Predigt: Galater 5,13-26

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Lebt im Geist

Galater 5,16-26

„Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“
Gal 5,16

Eines Tages rief Maria zu Hause laut: „Mama!“ Sie ruft an einem Tag hundert Mal „Mama!“, wenn sie Hilfe braucht. Diesmal stellte sie die Frage: „Mama, wie soll man beten?“ Was macht man dabei mit den Händen? Darf ich Augen aufmachen? Grace erklärte ihr dieses und jenes auf ihre Fragen. Eigentlich wusste Maria aber schon, wie man beten soll. Sie kann einfach rufen, wie sie „Mama“ ruft. Kein Baby fragt beim ersten Schritt, ob es mit Links oder mit Recht beginnen soll oder was mit den Händen geschehen soll. Einfach mit Vertrauen zur Mama kommen ist der Beginn der ersten Schritte.

Durch die Botschaft von M. Wesley haben wir in der letzten Woche die rettende Kraft Gottes durch das Evangelium erfahren. Das Evangelium macht jeden selig, der daran glaubt. „Und der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Durch das Evangelium haben wir also ein neues Leben. Der heutige Text beschreibt dieses Leben.

Unter uns gibt es viele Wohngemeinschaften. Birgit und Regina laden regelmäßig Anne und Simone zu sich ein. Jeder lobt die Gastfreundschaft der Männer-WG. Jihye und Hanna wollen auch bald eine WG anfangen! Jede Familie hat im Grunde genommen eine Lebensgemeinschaft mit dem Partner.

Unser Glaubensleben ist eine Lebensgemeinschaft mit dem Geist. Bevor wir Gott kennen gelernt haben, lebte allein unsere eigene Natur in uns. Durch das Evangelium und durch seine Macht sind wir neu geboren. Seitdem wohnt Gottes Geist in uns. Ein gemeinsames Leben hat begonnen. Mit andern zu leben erweckt in uns Neugier und Erwartungen. In vieler Hinsicht gibt es Vorteile, wie z.B. dass uns das Essen viel besser schmeckt, als wenn wir alleine essen. Man kann sich unterhalten, Probleme äußern, sich gegenseitig helfen usw. Und doch ist so ein Leben nicht immer angenehm, sondern es kommt manchmal auch zu Konflikten.

Im Glaubensleben erleben wir beides. Apostel Paulus beschreibt im heutigen Text unser gemeinsames Leben mit dem Geist. Möge Gott uns helfen, eine wunderschöne WG mit dem Geist zu erleben.

  1. Das Leben im Geist (16-18)

Lesen wir den Vers 16. „Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“ Ein Leben im Geist bedeutet hier das Leben im Geist Gottes. Gottes Geist war von Anfang an mit Gott zusammen, als dieser die Welt schuf. Daher kennt er Gott und seinen Willen sehr gut. Er ist der Abgesandte Gottes für seine Kinder. Wie eine Person begleitet er sie und führt und redet mit den Kindern Gottes. Er hilft seinen Kindern gern. Das Glaubensleben ist ein gemeinsames Leben mit ihm.

Abraham führte so ein neues Leben mit Gott. „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ Gott wollte ihn segnen und ihn zur Segensquelle machen. Dafür sollte er aus seinem Vaterland und seiner Verwandtschaft heraus in ein neues Land ziehen. Abraham nahm  Gottes Wort an. Sein Leben in Gott hat hier angefangen. Hebr 11,8 berichtet über sein Leben in Gott: „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“ Es war für ihn nicht leicht, sein Vaterland zu verlassen und in ein unbekanntes Land zu ziehen. Dennoch ließ er ein gemeinsames Leben zu, weil er den segnenden Gott kennen lernen wollte. Er interessierte sich sehr dafür, wer Gott ist, der einen alten und kinderlosen Mann segnen wollte. Viele Ereignisse gab es, bis er einen Sohn Isaak bekam. Das war aber für Abraham die Gelegenheit, Gott und seine Treue kennenzulernen.

