Predigt: Matthäus 17,1 – 13

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Jesus wird verklärt

Mt 17,1-13

Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“

Mt 17, 2

Vor 7 Tagen haben wir von H. Toni gehört, dass Petrus Jesus als Christus bekannt hat. Daraufhin lobte Jesus ihn sehr. „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn“ Aber an demselben Tag wurde er von Jesus hart getadelt. „Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis!“ Petrus dachte, er hätte Jesus schon begriffen, aber nach diesem Tag war er ein wenig verwirrt. „Wer ist er denn nun wirklich?“

Seitdem wir das Bibelstudium aus dem Matthäusevangelium angefangen haben, beschäftigen wir uns mit dem Anliegen, wie wir als Bürger des Himmelreiches leben können. Petrus, der den Schlüssel des Himmelreiches bekam, geriet ein wenig in die Krise, weil er das Werk Jesu nicht ganz verstand. Wir möchten durch den heutigen Text die Identität Jesu und sein Werk weiter kennenlernen. Möge Jesu Bild und dessen Bedeutung sich tief in uns einprägen!

I. Die Verklärung Jesu(1-4)

Wenn wir Ärger mit jemandem haben, zieht es sich meisten ein paar Tage lang hin, bis wir es verdaut haben oder? Es war 6 Tage her, dass alles passiert war. Betrachten wir den Vers 1. Jesus ergriff die Initiative und unternahm etwas mit Petrus. Er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und führte sie allein auf einen hohen Berg. Anscheinend war dieser Ort für die Jünger und Jesus nicht unbekannt. Was hatte Jesus mit ihnen vor?

Sehen wir uns den Vers 2 an: „Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“ Das Wort „verklärt“ heißt, verherrlicht oder erhellt. In der Elberfelder Bibel wurde es als „umgestaltet“ übersetzt. Wie die Sonne strahlte Jesu Angesicht sehr hell. Wir haben zur Zeit goldene Oktobertage. Die Sonne erhellt die ganze Stadt und die Berge und trotz der niedrigen Temperaturen sitzen viele draußen, weil die Sonne Wärme gibt. Jesu Angesicht blendete sehr, sodass die Jünger ihre Hand vor die Augen halten mussten. Seine Kleider wurden weiß wie das Licht. D.h. dass seine Kleider das Licht nicht reflektierten, sondern sie selbst strahlten Licht aus. Es war so intensiv, dass ihre Augen die Kleider Jesu nur weiß wahrnahmen.

Dieses Bild Jesu zeigt, dass Jesus von göttlichem Wesen ist. Sein leuchtendes Angesicht und seine von selbst strahlenden Kleider zeigten, dass Jesus heilig und herrlich ist. Seine Verklärung offenbart, dass Jesus von Himmel kommt. Was heißt aber, dass Jesus von Gott kommt? Gott offenbarte sich bei Mose in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. „Mose, Mose! Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land“(2.Mose 3,5) Um vor Gott zu treten musste er seine Schuhe ausziehen. Als er auf dem Berg Sinai die Zehn Gebote empfing, begegnete Gott Mose. „Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der Herr auf dem Berg herabfuhr im Feuer, und der Rausch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen, und der ganze Berg bebte sehr.“(2.Mose 19,18) Er durfte Gott nicht von Angesicht zu Angesicht sehen. Für die Menschen war es unmöglich, diesem heiligen Gott so zu begegnen.

Die Jünger waren tagtäglich mit Jesus zusammen. Sie aßen zusammen und schliefen gemeinsam. Wenn die Jünger nicht zu essen hatten, hungerte Jesus auch. Wenn Andreas Brot und Fisch brachte, aß er auch davon. Wenn eine große Menge Menschen Jesus folgte, wurde er bedrängt wie die andern und seine Kleider wurde sogar ohne Pardon zertreten. Jesus wurde vom Volk für einen von ihnen gehalten. Von den Pharisäern wurde er sogar für einen Weinsäufer oder ein Knecht von Beelzebul gehalten. In seiner Heimat wurde er von den Nachbarn als Sohn eines Zimmermanns angesehen, weil seine Brüder, Schwestern und Mutter unter ihnen waren. Nur seine Lehre und seine Wundertaten ließen ahnen, dass er von Gott kam.

