Predigt: Richter 3,7-5,31

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Debora, eine Mutter in Israel

„Still war’s bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.“

(Ri 5,7)

Letzte Woche haben wir angefangen das Buch Richter zu studieren. In der heutigen Lektion werden wir erfahren, wie Gott die ersten vier Richter einsetzte. Wir werden sehen, wie Gott bei ihnen war und wie sie allein durch Gottes Beistand zu großartigen Taten in der Lage waren. Wir werden insbesondere eine herausragende geistliche Persönlichkeit kennen lernen, nämlich die Prophetin und Richterin Debora. Möge der heutige Text uns vor allem helfen, den Gott der Geschichte kennen zu lernen, der die unglaublichsten Menschen für sein glorreiches Werk auserwählt hat.

Teil I   Die Richter Otniel, Ehud und Schamgar (3,7-4,3)

Der heutige Text fängt leider nicht sehr schön an. Von welcher Tragödie berichtet Vers 7? Mit ihren Taten missfielen die Israeliten Gott, denn sie dienten aktiv anderen Göttern und vergaßen dabei den einzigwahren Gott. Das ist wirklich sehr traurig. Was war die Folge? Betrachten wir Vers 8. Mit ihrem Götzendienst, den Gott als oberstes der 10 Gebote ausdrücklich verboten hatte, verletzten sie das Herz Gottes auf unnachvollziehbare Weise, so dass Gottes Zorn über sie entbrannte und sie acht Jahre dem König von Mesopotamien dienen mussten. Das war Gottes Antwort auf ihr gottloses Leben. Doch haben sie Gottes eindeutige Sprache verstanden? Wohl kaum, denn 8 Jahre lang gaben sie sich ihrem Schicksal hin. Niemand kam auf die Idee, sein sündiges Leben mit der Knechtschaft in Verbindung zu setzen. So lange es ging, erduldeten sie das Leiden, niemand kehrte um zu Gott.

Was geschah? Lesen wir Vers 9: „Da schrien die Israeliten zu dem Herrn, und der Herr erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete, Otniel, den Sohn des Kenas, des jüngsten Bruders von Kaleb.“ Was lernen wir über Gott? 8 Jahre lang errettete Gott sie nicht, denn niemand fragte nach ihm. Der Zugzwang lag ganz klar beim Volk. Sie mussten ihre geistliche Realität erkennen und umkehren. Erst als ihre Last zu schwer wurde und sie zum Herrn schrien, fing Gott an zu wirken. Er erweckte ihnen einen Retter, Otniel, den Neffen Kalebs. Was lernen wir? Wer errettet werden will, muss schreien und zu Gott kommen. Gott wartet, seine Hilfe steht bereit, es liegt am Menschen, diese in Anspruch zu nehmen.

Betrachten wir Vers 10, warum konnte Otniel ein Retter sein? „Und der Geist des Herrn kam auf ihn, und er wurde Richter in Israel und zog aus zum Kampf. Und der Herr gab den König von Mesopotamien Kuschan-Rischatajim in seine Hand, so dass seine Hand über ihn stark wurde.“ Man nimmt an, dass Otniel mittlerweile gealtert war. Doch als der Geist des Herrn auf ihn kam, konnte er als Richter in den Kampf ziehen und den König von Mesopotamien bezwingen. Was lernen wir somit über Gottes Berufung? Wir lernen, worauf es beim Dienst ankommt und worauf es nicht ankommt. Wir dienen der Studentenmission, weil wir dazu berufen sind. Doch Entscheidungskriterium hierfür ist weder unser Alter, noch sonstige Umstände, die uns betreffen könnten. Entscheidend aber ist der Geist Gottes. Mit dem Geist Gottes können wir selbst mit grauen Haaren oder Falten im Gesicht ein Segen für die Studenten sein.

Wie ging es mit dem Volk weiter? Betrachten wir Verse 11 und 12. 40 Jahre lang hatte das Land Ruhe, solange Otniel, der Richter, lebte. Doch als er starb, taten die Israeliten wiederum was dem Herrn missfiel. Sie begangen denselben Fehler, wie 48 Jahre zuvor. Und Gott reagierte auf die gleiche Weise: „Da machte der Herr den Eglon, den König der Moabiter, stark gegen Israel, weil sie taten, was dem Herrn missfiel.“ Hatte die erste Sklaverei 8 Jahre gedauert, so dauerte die zweite 18 Jahre (V 14). Wieder reagierte Gott 18 Jahre lang nicht auf die Gefangenschaft, weil niemand nach ihm fragte. Gott will helfen, aber er wartet auf einen Hilferuf.