Das Leben mit Gott war auch nicht immer angenehm. Es gab auch viele kritische Momente. Am allerschlimmsten war es, als er gesagt bekam: „Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde“(1.Mose 22,2). Abraham konnte die Welt nicht verstehen. Sein Leben mit Gott drohte plötzlich zu zerbrechen. Bis dahin hatte Abraham Gott in vielerlei Hinsicht kennen gelernt, aber seine Forderung, Isaak zu opfern, konnte er nicht ganz verstehen. Ihm schien alles durcheinander zu sein. Sein Vertrauen auf Gott hätte sich nach seinem Gefühl um 180 Grad drehen können. Aber Abraham hielt hier Gottes Verheißungswort als die Basis seiner Gedanken fest. „Was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden.“ Gott hat ihn mit seinem Segenswort berufen, segnete ihn reichlich und führte sein Leben Schritt für Schritt. Sein Glaube an diesen segnenden Gott war felsenfest. Er geriet nicht in Konflikt, sondern schöpfte durch diese Prüfung den Auferstehungsglauben. Sein Leben mit Gott lieferte zahlreiche Lektionen, Gott ganz persönlich kennen zu lernen.

Lesen wir nochmals den Vers 16. „Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“ Ein Leben im Geist heißt hier ein Leben mit dem Vertrauen auf die Führung des Geistes. Ohne den Glauben an die gute Leitung des Geistes werden wir von unseren sündigen Neigungen und von unserer schlechten Laune schlicht überwältigt. Wenn alles gut läuft, ist alles OK. Wenn aber eine Krise kommt, reagiert unsere Natur besonders aktiv und zerstört unsere Beziehung zum Geist Gottes. Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O im gemeinsamen Leben. Wenn ein Lebenspartner dem anderen ständig misstraut und nach seinem eigenen Empfinden urteilt, kann die Beziehung nicht lange dauern. Dagegen gibt uns ein tiefes Vertrauen viele Gelegenheiten, den andern noch tiefer und persönlicher kennen zu lernen. So wird ein Leben im Geist noch spannender und interessanter.

Sehen wir den Vers 17 an: „Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt.“ Dieser Vers beschreibt, wie gegensätzlich die sündige Natur und Gottes Geist sind. Wir können uns eine WG von zwei völlig verschiedenen Personen vorstellen. Einer räumt ordentlich auf, der andere überhaupt nicht. Einer mag gern Schnitzel, der andere ist  Vegetarier. Einer ist Frühaufsteher, der andere ein Langschläfer. Wie kann das gut gehen?

Gott ermöglichte dem Volk Israel ein neues Leben mit ihm, indem er sie mit seiner mächtigen Hand aus Ägypten befreite. Die Euphorie und die Dankbarkeit im Volk waren groß. Ihr Jubel verwandelte sich aber im Nu in Jammer, als ihnen die Ägypter nachjagten und sie vor dem Roten Meer standen. „Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast?“ „Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben“ (2.Mose 14,11.12). Ihr Leben mit Gott schlug gleich am Anfang in Streit um. Sie hatten keinen Raum im Herzen, ihren Erretter kennen zu lernen. Stattdessen äußerten sie im kritischen Moment prompt ihre sündige Natur. Als es sie in der Wüste dürstete, murrten sie wiederum gegen Mose: „Warum hast du uns aus Ägypten ziehen lassen, dass du uns, unsere Kinder und unser Vieh vor Durst sterben lässt?“ Ihr gemeinsames Leben mit Gott häufte schon von Anfang an Konflikte an. Um die sündige Natur zu besänftigen und sich von Gott leiten zu lassen, braucht man Übung. Gott erzog dieses Volk in der Wüste 40 Jahre lang. Tägliches Brot-Training war ein Maßnahme Gottes, um dem Volk das Leben mit Gott zu ermöglichen. Täglich sammelte das Volk das Manna. Täglich übte es, auf Gott zu vertrauen. Gott half dem sklavischen Volk, damit es als Gottes Volk in seinem Bund leben konnte. Das Wort aus 5.Mose 6,4.5 ist das Leitwort für die Israeliten bis heute: „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ Das Volk Israel hat durch das gemeinsame Leben mit Gott die Liebe Gottes tief kennen gelernt.

Sehen wir uns den Vers 18 an: „Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.“ Das Gesetz bezieht sich hier auf die Begierde des Fleisches im Vers 16. Wir stehen unter seiner Gewalt. Wenn es etwas verlangt, können wir uns nicht wehren. Wir sind seine Sklaven. Es befiehlt und wir sollen es tun. Dagegen regiert Gottes Geist nicht willkürlich. Er hat zwar Macht, aber er zwingt uns nicht. Er weckt uns von Schlaf auf und er hilft uns. Er gibt uns Rat und er begleitet uns. Wenn dieser Geist uns regiert, stehen wir nicht mehr unter dem Gesetz. Unsere sündige Neigung verfolgte uns unser Leben lang und zwang uns, unter dem Verdammnis des Gesetzes zu leben. Wenn uns aber der Geist regiert, leben wir in seiner Gnade. Seine Gnade erfüllt uns mit Freude und gibt uns volle Genüge des Lebens.

