Predigt: Daniel 9,1 – 27

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Daniels Gebet und Gottes Offenbarung

Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und säume nicht – um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.“

(18.19)

Heute erhalten wir ein wenig mehr Einblick in das Glaubensleben von Daniel. Wir sehen, wie er mit dem Wort Gottes umging und welches Gebet er sprach. Und: Wir sehen die Antwort Gottes auf sein Gebet. Daniels Gebet war grandios, keine Frage, doch die Antwort Gottes auf sein Gebet sprengt einfach alle Erwartungen, die Daniel jemals haben konnte. Daniels großartiges Gebet steht in keinem Verhältnis zu Gottes phänomenaler Offenbarung. Möge der Herr sich auch uns heute offenbaren.

Teil I Daniels Gebet (1-19)

Was erfahren wir über die Zeit und den Kontext des heutigen Textes? Betrachten wir Verse 1 und 2. Wir befinden uns im ersten Regierungsjahr des Darius. Daniel schreibt: „in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft achtete ich, Daniel, in den Büchern auf die Zahl der Jahre, von denen der Herr geredet hatte zum Propheten Jeremia, dass nämlich Jerusalem siebzig Jahre wüst liegen sollte.“ Im Kapitel 6 haben wir bereits Einblick erhalten, in Daniels intensivem Gebetsleben. Die heutigen Verse zeigen uns, dass er sich auch dem persönlichen Bibelstudium widmete. Und diese Gewohnheit führte ihn zu einer spektakulären Entdeckung. Der Prophet Jeremia hatte prophezeit: „sodass dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll. Und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre. Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König von Babel und jenes Volk, spricht der Herr, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste machen.“ (Jer. 25,11.12) Daniel achtete auf die 70 Jahre, die Gott festgelegt hatte. Er verstand also die Bedeutung des Wortes Gottes und wusste es auf sich und seine Zeit zu übertragen.

Wie groß war die Sehnsucht nach der geliebten Heimat! Dreimal am Tag betete Daniel, nach Jerusalem ausgerichtet. Alle im Exil lebenden Juden sehnten sich nach Jerusalem. Der ganze Psalm 137 thematisiert diese Sehnsucht. Er fängt an mit den Worten: „An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten.“ (Ps 137,1) (Daraus ist der bekannte Schlager entstanden: „By the rivers of Babylon“) Im Psalm 137 lesen wir weiter: „Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein.“ (5.6)

Jetzt stand die Rückkehr zum Greifen nahe. Was hätte Daniel alles tun können? 2 Extremszenarien wären durchaus denkbar: 1) Absolute Passivität: Daniel hätte sagen können: Gott hat es prophezeit und sein Wille wird so oder so geschehen. Was muss ich denn groß unternehmen? Nichts! Ich muss einfach nur abwarten, bis geschieht, was geschehen muss.

2) Absolute Frohlockung: Daniel hätte anfangen können zu jubeln, wie beim Fußball. Er hätte fröhliche Lieder singen und heitere Tänze aufführen können. Er hätte ein Fest feiern können, das 7 Tage und 7 Nächte gedauert hätte…

Diese Extremszenarien und der dazwischen liegende Intervall an Möglichkeiten waren durchaus nachvollziehbar. Was tat Daniel aber zu unser aller Erstaunen? Betrachten wir Vers 3: „Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche.“ „Was?“ könnte der interessierte Leser sich fragen. Ist das die angemessene Reaktion auf den bevorstehenden Umbruch? „Beten und flehen unter Fasten… in Sack und Asche“?

Warum betete Daniel so ernsthaft zu Gott? Betrachten wir Verse 4-6: „Ich betete aber zu dem Herrn, meinem Gott und bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten! Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten.“ Schnell wird klar, warum Daniel so unter Schock stand, als er sich mit dem Ende des Exils beschäftigte. Er war so bestürzt, weil er das Kernproblem sah, nämlich die Sünde. Weil das Problem der Sünde gravierend ist, konnte er sich nicht oberflächlich freuen. Stattdessen brach er vor Gott zusammen, sprach ein umfangreiches Bußgebet und legte ein umfassendes Schuldeingeständnis ab. Er bekannte die schlimmen Sünden, die das Volk gegen Gott begangen hatte.

