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Gott wird gewiss und eilends tun, was er vorhat.
„Dass aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, dass Gott solches gewiss und eilends tun wird.“
(1. Mose 41,32)
In der Bibel werden Träume oft als Mittel verwendet, um Gottes Willen zu verkünden. Gott wollte, dass die Menschen seine Pläne und Absichten kennen. Im heutigen Text, Kapitel 41, offenbarte Gott seinen Plan durch Träume. Pharao hatte Träume, und Josef deutete sie als Gottes Plan. Am wichtigsten jedoch war, dass Gott seinen Plan genau so erfüllte, wie er ihn in den Träumen angekündigt hatte. Mit anderen Worten: Gottes Wille und Plan werden sich mit Sicherheit erfüllen. Gottes Versprechen an Abraham, das über Isaak und Jakob weitergegeben wurde und sogar bis zu Josefs Zeit reichte, blieb ungebrochen und stand kurz vor seiner Erfüllung. Wenn wir unterwegs ein Navi nutzen, können wir die Lage unseres Ziel und die Entfernung dorthin ermitteln. Die heutige Passage zeigt uns, in welchem Ausmaß sich Gottes Plan derzeit erfüllt. Genesis 15,13 berichtet von der Zukunft der Nachkommen Abrahams: Sie sollten 400 Jahre lang in einem fremden Land versklavt werden. Gott war mit Josef, um sein Versprechen an Abraham zu erfüllen. Gottes Plan wurde auch in Josefs Träumen vorhergesagt: Die Getreidegarben seiner Brüder verneigten sich vor Josefs, und Sonne, Mond und elf Sterne verneigten sich vor ihm. Gott war mit Josef, um sicherzustellen, dass dieser Plan erfüllt wurde. Die heutige Passage liefert den Hintergrund, warum Abrahams Nachkommen nach Ägypten gehen mussten. Mit anderen Worten: Wegen der schweren Hungersnot im ganzen Land musste auch Josefs Familie, die in Kanaan lebte, nach Ägypten gehen, um Getreide zu kaufen. Die Welt bewegte sich auf die Erfüllung von Gottes Wort an Abraham zu. Die heutige Passage beginnt mit der Zeitangabe „nach zwei Jahren“. Dies war die Zeit, die Josef weiterhin im Gefängnis leben musste. Er war sich seiner Zukunft unsicher, da seine Chance auf Freilassung vergangen war, denn trotz Josefs inständigem Flehen vergaß der Mundschenk ihn. Doch Gott hatte ihn an Josef erinnert. Der Pharao hatte zwei Träume gehabt, die ihn beunruhigten. Also suchte er einen Deuter, doch niemand konnte sie deuten. Schließlich erinnerte sich der Mundschenk an Josef, der im Gefängnis seinen Traum gedeutet hatte. Alles geschah genauso, wie Josef seinen Traum gedeutet hatte. Aufgrund dieser Erfahrung stellte er Josef dem besorgten Pharao vor. Der Mundschenk versicherte ihm, dass Josef die Träume des Pharaos gewiss deuten könne. Überzeugt davon, befahl der Pharao, Josef sofort vor ihn zu bringen. Josef, der in Gefängniskleidung gelebt hatte, ließ sich plötzlich die Haare schneiden, zog neue Kleidung an und erschien vor dem König. Wie hätte er nicht zittern können, als der König, der Herrscher der Welt, ihn bat, den Traum zu deuten? Doch Josef blieb ruhig. Ihm war klar: Wenn niemand einen Traum deuten konnte, konnte er es auch nicht. Er erklärte, dass nicht er, sondern Gott durch ihn dem Pharao eine gute Antwort geben würde. Der Pharao glaubte, er könne die Welt mit einem einzigen Befehl verändern. Doch niemand konnte seine Träume deuten. Josef bezeugte daraufhin, dass Gott das tun konnte, was Menschen nicht konnten. Obwohl er selbst keine Träume deuten konnte, glaubte er, dass es möglich sei, wenn Gott eine Antwort gäbe. Deshalb sagte er dem Pharao klar und unmissverständlich, dass nicht er, sondern Gott ihm die Antwort geben würde. Der Pharao hatte zwei Träume. Im ersten Traum stand der Pharao am Ufer des Nils, wo sieben fette, schöne Kühe aus dem Wasser kamen und grasten. Plötzlich folgten sieben hässliche Kühe und fraßen die fetten Kühe auf. Im zweiten Traum sprossen sieben schöne, dicke Ähren aus einem einzigen Halm. Nach ihnen kamen sieben dürre Ähren, die der heiße Ostwind ausgetrocknet hatte. Dann verschlangen die sieben dürren Ähren die sieben dicken und vollen.
