Predigt: Johannes 18,1-27

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Jesu Gefangennahme und Petrus‘ Anfechtung

„Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“
(18,11)

Heute beginnen wir mit dem Passionsteil des Johannesevangeliums. Jesus ging dem Ende seines Lebens entgegen. Doch Jesu Leben unterscheidet sich wesentlich vom Leben anderer berühmter Persönlichkeiten. Menschen werden bekannt, weil sie Zeit ihres Lebens etwas Großartiges erreichen. Doch wenn der Hochpunkt erreicht ist, nimmt ihr Lebenslauf nicht selten bizarre Züge an. Das Leben des Menschen ist von Höhen und Tiefen geprägt, von menschlichen Unzulänglichkeiten und Fehlern. Bei Jesus stellen wir allerdings einen klaren Unterschied fest. Er steuerte geradewegs dem Hochpunkt seines Lebens zu, mit jeder Minute, die verging, näherte er sich unweigerlich dem Ratschluss Gottes. Jesu Leben ist deshalb das Ideal eines geistlichen Glaubenswandels und das obwohl sein Ende alles andere als einfach war. Doch gerade sein Weg zum Kreuz zeigt uns den wahrhaftigen Jesus.

Zugleich betrachten wir heute welchen Weg Petrus gegangen ist. Der Vergleich zwischen Jesus und Petrus und die Unterschiede, die wir feststellen, helfen uns, die Unterschiede zwischen Jesu optimalem Wandel und unserem Wandel festzustellen und einen Lösungsweg zu finden. Möge Gott uns durch sein Wort reichlich segnen, möge er in uns Erkenntnis und Veränderung bewirken, damit wir kein unglückliches Dasein in dieser Welt führen, sondern ein erfülltes und freies Leben im Einklang mit dem göttlichen Willen.

Teil I Jesu Gefangennahme (1-11)

Wie beginnt die Passion Christi im Johannesevangelium? Betrachten wir Vers 1: „Als Jesus das geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron; da war ein Garten, in den gingen Jesus und seine Jünger.“ Jesus pflegte mit seinen Jüngern in einen Garten zu gehen. Diesen Garten kennen wir auch als den Garten Gethsemane. Dieser liegt auf dem Ölberg. Dieser Ort war nicht zufällig ausgewählt. Vers 2 sagt darüber: „Judas aber, der ihn verriet, kannte den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft dort mit seinen Jüngern.“ Jesus versammelte sich oft mit seinen Jüngern an diesem Ort. Das wusste Judas, deshalb nahm er die für die Festnahme Jesu vorgesehene Soldatenschar und ihre Begleiter genau zu diesem Ort.

Was wusste Jesus über dieses Vorhaben? Vers 4a lautet: „Da nun Jesus alles wusste, was ihm begegnen sollte“. Durch die göttliche Vorsehung wusste Jesus alles was ihm begegnen würde. Er kannte seinen Verräter schon längst und er kannte den Ort des Verrates, dennoch suchte er nicht das Weite. Jesus floh nicht. Ganz im Gegenteil, er ging gerade dort hin, wo sie ihn suchen würden. Was zeigt das über Jesus? Das zeigt, dass er vor dem Leideskelch nicht floh, sondern ihr entschlossen entgegen ging.

Was tat Jesus noch? Vers 4b: „ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin’s!“ „Als nun Jesus zu ihnen sagte: Ich bin’s!, wichen sie zurück und fielen zu Boden.“ (6) Warum überwältigte Jesu Antwort die Soldatenschar, so dass sie zu Boden fielen? Normalerweise rechneten die Soldaten mit Fluchtversuchen, mit Falschaussagen, mit Heulen und Zähneklappern usw. Wahrscheinlich hatte keiner von ihnen je erlebt, dass der Angeklagte aufstand und ihnen souverän begegnete. Doch nicht nur das Auftreten Jesu lag außerhalb der Konvention, sondern auch seine Antwort. Wir kennen das berühmte Selbstbekenntnis Jesu „Ich bin“, „Ego Eimi“. Mit diesem Ausdruck hat sich Jesus 24 Mal im Johannesevangelium offenbart. An sieben Stellen steht dieser Ausdruck am Ende des Satzes. Dieser Ausdruck war nicht die allgemeingültige Art sich vorzustellen. Niemand kam auf die Idee diese Formulierung zu verwenden. Jeder wusste, dass nur Gott sich im AT auf diese Art vorgestellt hat. Beides zusammen, das souveräne Auftreten Jesu und seine göttliche Art sich zu offenbaren, war für die verfeindete Schar ein überwältigendes Erlebnis.