Wir wissen, dass Daniel ein ziemlich heiliges Leben geführt hat. Bereits in jungem Alter lebte er ausgesondert. In allen Kapiteln des Buches Daniel strahlte er eine heilige Aura aus. Gott selbst stellte ihm durch den Propheten Hesekiel ein hervorragendes Zeugnis aus, indem es heißt: „und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben retten, spricht Gott der Herr.“ (Hes 14,14) Hat Daniel auch sich selbst gemeint, als er sagte: „Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen.“ (7) „Denn wir sind abtrünnig geworden und gehorchten nicht der Stimme des Herrn, unseres Gottes und wandelten nicht in seinem Gesetz, das er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten“? (9.10) Wer kann sagen, dass er frei von Sünde ist, wenn er vor Gott steht? Im Vers 20 steht: „Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel Sünde bekannte“. Daniel sah auch die zerstörerische Kraft der Sünde in seinem Herzen, die nichts anderes vorhatte, als ihn wegzuzerren von seinem Gott und die Beziehung zu unterbrechen. Für diese Wurzel allen Übels flehte Daniel um Vergebung. Wer Gott am nächsten steht, sieht seine sündige Natur am deutlichsten und sucht umso intensiver das Gebet.

Daniel hielt sich nicht für etwas Besseres, sondern identifizierte sich vollständig mit seinem Volk. Aus diesem Grund konnte er auch stellvertretend für sein Volk beten. Und dass der Ungehorsam und die Sünde des Volkes von kollektiver Natur waren zeigt sich durch die Aufzählung Daniels in den Versen 7 und 8: „wir aber müssen uns alle heute schämen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind und die zerstreut sind in allen Ländern, wohin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. Ja, Herr, wir, unsere Könige, unsere Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, dass wir uns an dir versündigt haben.“ (7.8) Niemand war frei von Schuld. Alle waren Sünder. Ob in Juda, Jerusalem, Israel, nahe oder überall zerstreut, der einfache Mann, die Väter, Fürsten und Könige. Überall Frevel. Überall Sünde. Überall Ungehorsam.

Und so langsam verstehen wir, warum Daniel es für dringend notwendig hielt, im Beten und Flehen, im Fasten, in Sack und Asche vor Gott niederzufallen. Daniel verstand den Zusammenhang der Geschichte. Vers 11: „Darum trifft uns auch der Fluch, den er geschworen hat und der geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben.“ Durch das Gesetz des Mose hatte Gott eine wunderschöne königliche und priesterliche Nation aus ihnen geformt. Sie steckte voller Erwartungen und Hoffnungen, nämlich ein Segen für alle Völker zu sein. Dasselbe Gesetz warnte sie vor der Sünde. Schließlich zerstörte die Sünde ihre hoffnungsvolle Nation. Nicht abrupt, zwar schleichend aber kontinuierlich. Wir haben die Bücher der Könige studiert. Durch die Sünde zerbrach das Königreich in zwei Teile. Das Königreich Israel ging durch die Assyrier für immer unter. Das Reich Juda wurde von Babel zerschlagen und zertreten.

Und Daniel macht deutlich, dass Gott keine Schuld daran hat. Vers 12: „Und Gott hat seine Worte gehalten, die er geredet hat gegen uns und unsere Richter, die uns richten sollten, dass er ein so großes Unglück über uns hat kommen lassen; denn unter dem ganzen Himmel ist derartiges nicht geschehen wie in Jerusalem.“ Gott hatte sein Volk mehrfach gewarnt, nicht nur einmal, nicht nur in einer Generation, sondern im gesamten AT-Kanon. Wie ist das Volk mit den vielfältigen Warnungen Gottes umgegangen? Vers 13: „Wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, so ist all dies große Unglück über uns gekommen. Aber wir beteten auch nicht vor dem Herrn, unserm Gott, so dass wir uns von unsern Sünden bekehrt und auf deine Wahrheit geachtet hätten.“ Das Wort Gottes ging in Erfüllung, genauso wie Gott es vorhergesagt hatte. Doch selbst als alles genauso eingetroffen war, betete keiner. Das Volk war festgefahren in ihrer Sünde und Gottlosigkeit. Die Macht der Sünde lähmt, weil sie hat den Stachel des Todes hat.

Wir verstehen immer besser, warum es Daniel so ungemein wichtig war, zu beten und die Sünde seines Volkes zu bekennen. Die 70 Jahre Exil waren um. Doch ohne Umkehr würde das Volk zwar zurückkehren, in ihre Heimat und alles wieder aufbauen. Allerdings wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie die Beziehung zu Gott wieder verlassen und der nächsten Katastrophe entgegen rasen würden. Daniel sah die Gefahr eines Teufelskreises. Deshalb sein intensives Gebet.