Wie antworte Josef auf diese Träume? Sehen wir uns den Vers 25 an. „Josef antwortete dem Pharao: Beide Träume des Pharao deuten das Gleiche. Gott verkündet dem Pharao, was er vorhat.“ Was Gott vorhat, ist sein Wille und Plan. Sein Vorhaben liegt nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft.
Die Zahl „Sieben“ in beiden Träumen steht für sieben Jahre. Auch die sieben fetten Kühe stehen für sieben Jahre, Jahre des Überflusses. Die sieben mageren Kühe für sieben Jahre der Hungersnot, die darauf folgen werden. Die sieben gesunden Ähren stehen für sieben Jahre des Überflusses, die sieben dürren Ähren für sieben Jahre der Hungersnot. Wenn die Bibel etwas zweimal wiederholt wird, zeigt dies, dass e sich sicher erfüllt. Es unterstreicht, dass Gottes Wille gewiss eintreten wird. Sehen wir uns den Vers 28 an: „Das meinte ich, wenn ich gesagt habe zum Pharao, dass Gott dem Pharao zeigt, was er vorhat.“ Weiter sehen wir uns den Vers 32 an. „Dass aber dem Pharao zweimal geträumt hat, bedeutet, dass Gott solches gewiss und eilends tun wird.“ Ja, das stimmt. Gott offenbarte dem Pharao seinen Plan zweimal in Träumen. Gottes Plan war eindeutig und würde sich schnell erfüllen. Selbst wenn es sieben Jahre des Überflusses gäbe, würden sieben Jahre der Hungersnot den Überfluss zunichte machen und ihn vergessen machen. Josef schlug dem Pharao vor, wie er sich auf die sieben Jahre des Überflusses und die sieben Jahre der Hungersnot vorbereiten könnte. Er schlug vor, jemanden zu suchen und zu ernennen, der das Volk während dieser Zeit führen sollte. Außerdem sollte ein Fünftel des in den guten Jahren geernteten Getreides als Steuer erhoben und für den Pharao aufbewahrt werden, damit die Menschen während der sieben Jahre der Hungersnot nicht zugrunde gehen. Der Pharao und seine Beamten waren von Josefs Vorschlag angetan. Lesen wir die Verse 38–40:
„Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen Mann wie diesen finden, in dem der Geist Gottes ist? Und der Pharao sprach zu Josef: Weil dir Gott dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Thron will ich höher sein als du.“
Der Pharao war überzeugt, dass Josefs Deutung Gottes Plan war. Deshalb erkannte er Josef als einen von Gottes Geist inspirierten Mann an und bekannte, dass Gott ihm all diese Dinge offenbart hatte. In der ägyptischen Geschichte gab es viele Pharaonen. Im Buch Exodus lesen wir, dass ein Pharao, der Josef nicht kannte, die Israeliten bedrängte, als sie zahlenmäßig an Macht gewannen, und so die Tötung aller männlichen Babys befahl. Der Pharao jedoch, der Josef kannte, sah in ihm einen von Gottes Geist inspirierten Mann. Er glaubte auch, dass Josefs Deutung des Traums Gottes Plan war. Er nahm Josefs Vorschlag an, ernannte ihn zum Verwalter, sozusagen zum Premierminister, und befahl ihm, sich auf die kommenden sieben Jahre des Überflusses und sieben Jahre der Hungersnot vorzubereiten. Er arrangierte auch, dass Josef die Tochter eines ägyptischen Priesters heiratete und eine Familie gründete. Josef war damals 30 Jahre alt. Genau wie der Pharao es geträumt hatte, gab es sieben Jahre des Überflusses in Ägypten. Sieben Jahre lang erntete Josef Getreide und lagerte es in den Vorratshäusern. Die Getreidereserven waren so groß, dass sie nicht mehr gezählt werden konnten. In dieser Zeit des Überflusses zeugte Josef zwei Söhne. Er nannte seinen Erstgeborenen Manasse und bekannte: „Gott hat mich all meine Sorgen und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.“ Er erkannte, dass er endlich frei von den schmerzhaften Erinnerungen der Vergangenheit war. Dies war Gottes Gnade. Er nannte seinen zweiten Sohn Ephraim und lobte Gott mit den Worten: „Gott hat mich im Land meiner Not wachsen lassen.“ Wir sehen, wie Joseph den Schmerz der Vergangenheit hinter sich lässt und nun in die Zukunft eilt.
