Predigt: 2.Samuel 6,1 – 7,29

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Dein Thron soll ewiglich bestehen

Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir, und dein Thron soll ewiglich bestehen.”

(2.Sam 7,16)

Letzte Woche haben wir erfahren, wie David König über ganz Israel wurde, ohne dabei Blut zu vergießen. Im heutigen Text können wir erfahren, wie David als König lebte. Die meisten Könige und Präsidenten streben danach, ihre Macht zu festigen. Sie bauen sich Schlösser und Denkmäler, um ihren Reichtum und Herrlichkeit zu demonstrieren und ihr Leben zu genießen. Doch welche Wünsche bewegten das Herz von David, als er König war? Lasst uns heute Davids Herz und seine Beziehung zu Gott besser kennen lernen! Lasst uns vor allem erfahren, wie sehr Gott David daraufhin gesegnet hat!

Teil 1: David holt die Bundeslade nach Jerusalem (Kap. 6)

Was tat David, nachdem er König geworden war? Ließ er sich ein Denkmal bauen, damit sich alle an seinen Sieg über die Philister erinnern würden? Oder versammelte er das Heer, um durch einen Angriffskrieg gegen andere Nachbarn Israel zur Vormachtsstellung in der Region zu führen? Nein! Kap. 6,1.2 berichten: „Und David sammelte abermals die ganze junge Mannschaft in Israel, dreißigtausend Mann, und machte sich auf und zog mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, nach Baala in Juda, um die Lade Gottes von dort heraufzuholen; diese ist genannt nach dem Namen des Herrn Zebaoth, der über den Cherubim thront.“ David versammelte das Heer, um in einer feierlichen Prozession die Lade Gottes zu sich nach Jerusalem zu holen. Warum wollte David die Lade Gottes holen? Wie ihr wisst, war die Lade Gottes eine besondere mit Gold überzogene Truhe aus Holz, die die Israeliten nach ihrem Bundesschluss mit Gott auf seine Anweisung hin gebaut hatten. Darauf gab es den Gnadenthron mit zwei Cherubim, von wo aus Gott immer wieder zu Mose geredet hatte. Die Lade Gottes repräsentierte also die Gegenwart Gottes. Sie war immer im Mittelpunkt von Gottes Volk gewesen, wenn sie wanderten und wenn sie sich lagerten. Warum wollte David also die Lade Gottes holen? David wollte die Lade Gottes zu sich holen, weil er sich noch mehr Nähe zu Gott wünschte, weil er sich danach sehnte, noch engere Gemeinschaft mit Gott zu haben. Er wollte die Lade Gottes auch deshalb nach Jerusalem holen, weil er den Wunsch hatte, dass Gott wieder der Mittelpunkt des Lebens der Israeliten sein sollte. David war also, auch als er König war, von dem Wunsch nach der Gemeinschaft mit Gott erfüllt, und er strebte danach, Gott immer näher zu kommen und ihn zu erfreuen.

Wie verlief der Transport der Lade? Der Vers 3 berichtet, dass man die Lade auf einem neuen Wagen transportierte, der von Rindern gezogen wurde. Weiter heißt es: „Und als sie ihn mit der Lade Gottes aus dem Hause Abinadabs führten, der auf dem Hügel wohnte, und Achjo vor der Lade herging, tanzten David und ganz Israel vor dem Herrn her mit aller Macht im Reigen, mit Liedern, mit Harfen und Psaltern und Pauken und Schellen und Zimbeln“ (4.5). Als die Lade in Richtung Jerusalem transportiert wurde, tanzte David vor dem Herrn her, und zwar mit aller Macht. Er freute sich riesig über die Anwesenheit Gottes und über die Perspektive, dass er in Zukunft Gott noch näher kommen könnte. Nicht nur David tanzte vor Freude, sondern das Volk wurde von seiner Freude angesteckt, und David und ganz Israel tanzten fröhlich und kräftig vor Gott. Sie tanzten nicht nur, sondern sie sangen dabei Lieder und Psalmen und spielten dazu mit Harfen, Pauken und Schellen und Zimbeln – sie benutzten also auch kräftig das damalige Schlagzeug. Es war eine fröhliche Prozession.