An dieser Stelle können wir kurz innehalten und uns fragen, wie wir mit der Sünde umgehen. Siehst du die wahre Realität deiner Sünde? Nimmst du sie zum Problem? Oder gehst du nur oberflächlich damit um und relativierst alles? Lasst uns der Wahrheit ins Auge sehen. Lasst uns sehen, welche verheerende Macht unsere Sünde hat. Lasst uns von Daniel lernen, für dieses Problem zu beten.

Was waren seine konkreten Gebetsanliegen? Hatte er eine Lösung für das große Sündenproblem? Betrachten wir die Verse 15ff. „Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus Ägyptenland geführt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht“ (15) „Ach Herr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinen heiligen Berg (16) „Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen. Lass leuchten dein Antlitz über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!“ (17) „Neige dein Ohr, mein Gott…tu deine Augen auf…und sie an die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ (18) „Ach Herr, höre! Ach Herr, sei gnädig! Ach Herr, merk auf! Tu es und säume nicht – um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.“ (19)

Eigentlich war Daniel unheimlich begabt, nicht nur geistlich, sondern auch in seinem Beruf. Er war quasi ein Verwaltungsgenie, im gewaltigen Verwaltungsapparat der Königreiche, Babylon, Medien und Persien. Erfolgreich muss er viele Probleme gelöst und viele Prozesse nachhaltig optimiert haben. Durch sein Gebet wird allerdings deutlich, dass er keine Ahnung hatte, wie man das gigantische Sündenproblem in den Griff bekommen kann. Das Sündenproblem konnte er nicht lösen, obwohl er genial war! Was er tun konnte war vor der Heiligkeit Gottes niederfallen und um Erbarmen zu flehen! Die Lösung lag einzig und allein bei Gott! Deshalb auch wiederholt die Formulierungen: „nicht unsere Gerechtigkeit, sondern deine große Barmherzigkeit – um deinetwillen; deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.“ Gott ist barmherzig und um seines Namens willen sollte er sein Volk und sein Heiligtum wieder herstellen.

Betrachten wir, wie Gott antwortete und wie er die Lösung des Sündenproblems offenbart hat.

Teil II Gottes Antwort und Offenbarung (20-27)

Wir lesen ab Vers 20: „Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel Sünde bekannte und mit meinem Gebet für den heiligen Berg meines Gottes vor dem Herrn, meinem Gott, lag, eben als ich noch so redete in meinem Gebet, da flog der Mann Gabriel, den ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, um die Zeit des Abendopfers dicht an mich heran. Und er unterwies mich und redetet mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dir zum rechten Verständnis zu verhelfen. Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort und ich komme, um dir’s kundzutun; denn du bist von Gott geliebt. So merke nun auf das Wort, damit du das Gesicht verstehst.“

Wir haben bereits darüber nachgesinnt, dass Daniel sehr vielfältig auf das Ende der Exilzeit hätte reagieren können. Er hat sich aber für das tiefe Gebet entschieden. Er flehte Gott an, für Sündenvergebung. Und damit traf er offensichtlich genau das Herz Gottes. Das gefiel Gott so sehr, dass er sofort antwortete! Und zwar als Daniel noch im Gebet war. Gabriel hatte sich beeilt und kam angeflogen.

Wie lautete die Antwort Gottes? Vers 24: „Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden.“ Die 70 Jahre Exil waren zwar um, doch es würde noch 70 Wochen dauern, bis Gottes Erlösungswerk vollbracht sein würde.

Wie werden die 70 Wochen aufgeteilt? Betrachten wir Vers 25: „So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wiederaufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit.“ Diese 70 Wochen sind nicht wörtlich, sondern symbolisch gemeint. Sogenannte „Jahrwochen“ (1 Tag dauert 1 Jahr). Die 70 Wochen sind wiederum unterteilt in 7 Wochen und anschließend 62 Wochen, zusammen also 69 der 70 Wochen. Ganz am Ende kommt die letzte Woche.

Was geschieht in den ersten 7 Wochen? In den ersten 7 Wochen oder 49 Jahren wird Jerusalem wieder aufgebaut werden. Diese Zeit erfüllte sich womöglich mit Nehemias Wiederherstellung der „Straßen und Gräben“.

Was würde nach 62 Wochen oder 434 Jahren geschehen? Vers 26a: „Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein.“ Diese Verse beschreiben das Kommen Jesu Christi. Er ist Christus, der Gesalbte. Und er würde ausgerottet werden. Diese Prophezeiung erfüllte sich ca. 30 n. Chr., durch seine Kreuzigung.