Jesus schaute sich das Ganze an und half ihnen auf die Sprünge: „Wen sucht ihr?“ musste er erneut fragen. „Jesus von Nazareth“ gaben sie zu Antwort. „Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Sucht ihr mich, so lasst diese gehen!“ In welcher Hinsicht erfüllte dieser Satz eine Prophezeiung des hohepriesterlichen Gebetes Jesu? Vers 9 lautet: „Damit sollte das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.“ Hier sehen wir nicht nur Jesu göttliche Offenbarung, sondern auch sein Hirtenherz und Hirtenwesen. In der Stunde, in der seine langwierige und schmerzhafte Agonie ihren Lauf nahm, dachte Jesus zuerst an die Seinen, an seine geliebten Jünger, die er auch am Ende weder aus den Augen, noch aus dem Sinn oder aus dem Herzen verlor. Das Wort des Jüngers bewahrheitete sich: „und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ (13,1)

Wir haben betrachtet, mich welcher Haltung Jesus den Weg zum Kreuz angetreten ist. Wie hat hingegen Petrus‘ Weg ausgesehen? Betrachten wir den Vers 10: „Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.“ Simon zeigte seine kämpferische und aggressive Seite. Wie ist sein Eifer an dieser Stelle zu bewerten? Lesen wir das Leitwort, den Vers 11: „Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ Jesus erteilte Simon einen Befehl und stellte ihm eine Frage. Dadurch können wir feststellen, dass Simons Handlung nicht angemessen war. In Wirklichkeit hatte er sich nicht nur ein wenig, sondern gänzlich daneben benommen. Warum? Denn Simon Petrus bezweckte mit seinem verzweifelten Befreiungsschlag nichts anderes, als Jesus davon abzuhalten, den ihm zustehenden Kelch zu trinken. Der Kelch war bitter, doch die daraus entspringende Frucht weltbewegend. Jesus verstand den Ratschluss Gottes, für kurze Zeit unbeschreibliches Leid auf sich zu nehmen, um ewiges Heil und Grund ewiger Freude für Viele zu schaffen. Doch Simon begriff den Ratschluss Gottes nicht. Jesus war Herr der Lage, während sich Simon von der Situation verleiten ließ. Und unter diesem Gesichtspunkt kommt der gravierende Unterschied zwischen Jesus und Simon am deutlichsten zum Ausdruck. Wir werden im nächsten Teil genauer darauf eingehen.

Teil II Jesu Verhör und Simons Verleumdung (12-27)

Was geschah mit Jesus? Ab Vers 12 heißt es: „Die Schar aber und ihr Anführer und die Knechte der Juden nahmen Jesus und banden ihn und führten ihn zuerst zu Hannas; der war der Schwiegervater des Kaiphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war.“ Hannas war der Hohepriester, doch er wurde von den Römern abgesetzt und sein Schwiegersohn Kaiphas als neuer Hohepriester eingesetzt. Doch die Juden betrachteten ihn weiterhin als ihren rechtmäßigen Hohepriester. So galten beide als Hohepriester. „Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es wäre gut, ein Mensch stürbe für das ganze Volk.“ (14) Natürlich stimmt dieser Gedanke. Dieser Satz drückt sogar den Ratschluss Gottes aus. Es war Gottes Erlösungsplan, Jesus zur Errettung der Welt hinzugeben. Doch Kaiphas Motive waren ganz andere. Er hegte Mordabsicht gegen Jesus, nicht weil er das Volk liebte, sondern weil er Jesus hasste. Was wir durch Vers 14 noch erfahren ist, dass das Urteil, nämlich die Todesstrafe, bereits vor dem Gerichtsprozess feststand! Das war ein Armutszeugnis für den Hohepriester, denn die jüdische Judikative war von Gott als eine Instanz der Gerechtigkeit eingesetzt worden und sollte vor Willkür und Machtmissbrauch schützen. Doch der Hohepriester handelte willkürlich und hob die Gerechtigkeit, deren Hüter er eigentlich sein sollte, für persönliche Interessen einfach auf. In dieser Hinsicht wurde ein Scheinprozess in Szene gesetzt.