Doch dann kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Als die Rinder an einem Abhang ins Rutschen kamen, griff Usa, der den Wagen führte, nach der Lade und hielt sie fest. Da entbrannte Gottes Zorn und er schlug den Usa, sodass er starb. Wie war es zu diesem tragischen Ereignis gekommen? David hatte einen guten Wunsch, die Lade Gottes zu sich zu holen; aber er hatte seine Ausführung nicht so gut vorbereitet und in seinem Eifer nicht darauf geachtet, was Gottes Wort über den Transport der Lade Gottes sagt. Denn Gott hatte im Gesetz ausdrücklich bestimmt, dass seine Lade an Stangen getragen werden musste und auf keinen Fall angefasst werden durfte, damit die Menschen nicht sterben würden. Gott hatte erduldet, dass die Lade nicht an Stangen getragen, sondern auf einem holprigen Wagen transportiert wurde. Doch als Usa wagte, die Lade anzufassen, ging das zu weit. Kein Mensch darf Gottes Gesetze ignorieren. Auch bei der besten Absicht heiligt der Zweck nicht die Mittel.

Wie reagierte David auf dieses Ereignis? Vers 9 sagt, dass David sich an diesem Tag vor dem Herrn fürchtete. Durch dieses Ereignis wurde David sich neu der Heiligkeit Gottes bewusst und neue Gottesfurcht kam in sein Herz. An seinem Verhalten im nächsten Abschnitt werden wir gleich sehen, dass er wirklich seine Haltung gegenüber Gott und sein Verhalten änderte.

Betrachten wir die Verse 11 und 12. Während der drei Monate, in denen die Lade bei dem Gatiter Obed-Edom war, segnete Gott dessen Haus und alles was er hatte. Als David davon erfuhr, ging er hin und holte die Lade Gottes nach Jerusalem. Vers 12 klingt gerade so, als ob David nur auf so eine positive Nachricht gewartet hätte und sofort aufgesprungen wäre, um die Lade zu holen. Dies zeigt, dass David während der ganzen Monate weiter den Wunsch gehegt hatte, die Lade Gottes bei sich zu haben. Er muss sich die ganze Zeit gefragt haben, wann er die Lade doch holen konnte, und muss überlegt und in der Bibel geforscht haben, wie er es tun sollte, damit es Gott gefällt. David war wirklich von dem Wunsch erfüllt, mit Gott Gemeinschaft zu haben und ihn zu erfreuen.

Wie holte David dieses Mal die Lade? Die Worte „Träger“ und „Schritte gegangen waren“ im Vers 13 weisen darauf hin, dass die Lade dieses Mal nicht mit einem Wagen transportiert, sondern Gottes Wort entsprechend getragen wurde. David hatte inzwischen also wirklich Buße getan und dazu gelernt (vgl. 1. Chr 15,14.15).

Was tat David, als die Lade Gottes nach Jerusalem gebracht wurde? Lesen wir den Vers 14: „Und David tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz.“ David tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her. Worüber freute er sich so? David tanzte ausgelassen und fröhlich vor Gott, weil er sich über Gottes Gegenwart so sehr freute. Er freute sich überschwänglich und sang und tanzte bei der Vorstellung, dass seine Gemeinschaft mit Gott nun noch enger würde. Seine Freude und Begeisterung über Gott war so groß, dass er wie ein Jugendlicher kräftig tanzte.