Was geschah? Lesen wir Vers 15a: „Da schrien sie zu dem Herrn, und der Herr erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, den Benjaminiter; der war linkshändig.“ Wie errette Ehud das Volk von der zweiten Knechtschaft? Die Geschichte ist schnell erzählt. Er versteckte einen kleinen Dolch, als er dem König der Moabiter den Tribut zahlen wollte. Mit dem Vorwand, ihn unter vier Augen sprechen zu wollen, nutzte er die Gelegenheit und erstach den König mit dem Dolch und floh unbemerkt. Doch wenn wir uns den Text genauer anschauen, erfahren wir interessante Details über Ehud. Er war ganz anders als sein Vorgänger Otniel. Otniel stammte aus dem großen und starken Stamm Juda. Ehud aber stammte aus dem kleinsten und schwächsten Stamm, Benjamin. Judas Wappentier ist bis heute der Löwe und Otniels Name heißt übersetzt: Löwe Gottes. Im Vergleich dazu war Benjamin ein Kätzchen. Außerdem war Ehud linkshändig. Heutzutage gibt es alle möglichen Haushaltsgegenstände auch für Linkshänder. Im hebräischen Original steht aber dass er mit seiner rechten Hand nicht gut umgehen konnte. Der Retter Israels stammte also aus dem kleinsten Stamm und hatte ein Handicap. Gottes Auswahl ist überraschend. Doch wir sehen, dass sich bei Gott Schwächen in Stärken verwandeln, so konnte Ehud bspw. seinen Dolch an der rechten Hüfte verstecken und in den Palast schmuggeln, weil die königlichen Leibwächter anscheinend nur die linke Hüfte durchsuchten. Außerdem erwies er sich als ausgezeichneten Strategen, der das Volk leiten und durch die mächtige Hand Gottes in den Sieg führen konnte. Die Botschaft des Verfassers ist eindeutig: Durch Gottes Beistand können auch Menschen mit suboptimalen Verhältnissen große Glaubenssiege erlangen. Das ist auch eine Ermutigung für uns.

Was geschah? Betrachten wir Vers 30: „So wurden die Moabiter zu jener Zeit unter die Hand Israels gedemütigt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre.“

Welcher Retter kam nach Ehud? Betrachten wir Vers 31: „nach ihm kam Schamgar, der Sohn Anats. Der erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken, und auch er errettete Israel.“ Viel erfahren wir von Schamgar nicht. Aber wir erfahren genug um über Gottes Wahl zu staunen. Schamgar errettete Israel, indem er 600 Philister erschlug. Doch seine Waffe war kein Zauberschwert, kein Excalibur. Seine Wunderwaffe war sage und schreibe ein Ochsenstecken. Damit treibt man in der Regel Ochsen an. Er muss also Viehzucht betrieben haben. Was erfahren wir dadurch über Gott? Als Retter Israels erwählte er keinen berühmten und starken Helden, sondern einen unbekannten Bauern, mit einem Stock. Die Botschaft der Bibel ist eindeutig: Gott kann jeden Menschen für sein Errettungswerk gebrauchen. Niemand ist zu ungeeignet.

In der Welt würde wohl niemand auf diese drei Männer setzen, denn das Richteramt war eine der wichtigsten Ämter im ganzen Land und verlangte ein Höchstmaß an Verantwortung. Der jeweilige Richter sollte nicht nur richten, sondern Krieg führen und das Volk leiten. Aus menschlicher Sicht käme nur die Elite, die Crème de la crème in Frage. Die ersten drei Richter, die Gott ausgesucht hat, waren aber das genaue Gegenteil. Bei jeder Castingshow würden sie höchstwahrscheinlich durchfallen. Bei Gott gelten aber andere Regeln. Er erwählte einen alten Mann, einen Linkshänder und einen Bauern mit einem Ochsenstecken. Die scheinbar unabgebrachte Auswahl Gottes erwies sich letztendlich als äußerst erfolgreich im Kampf gegen die Feinde. Sie führten nicht nur Krieg, sondern regierten das Land mehrere Jahrzehnte und übten guten geistlichen Einfluss aus. Wir lernen dadurch, dass Gott allmächtig ist und in der Geschichte wirkt. Diesen Gott dürfen wir in unserem Leben ebenfalls erfahren. Gott möchte auch in unserer Zeit Menschen wie du und ich für sein großes Erlösungswerk gebrauchen. Wenn ich auf mich selbst schaue, sehe ich nur Schwächen. Doch Gott verwandelt unsere Schwächen in Stärken, wenn wir seine Berufung annehmen. Möge Gott auch uns für die großartige Errettung des Volkes gebrauchen, so wie er die damaligen Richter gebraucht hat.