Die Verklärung Jesu hier zeigt, dass es nicht selbstverständlich war, dass Jesus unter ihnen war. Er ist eigentlich der heilige Gott, aber er wurde ein Mensch. In Phil 2,6-7 wurde beschrieben. „Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt“ Er wurde ein Mensch, um mit den Menschen Gemeinschaft zu haben. Dafür verzichtete er auf sein Recht, im Himmelreich zu sein. Er kam in die Welt, nicht um mit Gewalt zu herrschen, sondern er diente den Menschen auf der Erde wie ein Knecht. Seine Entäußerung war hier gerade das Gegenteil seiner Verklärung. Johannes sah trotz seiner Entäußerung seine Herrlichkeit: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“(Joh 1,14) Jesu Herrlichkeit ist nicht zu vergleichen mit der schicken und kuriosen Erscheinung eines Superstars. Das verklärte Bild Jesu war nicht nur herrlich, sondern es hat auch eine tiefgehende Lehre. In der Herrlichkeit wurde eine Wahrheit enthüllt, nämlich dass seine Knechtsgestalt nicht darauf beruhte, dass er kein Recht gehabt hätte, sondern dass er die Macht gebraucht hat, sich für die Erlösung der Menschen hinzugeben. Sein herrliches Bild hier verleiht ihm nicht nur Glanz und Heiligkeit, sondern zeigt auch seine Gnade und seine Liebe zu uns Menschen. Durch die Verklärung offenbarte Jesus sowohl seine wahre Identität als auch seine rettenden Werke.

Sehen wir uns die Verse 3 und 4 weiter an „Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia: die redeten mit ihm. Petrus aber fing an und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine.“ Mose und Elia vertraten das Gesetz und die Propheten. Sie redeten über das Werk Jesu in Jerusalem. Wie Jesus angekündigt hat, standen Jesu Leiden und Tod und seine Auferstehung kurz bevor.

Petrus aber dagegen war von der Herrlichkeit fast betrunken. Um länger hier zu sein, wollte er schnell Hütten vorbereiten. Er hätte Villen bauen können, wenn er Zeit und Material dafür gehabt hätte, um die Zeit der Herrlichkeit zu verlängern.

Eigentlich hatte Jesus die Erwartung, dass Petrus der Grundstein der Gemeinde sein sollte. Jesus wollte durch die Gemeinde alle nachkommenden Generationen erreichen. Jesus hatte eigentlich einen Plan, den er bis zu seiner Wiederkunft vollbringen wollte, und zwar durch Petrus. Für diesen Willen sollte er felsenfest sein. Er sollte zuerst den Willen Christi gut verstehen, aber das war nicht der Fall. Gerade hatte Jesus sein herrliches Bild gezeigt, wodurch Petrus die Bedeutung des Leidens verstehen sollte. Auf den ersten Blick schien es bei Petrus negative Auswirkungen zu haben, da es ihm eine falsche Hoffnung einpflanzte. Es schien nur die visuelle Erscheinung, ohne seine Lehre, in seinem Herzen angekommen zu sein.

Was für ein Bild Jesu trägst du in deinem Herzen? Kannst du seine Lehre hinter seiner Erscheinung entziffern? Durch das Beispiel von Apostel Petrus sehen wir, dass das Bild Jesu und seine Lehre auf uns und unser praktisches Denken und Handeln großen Einfluss hat. Es mag sein, dass meine jetzige Lage gerade nicht voller Perspektive ist oder dass die Lage unseres Werkes gerade nicht optimal scheint. Entscheidend ist aber, dass wir das herrliche Bild Jesu und seine Lehre dabei beherzigen. Es ist wahr, dass es zur Zeit wichtig geworden ist, wie cool das Outfit scheint. Was die Prominenten gerade anziehen und tragen, verblendet die Augen der Jugendlichen, während Jesus nicht die beste Mode trug. Wollen wir uns wie die Menschen in Jesu Zeit wegen der äußeren Erscheinung täuschen lassen? Wollen wir nicht über die Person Jesu und seine Lehre nachdenken? Möge Gott uns helfen, das herrliche Bild Jesu zu beherzigen und seine Lehre dabei wahrzunehmen.

Wenn in der Bibel der Name von Petrus aufgetaucht wird, zucke ich irgendwie oft zusammen. Weil wir oft das Evangelium studieren, kommt dieser Name häufig vor, aber nicht in gutem Sinne, sondern eher in schlechtem. Ich soll mich anhand des Textes immer genau mit Petrus vergleichen. Hier finde ich wieder mich selbst in Vers 4: „Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen!“ „Hier ist es super! Ah! Etwas bauen!“ Aber es war kein Camping, er war wieder wo ganz anders. Ich bin Gott für seine private und wiederholte Lehre für mich persönlich sehr dankbar. Jesus ist mein Christus! Dieses Bekenntnis beinhaltet auch, dass ich bereit bin, denselben Weg wie Jesus zu gehen. Ich trage sowohl das Bild Jesu als auch das darin enthaltene Werk in meinem Herzen.