Wie Josef bezeugte, war Gottes Plan fest und erfüllte sich schnell. Als die Hungersnot kam, traf sie nicht nur Ägypten, sondern alle Länder. In Ägypten jedoch waren die Vorratskammern mit dem Getreide gefüllt, das Josef während der sieben Jahre des Überflusses eingelagert hatte. Josef öffnete alle Vorratskammern und verkaufte es an die hungernden Ägypter und Menschen, die aus aller Welt nach Ägypten kamen, um Getreide zu kaufen. Die Tatsache, dass Menschen aus aller Welt nach Ägypten strömten, um Getreide zu kaufen, lässt darauf schließen, dass Josefs Familie bald folgen würde. Es erklärt auch die schwere Hungersnot in der ganzen Welt, die Josefs Familie zwang, nach Ägypten zu gehen, um zu überleben. Josefs Brüder dachten wahrscheinlich, sie würden Josef nie wiedersehen, da sie ihn in ein fernes, fremdes Land als Sklave verkauft hatten. Doch auch sie gehörten zu denen, die aus allen Ländern nach Ägypten reisten, um Getreide zu kaufen. Auch dies war Gottes Vorsehung. Es zeigt, dass Gottes Versprechen an Abraham zu seiner Zeit erfüllt wurde. Und obwohl Josef nach Ägypten verkauft wurde, dort als Sklave lebte und sogar eine Zeit lang zu Unrecht inhaftiert war, näherte sich Gottes Plan, der ihm in Träumen offenbart wurde, seiner Erfüllung. Im heutigen Text offenbarte Gott seinen Plan durch die Träume des Pharaos. Indem er Josef seinen Plan deuten ließ, offenbarte er auch, dass er die Zukunft kennt und den Menschen hilft, sich darauf vorzubereiten. In 1. Timotheus 2,4 heißt es: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Und in 2. Petrus 3,9 heißt es: „Der Herr verzögert nicht die Erfüllung der Verheißung – wie manche meinen, es sei eine Verzögerung –, sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren geht, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ Gottes Wille ist klar: Niemand soll verloren gehen, sondern alle sollen gerettet werden. Dieser Wille Gottes ist fest und wird sich schnell erfüllen. Jesaja 9,7 besagt: „Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.“ Gott ist bestrebt, Menschen zu retten. Er hat nicht nur vage Entschlüsse, sondern arbeitet unermüdlich daran, seinen Willen zu erfüllen. Josef bezeugte, dass Gott sich beeilen wird, seine Absichten zu verwirklichen. Im heutigen Kapitel sehen wir, wie Gottes Plan, der dem Pharao in zwei Träumen offenbart wurde, in Erfüllung ging. Weil Josef Gottes Plan erkannte und sich gemäß seinen Vorschlägen im Voraus vorbereitete, wurden Menschen aller Nationen vor den schlimmsten Folgen der Hungersnot bewahrt.
Welche Botschaft vermittelt uns die heutige Geschichte? Wir können davon lernen, uns auch auf „Hungersnöte“ vorzubereiten. Sie zeigt auch, wie sorgfältige Planung und konkretes Handeln notwendig sind, um Zeiten der Not zu überwinden. Josef war ein Mann von so großem Glauben, dass er ein Schatten Christi genannt wird. Er ist ein Vorbild für alle Gläubigen. Wenn wir nach Lehren von ihm suchen würden, wären die Lehren vielfältig. Ich möchte jedoch meine persönlichen Erkenntnisse teilen, die ich bei der Vorbereitung dieser Predigt gewonnen habe. In etwa vier Jahren werde ich meinen Job aufgeben und in Rente gehen. Ich habe jetzt mehr als genug zu Leben, aber in vier Jahren kann ich meinen derzeitigen Lebensstil vielleicht nicht mehr aufrechterhalten. Um mich auf die Zukunft vorzubereiten, abonnierte ich verschiedene YouTube-Kanäle, um Weisheiten über das Leben im Alter zu lernen. Irgendwann plante ich sogar, wieder in mein Heimatland zurückzukehren, ein ruhiges Leben zu führen und dann still und leise zu verschwinden. Während ich mich jedoch auf G. und A. Hochzeit vorbereitete, betete ich einmal pro Woche mit den Missionaren K., S. und meiner Frau. Die Hochzeit wurde um über ein Jahr verschoben. Während ich mit ihnen betete, dachte ich immer wieder an Missionar S.L., der sein Leben der Rettung von Menschen widmete. Ich fühlte mich auch Jesus nahe, der auf diese Erde kam, den Stolz und die Gier der Menschen ertrug und sein Leben gab, um sie zu retten. Allmählich verblasste mein Plan, vorzeitig in Rente zu gehen und in mein Heimatland zurückzukehren, stattdessen wurde der Gedanke, hier zu bleiben und einen Sinn zu finden, stärker. Letzten Mai heiratete mein Sohn. Besonders in Anwesenheit von seinen Freunden aus ganz Europa erlebten wir Gottes Trost und Gegenwart, wie es in dem Psalm 126,1 heißt: „Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.