Was tat infolgedessen Simon?  Betrachten wir die Verse 15-18. Mit Hilfe eines dem Hohenpriester bekannten Jüngers gelangte Simon in den Palast des Hohepriesters. Und dabei geschah etwas. „Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin’s nicht.“ Welche Bedeutung hat die kurze Antwort Simons? Vergleichen wir sie mit der Antwort Jesu. Jesus bekannte sich und sagte: „Ich bin’s“. Simon hingegen verleugnete Jesus und sagte: „Ich bin’s nicht“. Jesus gab sich bereitwillige dem Willen Gottes hin. Doch Simon konnte nicht einhalten, was er Jesus versprochen hatte. „Ich will mein Leben für dich lassen.“ (13,37) hatte er Jesus versichert. In seinen Augen war er der Spitzenjünger mit dem Märtyrergeist. Doch er konnte sein Versprechen nicht einhalten. Er konnte nicht der Jünger sein, den er gerne gewesen wäre. Er scheiterte. Früher hatte Jesus ihn davor gewarnt. Er würde scheitern, deshalb sollte er sich im Gebet vorbereiten. Doch Simon hatte das nicht für nötig gehalten, er war schließlich der Spitzenjünger. Wozu brauchte er Gebetsbeistand? Wir erkennen sein Problem. Weil er ein falsches Bild von sich hatte, weil ihm also die Selbsterkenntnis fehlte, hatte er sein Herz nicht im Gebet vorbereitet. Deshalb konnte er auch keine wahrhaftige Antwort geben, sondern log. Welchen Effekt hätte seine fatale Antwort auf ihn haben sollen? Sie hätte eine „eye opening experience“ sein sollen. Sie hätte ihm die blanke Wirklichkeit aufzeigen sollen. Er hätte seine Realität erkennen und zu Gott kommen und Buße tun sollen. Was tat er hingegen? Stattdessen wärmte er sich mit den Knechten und Dienern des Hohepriesters am Kohlefeuer, als wäre nichts gewesen, als wäre er in bester Gesellschaft und als wäre die Welt in Ordnung. Nach wie vor fehlte ihm die Selbsterkenntnis.

Welchen Lauf nahm der Scheinprozess? Betrachten wir die Verse 19-21. Der Hohepriester fing an Fragen über Jesu Jünger und über Jesu Lehre zu stellen. Welche Antwort gab ihm Jesus? „Jesus antwortete ihm: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in den Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet.“ Jesus verweigerte die Aussage. Er hätte viele Worte reden können. Der Mensch unternimmt normalerweise vieles um sich zu entlasten. Er wird alles unternehmen, um ein positives Bild von sich zu hinterlassen. Jesus aber ist auch vor Gericht souverän. Er war niemandem Rechenschaft schuldig, sein messianisches Wirken war nicht in Verborgenheit geschehen. Frei und offen hatte er vor aller Augen und Ohren geredet. Die Synagoge und der Tempel waren die Orte seiner Verkündigung. Sie sollten hingehen und die unzähligen Menschen befragen, die Zeugen der Wirksamkeit Jesu geworden waren.

Wie sah die Reaktion auf Jesu Antwort aus? Schauen wir auf die Verse 22 bis 24. Jesus wurde ins Gesicht geschlagen. Laut jüdischem Rechtssystem konnten die Angeklagten ihre Aussage verweigern. Doch obwohl Jesus von seinem Recht Gebrauch machte, wurde er geschlagen. Wir können uns vorstellen warum. Die Hohepriester waren darauf aus einen Anklagepunkt zu finden, der ihre Mordabsicht rechtfertigte. Doch Jesus lieferte ihnen nichts. Was tat Hannas daraufhin? Er sandte ihn gebunden zu Kaiphas. Dort sollte Jesus der offizielle Prozess gemacht werden.

Was geschah mit Petrus? Betrachten wir die letzten drei Verse. Während er weiterhin dort stand und sich wärmte, geschah, was geschehen musste. „Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht einer seiner Jünger? Er leugnete und sprach: Ich bin’s nicht.“ Erneut leugnete er und blieb unter der Gemeinschaft der feindseligen Gegner Christi, bis er ein drittes Mal gefragt wurde. „Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krähte der Hahn.“

Was lernen wir durch Simons Negativbeispiel? Erneut liefert uns Simon Gelegenheit, uns selbst in ihm wiederzufinden. Wie oft haben auch wir uns dazu entschlossen, aus Glauben zu leben und sind dennoch daran gescheitert, wollten das Wort Jesu zu Herzen nehmen und haben es vergessen, haben Glaubensentscheidungen getroffen, aber nur kurzfristig danach gelebt! Immer wieder werden wir mit unserer schwachen Natur konfrontiert. Die Erkenntnis ist erschreckend, doch danken wir Gott für diese Selbsterkenntnis. Denn dadurch können wir zu Gott kommen und vor ihm niederfallen und ein flehentliches Gebetsleben führen.