II. Den sollst ihr hören (5-8)

Sehen wir uns Vers 5 an: „Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ Anscheinend redete Petrus noch weiter bla-bla über seine Wünsche. Aus heiterem Himmel kam eine lichte Wolke und überschattete sie alle. Eine lichte Wolke ist als ein Phänomen der Anwesenheit Gottes in der Bibel öfters zu beobachten. Als Bestätigung kam eine Stimme aus der Wolke heraus. „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ Gott offenbarte sich hier den Jüngern direkt. Die drei Jünger waren nicht mehr von der Herrlichkeit Jesu betrunken, sondern von der Anwesenheit Gottes und von seiner Stimme völlig überwältigt. Sie fürchteten sich sehr und brachen zusammen. Sie konnten ihre Köpfe nicht mal erheben, sondern fielen auf ihr Angesicht.

Warum erschien Gott hier? Wir wissen nicht ganz genau, eins aber wissen wir, dass Gott sich bei der Taufe von Johannes dem Täufer in ähnlicher Weise offenbart hat. Gott wollte unbedingt kundtun, dass Jesus sein geliebter Sohn ist, an dem er Wohlgefallen hat. Gottes Liebe zu seinen Sohn war besonders. Er war schließlich sein einziger Sohn. Nicht nur das, sondern sein Denken und sein Tun bereiteten ihm große Freude. Hat er für Gott etwas Besonderes getan? Joh 3,16 beschreibt, wie er Gott gefallen hat: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Gott liebt die Welt sehr. Er wollte sie unbedingt von Verdammnis retten. Sein Sohn, Jesus kannte diesen Willen seines Vaters und er war bereit, ihn zu verwirklichen. Um das zu tun war es aber nötig, das Himmelreich zu verlassen und auf der Erde Leiden zu tragen und sich völlig hinzugeben. Dies kostspielige Tun wollte Jesus gerne vollbringen. Und diese Tat bereitete Gott große Freude.

Den Jüngern war bekannt, dass Jesus den Willen Gottes tat. Im Vater unser lehrte er seine Gebetsanliegen: „Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!“ Nicht nur betete Jesus dafür, sondern auch er lehrte seine Jünger weiter den Willen Gottes. Durch die Stimme Gottes erkannten sie, wie sehr dieses Werk Jesu Gott große Freude bereitete. Petrus wollte eigentlich auch Jesus immer einen Gefallen tun. Nach seinem Bekenntnis wollte er Jesus einen Gefallen tun, indem er ihm Schutz und Beistand anbot, als Jesus über sein Leiden und seinen Tod sprach. Aber anstatt eines Lobes empfing er einen großen Ärger Jesu. Wisst ihr, wie man dem Vater gefallen kann?

Gott sagte: „den sollt ihr hören!“ Um ihn zu gefallen, soll man anstatt etwas zu tun, von ihm hören. Petrus dachte, dass er die ganze Zeit Jesu Wort zugehört hätte. Es ist wahr, dass die Jünger Jesu immer dort waren, wo Jesus gelehrt hat. Hier merken wir, dass das Hören nicht allein durch das Ohr geschieht, sondern vor allem durch das Herz. Man kann zwar hören, was gesagt wird, aber angenommen wird es durch das Herz. Als Jesus in Gleichnissen lehrte, fragten die Jünger nach der Bedeutung. Sie waren lernwillig. Sie lernten auch davon. Als Jesus aber über sein Leiden und über seinen Tod sprach, verdrängte Petrus sein Wort und stellte seine eigenen Gedanken in den Vordergrund. Er hatte zwar gehört, dass Jesus den Weg des Leidens und des Todes gehen wollte, aber er hörte noch mehr die Stimme seiner Gedanken, dass Anerkennung und Ruhm der Welt für Jesus jetzt notwendig wären. Er konnte Jesus als seinen Christus bekennen, aber sein Werk konnte er nicht ganz verstehen. Gott half diesen Jüngern mit dem Wort: „Den sollt ihr hören!“ Sie sollten das Wort Jesu nicht instinktiv, sondern von Herzen hören. Jesus gegenüber, der Gottes Sohn ist, und der aus Gehorsam den Willen seines Vaters tut, sollten die Jünger Verständnis aufbringen. Sie sollten daran glauben, dass dieses Werk Jesu Gott große Freude bereitet.

Die Verklärung Jesu und Gottes Offenbarung machten den Jüngern einen Raum im Herzen, Jesu Identität und sein Werk tief zu erkennen und ihre Bereitschaft zum Gehorsam aufzubringen. Manchmal stoßen wir uns daran, dass Jesu Weg und unsere eigene Vorstellung einander widersprechen und wir geraten in einen inneren Konflikt. Manchmal machen wir Gott einfach Vorwürfe. Manchmal bleiben wir stur in den menschlichen Gedanken. Lasst uns das Wort Gottes im Herzen laut klingen! „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ Danken wir Gott für Jesus, der Gottes Sohn ist, aber doch für den Willen Gottes und für unsere Erlösung sein Leben völlig hingegeben hat.