Was geschah mit dem Volk? Betrachten wir die ersten drei Verse aus Kapitel 4. Genau wie die vorigen Male taten sie erneut was dem Herrn missfiel. Und wiederum verkaufte Gott sie in die Hand eines Königs. Dieser unterdrückte das Volk durch 900 eiserne Wagen, so dass es nicht anders konnte, als zum Herrn zu schreien.

Wir sehen, dass sich die Geschichte über Jahrzehnte hinweg wiederholte. Immer wieder fiel das Volk von Gott ab. Dadurch wird deutlich, dass der Mensch immer wieder von seiner sündigen Natur getrieben wird. Doch Gott rettet die Menschen nicht automatisch. Vielmehr zeigt Gott seine Intoleranz hinsichtlich der sündigen Neigung des Menschen. Sie soll keine Entschuldigung für Gottlosigkeit sein. Der Mensch darf sich mit seiner Sünde nicht abfinden. Gott reagierte jedes Mal, er ließ sie die bitteren Früchte ihrer Sünde schmecken. Gott will unser Sündenproblem behandeln und er will mit uns leben. Wir brauchen dieses Bewusstsein. Lasst uns zu ihm kommen.

Teil II  Debora und Barak (4,3-24)

Wem wurde das Richteramt als nächstes anvertraut? Betrachten wir Vers 4: „Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots.“ Debora war keine gewöhnliche Hausfrau. Sie war Prophetin. Gott hatte sie erwählt, um zu ihr zu sprechen, um ihr sein Wort anzuvertrauen, damit sie dem Volk die Wahrheit verkünden konnte. Sie war somit auch eine Bibellehrerin für das Volk. Durch Vers 5 erfahren wir, dass die Israeliten zu ihr zum Gericht kamen. Sie ist die erste Richterin, die unserem heutigen Bild eines Richters entspricht. Und die Menschen in Israel vertrauten ihr offenbar. Sie kamen mit ihren Belangen und vertrauten auf ihr Urteilsvermögen, denn sie wussten, dass Gott mit ihr war und dass sie nicht aus menschlicher Weisheit oder Erfahrung richtete, sondern aufgrund des Wortes Gottes.

Wieso wurde dieses Mal kein Mann als Richter berufen, sondern Debora? Im Kap. 5,7 erfahren wir über sie: „Still war’s bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.“ Sie lebte in einer Zeit, in der niemand aufstand. Wo waren sie alle hin, die mutigen, starken Männer des Landes? Sie alle waren still. Sie unterhielten sich vielleicht über Politik oder über Fußball. Aber niemand stand auf und niemand trug Verantwortung. Doch inmitten dieses kollektiven Nichtstuns, stand Debora auf. Und das ist sehr bemerkenswert. Dadurch zeigt sich ihr Problembewusstsein für die Lage des Volkes. Sie war eine Mutter, für ganz Israel. Sie hatte ein mütterliches Herz, für das ganze Volk. Eine Mutter hält das Leid ihrer Kinder nicht aus. Sie kann nicht ruhig sitzen bleiben, sondern unternimmt alles um ihren Kindern zu helfen. Und so eine Frau war Debora. Gott erwählte Debora, weil sie zum einen das Wort Gottes beherzigte und weil sie als eine Mutter für Israel aufstand.