“ Der Gedanke, dass meine Schwiegertochter ihren sicheren Job und ihre Freunde in ihrem Heimatland aufgab, um mit meinem Sohn hier zu leben, erfüllte mich mit Dankbarkeit. Ich hatte auch Mitleid mit ihren Eltern, die ihre Tochter ins ferne Land schicken mussten. Als ich für meine Schwiegertochter betete, fiel mir Hebräer 6,19 ein: „Diese [Hoffnung] haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele, der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhang.“ Ein Wort „Anker“ blieb beständig in meinem Herzen. Gottes Wort das meine Schwiegertochter persönlich empfangen hat, ist ein „Anker unserer Seele“. In einer Zukunft, in der sie von den „Stürmen der Welt“ hin- und hergeworfen und von Unsicherheit erfüllt sein wird, war das Wort, das er ihr gab, ein „Anker unserer Seele“ Während sie sich im Mai an das Leben hier gewöhnte, traten ihre Augenprobleme erneut auf und sie musste zur Behandlung nach in ihr Heimatland zurückkehren. Gleich zu Beginn ihrer Flitterwochen stand sie vor einer schweren Prüfung. Jetzt, da die Behandlung gut verläuft, plant sie, hierher zurückzukehren. Wie die Bibel sagt: Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte. Werden wir mit unerwarteten Problemen und Ereignissen konfrontiert werden? Doch ist eines sicher: Gott lenkt unsere Schritte. Gott sei Dank, dass sie nun doch die Gelegenheit hatte, an der Sommerbibelkonferenz teilzunehmen.
Der Pharao, der von seinen Träumen geplagt wurde, weil er ihre Bedeutung nicht verstand, könnte ein Ebenbild von uns sein. Der Weg, auf den Gott uns führt, ist möglicherweise kein Weg der Blumen, wie die sieben Jahre reicher Ernte. Sieben Jahre Hungersnot könnten kommen und die Zeit des Überflusses vernichten. Wir müssen darauf vorbereitet sein, diese Zeiten zu durchleben. Die Bibel sagt eine Zeit des Leidens in den letzten Tagen voraus. In den letzten Tagen könnten sich politische Krisen wie Kriege, Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hungersnöte durch Wirtschaftskrisen und sogar Pandemien wie das Coronavirus ausbreiten. Wie können wir uns auf die unvorhersehbare Zukunft vorbereiten und sie ertragen, die uns in eine Krise zu stürzen droht? So wie Gottes Plan, offenbart durch Josefs Traumdeutung, in Erfüllung ging, müssen wir an der sicheren Erfüllung seiner Versprechen festhalten. Wie Hebräer 6,19 sagt, müssen wir unsere Seelen in Gottes Wort verankern. Erlebst du gerade eine Zeit des Überflusses? Bitte bereite dich auf eine Zeit der Hungersnot vor. Oder leidest du an Hunger? Gehe zu dem Diener Gottes, der seinen Willen ausführt, und bitte ihn um Hilfe. Gott möchte, dass alle Menschen seine Hilfe annehmen und gerettet werden. Deshalb gibt er uns heute sein Versprechen. Als ich kürzlich über die Worte Jesus aus Lukas 9,24 nachdachte, wurde mir klar, dass dieses Wort ein Versprechen an mich sind, nämlich: „Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten.“ Der Herr hat versprochen, mein Leben zu retten, wenn ich es um seinetwillen verliere. Du und ich können mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Ich bete darum, dass wir an den Worten des Herrn festhalten, damit wir, nachdem wir die Schwierigkeiten alle überwunden haben, vor dem Herrn stehen können. Lasst uns alle an den Worten festhalten, die Gott uns heute gegeben hat. Mit Eifer wird Gott sein Versprechen an uns erfüllen. Lasst uns unsere Seelen im Wort Gottes verankern.