Was können wir hier von David lernen? Wir können von David lernen, uns an Gott zu freuen. Manche Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie daran denken, dass Gott immer gegenwärtig ist und alles sieht, was sie tun oder im Herzen denken. Unbewusst versuchen sie, die Tatsache von Gottes Gegenwart aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen, weil sie nicht alles unter Gottes Souveränität stellen wollen. Wie anders war David, der sich über Gottes Gegenwart freute! Er freute sich über Gott so sehr, dass er kräftig tanzte! In den Psalmen bezeugt er, dass Gott sein Freude, sein Psalm und sein Loblied ist. Seine Freude am Herrn war sein Geheimnis, warum er immer innere Kraft hatte, und zwar bis ins hohe Alter. Die Freude am Herrn war seine Stärke! Wir müssen auch lernen, uns an Gott zu freuen. Andernfalls werden wir in unserem Glaubensleben schnell müde und kraftlos. Wir sollen unser Glaubensleben nicht mit der Mentalität eines Arbeitnehmers führen, der in der Firma dieses und jenes tut, weil jetzt Arbeitszeit ist. Wir sollen uns bewusst machen, wie großartig und herrlich Gott ist und was er aus seiner Gnade für uns getan hat, und uns an Gott freuen. Wir sollen Gemeinschaft mit Gott bis dahin suchen, dass wir wie David danach Sehnsucht haben und danach mehr verlangen als nach allem anderen. Lasst uns beten, dass wir die Freude am Herrn erneuern und ihn mit einem fröhlichen Glaubensleben erfreuen können!

Nicht alle Menschen konnten die Freude von David über Gott verstehen. Als David nach Hause kam, begrüßte ihn seine Frau Michal mit zynischer Kritik an seinem Freudentanz (20). Sie war ärgerlich, weil sie meinte, dass ihr Mann nun von den anderen Frauen gering geachtet würde. Aber David sagte zu ihr: „Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, um mich zum Fürsten zu bestellen über das Volk des Herrn, über Israel, und ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du geredet hast, will ich zu Ehren kommen“ (21.22). Davids Antwort gibt uns Gelegenheit, sein Herz besser zu verstehen. Er hatte Gottes Gnade nicht vergessen und blieb auch als König demütig. Vor allem lebte David vor Gott. Er sagte: „Ich will vor dem Herrn tanzen …“ Weil er vor Gott lebte, war er frei davon, was die anderen Menschen über ihn dachten. Weil er vor Gott lebte, war er frei, sich auch über Konventionen hinwegzusetzen, was „man macht“ und was nicht. Menschen, die wie Michal viel darauf achtete, was die Menschen von ihnen denken, sind innerlich unfrei, schnell ärgerlich und unglücklich. Aber David, der eine enge Beziehung zu Gott pflegte und vor Gott lebte, war innerlich fröhlich und hatte Freude im Herrn. Lasst uns nicht Menschen wie Michal sein, die schnell unglücklich und ärgerlich sind, sondern Menschen wie David, der vor Gott lebte und sich über ihn freute. Möge Gott uns helfen, immer engere Gemeinschaft mit Gott mehr und mehr zu haben und uns an ihm zu erfreuen, bis wir allezeit fröhlich sind und spontan singen und manchmal tanzen können!

Teil 2: Gott gibt David, der für ihn ein Haus bauen will, eine große Verheißung (Kap. 7)

Das Kap. 7 beginnt mit der Information, dass Gott David von allen seinen Feinden ringsumher Ruhe gegeben hat. Davids Königtum war also fest etabliert. Nun hätte er anfangen können, sich zurückzulehnen und sein Leben als König zu genießen. Doch was für einen Wunsch hegte David in dieser Zeit? Die Verse 1 und 2 sagen: „Als nun der König in seinem Hause saß und der Herr ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden umher, sprach er zu dem Propheten Nathan: Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade Gottes wohnt unter Zeltdecken.Auch in der Zeit des Segens wurde David nicht geistlich nachlässig. Vielmehr kreisten sein Gedanken weiter darum, wie er Gott noch erfreuen konnte. In seinem Herzen brannte der Wunsch, Gott zu erfreuen und dazu für ihn noch mehr zu tun. Aus dieser Gesinnung heraus wollte er für die Lade Gottes ein Haus bauen. Der Prophet Nathan hatte keinen Einwand, sondern ermutigte David, diesen Wunsch umzusetzen. Aber Gott hatte etwas anderes vor. Gott musste sich einmischen.