Apostel Petrus erlebte das Leben im Geist ganz persönlich. Als Jesus ihm begegnete, berief er ihn zum Menschenfischer. Er konnte doch nicht vieles tun. Er stand Jesus sogar im Weg, der für die Erlösung gekommen ist. Jesus tadelte ihn: „Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“ (Mt 16,23) Nach dem Tod Jesu war er ganz verzagt und ging mit einigen Jüngern nach Hause, weil er Jesus dreimal verleugnet hatte. Es war der tiefste Punkt seines Lebens. Der auferstandene Jesus besuchte ihn aber und stellte ihn in seiner unveränderlichen Liebe wieder her. Jesus gab ihm und seinen Jüngern sein Wort vor seinem Himmelfahrt: „aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apg1,8). Von da an lernte Petrus das Leben im Geist neu.

Dieser Petrus schrieb einen Brief an die zerstreuten Christen in Kleinasien. Sie hatten wegen der Verfolgung ihr Hab und Gut verloren und lebten als Fremdlinge armselig hier und dort verstreut. Es tat dem Hirten Petrus bestimmt weh, als er das alles mit ansehen musste. Er hätte kein Wort des Trostes für sie finden können. Aber er ermutigte die Gläubigen in Kleinasien mit dem Wort: “Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ (1.Petr 2,9). Er ermöglichte ihnen ein Leben im Geist, indem er eine noch festere Beziehung mit dem Geist knüpfte. Sie standen in Gefahr, zur Beute der Begierden des Fleisches zu werden und ihr einmaliges Leben wegen der schlimmen Lebensbedingungen preiszugeben. Petrus half ihnen, weiter fest auf Gott zu vertrauen und Gottes Willen zu gehorchen.

Ich bin Gott sehr dankbar, dass unter uns viele das Leben im Geist durch ihren inneren Kampf führen. H. Reiner und H. Brigitte führen ihr Glaubensleben im Geist, indem sie vielen Studenten mit dem Wort helfen. Glaubensfamilie heißt nicht nur im Glauben heiraten, sondern aus Glauben leben. Trotz vieler Aufgaben in der Familie und bei der Arbeit ermutigen sie ständig die Bibelschüler durch das Bibelstudium. Sie arbeiten irgendwie mit dem Geist Gottes zusammen, der für die Jünger­erziehung unter den deutschen Studenten wirkt. M. Wesley und M. Susanna beten beharrlich für die Jugendlichen und für die Mitarbeiter, damit Gottes Geist unter ihnen bleibt. Durch das Bibelstudium haben wir den Willen Gottes erkannt und durch die Gnade Jesu sind wir berufen, mit dem Geist zusammenzuarbeiten. Unsere sündige Neigung steht uns manchmal im Weg, aber wir sind bereit, im Geist zu leben und mit ihm zu wirken. Ich bete, dass Gott das Jahr 2010 segnet, indem wir mit dem Geist gut zusammenarbeiten.

Mein Jahresleitwort 2009 war Hebr 11,8: „Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“ Mit diesem Wort wollte ich den Glauben erlernen, den Abraham hatte. Obwohl ich seit vielen Jahren dem Werk Gottes diene, hatte ich kein festes Vertrauen auf Gott. Negative Gedanken und Zweifel waren mein ständiger Begleiter. Das Glaubensleben bedeutet für mich, den Weg zu gehen, wo kein Weg vorhanden ist. Wie ein Pfadfinder klopfte ich hier und dort und machte einen Schritt. Aufgrund des Wortes Gottes wollte ich durch den Glauben in das unbekannte Land einziehen. Durch die Wirksamkeit im Kreis und durch die Einladungsaktion habe ich Gott kennen gelernt, der die Jüngererziehung unter den deutschen Studenten segnet. Ich danke Gott, dass ich im Vertrauen auf Gott ein Stück herangewachsen bin. Ich bete, dass Gottes Gnade im Jahr 2010 in mir wohnt.