Was ließ Debora tun? Lesen wir Kap. 4,6: „Und sie sandte hin und ließ rufen Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch in Naftali, und ließ ihm sagen: Hat dir nicht der Herr, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann mit dir von Naftali und Sebulon?“ An dieser Stelle und im Verlauf des Textes hinterlässt Barak alles andere als einen souveränen Eindruck. Gottes Gebot war für ihn ausgegangen, mit 10.000 Mann in den Kampf zu ziehen. Doch wie antwortete Barak? Vers 8: „Wenn du mit mir ziehst, so will auch ich ziehen; ziehst du aber nicht mit mir, so will auch ich nicht ziehen.“ An dieser Stelle erkennen wir zwei Tatsachen, erstens, welche wichtige Rolle Debora für Israel spielte und zweites, was für ein ängstlicher Hasenfuß Barak war. Was antwortete Debora? Vers 9: „Sie sprach: Ich will mit dir ziehen; aber der Ruhm wird nicht dein sein auf diesem Kriegszug, den du unternimmst, sondern der Herr wird Sisera in eines Weibes Hand geben.“ Israel würde siegen, aber nicht Barak würde Ruhm davontragen. Wieso sollte der Ruhm auch einem Feigling gehören? Zu seiner Schande würde es eine Frau sein, dem Gott Sisera in die Hand geben würde.

Wie nahm die Schlacht ihren Verlauf? Betrachten wir die Verse 12ff. Da rollten sie nun an, die 900 gefürchteten eisernen Wagen samt dem gesamten Volk. Was tat aber Barak? Betrachten wir Vers 14. Er tat nichts. Also musste Debora das Wort ergreifen und ihn auffordern: „Auf! Das ist der Tag, an dem dir der Herr den Sisera in deine Hand gegeben hat, denn der Herr ist ausgezogen vor dir her.“ Gut, dass Debora dabei war! Und über den großartigen Sieg heißt es im Vers 15: „Und der Herr erschreckte den Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Herr vor der Schärfe von Baraks Schwert, so dass Sisera von seinem Wagen sprang und zu Fuß floh.“ Wir sehen, dass es Gott selbst war, der Krieg führte und es war Gott selbst, der den großartigen Sieg über die 900 eisernen Wagen errang. Der Herr erschreckte Sisera so sehr, dass dieser aus seinem Wagen sprang und davon rannte.

Was tat Sisera auf der Flucht? Er suchte ein Zelt auf, um sich zu verstecken. Darin befand sich Jael, die Frau des Keniters Heber. Diese Familie lebte mit König Jabin, dem Feind Israels, in Frieden. Sie hatten vielleicht einen Friedensvertrag abgeschlossen. Das Zelt der Jael war in den Augen Siseras ein sicherer Zufluchtsort, so dachte er zumindest.

Was aber tat Jael? Sie nahm Sisera bei sich auf und versteckte ihn unter einer Decke. Als Sisera Wasser trinken wollte, reichte sie ihm Milch und deckte ihn wieder zu. Doch plötzlich tat sich etwas in Jael. So heißt es im Vers 21: „Da nahm Jael, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er.“ Jael wechselte plötzlich die Seite. Hatte sie eben noch den Feind Israels versteckt und versorgt, schlug sie sich im nächsten Augenblick auf die Seite Israels und somit auf die Seite Gottes und bezwang Sisera.

Betrachten wir Vers 22. Als Barak kam, war schon alles gelaufen. Da verstand er die Worte Deboras, dass Gott den Ruhm einer Frau geben wollte. Vers 23 lautet: „So demütigte Gott zu der Zeit Jabin, den König von Kanaan, vor Israel.“

Erneut hatte Gott als Erretter seines Volkes zwei Menschen gebraucht, die nicht unbedingt in das Heldenschema Israels passten. Gott gebrauchte zwei mutige Frauen, Debora und Jael. Somit demütigte Gott die Feinde Israels, bis sie vernichtet wurden. Durch die Wahl dieser beiden Frauen offenbart sich die Herrlichkeit Gottes. Während Frauen im Laufe der Geschichte in fast jeder Gesellschaftsform diskriminiert wurden, diskriminierte Gott keine Frau, im Gegenteil. Gott gebraucht Frauen für die Errettung des Volkes! Vor allem durch Debora sehen wir, wie eine Frau von Gott kostbar gebraucht werden kann, nämlich wenn sie das Wort Gottes besitzt und ein mütterliches Herz für die Menschen hat. Möge Gott in dieser Hinsicht viele Frauen für sein Erlösungswerk gebrauchen!