Was sagte Gott zu Davids Vorhaben? Betrachten wir die Verse 4-7: „In der Nacht aber kam das Wort des Herrn zu Nathan: Geh hin und sage zu meinem Knecht David: So spricht der Herr: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit dem Tag, da ich die Israeliten aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin umhergezogen in einem Zelt als Wohnung. Habe ich die ganze Zeit, als ich mit den Israeliten umherzog, je geredet zu einem der Richter Israels, denen ich befohlen hatte, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus?“ Hier offenbart sich unser Gott als gnädiger Gott. Gott war seit dem Auszug aus Ägypten immer bei den Israeliten gewesen. Gott zog demütig mit ihnen umher von Ort zu Ort, und zwar in einem Zelt aus Tierfellen. So groß war Gottes Wunsch, dass er immer bei seinem Volk sein wollte! Wie großartig und gnädig ist Gott, der trotz seiner Heiligkeit sich so erniedrigt hat, um immer bei seinem Volk zu sein!

Doch Gott wollte David viel mehr sagen als nur, dass er ihm kein Haus zu bauen brauchte. Betrachten wir zunächst die Verse 8-11a. „Darum sollst du nun so zu meinem Knechte David sagen: So spricht der Herr Zebaoth: Ich habe dich genommen von den Schafhürden, damit du Fürst über mein Volk Israel sein sollst, und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich will dir einen großen Namen machen gleich dem Namen der Großen auf Erden. Und ich will meinem Volk Israel eine Stätte geben und will es pflanzen, dass es dort wohne und sich nicht mehr ängstigen müsse und die Kinder der Bosheit es nicht mehr bedrängen. Und wie vormals, seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe, will ich dir Ruhe geben vor allen deinen Feinden.“ Gott erinnerte David an seine Gnade, dass er ihn von den Schafhürden genommen und zum König über sein Volk gemacht hatte, und an die Treue, mit der er ihn überall begleitet und geholfen hatte. Gott versprach ihm auch, dass er ihm einen großen Namen machen werde und dass er ihm und Israel Ruhe vor allen seinen Feinden geben werde. Wie erfreulich und süß muss Gottes Verheißung in Davids Ohren geklungen haben, als Gott ihm und seinem Volk Ruhe vor allen ihren Feinden versprach! Wie froh konnte er darüber sein! Aber die größte Verheißung Gottes sollte noch kommen.

Welchen wunderbaren Plan hatte Gott für David und seine Nachkommen? Betrachten wir die Verse 11b-16: „Und der Herr verkündigt dir, dass der Herr dir ein Haus bauen will. Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er sündigt, will ich ihn mit Menschenruten und mit menschlichen Schlägen strafen; aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie habe weichen lassen von Saul, den ich vor dir weggenommen habe. Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir, und dein Thron soll ewiglich bestehen.“ Eigentlich wollte David für Gott ein Haus bauen. Aber der Herr verkündigte David, dass Er ihm ein Haus bauen wollte. Gott wollte also nicht nur David, sondern Davids Familie in ganz besonderer Weise segnen. Gott wollte David, der ihn liebte, dem Thron ewig bestätigen. Konkret verhieß Gott ihm einen Nachkommen, dem Gott sein Königtum bestätigen würde. Dieser Nachkomme würde Gott tatsächlich ein Haus bauen und Gott versprach, seinen Königsthron ewiglich zu bestätigen. Wie war diese großartige Verheißung Gottes zu verstehen? Wir können sie zu einem großen Teil auf Davids späteren Sohn Salomo beziehen, der tatsächlich nach David König wurde und für Gott den Tempel baute. Als Salomo später den Tempel gebaut hatte und einweihte, sagte er auch, dass Gott seine Verheißung wahr gemacht hatte, die er David gegeben hatte. Aber warum sagte Gott: „Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein …“ Und was bedeutet Gottes Versprechen, dass er sein Königtum ewiglich bestätigen würde? Salomos Nachkommen regierten etwa 500 Jahre lang als Könige über Juda, bis es von den Babyloniern erobert wurde und von da an unter fremden Herrschern leben musste. Spätestens an diesem Punkt wird uns klar, dass Gottes Verheißung auch über einen anderen Nachkommen Davids spricht. Es ist eine Ankündigung des wahren Königs Jesus Christus, der als leiblicher Nachkomme von David in die Welt kam und das ewige Reich Gottes aufrichtete. Bei der Ankündigung von Jesu Geburt sagte der Engel über ihn: „Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben“ (Lk 1,32.33). Jesus ist der wahre König, der als Nachkomme Davids kam und ein herrliches ewiges Reich aufrichtet, in dem nicht nur Israeliten, sondern alle, die an ihn glauben, ewig vor Gott leben können. So hatte Gottes Verheißung an David eine unermesslich große Bedeutung und war ein unfassbar großer Segen für David und seine Familie.