Sehen wir uns die Verse 17 und 18 an. „Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.“ Die Begebenheit heute war für die Jünger ein wenig zu viel. Sie konnten sich aus Furcht nicht mal bewegen. Als sie ihre Köpfe hoben und sich nach links und nach rechts umschauten, war niemand da als Jesus allein.

Petrus lernte die Bedeutung des Leidens. Er trug die Leiden. Das sieht nicht besonders aus, weil jeder im Leben leiden muss. Petrus trug die Leiden, nicht indem er es hingenommen hat, sondern er trug die Leiden mit Freude. Er tat das nicht allein, sondern ermutigte die Anderen auch: „sondern freut euch, daß ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt. Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens Christi willen, denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch.“(1.Petr 4,13.14)

Petrus schrieb über dieses heutigen Ereignis im 2. Petr 1,16-18. „Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.“ Die Herrlichkeit Jesu wurde im Herzen von Petrus fest verankert, nicht weil sie so herrlich war, sondern auch weil ihre Lehre sein Denken und seine Einstellung völlig verändert hat. Der Petrusbrief wurde den Christen geschrieben, die in Kleinasien zerstreut lebten. Sie verloren wegen der Verfolgung der Römer völlig ihre Lebensgrundlage und lebten unter miserablen Bedingungen. Er schrieb an sie in seinem Brief: „und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach.“(1. Petr 1,11) Er lehrte sie, dass das Leiden die Vorstufe zur Herrlichkeit ist. Er war wegen ihrer Leiden nicht deprimiert, sondern er sah die lebendige Hoffnung, durch das Leiden zu Herrlichkeit zu gelangen. Er schrieb daher weiter in 1.Petr 2,9 „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ Die Christen waren arm, nicht weil sie unfähig waren, sondern weil sie für Christus leben wollten. Sie entschieden sich bewußt, anstatt in der Welt Komfort zu genießen, im Glauben und für Christus zu leiden. Äußerlich waren sie Ausländer und Fremdlinge, aber ihre Identität war die von königlichen Priestern und Gottes heiligem Volk. Petrus, der früher von Äußerlichkeiten leicht zu beeindrucken war, ergriff die Bedeutung des Leidens und die Lehre der Herrlichkeit Jesu fest. Er ergriff sie nicht nur, sondern war nun auch in der Lage, den andern das herrliche Bild Jesu zu zeigen und dessen Lehre klar zu bezeugen.

III. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen (9-13)

Was gebot Jesus den Jüngern, als sie den Berg hinabstiegen? Der Vers 9 „Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“ Jesus äußerte sich hier wiederum über seinen Tod und seine Auferstehung. Jesus zeigte seinen drei Jüngern seine herrliche Verklärung, aber für die andern ließ er sie geheim, bis sein Werk vollendet wurde.

Welche Frage stellten die Jünger? „Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elia kommen?“ Ihre Frage verrät, dass sie Jesu Wort von Herzen angenommen haben. Sie protestierten nicht mehr dagegen, dass Jesus den Weg des Leidens gehen wollte, sondern begriffen die Zeichen der Zeit. Jesus fing sein Werk an, indem er verkündete: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ Wie nah ist das Himmelreich? Ist der Tod und seine Auferstehung Ende dieses Werkes oder ist es gerade der Anfang? Die Jünger machten sich nun Gedanken, keine menschlichen, sondern über Gottes Plan, um sein Werk zu verstehen.

Jesus gab seine Antwort. Sehen wir uns die Verse 11 und 12 an. „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll freilich kommen und alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen.“ Es war politisch sehr dunkel. Der Tod von Johannes dem Täufer war ein typisches Beispiel für die Ungerechtigkeit. Es war für viele ein Rätsel, warum ein frommer Mann auf dieser Weise sterben sollte. Fast würde sein Tod in Vergessenheit geraten, wenn Jesus nicht über den Vorläufer Elia und über sein Leiden und seinen Tod gesprochen hätte. Jesus machte ihnen klar, dass er denselben Leidensweg gehen würde, den Elia gegangen ist.

Im Vers 13 reagierten die Jünger auf Jesu Wort über das Leiden nicht mehr so allergisch. „Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.“ Sie nahmen die Bedeutung des Todes des Täufers Johannes von Herzen an. Sie verstanden das Werk Gottes durch ihn. Sie blickten nun auf das Werk Jesu durch sein Leiden und seinen Tod. So näherten sie sich einen Schritt dem Himmelreich. Die Tür des Reiches Gottes wurde dadurch mehr für sie geöffnet.

Im heutigen Text haben wir das herrliche Bild Jesu gesehen. Gottes himmlische Stimme dröhnt uns in den Ohren und sein Wort bleibt im Herzen. Ich bete, dass dieses Bild und die Stimme Gottes jeden von uns begleiten.

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