, dass ich König sein sollte“. Wir sehen, dass sein Herz noch immer am Thron hing. Und ein weiteres Mal begegnen wir seiner Lüge, denn keineswegs hatte sich ganz Israel auf ihn gerichtet. Und siehe da, er wollte Abischag von Schunem zur Frau, das Mädchen, das nicht schön, sondern sehr schön war, die Jungfrau, die im Davids Harem lebte. Das war eine typische Handlung, um Herrschaftsansprüche zu erheben und womöglich steckte Joab hinter diesem Schachzug. Batseba durchschaute ihn nicht und gab sein Anliegen an Salomo weiter. Aber wir wissen, dass Salomo nicht auf dem Kopf gefallen war. (Bild 19) Wie reagierte er auf diese Bitte? Vers 22: „Da antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Warum bittest du um Abischag von Schunem für Adonija? Erbitte ihm doch auch das Königtum! Denn er ist mein älterer Bruder und zu ihm hält der Priester Abjatar und Joab, der Sohn der Zeruja.“ Salomo durchschaute ihn sofort. Adonija schätzte die ihm gewährte Gnade nicht. Salomo hatte ihm eine zweite Chance gegeben aber mit der klaren Warnung: „wird aber Böses an ihm gefunden, so soll er sterben.“ (1,52) Und so kam es, wie es kommen musste: „Und der König Salomo schwor bei dem HERRN und sprach: Gott tue mir dies und das, diese Bitte soll Adonija sein Leben kosten! Und nun, so wahr der HERR lebt, der mich bestätigt hat und gesetzt auf den Thron meines Vaters David und der mir ein Haus gemacht hat, wie er zugesagt hat: Heute noch soll Adonija sterben!“ (23.24) Benaja vollstreckte diesen Befehl. (Bild 20)
Gleich im Anschluss „verstieß Salomo den Abjatar, dass er nicht mehr Priester des HERRN sein durfte, damit erfüllt würde des HERRN Wort, das er über das Haus Elis geredet hatte in Silo.“ (27)
„Und die Kunde davon kam vor Joab; denn Joab hatte Adonija angehangen und nicht Absalom. Da floh Joab in das Zelt des HERRN und fasste die Hörner des Altars.“ (28) (Bild 21) Joab war nicht blöd, er wusste was ihm blühte. Wie Adonija, flüchtete er in das Zelt des Herrn und fasste als letzte Verzweiflungstat die Hörner des Altars. Doch im 2.Mose 21,14 steht geschrieben: „Wenn aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn mit Hinterlist umbringt, so sollst du ihn von meinem Altar wegreißen, dass man ihn töte.“ Und so vollstreckte Benaja auch den Befehl Salomos, Joab nieder zu stoßen und das unschuldig vergossene Blut zu büßen. (Bilder 22-25)
Als der Feldhauptmann Joab getötet und in seinem Haus in der Wüste begraben worden war, setzte Salomo „Benaja, den Sohn Jojadas, an seiner statt über das Heer, und den Priester Zadok setzte der König an die Stelle Abjatars.“ (35)
Nun war Schimi an der Reihe. David hatte seinem Sohl nahegelegt, Schimi auf subtile Weise zu bestrafen und Salomo erfüllte die Erwartungen seines Vaters. Er setzte Schimi unter Hausarrest mit der unmissverständlichen Drohung: „An dem Tag, an dem du hinausgehen und über den Bach Kidron gehen wirst – so wisse, dass du des Todes sterben musst; dein Blut komme dann auf dein Haupt! Schimi sprach zum König: Das ist recht so; wie mein Herr, der König, geredet hat, so wird dein Knecht tun. So wohnte Schimi in Jerusalem lange Zeit.“ (37.38) Doch nach langer Zeit nahm Schimi das Wort des Königs nicht mehr so ernst und verließ die Stadt, um seine entlaufenen Knechte zurück zu bringen. (Bilder 26-27) Sein Todesurteil war somit besiegelt. „Du weißt all das Böse, dessen dein Herz sich bewusst ist und das du meinem Vater David angetan hast. Nun lässt der HERR dies Böse auf dein Haupt kommen“ (44) und er musste sterben. (Bild 28)
Mit Schimi war auch der letzte Kontrahent beseitigt. Was lesen wir am Ende des heutigen Kapitels? „Und das Königtum wurde gefestigt durch Salomos Hand.“
Wir haben David kurz vor seinem Tod als hervorragenden Bibellehrer kennengelernt. Aber wir lernen auch seinen Sohn als hervorragenden Bibelschüler kennen. Wenn diese zwei aufeinander treffen, kann Gottes großartiger Wille geschehen.
Wie können wir in unserem Glaubensleben und in unserer Gemeinde Frieden haben und gefestigt und beständig sein? Die Personen Adonija, Joab und Schimi repräsentieren Elemente in uns, die unseren geistlichen Frieden gefährden. Die erwähnten Personen waren Menschen, die von Eigeninteressen getrieben waren. Adonija von seiner Begierde, Joab von privaten Interessen und Schimi von seinen Stammesinteressen. Sie alle stellten ihre persönlichen Wünsche vor den Interessen des Volkes und des Königs und Gottes. Ihr privates Interesse brachte sie zum Stolpern und zu Fall. Sie wurden Opfer ihrer weltlichen Ziele.
Der Prophet Nathan, König David, Salomo, der Priester Zadok, Benaja und die Helden Davids und weitere erwiesen sich hingegen als Menschen, die ihre egoistischen Ambitionen ablegten und sich hinter dem Wort Gottes stellten. Während der Rat der Gottlosen unterging, erblühte die Gemeinschaft der treuen Knechte Gottes zum neuen Glanz.
Und passend zum heutigen Text lesen wir im Psalm 1: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.“
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