Hier können wir zwei wichtige Punkte festhalten. Zum einen erfahren wir hier etwas Wichtiges über die Beziehung zwischen Gott und David. David liebte Gott und wollte ihn erfreuen, indem er ihm ein Haus bauen wollte. Gott hat dieses Ansinnen von der Sache her zwar abgelehnt; aber Gott nahm Davids Herzenswunsch doch an und nahm dies zur Gelegenheit, um David zu offenbaren, was Gott seinerseits David Großartiges geben wollte. Gott wollte David, der ihn so sehr liebte und sich an ihm erfreute, auf bestmögliche Weise erfreuen und segnete ihn unermesslich dazu. Hier wird ganz deutlich, dass Gott diejenigen, die ihn lieben und ihn erfreuen wollen, segnen und erfreuen will und zwar in großartiger Weise. Viele denken gemäß ihrem Instinkt, dass sie selbst dafür sorgen müssten, um glücklich im Leben zu werden. Viele befürchten, dass sie unglücklich würden, wenn sie sich ganz und gar auf Gott einlassen und mit ganzem Herzen und allem, was sie haben, für ihn leben. Aber hier sehen wir, dass das Gegenteil der Fall ist. Als David Gott von ganzem Herzen liebte und sich von dem Wunsch bestimmen ließ, Gott zu erfreuen, segnete Gott sein Leben in größtmöglicher Weise. Denn Gott gab ihm nicht nur einen großen Namen als König eines mächtigen und stabilen Königreichs, sondern segnete auch seine Nachkommen und gab seinem Leben eine unermessliche Bedeutung für die Menschheit, indem er von ihm Jesus Christus kommen ließ, der das ewige Königreich aufgerichtet hat. Dank sei Gott, der diejenigen, die ihn lieben, überreich segnet!

Zum anderen können wir hier erkennen, wie Gott sein großes Werk tun will. Gott war entschlossen, ein ganz großes Heilswerk in der Geschichte zu tun und schließlich das wahre Königreich aufzurichten, das das Schicksal der ganzen Menschheit ändert. Aber Gott wollte das nicht einfach so ohne eine Grundlage in der Welt tun. Gott suchte einen Menschen, auf dessen Glauben hin Gott sein großes Werk tun konnte. Gott wollte sein Werk auf den Glauben von David hin tun, er wollte es praktisch auf David bauen. Ganz Ähnliches haben wir bereits in 1. Mose 22 gesehen, wo Gott Abraham geprüft hat, ob er Gott mehr als alles andere liebt, auch mehr als seinen einzigen Sohn Isaak. Als Abraham bewiesen hat, dass er Gott mehr als alles andere liebt, verhieß ihm Gott mit einem Schwur, dass er durch Abrahams Nachkommen alle Geschlechter auf Erden segnen wollte. Praktisch wollte Gott sein Segenswerk auf den Glauben von Abraham bauen, den er auf dem Berg Morija gezeigt hat. Hier erkennen wir das Prinzip, dass Gott die Menschen segnen und für den Bau seines Reiches gebrauchen will, die ihn am meisten lieben und ihn erfreuen wollen. Gott will sein Reich auf diejenigen bauen, die an ihn wirklich glauben und ihm mit allem dienen wollen. Gott freute sich sehr darüber, dass er David gefunden hatte, einen Mann nach seinem Herzen, einen Mann, der Gott wirklich liebte, der sich an Gott erfreute und ständig von dem Wunsch getrieben wurde, Gott zu erfreuen. Gott wollte deshalb Davids Thron ewiglich bestätigen und den Messias, den König der Könige, als seinen Nachkommen kommen lassen.