  1. Die Frucht des Geistes (19-26)

Der Verfasser erwähnt in den Versen 19-21a 15 verschiedene Werke des Fleisches, die uns nicht im Geist leben lassen. „Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen.“ Die Werke des Fleisches sind offenkundig, nicht schwer zu erkennen. Sie kommen in unserem Leben vor, ohne dass wir uns viel darum bemühen müssen, wie ein Colaautomat Getränkeflaschen ausspuckt, wenn wir Geld einwerfen. Sollen wir doch unsere sündige Natur so frei florieren lassen? Paulus warnt im Vers 21b diejenigen, die solches tun: „Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Was aber sind die Früchte des Geistes? Lesen wir die Verse 22.23. „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.“ Sie sind Früchte, die nicht an einem Tag getragen werden, sondern einen langen Wachstumsprozess benötigen. Wie ein Apfel am Baum reift, bei Tag und Nacht, bei Hitze und Kälte, bei Wind und Regen. Ein guter Apfel wächst meistens dort, wo die Temperatur extrem unterschiedlich ist.

Die erste Frucht ist Liebe. Diese Liebe ist nicht die erotische Liebe, sondern Gottes heilige Liebe, die sich an die Sünder richtet. Röm 5,8 beschreibt diese Liebe: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, daß Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Trotz der Sünde diente Jesus den Sündern mit seinem Leben. In der Vergangenheit hatten wir solche Liebe nicht in uns. Im Geist können wir nun solche Liebe ausüben.

Freude hatten wir öfters in uns. Sie war aber immer abhängig von der Situation und von unserer Laune. Wenn wir doch auf Jesu Sündenvergebung und seine Liebe fest vertrauen, quillt große Freude aus uns heraus, auch wenn wir uns in einer miserablen Situation befinden.

Friede kommt aus der rechten Beziehung zu Gott. Viele suchen Frieden in ihrer sicheren Zukunftsplanung. Deshalb sind viele Menschen doch ängstlich und beunruhigt. Im Sturm fürchtet sich jeder. Aber wer bereit ist, Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen, fürchtet sich vor nichts.

Geduld wird auch als Langmut übersetzt. Gott wartet auf den Sünder lang, bis er Buße tut. Wir erlernen Geduld normalerweise in der Familie und unter den Menschen. Aber Gottes Geduld ist das Höchste.

Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit gehören auch zu den Früchten des Geistes. Durch die Werke des Fleisches erlebten wir uns selbst und unsere Natur auf bittere Weise. Durch das Leben im Geist tragen wir die Früchte des Geistes, und unser Wesen verändert sich. Was für ein Segen Gottes ist es, dass unsere Person durch den Heiligungsprozess heranreift! Möge Gott uns in diesem Jahr durch das Leben im Geist viele Früchte des Geistes schenken!

Mein Hirte in Korea hat mir den Vers 24 gegeben, als ich meine Brille nicht tragen wollte, weil ich auf schöne Frauen sah. „Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.“ Ich hasste mich selbst, weil ich mich noch nach meiner sündigen Natur richtete. Jesus starb am Kreuz für mich, samt den Leidenschaften und Begierden. Bis dahin lebte ich unter der Gewalt der sündigen Natur. Gott aber hat mir ein neues Leben geschenkt, ein Leben im Geist, indem er seinen Geist als Geschenk gab. Wir lebten früher allein als Sklaven des Fleisches. Nun sind wir seine Kinder, die der Geist Gottes begleitet. Wir dürfen nun im Geist leben.

In den Versen 25 und 26 fordert Paulus einen konkreten Schritt heraus. „Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden.“ Das Leben im Geist geschieht durch das tägliche Wandeln im Geist.  Ein Leben entsteht nicht durch einen Tag. Ein Leben ist wie eine Geschichte, die sich von Ereignis zu Ereignis fortlaufend entwickelt. Wenn wir an einem Tag für die sündige Natur Buße tun und uns selbst bereit stellen, mit dem Geist zusammen zu wirken, geschieht so von Tag zu Tag ein Leben im Geist. Zwar wissen wir nicht, was in 10 Jahren sein wird. Wenn wir aber täglich nach der Führung des Geistes leben, werden wir das Ziel erreichen, zu dem uns der Geist eigentlich führen wollte. Wenn wir unser Zweierbibelstudium treu führen und für die deutschen Studenten Tag für Tag beten, wird der Geist Gottes die Weltmission und die Jüngererziehung unter den deutschen Studenten vollbringen. Das Leben im Geist führt uns auch zu konkreten Schritten für die Weltmission und für die Jüngererziehung unter den deutschen Studenten.

Zum Schluss lesen wir das Leitwort, den Vers 16. „Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“

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