Im heutigen Text haben wir gesehen, wie Jesus dem Ratschluss Gottes entschlossen entgegen gegangen ist. In dieser Hinsicht ist Jesus einmaliges und einzigartiges Beispiel. Doch auch für Jesus ist dieser Weg nicht einfach gewesen. In den Evangelien erfahren wir, wie sich Jesus intensiv darauf vorbereitet hat. Wir haben durch sein hohepriesterliches Gebet erfahren, wie er sich dafür geheiligt hat. Und wir erfahren von seinem Gebetskampf im Garten Gethsemane, indem er Blut und Schweiß ließ. Jesus hatte somit beides, ein klares Lebensziel, nämlich den Ratschluss Gottes zu erfüllen und die dafür notwendige praktische Vorbereitung. Beides zusammengenommen machten aus Jesus jemanden, dessen Haltung, Handlung, Worte, Einstellung, Gesinnung, Herz, Verstand und Gemüt im völligen Einklang mit dem Willen Gottes standen. Auf diese Weise konnte Jesus in jeder nur erdenklichen Hinsicht Herr der Lage sein, anstatt sich von ihr verleiten zu lassen. Vor ihm standen Verleumdungen und Schläge, ein ungerechtes Urteil, schmachvolle Erniedrigungen, die grausame Geißelung und das blutige Kreuz. Doch gerade darin erkannte Jesus den Ratschluss Gottes. Und er tat keinen Rückschritt, sondern marschierte unnachgiebig dem Ratschluss Gottes entgegen, um Gott zu verherrlichen und ewiges Heil zu vollbringen.

Leider können wir diese Punkte nicht für Simon wiederholen. Natürlich legte er auch positive Seiten auf. Von allen Jüngern hatte er sich am Treuesten erwiesen, er war voller Eifer und brennender Liebe für Jesus. Doch ihm mangelte es an zwei Dingen. Zunächst einmal besaß er ein Verständnis vom Ratschluss Gottes, das dem Verständnis vieler heutiger Christen sehr ähnelt. Gottes Ratschluss für mich kann nur gute und angenehme Punkte beinhalten. Gottes Wille für mich muss schön und wohltuend sein. Wenn sich allerdings unangenehme Situationen ereignen oder ich mich in Lagen befinde, die mir nicht gefallen, dann stimmt wohl etwas nicht. Das kann nicht Gottes Wille sein. Mit dieser Einstellung hat Simon nach dem Schwert gegriffen. Und mit dieser Einstellung werden wir zwangsläufig Dummheiten jeglicher Art anstellen. Zum anderen besaß er ein falsches Verständnis von sich selbst. Er vertraute auf sich selbst, anstatt wie Jesus zu Gott zu kommen und den Beistand des Allmächtigen Vaters zu erbitten.

Welche Schlüsse können wir von Petrus Negativbeispielen ziehen? Wie können wir Gottes Ratschluss als Gottes Ratschluss erkennen und annehmen, so wie Jesus es getan hat? Erinnern wir uns zurück an das Wort der Konferenz: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ (Röm. 8,28) Wenn wir Gott lieben und darauf kommt es an, müssen wir wissen, dass alles, aber auch alles, was uns widerfährt, Teil des guten Ratschlusses Gottes ist und zum Besten dienen wird, für uns zum Besten und für Gottes Werk zum Besten, auch wenn es uns anders erscheinen möge. Für Jesus gab es sicherlich auch schöneres als das blutige Kreuz. So finden wir auch viele schöne Dinge in unserer Vorstellung. Doch wonach wollen wir leben? Wir wollen Gott lieben und Gott dienen und nicht unserer Vorstellung.

Welche Hilfe finden wir noch? Betrachten wir Jesu Beispiel. Auch wir bedürfen des Gebets. Wir brauchen Hilfe von oben. Gott will uns helfen und er wird uns helfen.

Als ich den Text studierte, ließ mich ein bestimmter Gedanke aufhorchen. Und zwar, der Gedanke, ein Leben frei von der Sünde führen zu können. Diesen Gedanken hatte ich mehrmals resigniert für unmöglich gehalten. Das Resultat war, dass ich täglich auf unsägliche Weise leiden musste, weil mein Wandel ganz offensichtlich nicht dem Willen Gottes entsprach. Ich schaute auf Jesus. Sein Leben entsprach dem Willen Gottes. Er hatte das richtige Ziel und die richtige Vorbereitung. Wenn ich das doch auch für mich behaupten könnte! Das wäre in der Tat ein Leben frei von Sünde, von Selbstverdammung und den Qualen des Todes. Also kam ich zurück zu Gott, mit der Bitte, dass mein Wandel sich seinem Ratschluss anpassen möge. Ich durfte sogleich den Segen Gottes erfahren, möge er mein Gebet weiterhin erhören.

Lasst uns inständig dafür beten, dass auch unser Wesen, unser Dichten und Trachten, unsere Gefühle, Hoffnungen, Worte und Taten und alles andere, das zu unserem Wesen gehört, im Einklang mit dem göttlichen Willen und dem göttlichen Ratschluss stehen möge. Das ist ein Leben, frei von der Sünde, frei von Selbstverdammung, frei von den Qualen des Todes, erfüllt mit lebendiger Freude, ein wahrhaftiges Glaubensleben.

Lesen wir das Leitwort, Vers 11: „Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“

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