Teil III Deboras Siegeslied (Kap. 5)

Wer hat das Lied mitgesungen? Vers 1 sagt: „Da sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, zu jener Zeit“. Sie haben wohl im Duett gesungen. Debora wird allerdings zuerst genannt und es heißt auch „Deboras Siegeslied“ sie muss also die Melodie gesungen haben, während Barak die Begleitstimme sang.

Worüber handelte das Lied? Betrachten wir die Verse 2 und 3. Diese Verse verdeutlichen, dass es sich um einen Lobgesang handelte. Sie lobten Gott und priesen ihn, weil er das Volk zum Kampf gerüstet hatte.

Zudem vermitteln die Verse 6-8 ein Bild von der damaligen Lage des Volkes. Es waren düstere Zeiten. Man betete neue Götter an und hatte weder Waffen noch Verpflegung um gegen die Feinde zu kämpfen. Doch gerade inmitten dieser Not stand Debora auf. Lesen wir Vers 7 gemeinsam: „Still war’s bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.“

Betrachten wir Vers 12. Obwohl Debora schon längst aufgestanden, der Sieg eingefahren und sie dabei war zu singen, fing Barak an ein unpassendes Solo zu singen: „Auf, auf, Debora! Auf, auf und singe ein Lied!“ Debora antwortete prompt durch ein eigenes Solo: „Mach dich auf, Barak, und fange, die dich fingen, du Sohn Abinoams!“ Wir sehen, wer die Führungsstimme hatte.

Was erfahren wir durch das Lied noch? Betrachten wir die Verse 13 bis 31. Als Gott mit Debora und Barak in den Krieg gezogen war, schlossen sich einige Stämme Israels an. Sie werden mit den Worten „Herrlichen“ und „Helden“ gewürdigt. Sie waren wirklich herrliche Helden, denn Vers 18 verkündet: „Sebulons Volk aber wagte sein Leben in den Tod, Naftali auch auf der Höhe des Gefildes.“ Diese Stämme setzten sich gemeinsam mit Ephraim, Benjamin und Issachar für die Sache des Herrn ein. Sie stritten für Gott und für ihre Stammesbrüder. Sie waren mutig und hatten Anteil am großen Sieg. Doch nicht alle Stämme waren so hingebungsvoll. Wenn wir die Verse 16 und 17 betrachten, sehen wir, dass Gilead sich auf der anderen Flussseite befand und nichts tat. Der Stamm Dan diente sogar auf fremden Schiffen! Und was tat Asser? Asser lag am Strand.

Und es ist der Vers 23, der Gottes Zorn über die Untätigkeit der Menschen zeigt. Die Stadt Meros sollte verflucht werden, weil ihre Einwohner sich nicht aufmachten, um mit dem Herrn zu streiten. Was lernen wir hier über Gott? Wir sehen, dass Gott keine Stimmenthaltung akzeptiert. Entweder nehmen wir uns ein Beispiel an Debora und stehen auf und setzten uns für den Herrn ein oder wir entscheiden uns gegen Gott. Doch nur wenn wir mitkämpfen, erlangen wir mit Gott den Sieg. Debora ist uns ein Glaubensbeispiel. Welches weitere Glaubensbeispiel finden wir in den Versen 24 bis 27? Wir begegnen Jael und ihre bemerkenswerte Wahl, sich auf die Seite Gottes zu stellen. Auch für uns ist es wichtig, eine klare Position zu beziehen.

Warum ist es so wichtig, auf Gottes Seite zu stehen? Lesen wir Vers 31: „So sollen umkommen, Herr, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre.“ Der Vers sagt uns, dass die Feinde Gottes umkommen werden. Was wird hingegen mit den Mitstreitern Gottes geschehen? „Die ihn aber liebhaben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!“ Jesus Christus hat nichts anderes gesagt: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich.“ (Mt. 13,43) Für die Anhänger Gottes gibt es keinen Tod. Sie werden in Ewigkeit leuchten, wie die Sonne in ihrer Pracht. So leuchtet in den Kapiteln 4 und 5 vor allem Debora wie eine Sonne.

Lasst uns Gott lieben und lasst uns das Volk lieben. Lasst uns aufstehen und Problembewusstsein haben. Bist du bereit aufzustehen? Möge Gott uns wie die Richter als ein Segen gebrauchen.

Leitwort, 5,7: „Still war’s bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.“

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