Welche Veränderung würde dieser Gesalbte bewirken? Betrachten wir Vers 24. Dort heißt es: „dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt“. Frevel ist der Verstoß gegen die göttliche Ordnung. Durch den Gesalbten sind Frevel, Sünde und Schuld beendet, abgetan und gesühnt. Das geschieht durch seinen stellvertretenden Tod am Kreuz. „und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht“. Erst durch das Opfer unseres Herrn ist Gerechtigkeit vor Gott möglich; davor völlig undenkbar. Jesu Blut bewirkt eine ewige Gerechtigkeit, so dass kein zweites Opfer notwendig ist. „Und Gesicht und Weissagung erfüllt“. Das zeigt, dass Jesus alle messianischen Prophezeiungen erfüllt. „Und das Allerheiligste gesalbt werden“. Das Allerheiligste befand sich im Tempel, doch wie kann der Tempel gesalbt werden? Jesus ist der wahre Temple und er ist das Allerheiligste, weil er selbst Gott ist. Er ist wahrhaftig der Gesalbte.

Daniel brachte das Sündenproblem seines Volkes zu Gott. Und Gott erhörte sein Gebet. Bald würde Gott das Sündenproblem ein für allemal lösen, nämlich durch das leibhaftige Opfer unseres Herrn. Gelobt sei sein Name, der unser Frevel beendet, unsere Sünde abtut und unsere Schuld sühnt und somit ewige Gerechtigkeit bringt. Gelobt sei sein herrlicher Name, indem alle Gesichte und Weissagungen erfüllt werden, ihm, dem Allerheiligsten, dem gesalbten Gottes.

Gottes Offenbarung hörte noch lange nicht auf. Worauf bezieht sich die letzte Woche? Betrachten wir Verse 26b und 27: „Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören aber dann kommt das Ende durch eine Flut und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist. Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Greuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.“ Die letzte Woche oder die letzten 7 Jahre stehen uns noch bevor. Es sind die letzten 7 Jahre, in denen der Antichrist sein Unwesen treiben wird. Die Offenbarung des Johannes geht genauer darauf ein, z.B. was nach 3,5 Jahren, also der Hälfte dieser Zeit, geschieht. Sein Werk ist alles andere als schön. Es ist gotteslästerlich und bringt Verderben und Verwüstung.

Erneut können wir nur staunen darüber, wie Gott auf Daniels Gebet antwortete. Als Daniel für das Sündenproblem betete, offenbarte Gott ihm seinen universalen Masterplan, zur Erlösung der Welt von der Sünde. Diesen Plan hat Gott bereits kurz nach dem Sündenfall begonnen und sie geht bis in die Endzeit. Wirklich nur Gott kann unser Sündenproblem lösen. Nur durch ihn haben wir Hoffnung auf den Sieg in Ewigkeit. Beten wir, um auch die letzte und turbulente Woche im Plan Gottes zu überstehen und siegreich hervorzugehen. Beten wir für den Tag des Herrn, an dem wir in das ewige Reich eintreten und für immer frei sein werden, von Sünde, Tod und Ungerechtigkeit. Beten wir, damit Gottes Reich komme und sein Wille geschehe.

Persönlich lerne ich, wie Daniel Gottes Wort zu studieren. Doch es ist mir wichtig, auch zu verstehen, was im Werk Gottes so vor sich geht. Ich will es verstehen und auf mich und meine Gegenwart übertragen. Es wäre tragisch, wenn Daniel nicht verstanden hätte, was Gottes Wort für ihn und für seine Zeit bedeutet hätte. Gottes Wort deckt meine Sünde auf. Gottes Wort zeigt mir das schreckliche Gesicht meiner Sünde, die meine Beziehung zu Gott und zu anderen vergiftet. Möge das Wort Gottes mich zur tiefen Buße führen, damit Gottes Kraft und nicht die Kraft der Sünde mein Leben regiert.

Zum anderen lerne ich, mein Gebetsleben auf der Grundlage des Wortes Gottes aufzubauen. Gott reagiert sofort auf Gebet, das ihm gefällt. Dazu muss ich aufhören meine privaten Interessen Gott unter die Nase reiben zu wollen. Vielmehr sollen meine Interessen den Interessen Gottes dienen. In dieser Hinsicht will wieder flehentlich für mein wichtigstes Gebetsanliegen in diesem Jahr beten, nämlich dass Gott mich dazu gebraucht, Menschen zu Jüngern zu machen.

Außerdem lerne ich, dass ich aktiv beten soll, dass Gottes Wille geschieht und sein Reich kommt, auch wenn Gottes Wille bereits feststeht. So will ich allezeit dafür beten, dass Gottes Wille geschieht und dass sein Reich kommt.

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