Wie reagierte David auf Gottes Verheißung? David antwortete auf Gottes Verheißung mit einem langen Dankgebet. Die Verse 17 und 18 sagen: „Als Nathan alle diese Worte und dies Gesicht David gesagt hatte, kam der König David und setzte sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Herr Herr, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?“ Davids Gebet war sehr persönlich und herzbewegend. Er redete mit Gott, wie man mit einem guten Freund redet. Dabei war seine Beziehung zu Gott sehr real, denn David vergaß nicht, wer er eigentlich vor Gott war, und dass alles, was er war und hatte, Gottes Gnade war. David war tief bewegt und dankbar, dass Gott ihm Zusagen für die ferne Zukunft gegeben hatte. Er preist Gott für sein Handeln an seinem Leben und an seinem Volk. Schließlich betet er dafür, dass Gott anfangen möge, seine Verheißung an ihm wahr zu machen, damit Gottes Name geehrt werde. Er betete schließlich: „So fange nun an, zu segnen das Haus deines Knechts, damit es ewiglich vor dir sei; denn du, Herr Herr, hast’s geredet, und mit deinem Segen wird deines Knechtes Haus gesegnet sein ewiglich“ (29). Durch Davids Gebet könnten wir vieles lernen, seine Demut und Dankbarkeit vor Gott, seine geistliche Einsicht in sein Tun usw. Aber vor allem können wir erkennen, dass David bewusst unter der Souveränität Gottes lebte und dabei sich gar nicht unwohl fühlte. Manche haben Angst und zögern, ihr Leben ganz unter Gottes Souveränität zu stellen. Sie denken, dass sie unglücklich werden könnten, wenn sie die Zügel ihres Lebens ganz in Gottes Hand legen. Aber David liebte Gott von ganzem Herzen und lebte ganz für ihn. Sein Gebet zeigt, dass er dankbar, fröhlich und geborgen war und mit Zuversicht weit in die Zukunft blicken konnte.

Heute konnten wir erfahren, wie sehr David Gott geliebt und die Gemeinschaft mit ihm gesucht hat. David wurde ständig von dem Wunsch bewegt, Gott zu erfreuen und er selbst erfreute sich an Gott. Vor allem haben wir erfahren, dass Gott dem David, der Gott liebte und ihn erfreuen wollte, mit unermesslich großem Segen segnete und seinen Nachkommen für sein Reich kostbar gebrauchte, indem er von ihm Jesus Christus stammen ließ, der sein ewiges Reich baut.

Wenn wir darüber nachdenken, stellt sich uns die Frage: Warum hat Gott gerade David auserwählt und beschlossen, durch Davids Nachkommen sein Heilswerk zu bauen? Wenn wir darüber nachdenken, können wir keine besonderen Taten oder Leistungen bei David finden, auch nicht irgendwelche menschlichen Fähigkeiten. Gott wollte David und seine Nachkommen gebrauchen, weil David wirklich an Gott geglaubt hat, weil er ihn von ganzem Herzen geliebt hat und ihn erfreuen wollte. Darum verhieß ihm Gott, dass er ihm ein Haus bauen und seinem Nachkommen den Thron ewig bestätigen wollte. Dadurch ist klar geworden, dass Gott diejenigen segnet und erfreut, die ihn lieben und ihn erfreuen wollen. Gott will diejenigen segnen und für sein ewiges Werk gebrauchen, die wirklich an ihn glauben und ihn erfreuen wollen.

Was bedeutet das für uns? Gott sucht auch heute nach den Menschen, die er für den Bau seines ewigen Reiches gebrauchen kann. Grundsätzlich kann und will Gott auch jeden von uns und auch uns als Gemeinde dafür segnen und gebrauchen. Dafür müssen wir nur eine Voraussetzung erfüllen. Wir sollen Menschen werden, die wie David Gott und seine Gemeinschaft lieben und immer danach streben, Gott zu erfreuen. Dann wird Gott auch uns und unsere Nachkommen für den Bau seines Reiches kostbar gebrauchen. Möge Gott uns helfen, Menschen zu werden, die wie David die Gemeinschaft mit Gott lieben und ihn stets erfreuen wollen! Möge Gott daraufhin uns ein Haus bauen und uns und unsere Nachkommen für den Bau seines ewigen Reiches gebrauchen! Lesen wir nochmals das Leitwort: „Aber dein Haus und dein Königtum sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir, und dein Thron soll ewiglich bestehen.”

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